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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1862
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.12.1862
- Sprache
- Deutsch
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geneigten Leser in seinem Kalender mehr sie bisher geschehen ist. von fremden Ländern. Völkern und Sitten, von den Aben teuern kühner Reisenden und waghalsiger Jä ger, mit und ohne Jäger-Latein, und von an dern ungeheuerlichen und merkwürdigen Din gen unterhalten, aber es ging nicht, der Ka lender war zu klein dafür, obschon man ihm vorgeworfen hat, er mache sich zu breit. Das alles soll jetzt in die Dorfzeitung kommen. Der Hinkende Bote hat einen ganzen Pack sol cher Geschichten in seinem Bücherranzen. Die Landwirthschaft ist des Hinkenden Boten eigentliches Element, und man kann nicht von ihm sagen, wie von manchem An dern: ,,Je weniger er davon versteht, je mehr schwatzt er davon." Von dem Hinkenden Bo ten kann noch mancher erfahrene Landwirth etwas lernen, und wenn'S bei ihm nicht mehr reichen will, so hat er noch landwirthschaftliche Freunde, die ihm Helsen, z. B. der Fritz Mül ler, und der Hinkende freut sich, seinen Lesern aus Fritz Müller'« Oekonomie noch viele unterhaltende und lehrreiche Geschichten auf tischen zu können. Daß der Hinkende Bote auch ein Profes sor der Naturwissenschaft ist, hat er mit seiner Standrede über den Telegraphen be wiesen. Seine Bietighausener Freunde aber wissen noch lange nicht alles, und der Hin kende wird ihnen noch viele Standredcn halten und noch manches Schöpplein von des Löwen- wirthe Achter dazu trinken müssen, bis sie in der Naturwissenschaft durch sind. Der geneigte Leser kann sich daher auf ein ordentliches Häuflein Standredcn gefaßt ma chen, und werden darin außer der Naturwissen schaft auch noch Gewerbskunde, neue Er findungen und brauchbare Maschinen ab- gehandelr werden, lauter Dinge, die heutzutage ein tüchtiger Handwerksmann wissen und ver stehen muß, wenn er in dem Strome der Ge- werbsfreiheit sich oben erhalten will. Es ist ein gewaltiger Strom, diese Gewerbsfreiheit, ge waltig, wohlthätig, aber unerbittlich; nur das Talent, der Fleiß und die Energie werden ihr Schifflein sicher in diesem Strome steuern. Die Mittelmäßigkeit, die Unwissenheit und Dummheit aber, die bis dahin nur durch die Nachsicht und Gutmüthigkeit dcS Publicums sich flott erhalten konnten, müssen untergehen und elendiglich ersaufen. Darum lernet schwim men, Ihr wackern Handwerker; in der Dorf zeitung steht «, wie man's machen muß. Außerdem hat der Hinkende in seiner Bo- tentaschc noch eine Menge von Kleinigkeiten, al« da sind: Jllustrirte Volkslieder, Rärhsel, Rebus, Trinksprüche, Anekdo ten u. s. w-, die als Lückenbüßer willkommen sein werden. Alles dieses, Ernst und Scherz, Große« und Kleines, soll in durchaus anspre- chendrrWcise, in Original-Artikeln erzählt wer den und es darf den Bürger und Landmann, wenn er nach einer Woche voll Arbeit sich am Sonntag auf zugleich nützliche und angenehme Weise unterhalten will, herzhaft nach der Dorf zeitung greifen, und braucht nicht zu sürchcen, durch lange und trockene Abhandlungen ge quält zu werden. Auch auf die äußere Ausstattung der Dorf- zeilung wird alle Sorgfalt verwendet werden. Sic soll auf ein weißes, kräftiges, satinirres Papier, und mit so großen und deutlichen Let tern gedruckt werden, daß sie Jeder ohne Brille lesen kann, wenn er überhaupt lesen gelernt hat. Am Ende des Jahrcs soll die Dorszei- tung einen ganz hübschen Band geben, und dieser Band soll für den Bürger und Sand mann den Anfang bilden zu einem kleinen Haus- > bücher-Schatzc, und zwar zu einem wohlfeilen; I denn — es ist fast eine Schande, es zu sagen — die Dorfzeitung wird nur 2 kr. oder 7 Pf. die Nummer, 0 kr. oder 2(4 Gr. das Monats heft, und 1 fl. 4L kr. oder 1 ^ der Jahrgang kosten! So, jetzt hätte der Hinkende Bote sich und seine Dorfzeitung genug gelobt, und er will andern Leuten auch etwas überlassen- Alle