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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.12.1935
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- 1935-12-28
- Erscheinungsdatum
- 28.12.1935
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jstL 2S9, 28. Dezember 1835. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. Bresche springt der 1924 in Moskau durch Zusammenlegung des Ost- und des West-Verlages entstandene Zentral-Völker-Ver- lag, russisch kurz »Zentrisdat« genannt, der übrigens neben der »Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter« (Moskau) und dem Staatsverlag der Wolgadeutschen (Pokrowsk) auch einen großen Teil der in deutscher Sprache gedruckten Bücher der Sowjetunion her ausbringt. Die Leistungen des Zentralverlages veranschaulichen folgende Zahlen: 1923/24 124 Bücher mit den Gesamtauflagen von 421000 Expl. und über 2 Millionen Druckbogen; 1930 1745 Bücher mit den Gesamtauflagen von 17 500 000 Expl. und über 80 Millionen Druckbogen; 1931 2243 Bücher mit den Gesamtauflagen von 18 900 000 Expl. und über 91 Millionen Druckbogen. Beginnend mit der Herausgabe von Büchern in 25 Sprachen, erstreckte sich die Tätigkeit des Zentralverlages bald über 76 Spra chen der Sowjetvölker, von denen über 20 erstmalig unter Mitwirkung des Verlages ihre eigene Schrift erhielten. Ter Zentralverlag ist zu gleicher Zeit eine Schule für Heranbildung von Verlagsarbeitern und Schriftsetzern für die außerrussischen Provinzialverlage. Ihre Tätigkeit erweiterten daneben von Jahr zu Jahr auch diese Nationalverlage selbst, an Ort und Stelle, voran die der Haupt städte der Ukraine, von Armenien, Georgien, Aserbaidschan, Weiß rußland, Tatarien (Kasan) u. a. Der Ukrainische Staatsverlag, in Betrieb gesetzt 1920 während des Bürgerkrieges, gab im ersten Jahr 165 Buchtitel heraus, im Jahre 1931 bringen aber die Hauptverlage der Ukraine — Staatsverlag, Parteiverlag, Wissenschaftlich-Technischer Verlag, Landwirtschaftlicher Verlag u. a. — 5642 Bucheinheiten heraus, wäh rend vom Jahre 1798 bis 1917 in der ukrainischen Sprache im gan zen 3104 Bücher gedruckt wurden. Die Staatsverlage der Transkaukasischen Föderation: der Georgische (Sachelgami), der Armenische und der Aser- beidschanische haben ihre Tätigkeit weit über die Vorkriegs leistungen des einschlägigen Gewerbes hinausgebracht. Auf die be merkenswerten Anfänge der Jahre der nationalen Wiedergeburt dieser Länder, 1918—1920, folgte zunächst ein Rückschlag, der aber bald einem neuerlichen Anwachsen der Bücherproduktion Platz machte. Sachelgami z. B. gab im Jahre 1921 nur 68 Bücher in 136 000 Abdrücken, im Jahre 1928 aber 242 Buchtitel in 1160 000 Exemplaren und im Jahre 1931 757 Titel mit der Gesamtauflage von 4 228 500 Stück heraus. Die Weiß russische Vcrlagstätigkeit wuchs seit 1925 an von 358 Buchausgaben mit 2 107 000 Gesamtauflage auf 1474 Aus gaben bei 10 716 000 Exemplaren in fünf Sprachen des Jahres 1931. Einen stattlichen Umfang hat der nationale Buchdruck in den autonomen Republiken und Gebieten der NSFSN (Dagestan, Ka- sakstan, Kalmykien, Kirgisien, Adyge (Tscherkessien), Mari, Mordwa, Tatarien, Krim, Komi, Wotjaken, Tschuwaschen und viele andere) angenommen, deren Staatsverlagc im Jahre 1932 schon mit rund 5000 Büchern iu mehr als 22 Millionen Exemplaren auftraten. Als Beispiele für jüngere Verlagsgebilde sei die Arbeit des Baschkirischen und des Burjat-Mongolischen Slaatsverlags ange führt. In der Vorkriegszeit wurden überhaupt keine baschkiri schen Bücher gedruckt. In ihren Schulen lernten die Baschkiren tatarisch. Das Jahr 1922,23 sieht die ersten Anfänge eines eigenen baschkirischen Buchdruckes in dem bescheidenen Umfang von 4,5 Druck bogen. Aber schon 192425 erhöht sich diese Zahl