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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1934
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- Deutsch
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^7 59, 10. März 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. gruppe II »Allgemeine kaufmännische Kenntnisse« bei der Tabellari schen Übersicht der Prüfungsgegenstände und -gebiete für den Ver lagslehrling (Uhlig S. 117/8) ganz weggelassen ist, beruht wohl nur auf einem Versehen. Denn für Großbetriebe, wie sie die meisten Verlage heute darstellen, ist peinlichste kaufmännische Exaktheit fast noch wichtiger als für das Sortiment. Auch den Abschnitt »Buchtechnische Warenkunde«, übrigens von Herbert Hoffmann, dem Leiter des Bilöungsausschusses, selbst ver faßt, wünsche ich mir für die Bedürfnisse des Sortiments- lehrlings etwas ausführlicher. Es ist zu bedenken, daß dem Sorti mentslehrling, von gelegentlichen Führungen durch Druckereien oder Buchbindereien abgesehen, jede praktische Anschauung von der Her stellung des Buches fehlt. Die Darstellung der Druckverfahren und der Papierarten (S. 63/7) ist in ihrer Art meisterhaft scharf und erschöpfend, stellt aber ganz außerordentliche Anforderungen an die Lernenergie des Lehrlings, wenn zur Erklärung von Fachausdrücken immer wieder auf andere Fachausdrücke zurückgegriffen wird, die ein paar Zeilen vorher in knappester Form erklärt wurden und die sicher vom Lehrling erst halb verstanden find. (»Mittels Farbfilter gerasterte Farbauszüge . . .«, »klischierte Strichätzungen mit kräfti gen Strichen. . .«, »Netzätzungen mit gröberen Rastern von 36 bis etwa 44 Punkten auf den Quadratzentimenter« usw.) Sehr an schaulich ist dagegen der Hinweis auf das Börsenblatt, dessen Truck und Papier immer wieder als Beispiel herangezogen wird. — Als ich vor Jahren die erste Auflage des Sortimentslehrlings in die Hand bekam, war ich entsetzt über die »allgemeinen Umgangsregeln«, die dort beim Kapitel Kundenbehandlung aufgestellt wurden. Leider sind diese »allgemeinen Umgangsregeln« das einzige, das mir ernst- abgedruckt (S. 84). An dem sonst so schönen Sortimentslehrling sind diese »allgemeinen Umgangsregeln« das einzige, das mir ernst haft Kummer macht. Ich habe im Laufe der Jahre im Jungbuch- hanöel und im DHV. Hunderte von jungen Berufskameraden kennen gelernt. Da ist aber nicht einer, der solche Umgangsregeln nötig hätte. Da nach dem Geleitwort des Bildungsausschusses »Der Sortiments lehrling« auch dazu dienen soll, denen, die sich unserem Beruf erst widmen wollen, einen ersten Begriff »der für sie nötigen Fähig keiten, Kenntnisse und Neigungen« zu geben, besteht die Gefahr, daß diese Umgangsregeln unseren ganzen Stand herabwürdigen. Also für künftige Auflagen: Hinweg mit diesen Dingen! Also lassen wir uns durch dieses Kapitelchen nicht die Freude an unserem prächtigen Sortimentslehrling verderben. Wir können alle von ihm lernen, denn wir finden iftrgends die wesentlichen Berufs kenntnisse in so brauchbarer Form dargeboten wie in diesem Buche. Hans Ferdinand Schulz. Bezirksarbeitstagung der Buchhandlungs gehilfen des Bezirks Mitteldeutschland. Am 17. und 18. Februar 1934 fand in Erfurt die erste Bezirksarbeitstagung der Buchhandlungsgehilfen statt. Jedem Teilnehmer