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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. .V 42, 20. Februar 1014. Aus dem italienischen Buchhandel. i. Die Verlagstätigkcit im Jahre 1818. — Lehrer-Bibliothek. — Wie Schulmädchen über Jugendschriften urteilen. — Zur Geschichte der Holzschneidekunst. — Aus dem Zettelpaket. Dem Jahre 1912 gegenüber weist das abgelaufene Jahr einen geringen Rückgang in unserer Biicherprodultion auf. Ein solcher Rückgang macht sich nun seit dem Jahre 1911 bemerkbar; damals erschienen 11317 Werke, im Jahre 1912 deren 11294, während im Jahre 1913 nur 11100 Neuigkeiten zu verzeichnen waren. Bringen wir hiervon ungefähr 2000 Sonderauszüge aus Monats- schriften und wissenschaftlichen Revuen, die keinen Marktwert haben und auch sehr schwer aufzutreiben sind, in Abzug, so er mäßigt sich die Zahl der Neuerscheinungen aus rund 9100 Werke. Hierin sind 1060 musikalische Neuerscheinungen nicht einbegriffen. Die neuen Zeitschriften erreichten 1913 die Zahl 377, was Wohl in der Hauptsache auf die vorgenommenen allgemeinen Wahlen zurückzuführen ist. Unter den Wissenschaften nimmt die Medizin den ersten Platz mit 1184 Werken (im Vorjahre 1239) ein, hierauf folgen: Sozialwissenschaften mit 1033 (1082)*), Landwirtschaft, Gewerbe und Handel zusammen 932 (955), Geschichte 856 (921), Schul bücher 776 (917), Naturwissenschaften 716 (746), Philologie 651 (703), Jurisprudenz 636 (618), Unterricht und Erziehung 552 (459), Romane 415 (312), Kunst 383 (372), Technologie 368 (338), Biographie 362 (369), Religion 331 (337), Poesie 308 (398), Phi losophie 260 (283), Theater 245 (272), Geographie, Reisen 186 (219), Heer und Marine 184 (202), Verschiedenes 164 (132), Bibliographie 104 (116), Akademische Schriften 77 (75). In der Ordnung der Gesamtzahl der erschienenen Werke be hauptet die Lombardei den ersten Platz mit 2365 (1788) Werken; hierauf folgen: Toskana mit 1766 (1683), Latium 1709 (1572), Piemont mit 1530 (1728), Sizilien mit 776 (770), Emilia mit 767 (1128), Vcnetien 564 (747), Campanien 558 (621), Umbrien 227 (366), Ligurien 197 (212), Marken 187 (227), Apulien 179 (136), Abruzzen 118 (125), Sardinien 100 (107), Kalabrien 39 (43) und Basilikata mit 18 (41) Werken. Wie man sieht, hat die Bllcherproduktion in der Lombardei, in Toskana, Apulien, Sizi lien und Latium zu-, in allen anderen Provinzen abgenommen. Nach Sprachen verteilt sich diese Gesamtproduktion wie folgt: 10 744 (10 911) sind in italienischer, 140 (169) in französi scher, 132 (135) in lateinischer, 28 (30) in englischer, 26 (18) in griechischer, 21 (21) in deutscher, 5 (10) in spanischer, 2 in Sans krit und je 1 in arabischer und tigrinischer Sprache erschienen. Die meisten Übersetzungen stammen aus dem Französischen 186 (173); hierauf folgen 99 (101) aus der deutschen, 69 (67) aus der englischen, 30 (20) aus der lateinischen, 24 (27) aus der grie chischen, 8 (9) aus der spanischen, 8 (9) aus der russischen, 7 aus der arabischen, je 4 aus dem Sanskrit und der polnischen, je 1 aus der dänischen, norwegischen und hindustanischen, 3 aus der ma gyarischen Sprache. Die Lehrer verlangen die Errichtung einer Leihbibliothek zugunsten ihres Standes, die speziell der Ausbildung der Lehrer dienen soll. Ferner ist eine Leihbibliothek für Musikwerke und Musikalien im allgemeinen vorgeschlagen worden. Beide Leihbibliotheken sollen von dem Verbände der Volksbibliotheken eingerichtet und verwaltet werden. Um ihren Lesern eine Richtschnur über diese oder jene Er scheinung der Literatur, der Kunst, des Gewerbes usw. zu geben, Pflegen große Zeitschriften Umfragen zu veranstalten und die darauf einlausenden Urteile zu veröffentlichen. Eine Lehrerin in Mailand wollte nun einmal auch das Urteil ihrer Schülerinnen über die in der Schulbibliothek aufliegenden und unter den Schülerinnen selbst verbreiteten Bücher kennen lernen. Die weibliche Jugend urteilt wie folgt über Vamba: 6iou- ckolioo: ein sehr unterhaltendes Buch, das mir recht gut gefallen hat, über Stanley, In Afrika: schön und überdies nicht langweilig. Baccini, Lugoli ckel eie- I« o anxeii ckella terra erhält die Note: ein schönes Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich aus das Jahr ISIS. Buch, aber etwas unwahrscheinlich. Eine andere Schüle rin sagte: dieses Buch ist sehr gut, kann aber nicht wahr sein. Baccini, kieeoli viagziator: gefällt mir sehr, weil es vom Meere und von China spricht. Bobba, Lnime du 0 ue: sehr schön, rührend und leicht faßlich. Capuana, Seurpickcku: sehr schön, belehrend, interessant, eignet sich für uns, weil Scurpiddu ein braver und lustiger Knabe ist. Ander sen, öl ovo Ne: das beste Buch, das ich in der Bibliothek ge funden habe. Cappelli, 6li oeelliali ckoiia nouaa: mir gefällt das Buch, weil es lehrreich und unterhaltend ist, doch ist es gar zu einfach. Alsant, Lrnostiuo o suo uonno: zwar schön, aber etwas langweilig. II piooolo Lukkon: langweilig, da zu lehrreich. Sabi Lopez, ölolla uobdia: rührend, schön, leichtfaßlich, unterhaltend. — Alle diese Urteile haben zwar nur relativen Wert, da die Beurteilerinnen den Einflüssen ihrer Mitschülerinnen ausgesetzt sind, doch geben sie immerhin eine halbwegs berückstchtigenswerte Meinung betreffs der Auswahl von Jugendschristen. Der ausländische Sortimenter wird daher gut tun, sie gegebenenfalls zu beherzigen. Unter dem Titel Ovusickörativns sur In X ) logra - Vuro e n Italis et ailleuis (G. Schober, Turin; I-. 5.—) veröffentlicht CH. Monnet ein Werk, das das Verdienst für sich in Anspruch nehmen darf, auf wenigen Seiten die Geschichte der Holzschneidekunst und ihren Werdegang in Italien in er schöpfender Weise zu behandeln. Der Verfasser benutzt die Ge legenheit einer Ausstellung der Holzschneidekunst, die in den Herbstmonaten vorigen Jahres in Levanto an der Riviera stattge funden hat und von der nur wenige Eingeweihte Kenntnis hat- ten, um sich mit der für den Buchschmuck so wichtigen Kunst zu beschäftigen. Eine Übersicht, in der der Verfasser die im 16. Jahrhundert berühmten Holzschneider, wie Resch*), Dienecker, Beham, Lützelburger (Holzstecher Holbeins), Petit Bernard, Geoffroh Tory, Cousin, Perissim, Tortorel und die italienischen Holzschneider Boldrini, Raimondi, Porta genannt Garfagnino, und Vecellio behandelt, zeigt, daß er nicht nur von feiner Sache begeistert ist, sondern auch tiefergehende Kenntnisse darüber besitzt. Er hebt hervor, daß der Holzschnitt ursprünglich auf geglättetem Bimbaumholz, später aber, durch Thomas Ve- wick, auf Buchsbaumholz, das sich seither als bestes Material be währte, ausgeführt wurde, und zeigt dann weiter, wie sich die Holzschneidekunst des Buchschmuckes bemächtigte und die soge nannte romantische Illustration an die Steindruckkunst abtrat, wobei er besonders auf den Holzschnitt in Italien eingeht. Es würde zu weit führen, wollten wir dieses ausgezeichnete Buch in allen Einzelheiten besprechen. Dem kunstsinnigenLeser dürsten diese summarischen Angaben genügen, um zu ersehen, daß man es hier mit einer ernst gemeinten Arbeit zu tun hat. Das Buch enthält außerdem eine sorgfältig zusammengestellte Auswahl der inter- essantesten Holzschnitte unserer besten Illustratoren, die für sich einen Kunstgenuß bilden. Vor etwa l4Jahren verbreitete sich vonLondon aus die Nach richt, daß in einer der geheimnisvollen Grüfte Ägyptens einige Fragmente des griechischenSchriftstellersHerodas entdeckt worden seien. Bald daraus erschien auch eine mit Faksimiles ausgestattete Ausgabe des entdeckten Originaltextes mit Glossar von Kenyon. Dieser Urincogs-Ausgabe folgte in Kürze eine andere von Ru thenford und Fr. Büchele, die den besagten Text auch in Deutsch land bekannt machte. Die deutsche Ausgabe brachte auch eine lateinische Übersetzung, zu der die einschlägigen Monatsschriften Verbesserungen und Umänderungen beisteuerten, an denen die her vorragendsten Gräzisten ganz Europas teilnahmen. Jetzt erscheinen nun I miwi — so lautet der Titel des entdeckten Manuskripts Herodas' — in einer neuen italienischen Ausgabe (A. F. Formig- gini, Genua O. 2.—), deren Übersetzung von Giovanni Setti stammt, der auch dem Buche eine ausführliche Einleitung beige geben hat. Der um die italienische Literatur hochverdiente Schriftsteller Tomaso Casini veröffentlichte eine neue Studie über unseren grössten Dichter unter dem Titel Stuciickanteseki (S. Lapi, *> Resch war der berühmteste im Dienste Dürers stehende Holz schneider.
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