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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-05-26
- Erscheinungsdatum
- 26.05.1932
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
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X- 120, 28. Mai I9S2. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d.Dtschn Buchhandel. Sammlung wir- gezeigt, aber schon dieser ist imponierend genug. Ausgestellt sind Originalausgaben, Illustrationen, Musikalien, schwe dische Übersetzungen, Autographen und Manuskripte, Kalender, Photo graphien und Bühnenbilder usw. Die Sammlung von Goethes Werken in Originalausgaben ist in acht Schaukästen enthalten. Sie enthält Drucke, die zu den größten Seltenheiten der Goetheliteratur gehören, wie die beiden Jugendwerke »Von deutscher Baukunst« und »Zwo wichtige bisher unerörterte biblische Fragen«, »Epigramme. Venedig 1790« u. a. Am 6. Mai starb der Verlagsbuchhändler John Martin, Kopenhagen. 1909 gründete er in der «dänischen Hauptstadt den Verlag, der seinen Namen trug und den er noch leitete. Seine Spe zialität waren billige Bücher, vor allem Übersetzungen, aber auch populärwissenschaftliche Werke. Auch in Norwegen und im übrigen Ausland wurden seine Bücher vielfach verkauft. Sein größter Erfolg war Jack London, zu dem er in persönlichem Freundschaftsverhältnis stand. Geringer Rückgang der Arbeitslosigkeit im deutschen Buchdruck- gewcrbe. — Im Monat April d. I. hatte der Verband der Deut schen Buchdrucker bei rund 89 000 Mitgliedern 29 429 Arbeitslose: im Monat März 29 512. Im April arbeiteten 10 833 Mitglieder verkürzt; im März 11284. Im graphischen Gewerbe betrug die prozentuale Arbeitslosigkeit bei den Buchdruckern im April 34,7 (März 34,9) bei den Buchbindern 43,9 (März 42,3), bei den Litho graphen und Steindruckern 44,4 (März 44,4), bei den graphischen Hilfsarbeitern 34,4 (März 34,3). Im März d. I. zahlte der Verband der Deutschen Buchdrucker für 153 276 Arbeitslofen-Hnterstiitzungs- tage die Summe von 175 220,99 NM.; außerdem an Notlagen-Unter- stlltzuug 106 575,80 RM. In der letzten Apriluioche waren in B e r - l i n von rund 17 000 Buchdruckergehilfen 6239 arbeitslos (in der Vorwoche 6264). Außerdem waren 1277 Hilfsavbeiter und 2110 Hilfsarbeiterinnen arbeitslos, zusammen 3387 (in der Vorwoche 3501). E. Achtung, Ladendiebin! — Eine Frauensperson, sicher auftretend, untersetzt, dickliches Gesicht mit sogen, kugeliger Stupsnase, in dunkel blauem Kostüm, die in moderner Literatur gut Bescheid weiß, entwen dete heute, wie zunächst feststellbar, Hölderlin, Jnsel-Taschen-Ausgabe, und Langenscheidt, Taschenwörterbuch Französisch-deutsch, Deutsch französisch, in 1 Bde>: bestellt auch Bücher, die au Ing. Weinhausen, Schiffbauerdamm 3 (dort nicht wohnhaft) gesandt werden sollten. Berlin NW 7, Universitätsstraße 3 b. Ferd. Max Kurth. ?ersonalnackrickteu. Fritz Finkenstaedt f. — Unerwartet verschieb in seinem Hause bei München der weithin bekannte junge Antiquar Fritz Finken- staedt. Im Jahre 18S7 in Osnabrück geboren und ursprünglich für die Offizierslausbahn bestimmt, trat Finkenstaedt nach dem Kriege bei Harrassomitz in Leipzig in die Lehre. Diesem Hause, insbesondere dessen antiquarischem Letter Otto Beliebiger verdankte er eine un gewöhnlich sorgfältige Ausbildung. Im Frühjahr 18W trat er so dann in das Antiquariat Jacques Rofenthal in München ein. Das Jahrzehnt seiner Tätigkeit in diesem Hause gestaltete sich zu einem Aufstieg, wie er nur selten einem jungen Antiquar vergönnt war, Finkenstaedt entfaltete seine glänzende Begabung als Bearbeiter wissenschaftlicher Kataloge und als Organisator, als Käufer wie als Verkäufer in so hervorragender Weise, daß er bald als Nosenthals erster Antiquar weithin bekannt wurde. Der unermüdliche Eifer, mit dem er sich für alles einsetzte, sein tatkräftiges und liebenswürdiges Wesen machten aus jeden starken Eindruck. Viele, welche in das Rofenthaische Haus nach München kamen, unterhielten freundschaftliche Beziehungen zu ihm und er seinerseits suchte auf Reisen im In- und Auslande Kunden und Freunde des Hauses aus. Mit besonders be merkenswerter Einfühlung fand er den Weg in die Jnkunabelkunde. Hier brauchte er die Nachbarschast manches erfahrenen Forschers nicht zu scheuen. In einer mustergültigen Arbeit: »Ein Druck Berthold Ruppels mit Rubrizierungsdatum tlltt« legte er in den »Beiträgen zur Forschung. Neue Folge» einen Beitrag zur Frühgeschichte des Buchdrucks vor, Lurch die sein Name bleibend mit der Jnkunabel- sorschung verbunden bleiben wird. Finkenstaedt trennte sich Ende 18A freundschaftlich von dem Hause Jacques Rosenthal und hatte den Wunsch, selbständig weiterzuarbeiten. Aus einer Studienreise in den Vereinigten Staaten wurde er überall herzlich empfangen und trotz der