Buchhandlungen, Postanstalten und Jeitungserpeditionen nehmen Bestellungen an- Doch wird es gut sein, dieselben baldigst zu machen, denn, wenn der Hinkende Bott auch hofft, es werde wenigstens der zehnt« Kalender- käufer auch die Dorfzeitung bestellen, so kann der Verleger sich doch nicht entschließen, gleich von vornherein und auf das Gerathewohl hin eine Auflage von 25,000 Stück zu drucken. Denn es gibt angenehmere Dinge zwischen Him mel und Erde, als die Begegnung zwischen dem Schriftsteller und seinen Werken — in dem duftenden Bereiche eines Käscladens. Auf IO I Freiexemplar. Obwohl ich nicht im Stande bin, Pra- mienbilder und Rabatt bis zur schwindeln den Höhe zu gewähren, so empfehle ich doch die JUustrirte Dorfzeitung den geehr ten Sortimentshandlungen zur lebhaftesten ' Verwendung. Sie ist kein Blatt, das aus Artikeln, welche von den verschiedensten j Seiten zusammenkommen, oder da und dort entnommen werden, zusammengestellt ist. Die Redaction hat ihren Beruf durch den enormen Absatz meines Kalenders ge nügend erwiesen, und ich habe die Ueber- zeugung, daß thätige Handlungen mehr als 1000 Exemplare absetzen werden. Dieje nigen, welche sich sofort wegen der nöthi- gen Vertriebsmittel direct an mich wenden, werde ich durch Zuweisung der durch meine eigenen Bemühungen gewonnenen Abon nenten unterstützen. Hochachtungsvoll Lahr, im December 1862. I. H. Geiger. Nrnigkeiteir der französischen Literatur. (23879.) In den nächsten Lagen erhalte ich aus Paris: Histoire do Is kekormatioii e» Lurvsie SU temp8 de Oalvill psr ss. L. Llsrls ä'Lubixuk. 2 Vols. Ar. in-8. kreis 3 ^ 22(4 netto. kari8 ou Lois psr Läouarä Oouräcm. Illuslrs psr sidgiond Illorin. 1 Vol. ^r. in-8. kreis 2 15 di-f netto. Leipzig, Ende December 1862. Alphons Dürr. (23880.) In Unterzeichnetem Verlage erscheint: 1^. a 8or«i«r6 psr ss. Aliodslet. diouvvllo editioo, suZmonteo sie notss, pieoos sustiliostives oto. pour I'sutour. 1 kort volumo in-12. krei» 1 5 Kjs. Diese bedeutende Erscheinung, welche mit soviel Interesse vom Publicum ausgenommen wurde, und welche mit dem Reiz des Gegen standes und der Lebendigkeit in der Behand lung desselben den ernsten Hintergrund der Ge schichte vereinigt, ist soeben in Frankreich ver boten worden. Wir haben von Herrn Miche- let das Verlagsrecht zu einer neuen Auflage erworben, welche vom Verfasser revidirt und vervollständigt wird, was dem Werke einen ganz bcsondern Werth und ein noch erhöhtes Interesse verleiht- Der Erfolg des Buches kann sich dadurch nur noch steigern, und bitten wir, uns Ihre Bestellungen baldigst zukommen zu lassen, um Sie sofort nach Erscheinen in Besitz der Exemplare setzen zu können. Wir gewähren gegen baar 33(h U, in Rech nung 25 gh und haben auch eine Anzahl Erpl. zur s cond.-Versendung bestimmt, wobei wir diejenigen geehrten Handlungen besonders be rücksichtigen werden, die uns gleichzeitig mit festen Bestellungen erfreuen. Brüssel, den 7. December 1862. A. Lacroix, Verbocckhoven öl Co. n 2 tz > A 6. ! (23881.) Die von mir sl« demnsckst ersekeinend snxelcündiAts Sebritt: VkUktikll mit l!km keswnxsviereek Ilst — durcb (iss Verlorongeken eines Pbsils des Ksnuseripts suf der kost — leider ei nen ^uksebub in der HersusAsbe erfskren. Dieselbe bekndet sieb jedoek NU» unter der kresse und wird bestimmt im l-sule der nseksten 3 tVocken ersckeinen, also suk neue kecbnunA versendet werden. Die bisker «inAeAsnAenen kestelluiiAen sind ssmmtlick vorAemerlct. Darmstadt, den 10. December 1862. k-üursr«! Lerni». Angebotene Bücher u. s. w. ^ (23882.) Ernst A. Zuchold in Leipzig of- serirt: Flögel, Geschichte des Grotesk-Komischen, bearbeitet v. Ebeling. Gesuchte Bücher u. s. w. s23883.j H. Kirchner in Leipzig sucht billig unter schleuniger Anzeige: 1 Hand-Atlas der Erde u. des Himmels in 70 Bl. Weimar 1862, Geogr. Institut. Geb. (Nur die neueste, kürzlich vollen^ dete Ausg. dient.) (23884.) H. W. Schmidt in Halle sucht: 1 liist. de kierrv. ämst. 1762. Vol. I.
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