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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1925
- Strukturtyp
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- 1925-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1925
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- Deutsch
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105. 6. Mai 1925. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt s. d. Dtschn. vuchb.ndel 7499 besonderen sportlichen Wert Heilegen kann, so trogen sie doch dazu bei, das Interesse für den Fußballsport auch in bisher ob.seits stehen den Kreisen zu wecken. Beide Mannschaften wiesen Spieler auf, die 'schon weit Uber die übliche Altersgrenze hinausragten. Wahrend die Fischer-Mannschaft durch bessere Einzelleistungen den Sieg errang, zeigte die Diederichs-Mannschaft mehr Zusammenspiel und drängte dadurch den Gegner oftmals stark in die Verteidigung. Es wurde jedoch ost danebengeschossen, sodaß die Diederichs-Mannschaft eine unverdienie Niederlage mit nach Hause nehmen mußte. Beide Kon kurrenten fanden sich nach dem Spiele noch zu einer gemütlichen Siegesfeier zusammen. — Wir entnehmen diesen Bericht der Sport- bcilage der Jenaer Zeitung und wünschen recht viel Nachfolge im weiten Buchhandel. Erhöhung der Zeitungsdruckpapicrpreife. (Vgl. Bdl. Nr. 103.) — Wider alles Erwarten und trotz der Tatsache, daß die Zellstoffpreise bis Ende Juni unverändert bestehen bleiben, hat der Verband Deut scher Druckpapier-Fabrikanten die Preise für Zeitungsdruckpapier mit Wirkung ab 1. Mai um 56 Pf. für 166 KZ erhöht, sodaß sich der Preis für 166 Zeitungsdruckpapier von diesem Tage an auf 33.56 Mark stellt (gegenüber rund 26 Mark in der Vorkriegs zeit). Der neue Papierpreis soll bis Ende Juni d. F. gelten. Hof fentlich steht der völlig unberechtigt« Aufschlag nur auf dem Papier. Die Verbraucher müssen sich eben etwas weniger gefügig zeigen. In teressant ist, daß diese neueste Preiserhöhung wiederum (kommentar los) zuerst von der Tagespresse bekanntgiegeben wurde; der Protest der Fachpresse scheint also ergebnislos verpufft zu sein. Krasser können sich die Auswüchse eines Syndikatswesens, wie es sich im Ver band Deutscher Druckpapiersabrikanten verkörpert, wohl kaum noch zeigen. Ter seit einigen Monaten erfreulicherweise eingesetzte leb hafte Widerstand der Verbraucher wird diesmal die Probe aufs Erempel zu machen haben. Ein Nachgeben oder ein willenloses Sich- sügcn ist für di« Fabrikanten nur das Signal, schnellstens die Preise wieder zu erhöhen. Mit den Verbraucherverbänden scheint auch wieder keine Rücksprache bzw. Verständigung statjtgefunden zu haben. Beschlagnahmte Druckschriften. — Aus Antrag der Staatsanwalt schaft vom 8. April 1925 wird die Nummer 39 des Jahrgangs 4 der Zeitschrift »E r 0 s« gemäß 88 184*, 46, 41 StrG-Bs., 88 94, 95, 98 StrPO. beschlagna h m t. (263) 17 I 631/25 (148/25). Berlin, 9. April 1925. Das Schöffengericht Berlin-Mitte. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft vom 8. April 1926 wird ge mäß 88 184^, 46, 41 StrGBs., 8 94 ff. StrPO. die N u m mcr 3 de-r Zeitschrift »ba Revue cku Ralaee« beschlagnahmt. (263) 17 I 614/26 (149/25). Berlin, 9. April 1925. Das Schöffengericht Berlin-Mitte. (Deutsches Fahndungsblatt Nr. 7876 v. 1. Mai 1925). PersgnllliMrWen. Gestorben: am 2. Mai Herr Adolf Thiele in Berlin, Prokurist der Verlagsbuchhandlung Julius Springer, daselbst. Der Verstorbene hat fast 46 Jahre seine ganze Kraft der großen Ve.rlagshan'dlnng in vorbildlicher Treue gewidmet. Er hat lange Zeit der bedeutenden Zeitschriften-Mteilung des Hauses Springer vorgestanden und sie zu großen Erfolgen geführt. Eugen Mecklenburg s. — Uber den am 26. April Verstorbenen (vgl. Bbl. 163) erhalten wir noch folgende Mitteilungen: Mecklenburg erwarb das bereits 1834 gegründete alte Geschäft I. A. Stargardt im Jahre 1886, nahm später seinen jüngeren, vor ihm verstorbenen Bruder als Teilhaber aus und führte, nach dessen erfolgtem Austritt, das angesehene Geschäft allein weiter. In den vierzig Jahren ent faltete Mecklenburg eine reiche Tätigkeit aus den von ihm gepflegten Gebieten: Genealogie, Heraldik, Autographen sowohl als Antiquar wie auch als Verleger. Im In- und Auslande errang die Firma unter seiner Leitung eine geachtete Stellung. Eine lange Reihe von Jach katalogen wurde durch ihn herausgegeben, hochbedeu-tende Auktionen von ihm geleitet; ich erinnere nur an die Auktion Biltz mit den reichen Schätzen an Inkunabeln und alten Drucken der deutschen Lite ratur, au die hervorragenden Autographen-Versteigerungen der Sammlung Meyer Eohu und anderer. Als Verleger war Mecklen burg dem Buchhandel bekannt aus den von ihm gepflegten