schwierigen Zcitverhältnisse war ihm auch manch schöner Erfolg beschiedeu. In seinem außerordentlichen Tatendrang aber überspannte er seine Leistungen — und als er zuriickkehrle, litt er an den Folgen dieser körperlichen und nerven mäßigen Überlastung. Sein rasches Hinscheiden trifft in erster Linie seine Gattin und drei Kinder. Stark trauert um ihn insbesondere das Haus Jacques Rosenthal, das bis in die letzten Tage feines Lebens hinein enge Fühlung mit Finkenstaedt bewahrte; Anlaß zur ausrichtigen Trauer aber hat auch die ganze antiquarische Welt, die an der Bahre eines der hoffnungsreichsten Männer der jüngeren Antiquar-Generatton steht. E. R. Sprecbfaal „Nur fest- — „Nur bar". Herr Kollege vom Sortiment, wie viele Bestellungen sind Ihnen schon durch diesen Bescheid verloren gegangen? Wie manches Geschäft ist daran gescheitert? Am versprochenen Termin standen wir dem Kunden gegenüber mit einem Zettel in der Hand statt eines Buches. Auf diesen Meldungen fehlt so oft noch die Unter schrift des Verlages, die uns dem Kunden gegenüber rechtfertigen würde. Achselzuckcnd hat so mancher, der ein Buch kaufen wollte, uns den Rücken gedreht. Es ist nicht der Zweck dieser Zeilen, mit dem Verlag im allge meinen oder im besonderen zu feilschen, ob er nicht doch noch das eine oder andere Buch bedingt abgeben könnte. Ach ja, die Krise, wir wissen schon! Aber keine Not soll der Gedankenlosigkeit zum Deck mantel werden. Darüber muß einmal etwas gesagt sein. Es kann Vorkommen, daß es dem Verlag in Tat und Wahrheit unmöglich ist, verlangtes Kommissionsgut abzugeben. Wenn der Verlag mit einer Absage antworten muß, dann «der ist das leere, harte »Nur fest«, »Nur bar« entschieden M wenig. Es heißt schon fast Wunder verlangen, wenn ein Sortimenter damit Bücher ver kaufen sollte . . . und vom Bücher-Verkaufen leben wir alle, Ver leger wie Sortimenter. Der Verlag darf nicht vergessen, auch unsere, die Sortimenter-Kunden, sind zurückhaltender geworden. Es ^ braucht heute mrhr, ein Buch zu verkaufen, wir müssen mehr zu^r bieten haben, als nur den Bescheid: »Sie dürfen das Buch nichts ansehen. Eine Katze im Sacke dürfen Sie kaufen«. Der anftändige«> Kunde will ein Buch doch uur dann zur Ansicht, wenn er über Inhalt,» < Ausstattung, Preis des Werkes nicht im klaren ist. - Als Interessent < für ein Buch muß er uns außerordentlich wertvoll sein. Aller Ne- klameaufwand sucht Interessenten zu schaffen . . . und Interessenten sollen wir wieder vor den Kopf stoßen?! Da wir das Buch nicht in natura vorlegen können, müssen wir einen ausführlichen Be scheid Huben über alles, was interessieren könnte, ja einen Bescheid, den man sich genau besehen, betasten und vielleicht zur Überlegung nach Hause mitnehmen kann: einen guten Prospekt. Mit einem guten Prospekt, der einer nötigen Absage beigegeben wird, ließe sich so manches Geschäft retten. Leider geschieht das so wenig. < So oft in letzter Zeit sah ich mich gezwungen,-an Verleger zu schreiben, baß ich mit dem grundsätzlichsten Nein allein nichts anzufangen wisse. Wir müssen verkaufen. Wir leben von den Fliegen, die wir schnappen — nur das nie vergessen! Es ist betrübend, was man als Gegenstücke dazu erfahren kann. Statt der bestellten Prospekte kommen immer wieder — sogar auf persönliche Schreiben — nur Preismeldungen, als ob gerade der Preis alles am Buche wäre. O wenn auch wir einmal kaufmännifch denken könnten, nicht nach dem Ideal, sondern nur so, wie es andere Geschäftszweige auch tun! Zum Schluß die Bitte an jeden Verleger: Keine leere Ab sage mehr, wenn man nicht in Kommission liefern kann, einen brauchbaren Prospekt dazu! Mit dieser kleinen Aufmerksamkeit ließe sich mancher Gewinn für Verlag und Sortiment retten. Baden (Schweiz). Alfons Doppler. Inhaltsverzeichnis. Bekanntmachungen: Geschäftsstelle des B.-V. betr. Dichter- Dank-Zettel. S. 429; betr. Bbl.-Sdnr.: Kinderbücher und Ju gendschriften. S. 429 / Badifch-Pfälzischer Buchh.-Verband betr. Hauptversammlung. S. 429 / Buchh.-Verb. Hann.-Braunschiveig betr. Verbandstag. S. 429. Artikel: Zur Abfatzlage des technischen Buches. Von vr. K. Schulz. S. 429. Kleine Mitteilungen S. 461—32: Die Erholungsheime für Buchhändler / Aus Norwegen / Aus Schweden / Geringer Rück gang der Arbeitslosigkeit im deutschen Buchdruckgenierbe / Ach tung, Ladendiebin! Personal Nachrichten S. 432: Fritz Finkenstaedt, München st Sprechsaal S. 432: »Nur fest« — »Nur bar«. Verantwort!'. Schriftleiter: Franz! Druck: E. Hedrtch Nachf. Samt! 432 L a an er. -^rlag: D e r B ö r f e n v e r e 1 n der Deutschen Buchliändler zu Leipzig, Deutsches Bnch händlerhaus, tn Leipzig. - Anschrist L. Schriftkitnng ».Expedition: Leipzig, Ge-richtSwegA lBuchhänd!erhauS), PostschiiebfachST^^ö.
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