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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-06-13
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1934
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
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Urkraft lebendig, die bei Gotthelf, bei Reymont braust. Man erkennt hier da« Buch, in dem ein Stück deutschen Lande« eigener Prägung sich selbst, da« Leben und den Kampf seiner Bauern geformt hat. Veutkckie Allgemeine Leitung: Linke« Gabe, Volk im besten Sinn vo« uns hinzustellen,ist bewundernswert. SeinBuch zeugt von der Größe und Urkraft echten Bauerntums, wie überhaupt diese da« Merkmal de« Buche« sind: Kraft und Größe. — So haben wir hier ein Kunst werk vor un«, da« erschüttert und beglückt, da« Werk eine« Dichters, der zu den stärksten Hoffnungen unseres Schrifttums berechtigt. VSlkllctier veobackter: Linke verführt UN« mit seiner lebensnahen Erzählungskunst, all die Sorgen, Mühen und Freuden der Dörfler recht in un« mitzuerleben. Wa« aber kann ein Dichter mehr erreichen wollen al« eben die«, daß seine Kunst den Leser packt und mitreißt!— Man legt das Buch dankbar bereichert au« der Hand und möchte nach diesem einen im Geist durchlebten Gebirgsjahre auch noch ein zweites verfolgen. Man sucht sich einen Ausweg und liest die ersten Geschichten noch einmal. Und siehe! Wie schön sind sie doch I Und wie neu! Und weitere Feinheiten entdeckt man, die einem noch mal« Freude machen: E« ist ein wundervolle« Buch, dessen Er zählungen immer aufs neue gelesen werden können — und sollen. vernkard LuUIemln In der krankkurter Leitung: Eine ungewöhn lich scharfe Beobachtungsgabe ermöglicht cs dem Dichter, mit un endlicher Genauigkeit nicht nur da« Leben und Weben der Landschaft im Wechsel der Jahreszeiten, sondem auch die Welt der kleinen und kleinsten Dinge, und zwischen der Landschaft und den Dingen auch den Menschen zu gestalten, der gleich der Landschaft den Natur gewalten unterworfen ist. WM Vesper In der „bleuen Literatur": Zum erstenmal in neuerer Zeit sehe ich — ich weiß, wa« ich sage und spreche ohne Übertrei bung — in diesem Erstlingsroman von Johannes Linke bäurische und dörfliche Menschen mit Gotthelfscher Wahrhaftigkeit und Le bendigkeit gestaltet, vollsaftig, humorvoll, ohne Schönfärberei und doch mit echter innerer Verbundenheit und Liebe und echter dichte rischer Meisterschaft. ES ist weit mehr als ein Roman: eine Bauern chronik, ein BaucrnepoS von dauernder Gültigkeit. Es ist ganz aus echtem Bauerngeist undBauernwcsen gcwachscn.Landfchaft,Mensch und Tier sind wie au« echtem Holz geschnitzt und mit lustigen bunten Bauemfarben bemalt. Die Sprache ist echt au« Mund und Geist des Volke« gewachsen. Man erlebt in dem engumhegten und doch von allen Stürmen des Himmels und der Zeit geschüttelten Dorf ein Stück Menschheitsgeschichte, ein Stückchen Welttheater, und freut sich immer wieder, daß wir um einen Erzähler von solchem Rang reicher geworden sind. Linke ist ein echter Dichter de« deutschen Volkes, dessen Stimme auch dem ganzen Volk verständlich und vernehmlich sein wird. bleue Leimiger Leitung: Sein erster großer Roman übertrifft alle Hoffnungen, die man auf ein neue« Talent setzen kann, denn sein Buch ist formal und inhaltlich au« einem Guß, von einer innerlich bezwingenden Aktualität, hart wie die Wirklichkeit und so natürlich gewachsen wie ein Baum im Walde. zzugsburger koltteitung: Hier ist ein Jahresbericht entstanden, der un« einen interessanten Blick tun läßt in eine Volksgemeinschaft, die um Arbeit und Brot hart ringen muß in einer Zeit, da auch die Nation neue Gestalt gewinnt. Das Buch ist in natürlicher Frische fesselnd geschrieben. Isidor Krall kaust das Kastamhaus as Kastanihaus, mein Lieber, das ist ein guts Haus, das merkst dir. Da darf keiner drauf sterben.« Die Gemeinderäte nickte» mit gewichtigen Gesichtern: »Ja ja, Herr Krail, das darfst glauben I Das ist gewiß wahr, was unser Bürgermeister gesagt hat!« Der Straßenbau ot hält es schon lang getan I Und daß wirs angreifen, wird wirklich die höchste Zeit, wetls eine Schand gewesen ist mit dem lumpcrten Weg und der Dorfgaffen obendrein!« sagte Berzl-Gang, der Wegmacher, als die Män ner, Gelegenheitsarbeiter, Bauern, Hand werker und Arbeitslose mit ihren Gerätschaft Der Fensterlgang nach Schwarzenrcut er halbe Mond stand zuhöchst am Himmel über dem eingeschneiten todesstillen Lande. Oie Hunde hatten es aufgegeben, die himmlische Leuchte anzukläffen, und waren vor dem scharfen Frost in die Stroh- polster ihrer Hütten zurückgekrochen. Auf den erleuchteten Fenstern wuchs der Eis- Fasching nzianblau überblühte der Himmel das ver schneite Gebirge. Die Werne» Ssserspitzen, das Zwercheck und die Arberkone flimmer ten im Licht über dem Tale, wo an den Hasel- unb Wetdenhecken die samtenen Kätzchen aus den rötlichen Zweigen hervorlugten. Noch immer fuhren Burschen und Männer Brenn- Es wird Herbst ichkatzel und Oorfbuben gingen In die Nüsse, sie plünderten die Stauden, die den Bauern wald säumten, und kletterten über die jähen Äste der mächtigen alten Bäume, knackte» die Schalen und warfen sie über Weg und Wiese. Oie alte ZIesler-Nanndl lag in der Erde. Heiliger Abend n der Früh um fünf koch die Resl vom Sil- vetten-Hannes von ihrem Strohlager unter den Dachschindeln, das sie mit ihren beide» jüngeren Schwestern teilte. Es war ein arm seliges bißchen Schlaf dort oben in dem kal ten Bodenraum, in den der Wind staubfeinen Schnee geweht hatte. Oie kleinen Schwestern L. Staackmann Verlag in Leipzig
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