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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.12.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-12-28
- Erscheinungsdatum
- 28.12.1935
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- Deutsch
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>1 299, 28. Dezember 1935. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. Eine wesentliche Rolle spielte bei der Entwicklung des natio nalen Buchdrucks der Sowjetunion die L a t i n i s i e r u n g der Schriften, von der seit dem Jahre 1927 allmählich die Sprachen von 58 Völkern betroffen wurden, darunter 31, die vorher überhaupt kein Schrifttum gehabt haben. Soweit ein solches schon im Jahre 1913 vorhanden war, hat sich seitdem der Inhalt von Grund aus geändert und — ver- mannigfaltigt. Während er früher bei den meisten kleinen, wenig gebildeten Völkern Rußlands vorwiegend ein religiöser war, herrscht jetzt natürlich die politische Massenlektüre vor, das Schulbuch, Auf klärungsschriften aller Art — technischen, landwirtschaftlichen, popu lärwissenschaftlichen Inhalts — und vor allem die theoretische marxistisch-leninsche Literatur. Das Buch, das nicht in irgendeiner Form den Stempel der marxistisch-lenin- und stalinschen Lehre trüge, gibt es in der Sow jetunion nicht mehr, mit Ausnahme des streng fachwissenschaftlichen Forschungswerkes. So sind vor allem die Schulbücher, der Grund schule wie der Oberstufe, vollkommen durchsetzt von der Lehre vom Klassenkampf, von Massenhaft und antireligiöser »Aufklärung«. Ja, sogar das Kleinkindcrbuch ist davon nicht verschont. Von der schönen Literatur, die nur durch Erfüllung des ihr erteilten »sozialen Auf trages« Daseinsberechtigung hat, zu schweigen. Den in beschränkter Auswahl herausgegebenen Klassikerwerken werden entsprechende historisch-materialistische Aus- und Umdeutungen vorangeschickt. Der mittlere Umfang des nationalen Buches sind im Jahre 1933 5 Druckbogen und die mittlere Auflage — 8 800 Exemplare. Durch einen Beschluß des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei vom 15. August 1931 wurde die immer noch zu starke Kon zentrierung des nationalen Buchdrucks in Moskau weiter gelockert und die Herausgabe von zahlreichen Erscheinungen in den Klein völkersprachen in die entsprechenden Gebiete verlegt. Dadurch wurde insbesondere das Erscheinen von Lokalzeitungen und Zeitschriften neu gefördert. Im Jahre 1932 erscheinen schon 2362 Zeitungen in 62 Sprachen, das sind 28°/o der (8106) auf dem Gebiete der Sowjet union insgesamt erscheinenden Zeitungen. Die Entwicklung des Zeitungswesens in den nationalen Repu bliken veranschaulichen folgende Zahlen: Einmalige Millionen USSR (Ukraine) 1928 85 Zeitungen Auflage 1,37 Exemplare „ „ 1932 1126 „ „ 6,61 WSSR lWeitzr.) 1928 22 Zeitungen Einmalige Auflage Millionen 0,15 Exemplare 1932 197 0,90 Transkauk.Föderat. 1928 36 0,31 1932 217 1,10 Usbek. SSR 1928 15 0,13 1932 111 0,62 Turkmen. SSR 1928 4 0,02 1932 26 „ 0,14 Tadschik. 1928 1931 11 0,05 „ „ 1932 29 „ „ 0,08 Zeitungen besitzen in ihrer Sprache außer den Völkern mit älterer Kultur, wie Armenier (44 Zeitungen), Aserbeidschaner Tür ken (78), Deutsche (55), Georgier (59), Kasakische Tataren (110), Ukrainer (1293), Usbeken (138) oder Weißrussen (199), jetzt auch Kalmyken, Karakalpaken, Samojeden, Chakassen und viele andere. Zeitschriften erscheinen im Jahre 1928 in 35 Sprachen, im Jahre 1932 in 49 Sprachen, darunter zum Beispiel awarische (2), baschkirische (9), burjatische (7), jakutische (1), kalmykische (5), kasa kische (11), kirgisische (5), kiirinische (2), Komi (8), Mari (7), oset- tische (4), tadschi-kische (11), tschuwaschische (12), udmurtische (3), zigeu nerische (1) usw. Der Anteil der Nationalitäten au den erscheinen den Zeitschriften hat sich von 8,2"/» im Jahre 1913 auf 27,3°/o im Jahre 1932 erhöht. In seinem oben erwähnter Beschluß hat das Zentralkomitee der Partei gleichzeitig die Zentralverlage angewiesen, Spezialabtei lungen für das nationale Buch zu errichten. Der Gesamtstaatsverlag der SU brachte denn in den Jahren 1933 und 1934 2156 Bücher der Sowjetvölker im Gesamtumfange von 8036 Textbogen heraus und erhöhte in einem Jahr (1933) den Anteil des nationalen Buches an seinem