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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1932
- Strukturtyp
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- 1932-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1932
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- Deutsch
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W 78, S. April 1832. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn Buchhandel. Das Seminar für Vuchhandelsbetriebslehre an der Handelshochschule Leipzig im Winter-Semester 1931/32. Im letzten Semester wurde die Arbeit vorhergegangener Se mester nach verschiedenen Richtungen fortgesetzt und ausgebaut. Die Planmäßigkeit der Ssminararbeit, die praktisch ihren Aus druck darin findet, daß der größere Teil der Mitglieder dem Se minar immer drei, vier oder häufig auch noch mehr Semester angehört, wurde damit wiederum unterstrichen. Im Rahmen des Themas »Preisbindung der letzten Hand im deutschen Buchhandel- wurde nunmehr die »Buchhänd lerische Ladenpreisbindung in der Rechtspre chung- untersucht. Hier waren im einzelnen die Fragen der allgemeinen und der buchhändlerischen Preisbindung, der sitt lichen Begründung der Preisbindungen bzw. der Sittenwidrig keit der Preisschleuderei, der verschiedenen Vertrags- und Re verssysteme, des Vertragsbruches und der Rückwirkungen aus den Verleger zu betrachten. Der wiederholte Exkurs zur Frage des Markenartikelcharakters des Buches führte abermals zu dem Ergebnis, daß auch von dieser Seite aus mit dem Begriff des Markenartikels das Problem der Preisbindung nicht ausreichend zu erklären oder zu begründen ist. In Beziehung zu der so von spezieller Seite aus erörterten Frage der buchhändlerischen Preisbindung stand ferner das Thema »D iePreisbildung imAntiquariats buch st and el-. Damit wurden zugleich vorhergegangene Arbeiten über die äußere und die innere Betriebsgestaltung des Antigua- riatsbuchhaiidels fortgesetzt und ergänzt. Die hierher gehören den Fragen erscheinen deshalb besonders wichtig und auch inter essant, weil sich eben in diesem Teilgebiet des Buchhandels allein eine Preisbildung für die Ware Buch im Rahmen des freien und ungebundenen Warenhandels abspielt, und weil weiter auch ge rade hier grundsätzliche Fragen der allgemeinen Wert- und Preistheorien besonders instruktiv abgehandelt werden können. Die Erörterung gliederte sich nach den vier wichtigsten Bestim- muugsfaktorcn: Warencharakter, Marlistruktur, Kosten und Risiko. In kritischer Stellungnahme zu den vorliegenden Versuchen theo retischer Abstraktionen wurde gezeigt, wie aus diesem Teile des Buchinarktes der ungebundene Preis durchaus vorwiegend ein Ergebnis subjektiver Wertschätzungen ist und nicht objektiv etwa von der Seite der Kosten her erklärt werden kann. Gerade hier liegt ein sehr gutes Beispiel dafür vor, daß Preisbildung ein Funktionszusammenhang ist, in dem Angebot und Nachfrage keine absoluten Größen sind, sondern relative. Auch läßt sich dabei zeigen, daß Preise nicht eindeutig bestimmbare, sondern elastische Größen sind, d. h. daß Preise oben immer nur in der Beziehung auf einen ganz bestimmten Marktzusammenhang einen irgend wie vernünftigen Sinn haben können (Sombarti). Als Semesterarbeit war die »KritikandenBilanzen einer Verlags-A. -G.- aufgegeben worden. Damit wur den die betriebswirtschaftlichen Schulungsaufgaben fortgesetzt, die bisher Betriebszahlen aus dem Sortiment und Verlag und die Themen der Kostenauflösung und der kurzfristigen Erfolgs rechnung zum Gegenstand gehabt hatten. An Hand der vor liegenden Zahlenbeispiele wurden u. a. folgende Einzelfragen durchgesprochen: die Inanspruchnahme von Fremdkapital, der Einfluß von Beteiligungen, die Rolle des Bilanzstichtages, die Kontinuität der Bilanz, die Ausgestaltung der Gewinn- und Ver lustrechnung als Unterlagen für die Kalkulation usw. Von hier führte der Weg zu einem Referat über den »W e r b ep l andes B e r I e g e r s». Gedacht war hier in erster Linie an eine Jahresplanung. Der Stoff wurde in folgender Gliederung behandelt: Das Wesen des Werbeplanes, im Allge meinen und im Verlagsbuchhandel — die Finanzierung der Ver- lagswerbung — die einzelnen Werbemöglichkeiten des Verlegers im Zusammenhang mit dem Werbeplan -— die heutige Einstel lung des Verlegers zum Werbeplan. Obwohl dabei geschieden wird in die