werden diese Tage, die von dem festen Willen zur Gemeinschaftsarbeit durchdrungen waren, ein Erlebnis bleiben. Die Gehilfenschaft aus Thüringen, Anhalt und der Provinz Sachsen legte ein Bekenntnis ab von dem Willen zur Volksgemein schaft, vom Glauben an das Wiedererstarken der deutschen Kultur und von der inneren Berufung zum deutschen Buche. — Während am Vorabend, dem 17. Februar, unter der Führung des Neichs- leiters der Buchhanöelsfachgruppe, Kam. Karl Thulke, im Kreise der Fachgruppenvorsteher in vielstündiger Arbeit die organisatorischen und internen Fragen der Fachgruppenarbeit ihre Erledigung fanden, begann die Haupttagung am 18. Februar vormittags 10 Uhr. Der Sachbearbeiter der Bezirksfachgruppe, Kam. R ö ß i g e r, eröffnete die Tagung und führte den Kameraden Neinh. Vesper-Weimar in sein Amt als Bezirksfachgruppenvorsteher ein. Wir dürfen stolz sein, daß wir diesen Kameraden als den Unseren bezeichnen dürfen. Er ist einer von den wenigen, die in jahrelanger, zäher Arbeit die von Eugen Diederichs ins Leben gerufene Jungbuchhändlerbemegung am Leben erhalten haben. Der Geist unseres Eugen Diederichs lebt weiter in der neu erwachten Gehilfenschaft und gibt uns die inneren Kräfte zum rechten Handeln. — Als erster Redner sprach Präsidial rat I)r. Günther Haupt, Geschäftsführer der Reichsschrifttums- kammer, über die »Aufgaben des Buchhandels in der Reichsschrift tumskammer«. Sein Vortrag begann mit einem Rückblick auf die ver gangenen Jahre, die infolge der Zerrissenheit des deutschen Volkes den Niedergang der Kultur gebracht haben. Erst durch das Werk des Führers ist es uns in die Hand gegeben, der öarniederliegenöen Kultur, insbesondere dem deutschen Schrifttum, den Platz wieder zu erobern, der ihm in dem Land der größten Dichter und Denker ge- 222 bührt. Nicht ein Zufall ist es, daß als erstes Werk nach der Gründung des Reichsnährstandes die deutsche Kultur durch das Kulturkammer gesetz ihre Festigung erhalten hat. Um die Kräfte, die in diesem modernsten aller Gesetze verankert sind, voll zur Auswirkung kommen zu lassen, bedarf es des ganzen Einsatzes sämtlicher Kreise. Auch der Buchhandlungsgehilfe hat jetzt seine Pflicht in vollem Umsange zu erfüllen. Der Geist, den einst Eugen Diederichs in die Reihen der Jungbuchhändler zu tragen sich bemüht hat, muß alle ergreifen. Schulung an sich selbst, Schulung des Nachwuchses ist das A und O der Buchhandelsfachgruppen in der Deutschen Angestelltenschaft. Nicht Buch Händler allein wollen wir mehr sein, nein, vom Buch inner lich Erfaßte, Besessene müssen wir werden. Nicht lückenloses Wissen ist die Hauptsache, sondern tiefes Wissen. Wir müssen den inneren Gehalt des Buches erkennen können, müssen den jungen Dichtern den Weg ins Volk ebnen, müssen an uns selber erleben, was Kunst ist. Auch die Wissenschaftskunde muß ein jeder von uns aufs gründ» lichste beherrschen. Um so ausgerüstet werden zu können, ist der Einsatz aller Kraft eines jeden von uns nötig. Durch die geplante Hochschule des deutschen Buchhandels gibt die Reichsschrifttums kammer jedem Gehilfen die Möglichkeit, ein ganzer Diener des deut schen Buches zu werden. Arbeiten müssen wir an uns, daß wir dahin kommen, vom Buch Händler zum Buch Händler, zum Kulturträger im nationalsozialistischen Sinne zu werden. Im