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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1932
- Strukturtyp
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- 1932-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1932
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- Deutsch
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63, 15. März 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. Ü.Dtschn Buchhaubel. ihr Gesuch, als »Kommissionär« angenommen zu werden — das ist die Bezeichnung fiir jede vom Buchverlegerverein anerkannte Buch handlung — abgelehnt. Trotz dieser Ablehnung hatten aber einige der fahrenden Verleger beschlossen, der neuen Handlung ihre Ver lagswerke zu liefern. Der Buchhandlung war eine Papierhandlung angegliedert. Auch Gemälde von bekannten Künstlern, Radierungen und Stiche wurden ausgestellt. Bald kam dazu der Verkauf von Seekarten und nautischer Literatur, der sich in Kürze über die ganze Welt erstreckte. 1885 wurde das Geschäft nach einem neuen Gesuch dann zum »Kommissionär« des Schwedischen Buchverlegervereins angenommen. In kleinem Umfang betrieb die Firma auch ein Ver lags- und Kommissionsgeschäft. Seit 1892 wird die Serie »6öte- borg3 Uög8lcol38 ^r88krikt« und seit 1900 »Oöteb(>rg8 Xungl. Veten- ausgegebeu. Durch diese Zeitschriften, die zum Teil auch in deutscher und englischer Sprache erscheinen, ist der Name des Hauses auf dem internationalen Buchmarkt sehr bekannt geworden. Bei der schnellen Ausdehnung der Vuchabteilung entschlossen sich die In haber, um mehr Platz zu gewinnen, den Papierhandel anfzngeben. Dem Verkauf von Touristenliteratur widmete die Firma ebenfalls großes Interesse und sie wurde so auch Vertreter des schwedischen Touristenvereins. 1897 zog sich Kerber aus Gesundheitsrücksichten vom Geschäft zurück und Wettergren wurde Alleininhaber. Kerber ließ sich in Dresden nieder, wo er bis 1917 wohnte; 1919 verschied er in Heilbronn. Die beiden Gesellschafter hatten im Laufe der Jahre eine feste Freundschaft geschlossen und in größter Einigkeit für den Erfolg ihres Unternehmens gearbeitet. Kerbers umsichtiger und gewissenhafter Arbeit war der große Absatz ausländischer Lite ratur zu verdanken. Auch später wurde die ausländische Abteilung wiederholt von Deutschen geführt. Im Jahre 1917 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, zu deren Leiter auch Carl Wcttergrens ältester Sohn, Herr Volmar Wettergren, berufen wurde. 1918 wurde die Buchhandlung in größere Räume verlegt und 1929 ein Zweiggeschäft im Schulbezirk der Stadt eröffnet. Am 20. Mai 1922 starb Herr Carl Wettergren nach langer Krankheit. Die Firma ist heute außer halb der Hauptstadt eine der größten Buchhandlungen in Schweden. Zum Jubiläum wurde von Herrn Volmar Wettergren eine kleine Denkschrift verfaßt. 25 Jahre besteht am 16. März die Firma Rudolf Genck in Berlin, die in dem damals gerade im Aufblühen begriffenen Schöneberg gegründet wurde. Die Nähe mehrerer Schulen brachte es mit sich, daß sie im Laufe der Jahre zu einem Spezialgeschäft für Schulbücher und Pädagogik nebst Schreibwaren ausgebant wurde. Mit Ausnahme der Kriegsjahre hat der Gründer die Firma stets selbst geführt. Hijaz Versand- und Handelshaus H. Zipfel, Schkölen i. Thür. — Die genannte Firma, die auch unter der Firma Hijaz Versand- und Handelshaus H. Zipfel L Jahn, bzw. Hijaz Buchhandlung und Lehrmittelhandlung, Schkölen, Geschäfte betreibt, verschickte Anfang Februar 1932 an die Sekretariate der Universitäten und Techni schen Hochschulen ein Rundschreiben, in dem sie bekanntgab, daß ein ungenannter hochherziger Spender ihr NM 10 000.— als so genannte Prüferspende zur Verbilligung der Bücher zur Verfügung gestellt habe. Der Besteller könne bei Bezahlung jeweils 10 Prozent vom Ladenpreis abziehen. Dieser Betrag werde von der Firma selbst ans der Spende entnommen. Es ist offensichtlich, daß es sich nur um ein verschleiertes Nabattangebot in Höhe von 10 Prozent handelt. Da wir schon früher Anlaß hatten, uns mit den irre führenden Methoden der Firma zu befassen, haben wir bei der zuständigen Staatsanwaltschaft gegen den verantwortlichen Leiter H. Zipfel Strafantrag wegen Vergehens gegen § 4 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb gestellt. Die neuen Bestimmungen über Ausverkäufe, Zugabcwesen usw. in der Verordnung des Reichspräsidenten vom 9. März werden in einer der nächsten Nummern ausführlich behandelt werden. Der Verband der Deutschen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und -Verleger in der Tschechoslowakischen Republik kann am 22. März 1932 auf ein lOjähriges Bestehen zurückblicken. Von besonderen Fest lichkeiten wird mit Rücksicht ans die gegenwärtige Wirtschaftslage Abstand genommen. Die 10. Hauptversammlung des vorgenannten Verbandes wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Monats Mai in Ncichenberg stattfinden. Näheres darüber in Kürze. Ausbildungs- und Fortbildungskursus der Buchhändler-Lehr anstalt in Dresden. — In der Zeit von Anfang Januar bis Mitte März fand ein aus acht Abcndvorträgen bestehender