Werbung für Neuerscheinungen und für vorhandene Bestände bleibt das Problem der Planung umstritten, besonders durch die Gegenüberstellung der Forderung nach Elastizität. Dies hat natürlich seine Rückwirkung auf die Beantwortung der 270 sehr wichtigen Frage: Wonach ist überhaupt die Höhe der für die Durchführung des Wevbeplanes notwendigen Mittel zu be messen und welcher Spielraum besteht für sie im Rahmen eines Jahresbudgets? Die speziell betriebswirtschaftlichen Themen wurden abge schlossen mit einer Diskussion über die »FolgenderPreis- senkungsvorfchriften der 4. Notverordnung vom8. Dezcmber1931fürdenBuchhandel«. Im Rahmen der buchwirtschaftlichen Themen wurde die Be trachtung der Verhältnisse im ausländischen Buchhandel mit einer Arbeit über den »Amerikanischen Buchhandel« fortgeführt. Es wurden in diesem Semester zunächst nur die ge schichtlichen Voraussetzungen um die Jahrhundertwende behan delt. Im Vordergrund stehen dabei die Tendenzen zur Organi sation und vor allem zur Preisbindung und zum Schutze der selben. Dabei sind eine Menge Einzelheiten zu berühren, die für die heutige Situation des amerikanischen Buchmarktes von Be deutung sind. Die Arbeit wird fortgesetzt werden bis zu den kürzlich erfolgten Äußerungen des »Cheney-Berichtes«. Neben vereinzelten anderen Plänen zur -»Sozialisie- rungd es Buchwesens» oder zu Maßnahmen, die in dieser Richtung liegen, wurden die früheren Pläne von Walter Bor - gius besprochen. Es war festzustellen, daß alle planwirtschaft lichen, genossenschaftlichen oder sozialisierenden Maßnahmen im Bereiche der Produktion noch nicht das entscheidend wichtige Ver teilungsproblem lösen. Ferner ist allen Plänen dieser Art eigen tümlich, daß sie immer nur die Neuproduktion bzw. den Novi tätenvertrieb im Auge haben, nichts aber aussagen über Ver trieb bzw. Verteilung der älteren Literatur oder z. B. auch über die Rolle, die dann event. das Antiquariat zu spielen hat. Es wurden vergleichsweise die Pläne ähnlicher Tendenz aus dem 19. und 18. Jahrhundert und die angestrebten oder durchgeführten Maßnahmen im Auslande herangezogen. Alsdann wurde »DieneuereEntwicklungimKom- Missionsbuchhandel« behandelt. Die dabei verwendete^/ statistischen Verglcichszahlen bezogen sich auf dis Jahre 191(1, 1925, 1928 und 1931. Die Entwicklung bzw. das Schwanken der Kommittentenzahlen, die Konzentrationsbewegung in deK Kommissionärbetrieben, die starke Entwicklung des Bücherwagen verkehrs, die Bedeutung der außerdeutschen Auslieferungsstellen und die Reformen im Abrechnungsverkehr wurden im einzelnen durchgssprochen. Ferner wurden noch nach der geschichtlichen Seite einige Themen durchgearbeitet, ebenfalls in Fortführung laufender Ar beitsausgaben. An frühere Untersuchungen über die Struktur des württembergischen und des badensischen Buchhandels schloß sich nunmehr eine Untersuchung über »DasUnternehmer- tum im sächsischen Sortimentsbuchhandel« an. Bei diesem Thema handelt es sich um einen Ausschnitt aus einer umfangreicheren Untersuchung, die die anderwärts vorgelegten Arbeiten über die Rolle des Unternehmers im Verlagsbuchhandel nunmehr auch nach der Seite des Sortimentsbuchhandels ergän zen soll. Als wertvolles Quellenmaterial standen dafür u. a. die Urlisten zur Volks- und Berufszählung 1925 zur Verfügung. In die Untersuchung wurden aber auch die erloschenen Firmen mit einbezogen. In dem diesmal vorliegenden Ausschnitt wur den insbesondere die Verhältnisse in den vier Orten Grimma, Bautzen, Freiberg und Chemnitz dargelegt. Die möglichen Ein blicke sind sehr interessant und für das Wesen des Sortiments buchhandels aufschlußreich. (Besitzwechsel, Erbfolge, Besitzdauer, Einfluß des Konditionssystems, Wirkungen der Gewerbefreiheit nach 1870, Form der Betriebe, Spezialisierungen, Wege zur Selb ständigkeit, Abhängigkeit vom Wandel der wirtschaftlichen und der gesellschaftlichen Verhältnisse.) Hauptsächlich im Rahmen des Historischen hielt sich dann auch noch das Thema »Stellung derBuchbindereiim Rahmen des Buchgewerbes«. Die Entwicklung von der Zunft zum Handwerk, die Einwirkung der Technik, vor allem im 19. Jahrhundert, die wirtschaftlichen Fortschritte der Buch druckerei, die Einflüsse, die aus England kamen, die Folgen, die vom Wandel der Kunstinteressen ausgingen u. a. m. waren im
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