40, 16. Februar 1934. Fertige und Künftig erscheinende Bücher. vsrsenSIaU s. d. DNchnBuchhandil. 895 Man liest und blättert gern in diesem anständigen, sauberen Büchlein, das auf den Äitlerjungen und auf den SA-Mann, der nicht viel Zeit zum Lesen hat, seinen Eindruck nicht verfehlen wird. . . Or. Langenbucher (Der deutsche Buchhandlungsgehilfe, Dez. 1933, Lest 6) Zum 4. Todestage KM Wessels am 2Z. Februar! Svrtt Wessel Leben und Sterben vom Sturmkameraden Erwin Neitmann 108 Seiten mit 23 Originalfotos Kart. RM 1.80, Ganzleinen RM 2.80 Die neue 7. Auflage (46.—50. Tausend) erscheint in erweitertem Llmfang mit den Berichten der Krankenschwester und des Chefarztes vom Horst Wessel Krankenhaus über die WenZageSorstWessels Der Tatsachenbericht zum Hans Westmar-Film T Gteuben-Verkag / Berlin GW 68 Viertes Kapitel Unser Schiff . Der Koch in Nöten - Böse Sturmnacht - Luftige Seekrankheit - Ankunft in Malta - Geburtstag - Die Stadt Valetta Nichts als Wasser . Die Schiffsschnle - Erinnerungen an die „Mai land" - 30 Jahre zur See - Die rauhbeinigen Kindmägde . Sternen- nacht - Vom Bootsmann, Gänsen, Enten und Flaggen * (7^ ^Z»I Hafenamt wurden unsere Papiere gemustert. Und dann waren viermal 18 Papiere auszufüllen. Schließlich hätten wir auf den Kopf ein Pfund Einschiffungsgebühr zahlen sollen, was un sere kleine Fahrtkassc gleich am Anfang erschüttert hätte. Wir sollten Passagiere zweiter Klaffe sein, wo wir auf dem Boden schlafen und jedenfalls auS einem Kessel essen würden? „Koin rota Knopf gcbat m'r dem Gsella", sagte der Christian. Nach Art der Verpflegung müsse man Frachrschiffpassagierc als Rei sende zweiter Klasse ansehcn. Für die Verpflegung waren daS gute Aussichten, aber für unsere Kaffe . . . wie gesagt. . . Nach vielen Tclephongesprächcn und nachdem sic draußen vor der Baracke fast vcrpfopfert waren, ließ man unS ungcrupst springen. Die „Galilea" lag am zweitletzten Pier. „Se ist ja doch scho fort", sagte der Bubi. „I han's scho vor cra Stond pfeif» höra". „Gelt, bätscht de scho hchlenga freu»", gab ihm einer hinaus, „no brächtest net von deiner Muater fort". Wo war denn die „Galilea"? Der Schornstein mußte rot weiße Farben haben. „Dort!" „Ach woher denn!" „Die ist doch viel größer". „Sie ist's aber doch, man kann doch ,Galilea' lesen!" „Oh je, ist die klein!" —„Das kann nicht stimmen".— „Dort steht der Koch". — „Sie raucht schon!" Lin älterer Mann winkte und kam mit großen Schritten über das wackelnde Schiebebrelt herab. „Der Kapitän!" —„Aus geschlossen, Mensch, der hat ja nicht einmal Streifen am Kittel," flüsterte es hinter mir. Da schüttelte mir Kapitän Bradhering kräftig die Hand. „Bst — er ist's". Dann stiegen wir über das schmale Hühnerleilerchcn hinauf. Nicht sehr hoch, denn wie gesagt, die „Galilea" war sehr klein, nur 3ooo Tonnen groß. Wir stellten unsere Koffer in einer Ecke zusammen und setzten uns an einen gedeckten Kaffeelisch. In dem erhöhten Vorschiff war das Mannschaflslogis. Ach tern waren in einem länglichen weißen Block mit runden, schwar zen Löchern darin die Kammern der Maschinisten und Ingenieure. Dazwischen war auf DeckShöhe ein Aufbau mit den Kabinen der Offiziere, mit dem Salon, der Kapitänskajüte und der Pantry darüber. Nochmals ei» Stockwerk höher war die Kommando brücke und dahinter das Karrenzimmer, der Funkraum und eine hcrrenmäßige Hochluftkabine. Hier — mittschiffs — haben wir drei Wochen lang unser Wesen getrieben. Aus: Karl Götz/Das Linderschiff. Lin Buch von der weilen Welt, von Kindern und von Deutschland. Siehe das vorhergehende und das morgige Börsenblatt I. Lngelhorns Nachf. Stuttgart tttttttttttllMl