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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1928
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- 1928-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1928
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^l? 17», 24. Juli 1928. Redaktioneller Teil. Vvrsenblalt f. d. Dtlchn. Buchhandel. vor zwei Jahren erschienenen Werkchen »Hannes Högerrop. En Hand vull SnonI UN Undög ut sin Görnticb« <R. Cordes, Kiel, kart. Mk. 1.—> läßt er nunmehr eine zweite Schnurrcnsammlung unter dem Titel -An'nWeglang. En buntes Book« sEben- ba, kart. Mk. 2.—> folgen. Es ist natürlich schwer, den Inhalt dieser lustigen Bücher so zu umschreiben, daß der Leser etn erschöpsendcs Btld von ihm erhält. Am besten wird man die Art dieses Dialekt- dtchler« erkennen, wenn man ihn selbst zu Worte kommen läßt. An spruch auf Gehör erheben zum mindesten die nachstehenden Erlebnisse aus dem Buchlaben: Biller ut'n Bökerlaben. Tat gisst Minschen, de wat sör Böker öberhebbt, en ganzen Barg. Un wenn du di welk vun bat Slag ankieken deist, den kannst di en lachen. Pah mal op: Vör den Bökerlaben steiht en oln Schoolmeister. He putzt sin Brill, seit se ganz vörn op de Ms, maki den Mund 'n beten op un kiekt stk de Böker an achter de Finsterruten. Den kümmt he rin. »Is de Schess »ich sölben bar?- — »Ne.- — »Schab, ja, schab is da«. Harr gern '» paar Böker hatt.- Awer wat he hcbben will, dat is »ich bar. Un wat bar is, bat will he nich hebben. Wat he lieden mag, dat is to blier; un wat billig is, dat mag he nich lieden. Den sangt he an to bebuern un geiht wedder weg. He kümmt mal wedder, seggt he noch. »Gewiß, gewiß, gern,- seggt de Verköper. De kennt dat, un he wcet, mennigmal, den kümmt bat noch ganz anners. Patz mal op: Buten vör de Dör is en Lachen un Juchen. Den warb bat still. Ganz sinnt geiht de Dör op. Twee ober dree Deerns kamt rin. Sc hört na de »Höhere Töchternschool», sllnb vecrtcin oder föftein Jahr old. De kiekt nu vör sik dal, biet de Tän tosamcn un makt en Gcsich, bodernst. »Wat is gefällig?- So fragt de achter den Ladendisch. »Wat is gefällig?-, bat is mal 'n gediegen Wurtl De en sangt an to prusten, de tweete ok; den sangt se ludhals an to juchen, kriegt en roden Kopp, lopt rut, un buten hält sik de en an de anner fast, un den wüllt se sik dodlachen! Darbt gaht se al na 'n annern Ladens Wat Is dat? Dar tackelt wat an de Dör. En lütten Pruppen vun Jung kümmt rin. He kann knapp an den Dörbrücker langen. Barfoot, mit schicttge Been, en Lock in de Büx, mit '» swarbe Snut, — UN en blanke Näs, so kümmt he na den Ladendisch van. He kann dar al meist ropktcken, wenn he sik op de Teenspitzen stellt. »Hebbt ji Böker?- — »Ja, wi hebbt Böker.» — »Ok School böker?- — »Ja, gewiß.« — Den will ik Schoolböker hebben.« — Ja, Jung, wat brukst du den sör Schoolböker?« — »Dat weet ik »ich.- — »Ja, den kannst du ok doch keen köpen.« — »Doch!» — »Nees« — »Doch!» — »Nee!« — »Doch, de Lehrer hett seggt, so hebbt en — en — 'n Kalog!» — »Bat hebbt wi?» — »En Kalog, heit de Lehrer seggt!« — »Och so, en Katalog, meenst du?« — »Ja.« — »Bo geihst du den to School?» »Klasse: 8.« — »Ja, wo ln Klass' 8?» — »Bi Lehrer Meter.« — Dat geiht noch en ganzen Stoot so wieder, den wcet de Verköper Berich. »So, den is büt hier bin Reekenbook, nich?