Gesamtverlagswerk von 11,6°/» auf 16,1°/o; der Parteiverlag gab im Jahre 1932 184 Bücher in 16 Sprachen heraus. Im einzelnen nehmen unter den gedruckten Büchern die Klassi ker des Marxismus einen hervorragenden Platz ein. Marx, Engels, Lenin und Stalin treten in dem Jahrfünft 1928 bis 1933 in den Völkersprachen der SU mit 422 Titeln und 2 603 000 Exemplaren aus. Die höchste Auflagezahl erreichte Stalins Arbeit »Fragen des Leninismus«. Lenins Gesammelte Werke, ausgewählt in sechs Bänden, erschienen in dreißig Sprachen. Vergleichsbeispiele zwischen dem früheren Buchdruck-Preistarif und den jetzigen unverbindlichen Preisnormen Wer in den zahlreichen Bestimmungen des Deutschen Buchdruck- Preistarifs und der Preisnormen für das Buchdruckgewerbe sowie in den Angaben des Lohntarifs (Deutscher Buchdrucker-Tarif) sich nicht näher auskennt, wird es gewiß begrüßen, wenn an der Hand einiger Gegenüberstellungen, die in der Praxis täglich Vorkommen, die Unterschiede in der Preisentwicklung etlvaS veranschaulicht werden. Der im Jahre 1907 herausgegebene Deutsche Buchdruck-Preistarif erschien im Laufe der Jahre in neun Ausgaben: die neunte Aus gabe datiert vom 1. April 1927, die dann am 12. Mai 1934 durch die verbindlichen Preisnormcn bzw. Mindestpreise der Notgemeinschaft und am 12. September 1935 durch die unverbindlichen »Preisnormen für das Buchdruckgcwerbe« außer Kraft gesetzt wurde. Die auf- steigende Entwicklung der Positionen des Preistarifs von 1912 (zweite Ausgabe) beginnt bereits mit dem 1. Juni des Jahres 1918. Aber außer den jeweils bekanntgegebencn prozentualen preistariflichen Erhöhungen an und für sich fanden nebenher auch noch sogenannte »Berichtigungen« einzelner aber äußerst wichtiger Positionen des Preistarifs statt, wovon besonders der Werkdruck empfindlich be troffen wurde. Auch die achte Ausgabe des Preistariss vom 1. April 1925 wies bereits eine weitere Erhöhung der vorgenommenen »Berichtigungen« auf, von der wiederum vor allem die Durchschnittspreise für Form- schlicßcn und Textzurichtnng betroffen wurden. Diese Preise waren bei der Herausgabe der neunten Ausgabe des Deutschen Buchdruck- PreiStarifs (1. April 1927) im Vergleich zum Jahre 1914 bis auf 340"/o gestiegen. Tie Steigerung betrug (einschließlich der »Berichti gungen«) z. B. bei der Maschinenklasse 6 schon 190"/» und stieg dann bei der Maschinenklasse 10 bis auf 340°/» (Druckformen mit gemischtem Satz, bessere Ausführungsart, Platten). Stellt man die Preise für Form schließen und Textzurichtung unter Zu grundelegung der Jahre 1914, 1918, 1927 und 1935 (unverbindliche Preisnormen) gegenüber, so ergeben sich für die Maschinenklasse 7 (50X70 cm, frühere Maschinenklasse 6) und für die Maschinen klasse 12 (100X140 cm) folgende Preise, und zwar für gemischten Satz, Platten, einfache Ausführungsart: 1914 1918 1927*) 1935 Maschincnklasse 7 (früher 6) NM 12.— 17.— 33.60 26.— Maschinenklasse 12 (früher 10) NM 41.— 58.— 172.50 124.- Tie neuen unverbindlichen Preisnormen kennen bei den Durch schnittspreisen für Formfchließen und Textzurichtung keinen Unter schied mehr zwischen einfacher und besserer Ausführungsart der Druckarbeiten: das wird zweifellos begrüßt werden, denn wo lag die Qualitätsgrenze bei einfacherer Ausführungsart und wo begann sie bei besserer? Es ist aber zu berücksichtigen, daß der früher vor gesehene preistarifliche Abschlag von 5<Vo auf die vorhin angeführten Preise für Druckereien in Städten bis zu lO^/o Ortszuschlag bei den neuen Preisnormen in Fortfall gekommen ist. Es sei zudem be merkt, daß die Preisnormen vom 12. September 1935 sich allge mein auf der Grundlage eines Ortszuschlages von 12^°/° bewegen. (Noch im Preistarif von 1927 — die Bindung auf den Prcis- tarif war schon im November 1925 vom Deutschen Buchdrucker-Verein aufgehoben worden — war bei der S a tz berechnung eine Einteilung für Orte mit unter 10°/», 10 bis 17^°/„ und über 17^°/o Orts zuschlag gemacht worden.) Im Preistarif von 1927 wurden auch ganzautomatische Tiegeldruckpressen erwähnt, bei deren Verwendung für Arbeiten einfachster Art ein Abschlag von 20°/o auf die Fortdruck- *) Der Preistarif von 1927 erfuhr Januar 1932 einen Abschlag von 4,6°/o. 1119
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