Da mir das Schicksal unverfroren Die Wiege nach Tirol gestellt, Ist mir auch quasi eingeboren Der Umgang mit der Alpenwelt. Zumal, da ich in jenen schönen Zeiten geboren, wo der Drang, Die Bergerspitzcn zu bekrönen Mit Wurstpapieren kam in Schwang. Zm Anfänge, als Gott die Erde Leichtsinnig mit dem Ruf «Es werde!« Erschaffen hat, er nicht erriet, Daß sich das Ding zusammenzieht. v Bei dieser Schrumpfung ihrer Rinde Ergaben Falten sich und Schlünde Und höhere und niedre Kuppen: Was erster Grund von BergcSgruppen. Am wichtigsten für Mensch und Tier War Noahs Kunst als Gondolier, Denn ohne seine Tüchtigkeit Gäb's keine Seele weit und breit. Ja selbst für Alpinisten ist Herr Noah ^ schon ein Spezialist. -4 Sein Landgewinn am Ararat War ja die erste Alpeniar, Erstiegen noch dazu von oben Was sonderlich ist sehr zu loben. iS Weshalb di- Zeit der Stcinzeitleute Sich ernster Frömmigkeit erfreute. Und sieht man auf den Bergesspitzen Verschiedne schlimme Gitter sitzen, Dann fühlt man auch in seiner Brust Nicht unbedingte Klctterlust. Nur von Prometheus ist bekannt Solch ein Versuch an einer Wand, Doch ließ ihn Zeus daran filieren Und dauernd oben biwackieren. Hier zeigt sich mythologisch schon, Wie frech die Zivilisation, Denn sie entgöttert möglichst eilig, WaS noch dem Eingebornen heilig. So ging cs auch mit unseren Bergen, Mil Mythen, Sagen und den Zwergen, Und von des Berges Transzendenz Bleibt schließlich nur die Existenz. ar Schon immer hatte man Vergnügen An Sonntrgnachmittags-Ausflügen, An Urlaubsreifen in die Bäder, An Bergaspeklen mit Triäder. Und man empfand gewiß voll Dank Den schönen Anblick des Mont Blanc, Hingegen zu besteigen ihn Hielt man für einen großen Spleen. g» Nicht unten nur, auch oben wird Am Berg hemmorganisiert. Zuerst, ist eine Wand bezwungen, Erfolgen Tourenschilderungen. Dann übergibt sie dem Verkehr Der »Hochtourist» von Purlschcller. Darinnen steht genau die Route Mit Klekterzeit auf die Minute Beschrieben und auch illustriert, Daß der Tourist sich nicht verirrt. Weiß man nicht weiter in der Wand Nimmt gern dies Buch man in di- Hand Und kann sich Griffe so besorgen, Die sonst dem Menschenaug ( verborgend" Kommt frisch man im GebirgSdorf an, Stehn gleich schon Führer an der Bahn, Erkenntlich an dem Führerzeichen Und weil sie sich an Kühnheit gleichen. Ein kleiner Unterschied ist wohl In Schweiz, Italien und Tirol, Doch innerlich sind alle richtig, Gleich bieder und geschäfletüchtig. „Empor die Kante bis es Schluß, „Und man nach links ausweichen muß. „Zwei Seillängen auf einem Band, „Kommt man zum schwersten Stück der Wand, „Dem Trenkerriß. Man klemmt hier ein „Die Schulter und das linke Bein „Und windet sich so mit der Zeit „Hinauf (Grenze der Möglichkeit!!). An dieser Stelle fällt, oh Graus, Der Träumer auS der Wand heraus. 57 In diesem Teil der Bergregionen Trifft man noch alle Variationen Von rucksackschleppenden Touristen, Besonders in den Hütten nisten Sie abends ein sich und ergeben Sich frohgemut dem Hüttenleben. An diesem findet allerseits Das Publikum sehr großen Reiz, Denn erstens tut sich allerhand, Weil man auf Bergen mehr kulant, Man rückt zusammen, kommt auch eher So unbekannten Mädchen näher. 6S ;s