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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.11.1878
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1878-11-06
- Erscheinungsdatum
- 06.11.1878
- Sprache
- Deutsch
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4438 Amtlicher Theil. 258, 6. November. schusse mitgetheilt, die jedoch nur, soweit es sich um zulässige Wieder wahlen handelte, zur Geltung gekommen sind. Dem Vorstande sind in letzter Zeit mehrfach Wünsche ausge sprochen worden, das Arrangement bei der gemeinsamen Abrechnung namentlich im Februar in zweckmäßigerer Weise zu treffen. Der Vorstand ist bemüht gewesen, diesen Wünschen nachzukommen und wird für die nächste Februar-Abrechnung eine andere Einrichtung der Plätze und Bezeichnung der Firmen anwenden. Der Personalbestand unserer Corporation hat sich seit der vorjährigen Hauptversammlung wie folgt verändert: Es sind der Corporation seitdem beigetreten die Herren: David Franck (Firma: Gustav Hempel), Emil Hohorst, Her mann Bahr, Wilhelm Donny (Firma: W. Donny L Sohn), Ernst Kamlah, Hermann August Wilhelm Müller (Firma: H. W. Müller), Paul Sonntag (Firma: Paul Scheller's Sorti ment), Paul Czihatzky, Leu Schleiermacher, Georg Bath (Firma: Mittler's Sortiment sA. Bathj), Rudolph Damköhler, Ernst Seeliger (Firma: F. E. Lederer). Indem ich die eben genannten Herren, sofern sie sich an un serer heutigen Hauptversammlung betheiligt haben, hiermit zum ersten Male in unserem genossenschaftlichen Kreise begrüße, heiße ich sie zugleich willkommen und kann nur dem aufrichtigen Wunsche Aus druck geben, daß sie uns in gegenseitigem Interesse recht lange als Corporationsgenossen erhalten bleiben mögen. Freiwillig ausgeschieden sind dagegen seit der vorjährigen Haupt versammlung die Herren: Wilhelm Berger, Otto Beyer, Franz Duncker, Carl Jahncke, Carl Heinrich Kempke, Emmanuel Mai, H. E. Oliven, Franz Püschel, Paul Scheller, Adolf Titze. Leider haben wir im verflossenen Vereinsjahre den Tod von vier Collegen zu beklagen gehabt. Am 18. März d. I. starb Theodor Heymann, der Sohn unseres im Jahre 1862 verstorbenen Collegen Carl Heymann, in dessen Hause der geistig sehr begabte Knabe die sorgfältigste Erziehung genoß. Nach vollendeter Lehrzeit und einem vorübergehenden Auf enthalte in Paris trat er in das Verlagsgeschäft seines Vaters ein. Von den Ereignissen des Jahres 1848 aufs lebhafteste angeregt, begründete er unter den damals für die Presse bald genug sehr schwierig werdenden Verhältnissen im Verein mit dem Schriftsteller A. Bernstein die Urwählerzeitung, das erste volksthümliche, frei sinnige Organ in Berlin. Mit voller Liebe und Hingebung den da maligen Aufgaben der Presse ergeben, sah er sich nach großen Opfern genöthigt, das Unternehmen, umgewandelt in die jetzt noch bestehende Volkszeitung, anderen Händen zu überlassen. Im Jahre 1856 übernahm Heymann den Verlag des vom Geheimrath Scheidtmann herausgegebenen Landwirthschaftlichen Anzeigers, welchen er zur Bank- und Handelszeitung erweiterte, ein Organ, welches noch heute in gediegener Weise die volkswirthschaftliche Entwickelung des Han dels und der Landwirtschaft zu fördern bestrebt ist. In dieser Stel lung als Zeitungsverleger hat der Verstorbene sich in seltenem Grade durch Treue und Gewissenhaftigkeit seines ganzen Wesens sowohl seinen Mitarbeitern gegenüber ausgezeichnet, wie in der gesummten Berliner Presse in ganz besonderem Ansehen gestanden. Wenngleich Heymann nach seiner ganzen Thätigkeit nicht un mittelbar in: Buchhandel stand, so hat er doch den gemeinsamen Be strebungen unserer Genossenschaft stets die lebhafteste Theilnahme gewidmet. Unbeugsame Charakterfestigkeit, verbunden mit wohl wollender Leutseligkeit im Umgänge haben dem Heimgegangenen Collegen wie überall, so