auf 203, im Jahre 1928 — 467 und im Jahre 1933 bereits auf 1477 Druckbogen. Das gedruckte Wort kannte früher auch die Burjatische Mongolei noch nicht. Im Jahre 1928 eröffnete der Burjatische Staatsverlag seine Tätigkeit mit der Herausgabe von 7 Büchern in 24 000 Exemplaren. Im Jahre 1930 sind es 43 Bücher in 143 500 Exemplaren und 1931 schon IW Bücher mit 636 000 Exemplaren, was 2,8 Stück auf jeden Kopf der einheimischen Bevölkerung ausmacht gegenüber 0,11 Stück im Jahre 1928. Ein Vergleich mit 1913 belehrt uns über die Zunahme des nationalen Buchdruckes auf dem Gebiet der Sowjetunion im ganzen, wobei die Bundesrepubliken für 1913 gedacht sind. in ihren heutigen Grenzen Republiken: Druckeinheiten: 1913 1927 1934 Russische Soz. Föd. Sowjet-Republik 19 970 24 118 33 028 Ukraine 5 497 4 687 4 986 Weißrußland 233 652 1263 Transkaukas. Föderation «83 2 210 3 230 Turkmenien 4 146 259 Usbekistan und Tadschikistan 57 831 1944 1118 Zu den unter dem Jahre 1913 stehenden Zahlen muß erläuternd gesagt werden, daß sie im Gegensatz zu den unter den folgenden Jahreszahlen stehenden noch wenig für den heimatsprachigen Buch druck besagen. So erschienen im Bereich der heutigen Ukraine im Jahre 1913 zwar 5497 Bücher; aber in ukrainischer Sprache wurden im selben Jahr in ganz Rußland nur 226 gedruckt, gegenüber 3472 Büchern iu ukrainischer Sprache im Jahre 1933. Weißrussische Bücher wurden 1913 nur 2 gedruckt, turkmenische gar keine. Von den 132 Völkern des Zarenreiches hatten unter dem alten Regime 46 Völker Bücher in der eigenen Sprache, und zwar er schienen darin im Jahre 1913 insgesamt 2154 Buchtitel in 6,15 Millionen Exemplaren. Tie Sowjetunion gab im Jahre 1933 14 590 Bücher mit der Gesamtauflage von 128,6 Millionen Exemplaren in 104 Sprachen ihrer Angehörigen (außer dem Russischen) heraus. Von schriftlosen Nationen wurden neuestens, im Laufe der letzten Jahre, die Völker des hohen Nordens mit ihrem Alphabet und zugleich mit Propagandaliteratur und Schulbücher in ihrer Sprache bedacht. Von dem Wachstum der Bücherproduktion in einer Reihe von Sprachen des Sowjetstaates und von dem Entstehen neuer Druck schriftsprachen gibt folgende Tabelle*) ein vergleichendes Bild: Sprachen Herausgegebene Druckeinheiten 1913 1927 1932 Adigheisch (Kabardinisch) . . . 0 0 84 Aisorisch o 0 41 Armenisch A>3 448 828 Aserbeidschanisch (türk.) . . . 95 473 722 Awarisch 3 20 81 Baschkirisch 0 87 271 Chakassisch v 3 2« Darginisch 9 24 79 Deutsch ......... 195 197 582 Eskimo 0 9 1 Estnisch 6 24 121 Finnisch (Nordkarelisch) . . . i 72 333 Georgisch 236 846 1226 Giljakisch 0 0 i Jakutisch 1 20 «3 Jiddisch 38 223 721 JnMschisch 9 I« 81 Jschorisch 0 9 1 Kalmykisch 0 19 84 Karakalpakisch 0 9 39 Kasakisch 0 3', 424 Kasan-Tatarisch l 2«7 347 855 Krim-Tatarisch l 88 223 Komi-Syrjänisch > 2 «3 184 Komi-Permjakisch / 19 Koreanisch 0 32 99 Korjakisch 0 9 1 Kumykisch 0 42 126 Mari, Hoch- l 17 4« 103 Mari. Nieder- ( 180 Mordwinisch-Ersja ) «3 248 Mordwinisch-Mokscha . . . . > 177 Nogaisch 9 L 82 Oirotisch sAItaisch) 0 26 36 Polnisch 43 95 305 Samojedisch sNenekisch) .... 0 9 2 Tadschikisch 0 52 21« Talyschisch 0 0 12 Tscherkessisch 0 8 61 Tschetschenisch 9 21 «9 Tschukotisch 0 9 1 Tschuwaschisch 57 83 294 Turkmenisch 0 85 295 Udegeisch 0 9 1 Ukrainisch 226 2418 8472-> Usbekisch 3« 424 953 Wanisch 0 9 1 Weißrussisch 2 491 1399 Zigeunerisch 0 9 5« »Tote Sprachen« (Griechisch, Alt- jüdisch, Kirchenslawisch) . . . 233 5 12 Die Zahlen beziehen sich auch unter dem Jahr 1913 auf die entsprechenden Gebiete nur im Nahmen der UdSSR. *) Das hier gebrachte statistische Material stammt aus der Zeit schrift »Die Bücherfront«, Juni 1935 (ru*/.). -) Im Jahre 1928. -) Im Jahre 1933.
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