Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-04-19
- Erscheinungsdatum
- 19.04.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19340419
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193404197
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19340419
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
- Monat1934-04
- Tag1934-04-19
- Monat1934-04
- Jahr1934
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 80 (N. 51), Leipzig, Donnerstag den 19. April 1834, 101. Jahrgang, /um 20. dem OekurtstLS des ^ ül^iers Oa Icam clie I^actit. Oer One 8tand uncl rang. Oncl LIcit entüoL den ^u^en, ctie im Schauen Ostsrlien vor äem sürcliterlictien Orauen, Os8 au8 den Ulen xu clem Oipfel 6ranZ. IVot8tjir6i fukir aus uncl dracii 8icji Zrell uncl s»ang. VerrveiüunA ßriks mit letzter tvrats in8 I^eere. I-I aus^esiäumt, erritterncl vor cler Sclizcere. — 6>8 cler öelelil ilin in ciie ^niee XVÄNA. Oocs> al8 er acis8tur>cl fulir cler l^eu6r8cjiein Oe8 /^U8ervälilten um 8ein Oaupt. Oocl ni6cler8t6iZ6ncl I ruß er clie I^aclcel in clie IVacjit Iiinein. Oie lVlillionen beugten 8icli ilim 8cs>veiAen6. OIö8t. Oer Himmel llammte morZenlileicli. Oie Sonne vucli8. Oncl mit ilir vueli8 cla8 lieicli. Oe^IiLircl 8ctiumann*) *) -^U8: OerliLrä 8cdumLmi, k.in Weg tülirt ins 6an/e. ^lünciien, ^ulran-V eilaz; Nationalsozialismus und Geist. Ist der Nationalsozialismus g e i st se i ndli ch, bedroht er die Freiheit des geistigen Schaffens, welche Funktion hat in ihm der Geistige? Das sind die Fragen, die heute, da zwar die politische Revolution beendet, die geistige Revolution aber erst im Beginn ist, im Lands umgehen. Fraglos, es bedürfte einer geistigen Revolution nicht, wenn der Nationalsozialismus nicht in der Tat in einem bestimmten Sinn geistfeindlich wäre. Er ist geistfeindlich, insofern er sich gegen das Geistdenken wendet, das über ein halbes Jahrtausend für unsere Kulturentwicklung bestimmend gewesen und erst in unserer Zeit ins Wanken gekommen ist: gegen das humanistisch-ideali- st i s ch e G erstd en ken, gegen das bürgerlich eBildungs- ideal, gegen den Gei st begriff der Aufklärung und des Liberalismus. Diesem Geistdenken gegenüber ist der Nationalsozialismus in der Tat feindlich, und insofern Geist nur in diesem Sinne begriffen werden kann, scheint es, als ob er damit überhaupt geistfeindlich wäre. Das ist natürlich nicht der Fall. Als unzulänglich und verhängnisvoll wird von ihm nur der bis herige Geistbegriff verworfen. Er ist uns Heutigen fragwürdig ge worden, wenn auch die Folgerungen, die sich daraus ergeben, noch nicht gezogen worden sind. Jenes Geistdenken, das zu liquidieren heute der National sozialismus im Begriffe ist, ist bekanntlich getragen gewesen von dem Glauben an die Erkennbarkeit der Welt und ihres Ablaufs durch die Vernunft und das menschliche Geiststreben. Philosophie und Wissenschaft galten ihm als die Mittel, dieser Erkenntnis teil haftig zu werden. »Allgemeine Bildung-, »Führung durch den Geist» waren die Schlagworte, unter denen es seinen Weg nahm. Jahrhunderte hindurch ist dieses Denken beherrschend gewesen. Das Verhängnisvolle ist dabei nicht so sehr, wie gemeinhin angenommen wird, der Rationalismus gewesen — darum auch nicht nur in einer Rückkehr zum Irrationalen schon das Heilmittel zu suchen ist —; das Verhängnisvolle war die Durchsetzung eines Weltbildes, das sich in steigendem Maße von der tatsächlichen Zuständlichkeit unseres Lebens entfernt hat und dieser Wirklichkeit immer weniger ange messen wurde. Im Gefolge dieses Denkens ist jene Auffassung des Menschen entstanden, die nicht mehr um das konkrete Sein des in der Gegenwart wirklich lebenden Menschen zentrierte, sondern die ihn geistig-idealistisch genommen hat, die einen »geistigen«, einen »theo retischen Menschen- über den »Niederungen des Daseins« und ohnesie erfunden hat und damit den Menschen und das Volk nur in ihrem geistigen Überbau, in Bildung, Philosophie, in Wissen schaft und Kunst gelten ließ, aber ignorierte oder doch geringschätzig ansah, was sich außerhalb dieser Werte sonst noch auf der Erde voll zog und für den Großteil unseres Volkes tatsächlich doch das Leben und seine Wirklichkeit ausmachte. Dieses Denken hat so sehr unter uns grassiert, daß unter seiner Herrschaft unser ganzes Tun und Handeln, unsere ganze Politik der Lähmung verfallen ist. Es ist das große Verdienst Alfred Baeumlers, des durch seine Bachofen- und Nietzsche-Forschungen bekannten Ordina rius an dem neuen Lehrstuhl für Philosophie und Politische Päd agogik an der Berliner Universität, diesem wirklichkeitsfremden Denken vom Boden der nationalsozialistischen Weltanschauung den schärfsten Kamps angesagt zu haben. Sein Buch »Männerbuud und Wissenschaft« (Berlin 1934) beleuchtet in einzigartiger Weise die Fragen, um die es in dem Kampf um den neuen nationalsoziali stischen Geistbegriff heute geht. In seiner Abhandlung »Der theore tische und der politische Mensch« spricht er von dem Menschen des alten Geistdenkens und dem Menschen, der in der nationalsoziali stischen Revolution in Erscheinung getreten ist. Er sagt: »Es liegt 341
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder