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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1932
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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78, s. April 1932. Sprechsaal. Börsenblatt f. d.Dtschn Buchhandel. besonders aber vom deutschen Standpunkt aus ein Grund vor, den Antiqua-Bestrebungen in der Jugendschriften-Ausstuttung irgendwie entgegeuzukommen. Die Antiqua mutz aus der Jugendschristen-Aus stattung verschwinden, genau so, wie sie in die deutschen Romane nicht hineingehört. Ich richte daher die Bitte an das deutsche Sortiment, beim Ein kauf der Jugcndschristen daraus zu achten, daß Verleger, welche durch aus Jugendschristen in lateinischen Lettern bringen zu müssen glau ben, aus das Undeutsche ihres Handelns ausmerksam gemacht werden. Solche Jugcndschristen werden eben nicht bestellt. Selbst die Deut schen im Auslande wollen ihre deutschen Bücher auch in deutscher Schrist lesen und nicht in einer sremden. Alle Rederei von Miudcr- absay, von weniger Verlaus ins Ausland usw. ist nicht stichhaltig. Wir wollen und dürsen uns die Eigenart unserer Schrift nicht noch nehmen lassen, nachdem uns nach und nach alles andere genommen worden ist. Mögen die Gegner lächeln oder zetermordio schreien, wir deutschen Sortimenter wollen auch in dieser Krage unser deutsches Fühlen hcrvorkehren und unseren deutschen Standpunkt behaupten. Rudolstadt, Anfang April 1SS2. Otto Mark. An die Herren Berlcgcrl Die vielen Sorgen des Alltags einerseits, andererseits die not wendige Viclleserei des Sortimenters verflachen das Gedächtnis so sehr, datz die Handlung des gelesenen Buches mit jedem neuen Buche immer mehr verschaltet und mit der Handlung der geistige Wert. Tritt aber die Handlung wieder ins Bewußtsein, dann erwacht auch die Erinnerung a» bas ihr anhaftende literarische Niveau des betressen den Buches. Die meiste» Verleger haben die dankenswerte Gepflogenheit, auf der Umschlagktappe eine kurze Inhaltsangabe und Charakteristik des Buches zu geben. Doch kann man nicht alle früher gelesenen und nicht alle Bücher, nach denen der Sortimenter befragt wird, aus Lager haben. Besonders wir auslanddcutschen Sortimenter können in dieser schweren Zeit nur ein sehr kleines Lager halten. Ich empfehle daher den Herren Verlegern, besonders jenen belletristi sche» Verlags, über ihre Erscheinungen Kartothekblättcr auf festem Papier in einem festgelegtcn Format (etwa Größe der neuen Welt- postkartc 14,5X18,5 ein) mit Jnhaltsskizzierung und Charakteristik des bctr, Buches auszugebc» und das Sortiment damit zu versehen. Ich habe mir mit einzelnen Verlegern, z. B. L. Staackmann, so ge holfen, baß ich von den periodisch erscheinenden Prospekten --Das gnteBu ch«, welche bekanntlich Titel und kurze Besprechung bringen, zwei Exemplare zusammenschnitt, ans Karton klebte und kartothek artig ordnete. Ich glaube, die Durchführung dieses Vorschlags wäre in beider seitigem Interesse. H e r m a n n st a d t. E. Duck. Scheinfirmen im Buchhandel. Vielfältig sind die Fortbilbungsmöglichkeite» des Lehrlings und Junggehilfen im Buchhandel. Wenn das Studium am stillen Ar beitstisch, der Weg des Autodidakten auch noch immer der Weg zum eigentlichen Wissen des Buchhändlers, vor allem seiner Waren- kenutnis ausmacht, so sind dem jungen Buchhändler in den größeren Städten auch durch Schulen, Vorträge und Kurse Wege zur Weiter bildung seines Wissens gewiesen. Doch auch hier bleibt in manche» Fällen noch etwas vom Grau der Theorie hängen. Das Wesentliche kann der junge Mensch natür lich erst lernen, wenn er den Dingen praktisch gegenübersteht. Nicht in allen Fällen kann die Lehre, auch die beste, diese Ausgabe er füllen. Das selbständige Disponieren kann dem Lehrling und Jung- gehtlfcn in der Praxis naturgemäß noch nicht gegeben sein, klm sie auch mit den führenden kaufmännischen Arbeiten vertraut zu machen und sic ihnen nicht allein durch trockenen Vortrag »ahezubringen, hat der Dcutschnationalc Handlnngsgehilfenvcrband seine libnngs- kontore, gemeinhin Scheinfirmen genannt, errichtet. Diese llbungskontore lassen sich bis ins Mittelalter zurück- versolgcn. Doch erst die Gegenwart hat ihre volle Ausbildung ge bracht. Die erste »Briefwcchselbundfirma« des D.H.V. datiert vom Jahre 1805. Nach dem Kriege bürgerte sich endgültig der Name -»Scheinfirma«- ein. Die letzten Jahre haben eine schnelle Aufwärts entwicklung gebracht. Waren cs 1825 nur 282, so sind cs heute schon etwa 788 Firmen. Auch außerhalb des