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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-04-19
- Erscheinungsdatum
- 19.04.1934
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 90, 19. April 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Werbung. Die von der Reichsregierung und den großen kulturpolitischen Organisationen angckündigte Pflege des guten Buches soll die seit Jahren vom Börsenverein geforderte Verstärkung der öffentlichen Buchwerbung bringen. Bei der dadurch eingeleiteten Arbeitstellung ist uns als Aufgabe verblieben, was mit dem buchhändlerischen Teil der allgemeinen Werbung fürs Buch bezeichnet werden kann. Die kulturpolitische Abteilung des Börsenvereins übernahm hierbei eine besondere Mittlerrolle. Durch ihre enge Fühlungnahme mit den Trägern der neuen Buchpolitik, insbesondere mit der Reichsschrift- tumskammer, konnten auch die mitunter kurzfristig eingeleiteten Maßnahmen, den verschiedenen Wünschen entsprechend und den buchhändlerischen Erfahrungen angepaßt, durchgesührt werden. Biele der im Laufe der Jahre erwogenen aber zurückgestellten Werbepläne haben neue Bedeutung erhalten, weil endlich durch die Abschaffung weltanschaulich-konfessioneller und Parlamentarisch- Politischer Gegensätze die Voraussetzungen zu einheitlichem Handeln geschaffen worden sind. An die Stelle der.Buchtage der vergange nen Jahre, deren Aufgabe war, Verständnis für den Buchhandel zu wecken, sind infolgedessen verschiedene Veranstaltungen getreten, die wie »Das Festder Jugend«, »Der Tag des deut schen Bauern«, »Die Reichshandwerkswoche«, »Zehn Tage Deutsche Buchmesse« usw. allmählich zu den Formen öffentlicher Buchwerbung überleiten, die gemeinsam im kommenden Jahre zu betreiben sein werden. Dank des an- sporncnden Willens des Propagandaministeriums hat sich neben gründlicher Werbung und Berichterstattung in der Presse auch eine Planvollere Werbung im Rund funk entwickelt. Das Verständnis für die Notwendigkeit allgemeiner Buch werbung hat seinen Niederschlag in einer Fülle von Vorschlägen und Denkschriften gesunden. Sie in die für den Buchhandel zu lässige und Erfolg versprechende Form zu bringen, ist eine Haupt aufgabe für uns geworden. Mit Buchgutscheinen, Buchwerbung auf dem Lande, neuen Katalogformen (Kurzkataloge, Jugend schriftenverzeichnisse u. a.) haben wir uns ebenso eingehend be schäftigt wie mit Fachausstellungen (Elektro-Wärme-Aus- stellung, Juristentag, Ausstellung »Das koloniale Buch«, Erzieher tag, Werbewoche des Flottenvereins u. dgl.) und Erinne rungsveranstaltungen (Versailler Vertrag, Luthertag). Erhebliche Aufwendungen werden gegen Schluß des Geschäftsjahres für die Ausstellung »Deutsches Volk — Deutsche Ar beit« vom Buchhandel gefordert. Die bewährten und ständigen Ausgaben wurden fortgeführt. Der M a t c r n v e r t r i eb hat sich im Berichtsjahr von 2121 auf rund 4000 Stück erhöht. Plakate wurden zum Fest der Ju gend, zum Buchtag und zu Weihnachten herausgebracht. In verstärktem Umfange wurde die Werbung durch das buch händlerische Schaufenster in Wort (Sortimenterkurs) und Schrift (Börsenblatt, Mustcrsenster und Aussätze) gepflegt. Sammlung und Ausleihe von Schausensterphotos, Diapositiven und Buchsprüchen wurde fortgesetzt. Die Veröffentlichungen der Pressestelle waren auf die von der Regierung eingeleitete große Propaganda für das Buch eingestellt, oder versuchten, diese zu ergänzen. Besonders aber muß ten die ausländischen Stimmen beachtet werden und durch Tat sachenberichte, die teilweise in der fremdsprachigen Presse erschienen, unwahre Darstellungen, die über den deutschen Buchhandel ver breitet wurden, widerlegt werden. Die großen nationalen und kirchlichen Feste gaben Gelegenheit, durch Presseberichte die Be deutung des Buches als Geschenk und Erinnerungswert zu betonen. Auch der Auslandabteilung brachte die entschiedene Auffassung der deutschen Regierung über Deutschlands Stellung zur und in der Welt neben angebahnten und weiter gepflegten Ver bindungen neue Ausgaben. Wir bereiteten für die Weltausstellung Chicago eine Bücherschau vor, die durch