Anschluß an diesen überaus interessanten Vortrag sprach der Neichsfachgruppenleiter Karl Thulke über »Die Aufgaben des Buchhandlungsgehilfen«. Ausgehend von der Gründung des Amtes für buchhändlerische Gemeinschaftsarbeit zeigte Kam. Thulke in seinem Vortrag die Wege, die der Jungbuchhandel gehen muß — gemeinsam mit den Unternehmern. Die Neichsschrifttumskammer will u. a. den ganzen Buchhandel erfassen, deshalb darf niemand zurückstehen. Auch der Verlagsgehilfe muß zum Vollbuchhändler werden, muß durch Schulungsarbeit, die in den Fachgruppen zu leisten ist, sich die fehlenden Kenntnisse erwerben. Sich berufen fühlen Buchhändler zu sein, das ist der Ausgangspunkt. Der Wille muß da sein. Die Fachgruppen werden dann in intensiver Arbeit dafür sorgen, daß es nur noch Vollbuchhändler gibt. Denn es gilt, unseren Stand von den Auchbuchhänölern zu säubern. Der Buch handel ist eine Kunst, das müssen wir uns immer vor Augen halten. Das ganze Volk muß zum Buch geführt werden. Wir müssen arbeitertiimlich zu denken imstande sein. Lieber wollen wir anti bürgerlich erscheinen als intellektuell. Deshalb: mit Ernst an die Arbeit. Die Kraft, die aus dem Buche strömt, wird uns stark machen, wenn wir sie uns zu eigen machen. Das Kulturkammer gesetz ebnet uns den Weg. Es verpflichtet uns aber auch, uns dem Buche ganz zu ergeben. Wir arbeiten nicht für uns, sondern für das Wohl von Volk und Staat. Es heißt für jeden, darnach zu streben, ein wahrer Mittler des Schrifttums dort zu werden, wo er seine Arbeit leistet. Am Nachmittag sprach der Leiter der Heimatschule Bad Berka, I)r. Scheffer, über »Deutsches Volkstum, Brauch und Sitte«. Unter laufender Angabe der Quellen und der einschlägigen Literatur führte vr. Scheffer die Zuhörer durch das so überaus interessante und aktuelle Gebiet der Volkstumskunde. Den Vortrag zu analy sieren würde an dieser Stelle zu weit führen, denn das gesamte Gebiet, beginnend mit den verschiedenen Geschichtsauffassungen, hinüberleitend über die historische Nassenkunde und endend bei dem »nordischen Menschen«, konnte in dem zweistündigen Vortrag nur schlagwortmäßig behandelt werden. Gern hätte wohl jeder Zuhörer noch vieles hören wollen, doch die Zeit drängte. Nach einer Aussprache über die drei Vorträge schloß Kam. Vesper die Tagung mit einem Gedenken an unseren Eugen Diede richs und einem Sieg-Heil auf den deutschen Buchhandel, auf das deutsche Vaterland und unseren Führer Adolf Hitler. Voll befriedigt und innerlich bereichert ist jeder Tagungs teilnehmer von diesem ersten Arbeitstreffen heimgefahren, und bei dem nächsten Treffen, das in etwa drei Monaten stattfinden wirb, wird der Kreis der Jungbuchhändler ein noch größerer sein als bei dem diesmaligen. Johannes S e l l. Kleine Mitteilungen Deutsche Buchhändler-Lehranstalt. Sonntag, den 11. März 1934, vormittags 1^11 Uhr findet im Großen Saale des Deutschen Buchhändlerhauses (Eingang Tür III) die Entlassungsfeier mit folgendem Programm statt: I. Haydn: Vollendet ist das große Werk (Aus der Schöpfung), Chor mit Orchester: II. Rainer Schlösser: Die heilige Gemeinschaft — Herr Studienrat Friese: HI- Haydn: Variationen über das Deutschlandlied aus dem Streichquartett, op. 76; IV. Entlassungsrede — Herr Studienrat vr. Uhlig:
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