A/r /sc^e/rs/es Ls/n/irerHuok Das Aahr des Gärtners Wie entsteht der Gärtner? „Allem Anschein zuwider wird der Gärtner weder aus einem Samen noch einem Knollen oder Ableger geboren, sondern entsteht durch die Erfahrung. Solange ich klein war, hatte ich ein feindseliges, ja schadenfrohes Ver hältnis zu Vaters Garten, weil mir ver boten war, auf den Beeten herumzutreten und unreifes Obst zu pflücken. Ähnlich war es auch dem Adam im Paradiesgarten ver boten gewesen, auf den Beeten herumzu treten und Obst vom Baum der Erkenntnis zu pflücken, weil cs noch nicht reif war; nur baß Adam, so wie wir Kinder, doch das unreife Obst pflückte und deshalb aus dem Paradies hinausgejagt wurde. Von dieser Zeit bleibt das Obst am Baume der Er kenntnis unreif." 6ek>. Al. / In 6an-/n. Al. 4.S0 Wie legt man Gärten an? „Gärten kann man auf verschiedene Art anlegen; die beste ist die, einen Gärtner zu nehmen. Der Gärtner pflanzt dann ver schiedene Stöcke, Reiser und Besen an, von denen er behauptet, daß es Ahorne, Weiß dorne, Flieder, Hochstämme, Halbstämme seien; bann wühlt er in der Erde herum, kehrt das Unterste zum Obersten, drückt alles wieder glatt, macht aus Schlacke Wege, steckt hier und dort irgendein ver welktes Laub in die Erde, von dem er erklärt, es seien Perennen, und geht bann weg, den Garten braun und kahl wie am ersten Tage der Erschaffung der Welt zurücklaffend. Nu» legt er euch ans Herz, all die Gartenerde täglich sorgsam zu begießen. Nun gut." Der Lasen ist ausgesät und man begießt ihn „Tut man das täglich, beginnt in vierzehn Tagen Unkraut statt Gras zu wachsen. Es ist ein Natur geheimnis, warum sich aus dem besten Rasensamen das üppigste und stachligste Unkraut entwickelt; vielleicht sollte man Unkrautsame» aussäen, um einen schönen Rasen zu bekommen. Nach drei Wochen ist der Rasen dicht mit Disteln und anderm Unkraut bewachsen; versucht man es aus der Erde zu ziehen, reißt es gleich oberhalb der Wurzel ab oder nimmt einen ganzen Erdklumpen mit. Inzwischen ver ändert sich durch eine geheimnisvolle Umwand lung der Materie die Schlacke der Wege in die klebrigste Tonerde, die man sich vorstellen kann. Nichtsdestoweniger muß man das Unkraut aus dem Rasen entfernen; man jätet und jätet, und hinter jedem Schritt verwandelt sich der künftige Rasen in kahle, braune Erbe, wie sie am ersten Tag der Erschaffung der Welt ausgesehen haben mag. Nur an zwei oder drei Stellen bemerkt man eine» grünlichen Schimmer, wie ein hingehauchter schütterer Flaum, da gibt es keinen Zweifel mehr, bas ist Gras." /n?' ÜLte/'/'er'ck.' HerÄe-rcA, I, 21 A »«TM« Villip »INIIV