Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.01.1932

X- 25, so. Januar 1932. Redakttoneller Teil. V0rs«ublatt f. Dtschn vuchhau^ek. Die Musikalien, die nicht zur eigentlichen literarischen Produktion gehören, von der Landesbibliothek in Bern aber ebenfalls gezählt werden, erreichten im Jahre 1930 die Zahl 363 (gegen 302 im Jahre 1929). An periodischen Veröffentlichungen wurden 1949 im Jahre 1930 gezählt, nämlich: 1. Täglich oder mehrmals in der Woche 23V 2. Mehrmals im Monat bis monatlich (wöchentlich, halbmonatlich, monatlich usw.l 1304 3. Noch seltener erscheinende (vierteljährlich, halbjährlich ustv.) . . 4l5 Insgesamt: 1949 Diese Angaben umfassen die Jahrbücher nicht, die in der Statistik der literarischen Werke als Bände oder Broschüren gezählt sind. In unserer letzten statistischen Studie gaben wir 2417 periodische Veröffentlichungen für 1929 an, einschließ lich der Jahrbücher. Der Rückgang im Jahre 1930 kommt augenscheinlich daher, daß die Jahrbücher anderswo unter gebracht worden find. Es sei noch bemerkt, daß bis zum 31. Dezember 1930 der Übereinkunft betreffs der freiwilligen Hinterlegung neuerschie nener literarischer Werke bei der Schweizerischen Landesbiblio thek 225 Verleger (224 lm Jahre 1929) in 50 verschiedenen Orten der Schweiz beigetreten waren. (Schluß folgt.) Die Schriftgutablage. Mit der zunehmenden Vervollkommnung der Schreibhilssmitlel haben sich auch die Arten der Aufbewahrung und Schriflgutbehälter wesentlich geändert. Dennoch fand ich Registraturen, die auch heute noch in der fett zwei Jahrhunderten üblichen Weise geführt werden. Die »hauptamtliche» Verwaltung der Registratur fand zuerst bei den Behörden Eingang. Deshalb befassen sich auch die ersten Bücher über diese Materie mit dem »Behörden-Registraturwesen« (1904). Die erste Beschreibung von Industrie- und Handcls-Regtstratnr-Ein- richtungcn ist meines Wissens 1908 in dem Buche »Die Registratur im Großbetriebe» von Johannes Warlitz (Muth, Stuttgart) er schienen. Viele Jahre blieb dieses Werk vereinzelt, auch seht noch ist diese Fachliteratur nicht sehr umfangreich. Erwähnt sei nur, daß dieses Gebiet u. a. vr. Josef Birkenfeld als Doktordissertation gedient hat (Rcgistraturwesen. Zeitschrift für Handelswissenschaftliche Forschung. Juli/August 1923. G. A. Gloeckner, Leipzig). Die Ver öffentlichungen im betriebswirtschaftlichen Schrifttum (Zeitschriften) sind wesentlich umfangreicher, jedoch hauptsächlich ebenfalls erst Im letzten Jahrzehnt entstanden. Daß diese Fragen auch im Verlags- und Sortimentsbuchhandel V lebhaftes Interesse finden, beweise» die Abhandlungen im Börsen blatt 1931, Nr. 78, 132, 15V, 218. Sehr zu begrüßen ist die im Nahmen der NKW-Vcröffe»tlich»ngcn erschienene Broschüre: Die^ Schriftgutablage*). Sie ist in Gemeinschaft mit dem Deutschen In stitut für wirtschaftliche Arbeit in der öffentlichen Verwaltung X, (Ditviv) vom Ausschuß sllr wirtschaftliche Verwaltung (AWV) beim Neichskuratorium für Wirtschaftlichkeit (RKW) herausgegeben wor den. Bor der Drucklegung haben namhafte Firmen und Sachkenner dieses Buch geprüft und ergänzt, sodaß der Inhalt wirklich der Praxis entnommen ist und der Praxis dienen kann. Im Titel »Dle Schrlstgutablage (Registratur)» ist bereits die Wandlung von der Registratur zur Schriftgutablage gekennzeichnet. Während früher die Haupttätigkeit des Registrators in des Wortes ureigenster Bedeutung in »registrieren», d. h. »in ein Register cin- tragen», bestand, ist in einer neuzeitlichen Schriftgutverwaltung alle überflüssige Schreibarbeit verbannt. Das Führen sogenannter Regi- stranden, Tagebücher ober Journale ist nicht mehr erforderlich. Die Broschüre soll ci» Leitfaden sein und macht Vorschläge nach Er fahrungen bei Privatbetrieben und Behörden. In kurzer aber leicht verständlicher Weise lernt man die einzelnen zu beachtenden Gesichts punkte und Regeln kennen, die notwendig sind, um die Schriftgut- verwaltung so in den Gesamtbetrieb elnzugliedcrn, daß diese Ab teilung auch wirklich als »Geschäfts-Gedächtnis» zum Nutze» der übrigen Mitarbeiter tätig ist. Das Wesen, der Umfang (Haupt- fZentral-s oder Abteilungs-Ablagen), die Unterbringung (Lage, Licht, *> Die Schriftgutablage (Registratur). Vorschläge und Erfah rungen bei Privatbetrieben und Behörden. Berlin 1931: Jndustrle- verlag Spaeth L Linde. 