D.H.V. stehende kleine Or ganisationen und Fachschulen haben sich seinem Netz angeschlossen. Die Firmen arbeiten allwöchentlich unter ihrem Letter, einem älteren Kollege». Sie haben ihr Amtsgericht (Handelsregister und Grunbbuchamt), Postscheckamt, eine Zentral- und eine Reihe anderer Banken, auch eine Börse. Der Geschäftsgang ist rege. Geld und Ware sind fiktiv. So ist dem gleich einem Chef oder Prokuristen disponierenden Stift durchaus Möglichkeit zum Abschluß glänzender Geschäfte gegeben. Doch daß -»sämtliche Arbeiten mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns zu erledigen, sind, sagt jede Haus ordnung. Es ist ein Verdienst der Fachgruppe Buchhandel im D.H.V., des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgchilscn-Vcrbandes, daß er dem Scheinfirmeunetz Buchhandlungen anzuschlicßc» begann. Tie »Märkische Buchhandlung, wurde als erste im März vori gen Jahres in Berlin gegründet. Sie erfreut sich eines sehr guten Umsatzes und eifriger Mitarbeiter. Zwei Prokuristen und zwölf Angestellte werden voll und ganz beschäftigt, ja — welch' ein Er eignis in unserer Zeit! — sic sucht sogar noch weitere Kräfte. Eine Reihe von Rundschreiben wurde von ihrer Werbeableitung versandt. Das erste ging für den großen »Bott, heraus und brachte einen an sehnlichen Erfolg, zumal da man fast stets bereit war, bar zu zahlen und die Teilzahlungsmögtichkeit nicht in Anspruch nahm. Bor einiger Zeit wurde an der Propaganda zum Tag des Buches gearbeitet. Die Abteilung Buchhaltung gibt dem Lehrling andere, wenn auch nicht weniger wichtige Einblicke in die kaufmännischen Arbeiten des Buchhändlers. Sie hat die Dcfinitiv-Buchhaltung clngefllhrt, die sich sehr bewährt. Wenn wir erst mehr Konkurrenz haben, wird die Arbeit noch interessanter werden. Dann wirb unser Lieferant, das Barsortimcnt, keine Fiktion mehr sein. Eine Leihbücherei ergänzt den Betrieb. Sie besitzt ihre »Waren, in der Realität und wird von den Mitarbeitern eifrig benutzt. Durch Stiftungen unterstützt — die Weidmannsche Buchhandlung übersandte uns liebenswürdigerweise ihre Kirmen- geschichte — bauen wir sic aus, vor allem aber erstreben wir die Sammlung der Vcrlagskataloge, die noch der Vervollständigung bedarf. Ter Nachwuchs im Buchhandel sollte diese Möglichkeit einer praktischen Ausbildung seines Nachwuchses nicht ungenutzt lassen. In Dresden arbeitet die Firma »Krüger L Pilz, unter der Leitung des Kollege» Eberhardt i. H. Holze L Pahl, in Leipzig die Firma Merkur Verlags- und Versaudbnchhanbluug Willi) Hermes. Weitere Firmen sind im Entstehen. Tie »Märkische Buchhandlung, arbeitet jeden Donnerstag im D.H.B.-Hause, Oberwasferstraße 11, Zimmer 588 unter der Leitung des Unterzeichneten, der zu jeder Auskunft gern bereit ist. Helmut Penski, Bcrliu-Halenfee, Ringbahnstr. 51. Ill'jß lt. Notverordnung. Aus die Sprechsaalnotiz der Firma Ferd. Beyers' Bucht), in Königsberg i» Nr. 76 bctr. Stempclaufdruckcs »18?? Nachlaß usw.. teilt die Firma Alfred Rühle (Abt. Stempel), Leipzig, mit, daß sic sechs verschiedene Sorten vorrätig hält und Probeabdrücke auf Wunsch gern zusendet. Inhaltsverzeichnis. Bekanntmachungen: Festausschuß des B.-V. betr. Kantate- Veranstaltungen. S. 269 / Geschäftsstelle des B.-V. betr. Zeit schriftenliste. S. 269. Artikel: Das Seminar für Buchhandelsbetriebslehre. S. 270. Buch-Artikel für Zeitungen. S. 271. Goethe-Tag — Tag des Buches 1932. S. 272. Besprechung: Die Weltliteratur der Gegenwart 1890—1931. S. 273. Für die b u ch h ä n d l e r i s ch e F a ch b i b l i o t h e k. S. 273. Kleine Mitteilungen S. 274—275: Neichsstener- und Landes steuerzahlungen / Ladenschluß auf den Bahnhöfen / Wilhelm Busch-Abend in Leipzig / Sphynx, Hamburg / Aus dem Bericht der Neichsvcrsicherungsanstalt 1931 / Aprilscherze auf dem Ge biete des Buches / In Preußen verboten. Verkehrsnachrichten S. 275: Teilung von Paketen / Post verwaltung von Chile / Drucksachen zu ermäßigter Gebühr nach dem Ausland. P e r s o n a l n a ch r i ch t e n S. 275: Auszeichnung I. Habbel, Ne^ gensbnrg: Jubiläum E. Mühl, Stuttgart. Sprechsaal S. 275: Ist die Bezeichnung »Börsen-Verein« nsw. / Fraktur und Antiqua / An die Herren Verleger / Scheinfirmen im Buchhandel / 10H lt. Notverordnung. Bcrantwortk. Schriftleiter: Franz Wagner — Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: E. Hedrtch Nachs. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schrtstleitung u. Expedition: Leipzig, Gerichtswegs lBuchhändlcrhaus), Postschliehsach 274/76. 276
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