auch in unserem Kreise viele Freunde er worben. Am 28. Mai starb Alexander Bath, Besitzer der Mittler'- schen Sortimentsbuchhandlung. Aus einer Predigerfamilie stam mend, erlernte Bath hier in Berlin in den Jahren 1834—38 bei dem verstorbenen George Gropius den Buchhandel, war dann als Gehilfe ein Jahr bei Borrosch L Andrö in Prag und später hier bei Ernst Siegfried Mittler über vier Jahre thätig. Im Jahre 1847 erwarb er die Mylius'sche Sortimentsbuchhandlung, ein Geschäft, das bei seinem geringen Umfange der rastlosen Thätigkeit Bath's kein genügendes Feld darbieten konnte. Um so freudiger ergriff er im Januar 1849 die ihm dargebotene Gelegenheit, das weit über Berlin hinaus, besonders beim mili tärischen Publicum, im glänzendsten Rufe stehende Sortiments geschäft seines ihm in hohem Grade wohlwollenden früheren Prinzipals Mittler zu übernehmen. Die Unermüdlichkeit und Ausdauer in der Arbeit, welche Bath's ganzes Wesen von jeher auszeichneten, haben ihn in seinem eigenen Geschäft wesentlich gefördert. In einer fast zwanzig jährigen Thätigkeit hat er es verstanden, seiner Buchhandlung den wohlbegründeten Ruf nicht nur zu erhalten, sondern den selben womöglich noch zu erhöhen. Einige glückliche Verlags unternehmungen, meist auf dem Gebiete der militärischen Literatur, haben nicht minder dazu beigetragen, die Bedeutung seines Ge schäftes zu vermehren. Zu seiner Unterstützung trat sein ältester Sohn Georg im October 1872 als Theilhaber in das Geschäft ein. Eine seltene Gewandtheit und Zuvorkommenheit im Umgänge waren dem Verstorbenen in hohem Grade eigen und machten ihm andrerseits auch wieder den Verkehr mit dem Publicum so an genehm, daher sich nicht dazu entschließen konnte, von dem mit dem besten Erfolge betriebenen Sortiment, dem er mit ganzer Seele anhing, sich abzuwenden. Und so ist er mitten in seiner gewohnten Berufsthätigkeit ohne irgend welche Vorahnung durch einen Plötzlich eingetretenen Tod an der Stätte treuer, ausdauern der Arbeit von uns geschieden. Am 10. Juni starb Ludwig Rauh. Nachdem Rauh das Studium der Theologie in Berlin und Bonn vollständig absol- virt hatte, wandte er sich Ende 1851 aus Neigung dem Buch handel zu. Er erwarb zunächst die von seinem Freunde Karl Wiegandt begonnene Bibliothek der griechischen und römischen Classiker, welche er anfangs von Magdeburg aus debitirte; über siedelte dann im November 1852 nach Berlin und trat hier zu nächst mit dem Verlage der Werke namhafter Theologen auf, einer Richtung, der er die besten Erfolge seiner Verlagsthätigkeit zu verdanken hatte. Leider sollten ihm aber gleich günstige Erfolge bei seinen späteren, den verschiedensten Richtungen angehörigen Unternehmungen nicht beschicken sein. Am22.August verstarb Samuel David Schnitzer, der hier neben seiner früher schon bestandenen Buchdruckerei in den Jahren 1844—66 ein Verlagsgeschäft innehatte, das sich hauptsächlich mit dem Vertriebe populärer Werke in Lieferungen befaßte. Mit großer geschäftlicher Gewandtheit wußte Schnitzer diesem Zweige der Literatur, welcher namentlich im Anfänge seiner Verlags thätigkeit eine ganz besonders günstige Aufnahme beim Publicum fand, recht glückliche Erfolge abzugewinnen. Obwohl seit Jahren vom Geschäft zurückgezogen lebend, ist Schnitzer doch bis an sein Ende Mitglied unserer Corporation geblieben, der er seit ihrer Begründung angehörte, und hat die geschäftlichen Umwandlungen und Vorkommnisse auf dem Gebiet des Buchhandels auch nach seinem Austritt aus dem praktischen Geschäftsleben stets mit dem antheilnehmendsten Interesse verfolgt. Die Corporation wird diesen unseren Heimgegangenen Colle gen jeder Zeit ein ehrendes Andenken bewahren. Die Zahl der Mitglieder unserer Corporation beträgt gegen wärtig 203."
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