« — »Reel« — »Nanu?» — »Nee, dat mutt brun wesen un nich gcel.» — »Ja, Jung, bat is nu bloß anners inbunnen. Kiek di dat man mal gob an.» De lütt Jung kiekt op Sied sößtein na, dar sünd se grab an 't Recken. »Ja, is doch richtig!« Mit de annern Böker geiht dat nich veel anners, heit noch allerhand Rücken. Awer den liggt se all in en Reeg sör den Jung. »Wat kotzt dat? — Wat kotzt dat, un dat? — Wat kotzt sc all tohopp?« — »De kotzt so un so veel.« — »Ja, mithebben will ik keen. Bull man bloß mal werten, wo dllcr se sünd. Morgen kam ik wedderl- — Bums, rut is Hel Jüdische Schwänke betitelt sich ein hübsch ausgestattetes, im Verlag von R. Löwit in Wien erschienenes Buch <Lwd. Mk. 4.S0). Es ist eine Auswahl aus der 192» im Verlage der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde in Basel erschienenen und von 8r. Im manuel Olsvanger herausgegebenen Sammlung »Rostnkes mit Man deln« (Aus der Volksliteratur der Ostjudenj. Der buchhändlerisch- gcistige Anteil an diesem Buche besteht darin, baß die Übersetzung und Bearbeitung des Textes vom Inhaber der Firma R. Löwit in Wien, Herrn vr. Max Präger herrührt. Beachtenswert ist übrigens auch das aus der Feder von vr. Siegfried Schmitz stam mende, für die Kultur des jüdischen Witzes aufschlußreiche Nachwort. Der Verfasser des in dieser Artikelsolge bereits behandelten Romans »Der Buchhändler Tordelen«, Max Thi eiert, Inhaber einer Verlagsbuchhandlung in Berlin-Pankow, zeigt sich aus ver schiedenen Gebieten als Vertreter und estriger Verfechter von Rc- sormideen. Ohne daß ich mich näher auf den Inhalt seiner Schriften einlassen möchte, führe ich hier an: »Die GI ü ck s r e li g t o »-. Dies ist die neue Religion des weißen Mannes und der weißen Rasse und eine ander- gibt es nicht <1. Teil geh. Mk. 1.—, wettcre 2 Teile sollen folgen). Dte neue Verfassung der Deut schen Republik von 1S2g. Entwurf einer modernen und wirklichen Rctchsvcrfassung in 111 Artikeln nebst Kommentar sgeh. Mk. 8.—, geb. Mk. 4.—>. Der Hochmeister von Deutsch, lanld, Schauspiel in lfiins Aufzügen sgch. Mk. 2.5», geb. Mk. 8.50j, DerDiktator, Schauspiel in süns Auszügen sgsh. Mk. 2.5», geb. MI. 8.5»>, und Der V o I ks p r ät - n d e nt, Schauspiel in süns Akten sgeh. M. —.5»>. Alles im Verlage von Max Thtelert in Berlin-Pankow. Etn Drama Rausikaa des Stolper Buchhändlers H. Lan genhagen ha« bei seiner Uraussllhrung im Stolper Stadttheater einen seh» beifälligen Erfolg zu verzeichnen gehabt. Ein Drama der entsagenden Liebe, so wie sein Inhal« in Zettungskrittken geschil- dert wird, scheint cs den Weg zum Drucker noch nicht gesunden zu haben. Die Zeitungsberichte sprechen sich sowohl über dte Dichtung als auch über dte Inszenierung und Darstellung sehr günstig aus. JnTheodorHaecker, Prokuristen des Deutsche Meister Ber lages Robert und Ferdinand Schreiber in München, lernen wir einen der feinsinnigsten und sprachbeherrschenden deutschen Essayisten katholisch-christlicher Weltanschauung kennen. Sein bet Kösel L Pustet in München erschienenes neues Buch Christentum und Kul tur <Lwb. Mk. 7.