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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1932
- Sprache
- Deutsch
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X- 134, 11. Juni 1932, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. und Wirtschaftsfragen bereits jetzt außerordentlich unter der wirtschaftlichen Not leide und zu befürchten sei, daß durch solche Maßnah,neu die Herausgabe dieser Fachzeitschriften erheblichen Schaden leide. Des weiteren haben wir darum ersucht, das Reichssteuerblatt nicht zu einem Konkurrenzblatt für den Pri vaten Verlag zu gestalten. Wir erhielten folgende Antwort des Reichsfinanzministeriums: »Auf das gefl. Schreiben vom 27. April 1932 teile ich er gebenst mit, daß die Entscheidung über Art und Zahl der von den unterstellten Behörden zu haltenden Zeitschriften nach wie vor den Präsidenten der Landesfinanzämter im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel überlassen ist. Die Prä sidenten der Landesfinanzämter mußten daraus hingewiesen werden, daß die Notwendigkeit von Einsparungen im Haus halte und der durch die Notverordnungen entstandene ver mehrte Bedarf an neuer steuerlicher Literatur dazu zwingen wird, alle irgendwie entbehrlichen anderweiten Ausgaben auch bei dem Büchereititel zu vermeiden. Wenn auf der einen Seite in einzelnen Fällen vielleicht geringe Einschränkungen bei dem Bezug von Zeitschriften vorgenommen worden sind, so sind andererseits vermehrte Aufwendungen für neue steuer liche Literatur entstanden. Soweit mir bekannt, haben die Präsidenten der Landessinanzämter, um diesen vermehrten Aufwendungen gerecht zu werden, in letzter Zeit in der Haupt sache den Bezug von amtlichen Blättern eingeschränkt. Die im Schreiben erwähnte inhaltliche Erweiterung des Reichssteuerblatts entspricht den Anforderungen, die an ein Amtsblatt der Reichsfinanzverwaltung mit Rücksicht aus die Bedürfnisse der Praxis gestellt werden müssen. Eine Über nahme wissenschaftlicher Aufgaben aus dem Arbeitsgebiete der Fachzeitschriften durch das Reichssteuerblatt ist nicht beab sichtigt. Zu Besorgnissen, daß das Reichssteuerblatt zu einem Konkurrenzunternehmen für den Privaten Verlag wird, besteht daher kein Anlaß.» Leipziger Goethe-Ausstellungen. II: »Faust und seine Welt«. Die Stadt Leipzig, auf deren Veranstaltungen im Goethejahr be reits einmal hingcwiesen wurde (vgl. Börsenblatt Nr. 69), zeigt im G r a s s i - M u s c u m die wesentlichen Stlicke der großen Faust- Sammlung des Leipziger Arztes Professor vr. Gerhard Stum m e. »Faust und seine Welt« nennt sich die in 16 Räumen gut dargebotene Schau, die mit rund 200 Bildern, 100 Notennummern und etwa 800 Büchern immer noch erst den zehnten Teil der ganzen Samm lung ausmacht. Die Ausstellung ist von Fräulein I)r. E. Rothe aufgebaut, der man auch den ausgezeichneten, bei E. A. Seemann er schienenen Katalog verdankt. Die Gliederung ergab sich aus dem Stoff: der erste Teil ist Goethes Faust gewidmet, der zweite dem ganzen übrigen Faust schrifttum. Den Erstausgaben der Goetheschen Dichtung reihen sich spätere Drucke an, darunter manche seltenen Stücke, deutsche Aus gaben zum Beispiel, die im Ausland, in Paris, Upsala, Utrecht, London erschienen, Kuriositäten wie die Fortsetzungen der Dichtung Goethes durch Schöne (1823) und andere bis auf einen Dritten Teil von Karl Zapfe, der sich in unseren Tagen das Erscheinen seines Opus im Xenien-Verlag gewiß hat einiges kosten lassen. Sehr interessante Beiträge für die Wandlungen des Buchschmucks und der Illustration bieten die zahlreichen Faustausgaben mit Bildern, aus allen Ländern, von der Frühzeit bis in die Gegenwart. Eine be sondere Kostbarkeit bilden die kolorierten Umrißzeichnungen von Retzsch, die in dieser Form sonst nirgends bekannt wurden. In 27 Sprachen ist eine Fülle von Faustübersetzungen auSgebreitct. Ich erwähne hier nur, neben den vielen Drucken in einer der Welt sprachen, die ukrainische Übersetzung von 1019, eine isländische und eine estnische von 1920, einen italienischen »Urfaust« von 1932 und, als Neuerwerbung der Sammlung, einen chinesischen Faust. Auch ein lateinischer Faust fehlt nicht, und es berührt den Humanisten eigen artig, wenn er das aufgeschlagene »^ppropinquatw kvrmse kluetu- antes . . .« liest. Nach zwei Räumen, die dem Thema »Faust auf der Bühne« gelten nnd viele Seltenheiten an Bühncnbcarbeitungen, Szenen, Figurinen und Zetteln bringen, überrascht in dem Saal »Goethes Faust in der Parodie« eine Zeichnung von Karl Spitzweg, auf der man einen kleinen Teufel Gretchens Schleppe beim Kirch gang tragen sieht. Besonders reichhaltig ist die Sammlung »Goethes Faust in der Musik«. Vom zweiten Teil der Ausstellung kann hier auch nicht andeutcnd eine Beschreibung gegeben iverden. Man muß staunend bewundern, wie es einem einzelnen Privatmann möglich war, all diese Doku mente, Bücher, Bilder zusammenzutragen, alles das, tvas mit den Stichmorten Höllenzwang, Volksbuch, Volksschauspiel, Puppenspiel, Faust-Drama, Faust-Prosa, Faust-Lyrik, berühmte Fauststätten und Faust-Opern nur eben registriert werden kann. Der Kenner wird manches einzigartige Stück finden, etwa eine Überarbeitung des Spießschen Volksbuches aus dem Fahre 1593 und das Wagnerbuch von 1594, beide hier erstmals zur Schau gestellt; der Literaturfreund entdeckt wohl manche ihm unbekannte Faust-Bearbeitung, so z. B. eine Faust-Erzählnng des Niels Lyhne-Dichters I. P. Iacobsen; und jeder andere Betrachter, wie fern ihm sonst alle Faustwelt liegen mag, darf sich an Bildwerken wie den köstlichen Radierungen Hans Meids zu Lenaus Faust erfreuen. Schließlich fehlt auch eine Vitrine 476 »Faust im Kitsch« nicht, in der man von den Faustbildern zur Reklame für Liebigs Flcischcxtrakt bis zu den eßbaren Gretchen-Zöpfen Ilm- Athens von 1932 manches Greuelstück erblickt. Dem hübschen Katalog, für den Gerhard Stumme selbst eine kleine Geschichte des Werdegangs der Sammlung als Vorwort schrieb, sind 16 Bildtafeln beigegeben, willkommene Erinnerung an eine in ihrer Art gewiß unvergleichliche Ausstellung, aus der man, richtig betrach tend, manche Einsicht gewinnen mag. F. Ml. Xsubsrt, kranr: Vom voclor fauslus ru Ooellies ?3U8t. dlit 595 ^bbilckunZen. .1. Weber. XXXIll, 248 8. 4°. 6eb. 20 KN. Von dem Verlagsdirektor Franz Neubert der Leipziger Firma I. I. Weber, dem Verfasser des weitverbreiteten Werkes »Goethe und sein Kreis« liegt als Frucht vieljähriger Forschung jetzt das neue Werk vor: »Vom Doctor Faustus zu Goethes Faust«. Das Wesentliche: wer sich fernerhin mit der Geschichte des Fauststoffes beschäftigen will, hat sich mit diesem Buch auseinanderzusetzen. Auf engstem Raum ist die innere Verwandlung der magischen Grund züge des Fauststoffes aufgezeigt, von der geschichtlichen Person des Doctor Faustus zum Faust der Sage, des Volksbuches, der Komödian- tenbllhne, des Puppenspiels, zu den Faustbearbeitungen der Aufklä rung, des Sturm und Drang und der Gestaltung Goethes. Nicht abge zogen abstrakt ist diese Darstellung, sondern mit sinnlicher Anschau lichkeit gesättigt. Zum erstenmal ist überzeugend ausgesprochen, daß alle Faustbearbeitungen der Aufklärer scheitern mußten, weil der Aufklärer zur magischen Grundstruktur des Fauststoffes keinen Zugang finden konnte. — Nun zum Bildteil! Man darf wohl sagen: unser Zeitalter kann nur noch Buchstaben und keine Bilder mehr lesen. Bei Neubert ist der Textteil nur die Hinleitung zu einer Darstellung des Fauststoffes im Bilde, wie sie der Öffentlichkeit voll kommen unbekannt ist. Aus verborgensten Werken, aus Quellen über Hexen- und Zauberwesen sind die merkwürdigsten, seltensten Illustrationen zum Fauststoff ans Licht geholt worden, von den ältesten Stichen, Holzschnitten, Titelblättern, Titelkupfern bis herauf zu den Illustrationen des Goetheschen Faust, wie sie bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gediehen. Wir haben viele Bücher über Faust, aber zu wenige, die mit solch wissenschaftlicher Sauberkeit der Forschung gestaltet sind. Vr. W. Spengler. Neue Zeitschriften und periodische Erscheinungen. Mitgeteilt von der Deutschen Bücherei, Leipzig, Nr 1S1 (Mai 1S3L>. <Nr IM siehe Bbl. 1SS2, Nr 10«,) A, K. Anschlag-Katalog, Hrsg, von Rudols Masse, s1:> 1S32, IV, 254 S,, 1 Kt,, 1 Bl, 4° Breslau: Rud, Masse, Lw, 10,—, <2ö 28 257,) Mitteldeutscher Arbeits Marktanzeiger sür das Hotel- und Gastniirtsgewerbe, Hrsg, vom Landesarbeiisamt Mitteldeutsch land, Erfurt, Jg, 1: 1932. Nr 1, (April,) 8 S. in Leporello- sorm. 4» Erfurt, Schillerst!, 44 a: Landesarbeiisamt Mittel deutschland, (Vierzehntägl,) (W 28147,)
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