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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1934
- Strukturtyp
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- 1934-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1934
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- Deutsch
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170, 24. Juli 1934. Redaktioneller Tvil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. für den Gewerbeantritt. In Beratung steht noch die Regelung der Vorbedingungen für den Handel mit Presseerzcugnissen, indem zu dem bereits bisher bestehenden Bildungsnachweis ein neu zu schaf fender formaler Befähigungsnachweis, bestehend aus Lehr- und Ge hilfenzeit, treten soll. Die Lehrzeit soll im allgemeinen drei Jahre, die Gehilfenzeit auch drei Jahre betragen. Der unbefugte Gewerbe betrieb, so jener der Wirtschaftsvereinigungcn der Studentenschaft, der Elternvereinigungen usw., soll möglichst bekämpft werden. Gegen den Wettbewerb der Betriebe der öffentlichen Hand werden nach wie vor bei den Vorgesetzten Behörden Vorstellungen erhoben, denen schließlich der Erfolg nicht versagt bleiben wird. Der Bericht drückt die Hoffnung aus, das; die bisher geübte Einrichtung der kostenlosen Abgabe der Schulbücher an die Kinder auch be mittelter Eltern eingestellt werden wird. (Diese Erwartung ist wenige Tage nach der Hauptversammlung erfüllt worden.) Nach sehr langwierigen Verhandlungen sah sich die Korporation genötigt, den Kollektivvertrag mit den Angestellten zu kündigen, sodaß ab 1. Juli 1934 der Wiener Kollcktivvertrag außer Kraft ist. Die urheberrechtliche S ch u tz f r i st d a u e r ist in Österreich im Dezem ber 1933 von dreißig auf fünfzig Jahre verlängert worden. Das eingehende Referat über die Wirtschaftslage, das Herr Syndikus vr. Sigmund Wisloschill erstattete, wurde mit größtem Inter esse und allgemeiner Zustimmung angehört. Einstimmig wurde so dann eine von Herrn Adolf Eisler beantragte Resolution an- . genommen, dahingehend, daß der Korporationsausschuß alle An suchen um Neuverleihungen von Konzessionen welcher Art immer unbedingt ablchne. Nach kurzer Wechselrede der Versammlungsteil nehmer wurde die Versammlung geschlossen. Kommerzialrat Friedrich Schiller. Deutsche Bücherstube in Athen. — Durch Vermittlung des Deut schen Ausland-Instituts, Stuttgart, erhalten wir folgenden Bericht ans Athen: »Die schon seit einigen Monaten bestehende, aber erst kürzlich in einer kleinen, aber würdigen Feier offiziell' eröffnete .Deutsche Bücherstube Fritz Pommerencke' in Athen dürfte berufen sein, der Mittelpunkt nicht nur der bücherdurstigcn Deutsche», son dern auch der um das deutsche Buch besorgten Griechen zu werden. Es ist die erste rein deutsche Buchhandlung, die in Athen besteht, in der nur das deutsche Buch gepflegt werden soll. Dabei sei nicht vergessen, daß es schon früher deutsche Buchhändler gab, unter König Otto hatten bereits deutsche Buchhändler den Weg nach Griechenland gefunden. Eine der bekanntesten Firmen war die Firma Fritz Wil berg, später entstand eine Buchhandlung Barth und von HirO. dann die Buchhandlung Beck L Barth (bis 1910), deren beide Inhaber heute noch hochbetagt als Privatleute in Athen leben. Ferner be mühte sich auch die Firma Konst. Eleftheroudakis um das deutsche Buch, die immer und auch beute deutsche Buchhändler in ihrer Firma arbeitet ist. Doch handelt es sich hier um internationale Buchhand lungen, in