49 S. Mit vielen Abbildungen. RM 1.4V. 78 Lust, Raum), die Fördermittel (Boten und mechanische Förder anlagen), die zweckmäßigsten Einrichtungssormcn werden beschrieben. Der Zwang zur Ordnung fetzt einheitliche Ordnungsartcn voraus. Der Name, der Ort, die Sache und die Zeitfolge sind brauchbare, einzeln oder verknüpft verwendete Einordnungsmerkmalc. Einen breiten Raum nimmt auch die Beschreibung der verschiedene» Formen der Schristgutbcwahrung »Flach- (Horizontal), Buch- (Bibliothe karisch), Steil- (Vertikal), Hänge- und Stand-Ablage» ein. Unter »Schristgutbehältcr» versteht man weiche Aktendeckel, Ordner mit Jnnenmechanik für das Ausreihen der Schriftstücke und Mappen ohne Heftvorrichtung. Letztere können aber eine Klemmeinrichtung haben. Die einzelnen Begrifsserklärungen sind sllr de» Ladenbuchhändler, der ebcnsalls Btirobedarf führt, sehr lehr reich. Zur Arbeitserleichterung und Beschleunigung sind die manntg- saltigsten Hilfsmittel ausgezählt. Einen Überblick über die Ver waltungsarbeiten des Registrators gewinnt man bei Durchsicht der Seiten 35—37. Die Behandlung der eingehende» Post, das Ver walten des Schriftguts, der Auskunftsdienst, der Leihdienst, das Mahnen sind eingehend dargestcllt. Die wichtige» Aufbewahrungs fristen sind genau verzeichnet. Die in der Rubrik »Personal» an gegebenen Eigenschaften des Schriftgutvcrwalters zeigen, daß er nicht nur eine »mechanische» Arbeit ausllbt. Jeder Leser dieser Broschüre wird sicher seiner großväterlichen Ablage, Zusammcnbllndcln der Schriftstücke und jahrgangsweise Aufbewahrung in Skripturenkisten, ein Ende bereiten, den» durch eine neuzeitliche Schriftgutverwaltung wird die Arbeit wesentlich ver einfacht und verringert und dadurch natürlich auch billiger. Eine wertvolle Ergänzung zu dieser RKW-Verössentlichung Nr. 4V bildet das Buch »R. G. Donnert: Die Registratur. 1929.» (»Organisation» Verlagsgef. m. b. H., S. Hirzel, Berlin). Zum Schluß sei allen an Organisationssragen interessierten Lesern dle »Zeit schrift für Organisation- der Gesellschaft sllr Organisation E. V. (Verlag siir Organisation, Berlin W 30) sowie die Zeitschrift »Wirt schaftlichkeit» (Verlag für Wirtschaft und Verkehr Forkel L Co., Stuttgart) empfohlen. Erich Dicze, Registraturpraktiker. Wöchentliche Übersicht über geschiiftl. Einrichtungen und BerSnderunge«. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Vorhergehende Liste 1932, Nr. 19. (Zeichen-Erklärung f. Nr. 1.) 21.-27. Jan. 1932. Konkurse und Vergleichsverfahren. HB I a l L Freund, Berlin S 42. Vergleichsverfahren 15/1. 1932 crössnet. Vertrauenspcrson: E. Krenzel, Bln-Zchlendors, Am Fuchspaß 13. Delta-Verlag Kurt Ehrlich, Berlin-Schönebcrg. Vergleichsverfahren 19/1. 1932 aufgehoben. Monopol-Verlag Georg Ehrlich, Berlin-Schöne- bcrg. Vergleichsverfahren 19/1. 1932 aufgehoben. HA. - B. WahIström L Widstrand, Stockholm. Direktor HP. K. Wahlström 15/1.1932 verstorben. Direktor jetzt: Torsten Wahlström. HA r n o l d - V e r l a g G. m. b. H., Eberhard, Bruderhos- Neuhof (Fulda). Geschäftsf. Frl. Else von Holländer verstorben. Bahner, Albert, Niederseßmar (Bez. Köln), Bergneu- stadt u. Ründeroth. Leipziger Komm, jetzt: Cnobioch. Vrinkman L Zoo», Amsterdam, wurde im Adreßbuch ge strichen. Eltzseldtsche Buchhandlung, Theodor, Bahn (Pom mern), ging an Erich Neitzel über. HFeuer-Verlag Lothar Joachim, Leipzig S 3, jetzt: Berlin W 35, Dersflingerstr. 23. ö 1 Kurfürst 998. d Leipzig 9V334. HF r u n d s b e r g - V e r l a g G. m. b. H., Berlin SW 11. - V nur noch: Dtsche Bank u. Disk.-Ges. Dep.-Kasfe 2 2, Berlin SW 11. ^ GDA-BuchvertriebG. m. b. H., Berlin-Zehlcndors- Mitte. Prokura Friedrich Tag erloschen. fGerboth, Günther, Bücherstube und Anti guar tat, X Königsberg (Pr.), HufenalleekS. Gegr. 15/1.1932. <V Stadt sparkasse, Fil. Hufenallee. — d? 8748.) Leipziger Komm.: «. Fleischer.