eine Chicagoer Buchhandlung in ihrem Stande bis Ende 1933 gezeigt worden ist. Eine Wander ausstellung durch nordamerikanische Städte wurde zusammengestellt, ferner eine Ausstellung desdeut schen Buchgewerbes in Japan unter Mitarbeit des 352 Buchgewerbevereins, des Deutschen Museums für Buch und Schrift und der Deutschen Bücherei organisiert und beschickt, wie ferner eine Reihe kleiner Kongreßausstellungen im europäischen Auslande. Kaufkraft und Währungsfenkung des Auslandes beschleunigten den Abschluß von Verhandlungen, um die der Börsenverein sich schon seit Jahren bemüht hat. Durch die namentlich von Amerika ausgelösten Beschwerden über Preise deutscher wissen schaftlicher Zeitschriften kam es zu Verhandlungen mit dem deutschen Hochschulverband und zu einer Vereinbarung mit ihm in Münster. In Chicago wurde dann ein Abkommen durch die zum Internationalen Bibliothekartag entsandten Vertreter des Börsenvereins abgeschlossen. Die im November 1933 in Frankfurt a. M. auch vom Vorstand der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte angenommenen Richtlinien wurden die Grundlage für eine weitgehende Aufklärungsaktion über die Preisgestaltung für wissenschaftliche Werke. Um die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Buches wieder her zustellen, sind in Verbindung mit Fachleuten Exportförde rungspläne ausgearbeitet worden mit dem Ziel, den Buch handel an den vom Reich geschaffenen Ausfuhrverfahren teil nehmen zu lassen. Die Ausbildung junger auslanddeutscher und ausländischer Buchhändler und die Vermittlung von geeigneten Volontärstellen und Stipendien wurde nach Maßgabe der vorhandenen Mittel weiter betrieben. Hoffentlich ge lingt es, dieses Gebiet in den kommenden Jahren noch planmäßiger auszubauen. Um den dem deutschen Buch aus politischen und anderen Gründen erwachsenden Schwierigkeiten zu begegnen, vor allen Dingen um dem Einfluß der Emigrantenpresse auf das ausländische Urteil über das neue Deutschland zu begegnen, be durfte es sorgfältiger Untersuchungen, der Sicherung verschiedener Propagandamaßnahmen, der Beteiligung an buchwerbenden Stif tungen und einer Neuordnung unserer Besprechungsvermittlung. Die von der Pressestelle eingeleitete Abdruck-Korrespondenz konnte ausgebaut und die Verbindung zu ausländischen Vertrauensleuten gestärkt werden. Erfreulich bleibt die Feststellung, daß — abgesehen von eini gen Ausnahmefällen — beim führenden Auslandbuchhandel das Verständnis für unsere Lage gewachsen ist. Der Börsenverein hat seine Verbindungen zu kulturpropagandistischen Stollen ausgebaut. Er hat an den Besprechungen der Mittel stelle für deutsches Auslandsbüchereiwesen teilgenommen, seine Ver bindungen zur notwendigen Aufklärungsarbeit zur Ver fügung gestellt und seine Auskunftstätigkeit für In- und Ausland fortgesetzt. Buchhändlerische Ausbildung, Freizeiten, Kurse, Gehilsenprllsung. Der Bildungsausschuß des Börsenvereins entfaltete im Be richtsjahr eine besonders lebhafte Tätigkeit. Die von ihm einge leiteten Maßnahmen und betreuten Veranstaltungen zeitigten durchweg sehr erfreuliche Erfolge. Teilweise handelte es sich um die Durchführung bereits seit Jahren bewährter, zum Teil aber auch um neue Einrichtungen. Die Zusammenstellung der 1933 veranstalteten Freizeiten und Kurse ist im Börsenblatt Nr. 33 vom 8. Februar 1934 erfolgt. Mit besonderem Nachdruck setzte sich der Bildungsausschuß im vergangenen Jahre für die einheitliche Durchführung der Ge - Hilfenprüfung im ganzen Reichsgebiet ein. Seinen Be mühungen war erfreulicherweise auch der Erfolg beschicken, daß 1933 bereits von sieben Kreisvereinen, nämlich dem Bayerischen Buchhändler-Verein, dem Buchhändler-Verband Hannover-Braunschweig, dem Mitteldeutschen Buchhändler-Verband, dem Buchhändlerverband »Kreis Norden», dem Verband Sächsischer Buchhändler, dem Provinzialverein der Schlesischen Buchhändler und dem Württembergischen Buchhändler-Verein Gehilfenprüfungen erfolgreich durchgesührt wurden, und daß sich zur Veranstaltung der Prüfungen im Jahre 1934 auch die bisher
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