2690 X° 134, 11. Juni 1932. Fertige Bücher. Börsenblatt s. d.Dtschn.Bnchhandel. über den Roman der Kanadierin Mazo de la Roche, Die Brüder und ihre Frauen Übertragen von L. von Strauß und Torney. Geh. 4.—, Leinen ;.8o Deukscke ^eikunF. Ein zeitgeschichtlicher Familienroman. Groß angelegt und glänzend durchgeführt. Ein Meister werk der Epik. Eine freiwillige Unterordnung unter die großen Gesetze des Blutes und der Sitte. ^ossisckie Die Verfasserin hat eine merkwürdig direkte Art, sich über ihre Geschöpfe und deren Be ziehungen zu äußern. Sie beschreibt unsentimental, jede Person ihrer Familienchronik wird zum Sondersall. Der Reiz dieses Buches liegt im Portraithaften und im Genre. Mazo de la Roche setzt der Familie ein Denkmal, wie Bennett, Galsworthy und Thomas Mann. Der DaF. Meisterlich sind die Glieder der Familie, die in drei Generationen unter dem weiträumigen Dache des Herrenhauses in Jalna lebt, gezeichnet, die, ob sie ihr eigenes Schicksal haben und ihre jungen Wünsche sie einmal hinaustragen, Gebundene bleiben dieses für sie einzigen Kreises, den der ererbte Boden und das Blut der Ahnen um sie zog. Lacktscfte Dresse. Viel Zartes haben diese Menschen füreinander und dennoch brodelt stets eine Leidenschaft in ihnen. Ein Buch, in dem wieder einmal eine Dichterin plastische Gestalten einstellt, die man begreift, ohne daß sie bis ins kleinste analysiert werden. Hier sah ein Dichterauge bis auf den Grund. Aseue Dreie Dresse. Knapp ein Dutzend Menschen — und man glaubt eine ganze Welt, eine ganze Menschheit mitzusrleben. Ehetragodien, die Erdlust der Hundertjährigen, die Verbitterung der alten Jungfer! Und der Frühling, die Verführung der Liebe, die Ritte, die Morgenfrühe! Herrlich! Wir haben ein Buch gewonnen, das wir zu unseren schönsten und liebsten stellen werden. Dunc/scftau. Das ist das Merkwürdige an dieser Geschichte: Wir nehmen ibre Gestalten nicht hin, sondern leben mit ihnen. Wir sehen nicht abweisend interessiert diesem kanadischen Leben zu, sondern sehen in ihm etwas, was über die Einfachheit der neuen Welt und ihre ungebrochene Sentimentalität hinaus Bedeutung und Lebendigkeit besitzt. Dambllr-Aer- ^Vac^iricftken. Eine der sympathischsten, weil hellsten und frischsten UnterhaltungSromane, die jemals von jenseits des Atlantik zu uns gekommen sind. Lerftner DaFebkatt. Mazo de la Roche schrieb ein Buch der Lebensalter und der Jahreszeiten. Man kann sich nicht entsinnen, einer so feinsinnigen und biologisch so subtilen Schilderung der Beziehungen zwischen Stiefgeschwistern schon begegnet zu sein. Der Roman ist so voller Natur, daß man seine Eleganz nicht merkt und so elegant, daß man kaum spürt, wie dieses Buch wahrhaft der Erde verbunden ist. s kuck« vikvk«ic«r vciri.Lr: / icnz s