Fortbildungs- knrsus für die Gehilfen und Lehrlinge des Dresdner Buchhandels 202 statt, der vom Verein Dresdner Buchhändler angeregt und von zwei Lehrkräften der Leipziger Buchhändler-Lehranstalt durchgesührt wurde. Am 16. Januar begann Herr vr. Richter mit einem Vortrag über »Das klassische Weimar«, der durch ausgezeichnete Licht bilder unterstützt und erläutert wurde. In behaglichem Plaudcrton gab der Redner ein anschauliches Bild des Weimarischen Musenhofes und der schöpferischen Menschen, denen wir die zweite Blütezeit deut scher Dichtung verdanken. Am 23. Januar sprach Herr Studien direktor Korselt über »Der Roman in der modernen Weltliteratur« und beschwor durch geschickt und verständnisvoll ausgewählte und dargebotene Textproben und Besprechungen die führenden Geister des lebenden deutschen, englischen und französischen Schrifttums. Am 30. Januar schilderte Herr vr. Richter »Die verbreitetsten Druckver fahren im Buch- und Bilddrnck« und verstand es, durch Demonstra tionen, Schriftproben und vorzügliche Lichtbilder dies umfassende Gebiet darznstcllen und deutlich zu machen. Am 6. Februar gab Herr Studiendirektor Korselt unter dem Leitwort »Der Lyrik eine Bresche!« eine feinsinnige Auslese des tiefsten und wertvollsten lyri schen Schaffens der Lebenden, und bekannte sich leidenschaftlich zum Lebenswert des lyrischen Gedichtes auch in unfern Tagen. Am 13. Februar sprach Herr 1)r. Richter über »Der Werdegang eines Buches vom Manuskript bis zum Versand«, und gab damit einen Querschnitt durch das verantwortungsbewußte Planen und Schassen des deutschen Verlags, wiederum durch Demonstrationen und Lichtbilder erläutert. Am 20. Februar zeichnete derselbe Redner den »Buchhänd ler als Kulturträger« und wies in eindringlichen Worten darauf hin, welch bedeutungsvolle und einzigartige Mission im Dienst der Volksbildung dieser fürs Volksganze zu leisten habe. Am 27. Februar schilderte Herr Studiendirektor Korselt den »Jnselver- lag als einen Brennpunkt der Weltliteratur«, und zeigte an diesem einen großartigen Beispiel den Werdegang und die organische Ent wicklung eines Welthauses als Auswirkung einer schöpferischen Per sönlichkeit im strengen Dienst einer Idee. Zum Beschluß gab Herr Di-. Richter am 5. März einen Überblick über die Geschichte des Buch handels, der wohl für manchen Hörer der Höhepunkt des Lehrganges gewesen sein mag. Es war erstaunlich, wie hier im Lauf einer reich lichen Stunde vergangene Jahrtausende und Jahrhunderte zu blühen dem Leben heraufbeschworen wurden. — Dem Dank der großen und treuen Teilnehmer- und Hörerschar des Fortbildungskursus an die beiden Vortragenden Herren gab Herr Fritz Oltmanns auch im Namen des Vereins Dresdner Buchhändler in seinem Schlußwort herzlichen Ausdruck. E. Haupt. Allg. Deutscher Buchhandlungsgehilfcnvcrband (Fachgruppe Buch handel im DHV.) Ortsgruppe Dresden veranstaltet Frei tag, den 18. März, 20 Uhr im Saale des Hauses der Kanfmanns- gehilfen, Canalettostraße 12, eine Goethegedenkstunde. Herr Studiendirektor Korselt, Leipzig, spricht über: »Ans Goethes Spuren in Italien«. Der Vortrag wird mit Lichtbildern ausgeschmllckt. Fräu lein Susanne Michel singt vertonte Goethelieder, Herr Schauspieler Walter Zickler trägt aus Goethes Werken vor. Es ergeht an alle Angehörigen des Dresdner Buchhandels die höfliche Einladung, den Abend zu besuchen. »Hellweg« Arbeitsgemeinschaft Essener Jungbuchhändler. — Am 4. März sprach Herr Haake über deutsche Verlagskunde in Verbin dung mit dem S. Fischer-Verlag. Die angeschlosscne Debatte ergab die Notwendigkeit der eingehenden Behandlung des Naturalismus unter besonderer Berücksichtigung des S. Fischer-Verlages. Ferner erstattete Herr Haake Bericht über die bücherkundliche Arbeit, die der Rheinisch-Westfälische Bezirk in den kommenden Monaten durch führt. Das Anlesen der vorliegenden Neuerscheinung von HannS Heinz Evers: »Reiter in Deutscher Nacht« zeitigte sehr interessante Aussprache-Ergebnisse. — Die Aussprache über den Naturalismus findet statt am 17. März uni 19.45 Uhr in den oberen Räumen der Firma Schmemann, Essen, Viehoferstraße. Um eine erfolgreiche Arbeit sicherzustellen, bitte ich die Kollegen, sich auf dieses Thema vorzube reiten. — An diesem Abend wird auch Herr Roppel vom Insel- Verlag ein Referat über die Entwicklung des Insel-Verlages hal ten. Ich lade hierzu die Essener wie auch die auswärtigen Kollegen herzlichst ein. Theo Nehcr. Manteltarifverhandlungen im Buchdruckgewerbc. — Am 15. März beginnen im Buchdruckerhaus zu Berlin die Manteltarifvcrhand- lungen. In vielen wichtigen Punkten stehen sich die Anträge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer diametral gegenüber. Nach einem Antrag der Arbeitgeber soll für die Entlohnung nicht mehr das Alter, sondern Berufsjahre maßgebend sein, wobei Ausgelernte zur Gruppe »erstes Berufsjahr« zählen. Während bisher acht Feiertage tariflich zu entschädigen waren, sollen nach einem Antrag der Arbeitgeber nur noch 5 entschädigt werden (Neujahr, Ostermontag, Pfingstmontag
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