denen das deutsche Buch eine Abteilung unter den übrigen fremden, französischen, englischen, italienischen usw. Büchern ein nimmt. Die .Deutsche Bücherstube' will nur das deutsche nationale Buch pflegen: die Emigrantenlitcratur ist ausgcschaltet, eine Aus schaltung, die man von einem ans internationale Literatur einge stellten Buchhändler, der selbst Ausländer ist, nicht erwarten kann. Die Deutsche Bücherstube des Herrn Pommercncke wurde von dem Jnnenkünstler Baron von Hammerstein-Loxten in einfacher, aber zweckentsprechender Weise ausgestattct. Die ganze Bücherstube ist in den deutschen Nationalmrben gehalten: schwarz-wciß-rot, d. b. die Wände weiß, die Regale schwarz, die Möbel rot »sw. Es wird ein äußerst gefälliger, unaufdringlicher Eindruck erreicht: es wurde auch darauf gesehen, daß man sich heimisch und gemütlich in den Räumen fühlt. Somit dürfte die deutsche Bücherstube für die deutsche Kolonie und für die deutschfreundlichen Ausländer in Athen bald ein beliebter Mittelpunkt werden. Das große Interesse, das man dem jungen Unternehmen bereits bei seiner offiziellen Eröffnung entgcgenbrachte — es erschienen der deutsche Gesandte Herr Dr. Eisenlvbr nebst Gemahlin und alle führenden Mitglieder der deutschen Kolonie — läßt darauf hoffen, daß die Bemühungen des jungen mutigen Buch händlers in der Fremde nicht vergeblich sein werden, und es ist zu hoffen, daß ihm auch der deutsche Buchhandel bei seinen ersten Versuchen in freundlicher Weise beistehen möge«. Frankreichs Außenhandel mit Büchern. — Frankreichs Ein fuhr von »Drucksachen intellektueller Art« (Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Karten und Musikalien) stieg ganz außerordentlich von 40 366 är im Jahr 1932 auf 58 817 ck? im vergangenen Jahr. An diesen, Steigen ist vor allem die Einfuhr aus Belgien-Luxemburg beteiligt, die von 11 N70 cir 1932 auf etwas über 18 999 clr 1933 stieg. Die Einfuhr aus dem 1932 an erster Stelle stehenden und jetzt an zweite Stelle gerückten Deutschland hat ebenfalls, aber nur wenig zugenommen, von 19 270 62 aus 13 501 cl2. Die Einfuhr von Büchern in französischer Sprache nahm von 12 455 <12 auf 18 828 62 zu: als Bezugsland steht natürlich Belgien-Luxemburg weitaus an erster Stelle mit 11863 62 im vergangenen Jahr (1992: 8978). Die auf Deutschland entfallenden Mengen sind 721 bzw. 593 6?. Auf dem Gebiet der Einfuhr von Büchern in nichtfranzösischen oder toten Sprachen steht dagegen Dentschland weitaus an erster Stelle. Unsere Ausfuhr nach Frankreich in Büchern dieser Art nahm von 2922 ckr im Jahre 1932 auf 3751 62 im vergangenen Jahr zu. Frankreichs Gesamteinfuhr dieser Art belief sich 1933 aus 6956 62. Auch Frank reichs Einfuhr von Zeitungen und Zeitschriften nahm stark zu: von 28 663 ck2 auf 33 491 62. Hier steht wiederum Deutschland als Bezugsland an erster Stelle mit 8761 62 1933, gegenüber 9445 62 im Vorjahr. Frankreichs Einfuhr von Musikalien nahm ein wenig von 597 62 1932 auf 590 62 im vergangenen Jahr ab; auf Deutsch land allein entfallen hier 299 bzw. 245 62. Auch Frankreichs Ausf u h r von Drucksachen intellektueller Art nahm zu, von 111 536 62 1932 auf 120317 62 im vergangenen Jahr. Bester Kunde ist bei weitem Belgien-Luxemburg mit 63 486 62 im vergangenen Jahr. Danach kommen: Schweiz 13 768 62 (1932: 11 734), Großbritannien 4525 62 (1932: 4213), Italien 4477 62 (1932: 4231). Die auf Deutschland entfallenden Mengen sind 1369 62 im Jahre 1932 bzw. 1862 cl2 im