Gebieten; ich erwähne nur das monumentale »Nibelungenlied« und die Reihe von Publikationen öer Graphik vou I. Sattler, die Neudrucke der beiden »De Bryschen Einblemata« und ähnliche Kunstwerke. Das von ihm besonders gepflegte Antographengeschäft brachte noch in dem jüngst erschienenen Kataloge »Seltenheiten ersten Ranges«. Wie er als Geschäftsmann zurückhaltend und vornehm war. so war er es auch als Mensch im persönlichen Verkehr. Ende der siebziger Jahre arbeitete ich mit ihm Schulter an Schulter im Antiquariat vou N. Friedländer L Sohn in Berlin, nur wenige Monate, denn Mecklen burg ging von da nach London; ich gab ihm eine Empfehlung an Karl W. Hiersemann mit, der damals bei Trübncr arbeitete, und noch oft hat mir der Entschlafen« gesagt, wie dankbar er l)r. Hierse mann gewesen sei für die Fürsorge, mit der er sich seiner ange nommen habe. Mecklenburg erinnerte sich gern seines Aufenthalts in England; der sonst etwas wortkarge Mann wurde gesprächig, wenn er gemeinsam dort Erlebtes mit dem ihm befreundeten Prokuristen von Afher L Eo., Herrn Cohn, austanschte. Wenn meine Auktions-Reisen mich nach Berlin führten, Lud mich der Entschlafene gern in sein gast liches Heim ein, und manches Billard- und Schachspiel habe ich mit ihm gespielt, wobei er mich im Kugel- wie Figurenspiel meist matt setzte. In gepflegter Kultur seiner Berliner Art traten der Herr und die Frau des Hauses dem Besucher entgegen. Die aristokratische, preußische Note unverkennbar betonend, hatte Mecklenburg für unsere jetzigen Zustände wenig übrig, und ein scharfes Wort kümmerte ihn nicht. Die letzten Jahre war er milder; ein jahrelanges Leiden trug er männlich. Nur selten konnte er noch das Geschäft besuchen, hatte aber das Glück, in feinem ältesten Sohne eine Kraft heranwachsen zu sehen, die nach dem Urteil eines so gewiegten Fachmannes wie K. E. Henrici die Hinterlassenschaft des Vaters nach allen Richtungen hin erfolgreich weiterentwickeln wird. Das wird dein 66fährigen das Scheiden er leichtert haben. Sein Gedenken wird im Kreise» der Kollegen ein ehrenvolles sein; ich bedaure den Verlust eines guten Freundes. Max Ziege rt. Sprechfaul. (Ohne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Kredit und Kaffenskonto. Die Lage des Sortiments hat sich in den letzten Monaten wesent lich verschlechtert. Der Teuerungsausschlag ist wohl überall ab ge baut, aber eine entsprechende Verbesserung des Rabatts und der Be zugsbedingungen ist ausgeblieben. Daß nun die Umsätze wesentlich gestiegen seien und hier einen Ausgleich geschaffen hätten, wird wohl niemand behaupten können. Nicht nur im ganzen Handel und in der Industrie fehlt es an barem Gelbe, sondern auch den meisten Bll che r- käufern. Die paar Kunden, die dem Sortiment noch geblieben sind, fordern einfach Kredit oder erzwingen ihn, indem sie nicht bezahlen. Der Sortimenter kann nicht jeden Posten, der vier Wochen alt ist, einklagcn. Sein einziger Erfolg würde wohl der sein, daß er auch seine paar letzten Kunden sehr bald- los würde. Ich glaube, mit solchen Maßnahmen ist dem Verlag nicht gedient. Größere Werke nnd vor allem die wissenschaftlichen Lehrbücher sind fast oh>ne Ausnahme nur noch gegen Teilzahlung zu verkaufen. Die Not unserer studie renden Jugend ist allgemein bekannt. Das Sortiment hatte daher hier aus die Erhebung eines Teuerungszuschlags längst verzichtet. Soll es jetzt noch ein weiteres Opfer bringen, ein bedeutendes Risiko tragen und in vielen Fällen das Geld für den Verlag vorstrccken?, oder wird ein Entgegenkommen von seiten des Verlags zu erwarten sein? Ich denke, es bedarf keiner Erläuterung, daß die geringen Reserven des Sortiments sehr bald aufgebraucht sind und ihm dann die Möglich keit, weitere Kreditgeschäfte zu machen, äbgcschnitten ist. Die Fol gen hiervon hat letzten Endes der Verlag zu tragen. Sicher wird manches Buch unverkauft bleiben, bas bei gesunden Kreditvcr- ihältniss-on oder Gewährung eines angemessenen Kassenfkontos zu ver kaufen war. Der Sortimenter, der leichtsinnig wirtschaftet und über seine Kräfte Kredit gab, wird sehr bald in Zahlungsschwierigkeiten kommen. Der Zwischenhandel fast aller Branchen erhält schon längst längere Ziele, unb bei Barzahlung wird ihm gern ein Kassenskonlo von 2 und 3°/» gewährt. J'm Buchhandel aber merkt man noch nichts davon, einig« wenige Verleger ausgenommen. Ich selbst bin kein Freund des Kreditgeschäfts, weder im Gewähren noch im Nehmen. Aber den Anforderungen der Zeit kann ich mich nicht verschließen und muß meinen Kunden durch Gewährung eines angemessenen Kre dits die Anschaffung von Büchern, soweit es in meinen Kräften ftehk, erleichtern. 993*
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