—> besteht aus den Essays: Christentum und Kultur — Sören Kierkegaard — Sören Kierkegaards Altarveden — über Kardinal Newmans Graimnatik der Zustimmung — über das Prinzip der Analogie — Über Francis Thompson und Sprachkunst — Geist und Leben. Es wendet sich an Philosophen und Theologen, Geistliche und Lehrer, Literaten und Schriftsteller und an alle, die dte Wahrheit suchen. Wie sieht es heute, zehn Jahre nach dem Weltkriege, in Palästina aus? Diese Krage beantwortet vr. Alfred Wiener, Geschäfts führer der Firma Phtlo-Verlag und Buchhandlung in Berlin, mit seinem Buche Kritische Reise durch Palästina. Mit 13 Karten und Zeichnungen (Philo-Verlag, Berlin, geh. M. 2.4», geb. Mk. 3.4V>. Hier wird vor allen Dingen bas in Palästina geschaffene Werk der Zionisten einer eingehenden Untersuchung unterzogen, die in ihrer Gründlichkeit und Sachlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Die in dem Buche deutlich zutage tretende Meinung maßgebender deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens über das palästinensische Problem besitzt starkes Allgemeininteresse. Daß es im Buchhandel Leute gibt, deren Tätigkeit Spuren in der Gestaltung des Büchermarktes hinterlätzt, ohne daß dabei die Persönlichkeit sichtbar hervortritt, beweist der derzeitige Lektor des Verlages von Otto Ouitzow in Lübeck, Max Tau, der als Ent decker und Wegbereiter von Hermann Stehr, Wilhelm Schmidtbonn, Sigrid Undset u. a. anzusehen ist. In der bet der Schulzcschen Hos- buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung in Oldenburg veröffentlichten Reihe »Epische Gestaltung« erschein« als erster Band ein Werkchen von ihm unter dem Titel Landschasts- und Ortsdarftcl- lung Theodor Fontanes sgch. Mk. 3.5»), eine feinsinnige Analyse dichterischen Schaffens. — Den Geist des alten Nürnberg zu erfassen und seine Beziehungen zur Gegenwart blotzzulcgsn ver sucht Wilhelm Kunze, von dessen dichterischem Schaffe» hier mehrfach schon die Rede war, in seiner Broschüre Nürnberg. Schicksal einer Stadt (Ernst Frommann L Sohn, Nürnberg, kart. Mk. 1.—). Ich glaube nicht, daß die ernste Wissenschaft dieser sprach lich sehr sein vertretenen Anschauung in allen Stücken beizustimmen vermag. Es werden Dinge miteinander in Verbindung gebracht, z. B. in der Deutung des Kaspar Hauser-Falles, die als Zeitsymbol zu deuten nüchtern Denkenden doch ziemlich weit abliegt. Sieht man von solchen kritischen Einzclbedenken ab, so erscheint diese Erfassung eines Stadtschtckfals doch immer noch lcsens- und beachtenswert genug. Auf dem Gebiete des Volkskalenders, soweit cs sich um redak tionelle und um Hersteller-Tätigkeit handelt, mögen die Buchhändler ziemlich zahlreich sein. So sind für das Jahr 1S28 im Jserverlag Dreslcr L Co. in Friebebcrg (Quetsj nicht weniger als drei inhalt lich sehr wertvolle Kalender erschienen, die sämtlich von W. Lange, dem Prokuristen und Mitinhaber des Verlages, herausgcgcben wur den: Riesen- und Jsergebirgc, Jahrbuch 1928. Heraus gegeben unter Mitwirkung des Hauptvorstandes des R.G.V. sRiefcn- gebirgsvereinsj und der Hauptverkehrsstelle <Mk. 1.—>, Unser Schlesierland, Volkskalendcr für die schlesischen Grenzlande 1928 <Mk. —.5V> und Die Oberlausitzer Heimat. Ein Volkskalendcr auf das Jahr 1928 (Mk. —.8»). Neben dem Kalen darium wird hier in Wort und Bild der Heimatgebanke im besten Sinne des Wortes gepflegt. Sämtliche drei Kalender sind mit wirkungsvollen farbigen Umschlägen versehen. Unter den Buch händlern als Kalendermachern ist autzerdem Ludwig Hosf- 843
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