Jahre 1933. Frankreichs Ausfuhr von Büchern in französischer Sprache stieg von 27 4W 62 1932 aus 30 869 62 1933: die ans Deutschland entfallenden Mengen sind 326 bzw. 479 62. Frank reichs Ausfuhr von Zeitungen und Zeitschriften nahm von 80 289 62 1932 auf 85 626 ci2 im vergangenen Jahr zu; davon nach Deutsch land 817 bzw. 1155 ci2. Frankreichs Ausfuhr an Musikalien schließlich stieg von 620 62 auf 711, von denen 14 bzw. 15 62 auf Deutschland entfallen. Frankreichs Einfuhr von Drucksachen »kommerzieller A r t«, also von Alben, Stichen, Lithographien, Etiketten, Bildern usw., nahm von 13 987 62 im Jahre 1932 auf 12 997 62 im vergangenen Jahr ab. Als Bezugsland steht Deutschland weitaus an erster Stelle, mit 7244 cl2 bzw. 6779 62 im vergangenen Jahr. Frankreichs gleich artige Ausfuhr fiel von 36 479 62 1932 aus 33 002 62 1933. Deutsch land ist daran mit 1308 62 im Jahre 1932 bzw. 828 62 im Jahre 1933 beteiligt. Bester Kunde ist Belgien-Luxemburg. Ve-Paris. Aus Polen. — Uber die wirtschaftliche Lage des polnischen Buchhandels im vorigen Jahr finden sich im Bericht der Industrie- und Handelskammer Warschau für 1933, der am 15. Juni d. I. erschienen ist, einige Mitteilungen, die in Er gänzung der Notiz im Börsenblatt vom 17. Mai (Nr. 113) hier nachgctragcn seien. Auf dem Gebiet der schönen Literatur über wiegen Übersetzungen, die immer häufiger von neuen Vcrlagsfirmen herauSgcbracht werden. — Die Verleger haben die Preise fast aller Bücher bedeutend ermäßigt (20—25 v. H.). Diese zu Ende des Be richtsjahres, nämlich im November von sechzehn großen Perlags firmen getroffene Maßnahme war jedoch ohne größeren Einfluß auf den Absatz. Die Kaufkraft der Kunden ist eben zu stark ge schwächt. — Die Buchausfuhr nach Nordamerika hat fast völlig aufgehört. Nach Frankreich wurden vor allem Schulbücher ausge führt. Ferner ging eine kleine Anzahl Bücher nach der Tschecho slowakei und Lettland. — Die Einfuhr ausländischer Bücher, nament lich von Zeitschriften, nahm um 36—40 v. H. ab. Die Ausfuhr sank, verglichen mit dem Jahre 1933, um 40 v. H. Von den in Polen erscheinenden 2349 Zeitungen und Zeit schriften erscheinen in polnischer Sprache 83,9 v. H., in jiddischer 5.9 v. H., in deutscher 4,5 v. H., in ukrainischer 3,4 v. H., in weiß- russischer 0,5 v. H., in russischer 9,6 v. H. Vergleicht man die Zahl der Zeitungen und Zeitschriften mit den Sprachgruppcn, so ergibt sich, daß die Ukrainer und Weißrussen weit weniger Presseorgane besitzen als sie ihrer Zahl nach haben müßten, die Polen und die Deutschen dagegen mehr Presseorgane haben, als man erwarten sollte, denn die Polen bilden 69,1 v. H. der Gcsamtbevölkcrung und die Deutschen 3.9 v. H. Die Weißrussen machen 4,9 v. H. der Gesamtbevölkerung aus, die Ukrainer 15,2 v. H. und die Juden 8,0 v. H. In den Räumen des Instituts für Kunstpropaganda in Warschau wurde am 6. Juli eine sowjctrussische Buch- und Plakatausstcllung eröffnet. Sie vereinigt über 2990 Bände, mehrere hundert Illustra tionen und einige Dutzend Plakate. Ausgestellt siud Bücher aus den letzten Jahren, hauptsächlich Werke in russischer Sprache, aber auch solche in anderen Sprachen. Bei jedem Buch wird die Höhe der Auf lage angegeben. Auslageziffern von 190 990 und 290 900 sind nicht selten. Eine schwache Seite des modernen Sowjctbuches ist der Ein band. Gute Buchbinder scheint es in Sowjetrußland nicht zu geben. Dr. W. Christiani. 667
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