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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-05-31
- Erscheinungsdatum
- 31.05.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
- Monat1934-05
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124, 31. Mai 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. tischen Nervenschock hervorgerufen. Allerdings wurde sehr bald ver sucht, das Ergebnis des 14. Septembers 1930 zu verkleinern, indem man von »erregten Nervenzuständen« und »jungen Hitzköpfen« sprach. Unter dem Eindruck der gegnerischen Presse war der Zeitgenosse zu sehr bereit, den rauhen aber herzlichen Ton der SA und die Sprache des Kampfes — ob in der Presse oder in Versammlungen, das war gleich — mit dem innersten Wollen des Nationalsozialismus gleich zusetzen,' er verwechselte die Kampfmittel des Tages mit dem Geiste der Bewegung. Leider übersah der Zeitgenosse auch, daß schon zu Anfang 1931 neben dem Werk des Führers ein ernstes Schrifttum vorhanden war, das die Probleme und Aufgaben, Wirkungen und Wünsche des Nationalsozialismus behandelte; er übersah vor allen Dingen den Ernst, mit dem in diesem Schrifttum um die Gestaltung und Erneuerung deutschen Schicksals gerungen wurde. Die Aufgabe der Bücherei war fest Umrissen: sie hatte den Partei genossen das Schrifttum der Bewegung zur Verfügung zu stellen, damit sie durch das Buch ihre intuitive Entscheidung für den Nationalsozialismus zu klären und zu festigen vermochten; die Ent scheidung eines jeden sollte in den Bezirk eines klaren Willens übergehen. Solchen Parteigenossen war es dann leicht, gegnerische Angriffe abzuwehren, selbst zum Angriff überzugehen und für die Idee der Bewegung zu werben. Gewiß ist der Sieg des National sozialismus nicht durch Bücher und Buchwissen, sondern durch Kampf und Opfer, durch die Einsatzbereitschaft der SA und die unermüd liche Arbeit der Parteigenossenschaft errungen worden. Für die Bücherei und ihre Aufgabe galt und gilt heute noch unumschränkt das Wort, das Gauleiter Wagner dem Werk »Hochschule für Politik der NSDAP« auf den Weg mitgab: »Tie Hochschule für Politik dient der geistigen Schulung unserer Pgg. und Anhänger über den Nahmen des Alltags hinaus. Es ist eine zwingende Notwendigkeit, gerade dieser Aufgabe höchste Aufmerksamkeit zu widmen, damit in den kom menden Auseinandersetzungen weltanschaulicher Art wir eine geistig hochstehende Schicht kämpfender und denkender Pgg. besitzen«. Die Bücherei, mit einem Grundstock von 100 NM (!) gegründet, erwarb in drei Jahren einen Bücherbestand von 26 000 Bänden. Sondcrgebiet der Bücherei, es wurde bereits gesagt, ist die Samm lung jeder selbständigen Schrift, die den Nationalsozialismus be handelt, einerlei ob sie in Deutschland oder Japan, in den nordischen Staaten oder in der Türkei erschienen ist. Jedoch besteht eine schmerz liche Lücke, deren Beseitigung sehr schwer sein wird. Leider fehlen einige Broschüren aus der Anfangs- und Verfolgungszeit der Be wegung, da sie nach erfolgter Gründung der Bücherei nicht mehr zu erlangen waren. Teils waren die Schriften bereits vergriffen, teils waren sie — besonders in der Zeit der Verfolgung — durch die Polizeiorgane der Weimarer Republik beschlagnahmt und vernichtet worden. (XL. Welcher Leser besitzt Schriften dieser Art? Wer wäre bereit, sie der Bücherei zu überlassen, falls sie noch nicht vorhanden sein sollten?) Die Sammlung der Schriften: Nationalsozialismus ist die Sonderausgabe der Bücherei. Der Kampf der Bewegung richtete sich gegen den Marxismus, für das Erwachen eines neuen Deutsch land, in dem auch die Werte der deutschen Vergangenheit, des deut schen Volkstums gepflegt werden sollten. So erweiterten sich die Sammelgebiete der Bücherei; bald nach der Gründung begann die Leitung die systematische Sammlung aller Schriften zur deut schen Geschichte mit allen Unterabteilungen, wie Geschichte des deutschen Geistes, deutscher Wirtschaft und vor allem deutscher Partei geschichte. Eineinviertel Jahr nach Beginn der Arbeit besaß die Bü cherei 6300 Bände, ein halbes Jahr später wies der Bestand 8200 Bände auf, um bis zum heutigen Tage in steiler Kurve auf 25 000 Bände emporzuschncllen. Der Aufbau der Bücherei zu ihrer heutigen Größe war nur mög lich, da die Führung der NSDAP, Kreis Leipzig, bereitwillig Mittel zum Ausbau zur Verfügung stellte und ständig Parteigenossen zur Hilfe bereit waren, sei es durch Stiftung politischer Literatur — einige Verleger senden heute noch regelmäßig je ein Freiftück ihrer Verlagsproduktion —, sei es durch ehrenamtliche, jahrelange Mit arbeit in der Bücherei. In der Presse wurde bereits mitgeteilt, daß die Bücherei im Erdgeschoß des neuen Hauses der Kreisleitung untergebracht sein wird. Im Raum der Ausleihe wird jedem Leser die Möglichkeit ge geben, die wichtigen politischen und kulturellen Zeitschriften Deutsch lands einzusehen und zu lesen. Wer darf nun eigentlich die Bücherei der NSDAP, Kreis Leipzig, benutzen? Leser der Bücherei kann werden: jeder Partei genosse des Kreises Leipzig, außerdem jedes Mit glied einer Unterorganisation der Partei sowie die Amtswalter der DAF des Kreises Leipzig; Mitglieder der Unterorganisationen können auch dann die Bücherei benutzen, wenn sie 490 nicht Parteigenossen sind. Für das laufende Geschäftsjahr wird von jedem Leser eine Leihgebühr erhoben. Für Parteigenossen beträgt sie 1 NM, für Nichtparteigenossen 2 NM, Arbeitslose zahlen die Hälfte. Die Leitung der Bücherei hofft, daß jeder Interessierte die Möglichkeit, die Bücherei zu benutzen, gern und oft ausnutzt, damit die Aufgabe der Bücherei in vollem Umfange erfüllt werden kann. Walther Säuberlich. Kleine Klitieilungen Das Amt für öffentliche Buchwerbung teilt mit: Anläßlich des 75. Geburtstages des deutschen Bauerndichters Heinrich Sohn- rey sieht das Amt für öffentliche Buchwerbung es als seine Ehren pflicht an, den deutschen Buchhandel an diesen Ehrentag des Dichters zu erinnern. Das Amt versandte am 29. Mai an alle deutschen Buchhändler des In- und Auslandes einen entsprechenden Aufruf, um dessen Beachtung es hiermit höflichst ersucht. Jubiläum. — Am 1. Juni 1884 gründeten Ewald Steiniger und Th. Schwiefert die Bahnhofsbuchhandlung Ewald Steiniger in Bingerbrück, die Herr Steiniger, nachdem Herr Schwiefert ver storben war, 1904 nach Mainz verlegte. Hier übernahm er die Buchhandlung auf dem Hauptbahnhof und leitete sie bis zu seinem Tode 1908. Von seiner Witwe und dem Geschäftsführer Rudolf Neetz wurde die Firma fortgeführt und nahm einen weiteren Auf stieg durch die Angliederung mehrerer Buchhandlungen u. a. auf den Bahnhöfen in Darmstadt und Worms, wozu im Jahre 1924 noch Barmen kam. Der heutige Mitinhaber Herr Max Maywald über nahm 1917 die Geschäftsführung. Die Besetzung des Nheinlandes durch die Franzosen brachte die zeitweise Stillegung. 1924 konnte unter großen Opfern mit dem Wiederaufbau begonnen werden. 7. Sommerfreizeit des Sächsisch-Thüringischen Buchhändler- Verbandes im Hans Breuer-Haus zu Schwarzburg in Thürin gen vom 5. bis 12. August 1934. Arbeitsplan: Aufgabe und Ziel des Buchhänd lers in unserer Zeit. Täglich: 1 Stunde bücherkundliche Aussprache über neuere Lite ratur als Vorbereitung auf den Vortrag vom Sonnabend (Friedrich Neinecke). Sonntag: Unser berufsständischer Aufbau (Friedrich Neinecke). Montag: Der Buchhändler als Beauftragter staatlichen Kultur- wollens (Neinhold Vesper). Dienstag: Der berufsständische Gedanke in der Geschichte des deutschen Buchhandels (Erich Seidel). Mittwoch: Der Kaufvertrag im Buchhandel (Friedrich Neinecke). Donnerstag: Wie verkehre ich vorteilhaft über Leipzig? (Friedrich Neinecke). Freitag: Das wirtschafts- und staatswissenschaftliche Schrift tum der Gegenwart und der buchhändlerische Einsatz (Erich Seidel). Sonnabend: Der Buchhandel im Kampf um das Schrifttum des neuen Reiches (vr. Günther Haupt). Leiter: Friedrich Neinecke, Magdeburg; Vortragende: vr. Günther Haupt, Mitglied des Präsidialrats und Geschäfts führer der Neichsschrifttumskammer, Berlin; Erich Seidel, Studien- Assessor an der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt, Leipzig; Nein hold Vesper, Vorsteher der Fachgruppe Buchhandel in der Deutschen Angestelltenschaft, Bezirk Mitteldeutschland. Unser Staat hat dem Buchhändler neue Aufgaben und bedeu tende Ziele gesteckt, die zu erfüllen und zu erreichen unseren ganzen Einsatz, aber auch volles Verständnis erfordern. Dieses zu gewin nen, ist der Zweck der Freizeit. So sind auch dieses Jahr wieder zeitnahe und praktische Themen gewählt, welche die Möglichkeit geben, das erarbeitete und gewonnene Wissen überall im Beruf zu verwerten und weiterzubilden. Die Teilnehmergebühr beträgt für die ganze Zeit, also vom Sonntag zum Sonntag, einschließlich Unterkunft und Ver pflegung NM 25.—. Für Angestellte der Mitglieder des Kreisver eins sind wieder eine Anzahl von Freistellen und Halbfreistellen vor gesehen. Bewerbungen um diese sind sofort mit kurzem Bericht über den bisherigen Werdegang, über Alter und Schulbesuch mit der Empfehlung des Chefs an den Vorsitzenden zu richten. Die Teilnahme an der Freizeit wird in jeder Beziehung Ge winn bedeuten; um starken Besuch wird deshalb wieder gebeten. Anmeldungen sind zu richten an Friedrich Neinecke, Magdeburg, Breiter Weg 135.
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