Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1914
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- 1914-02-20
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- 20.02.1914
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. 42, 20. Februar 1914. klingt und so sehr man sich mit der Tendenz des Entwurfs ein-' geschichte und Grammatik veröffentlichte er das umfangreiche Werk »Das verstanden erklären kann, so wird es doch in der Praxis hauptsächlich Mahabharata und seine Teile« (4 Bände, 1895—98), das eindringendc auf die Handhabung des neuen Gesetzes ankommen, darauf, daß der Untersuchungen über Alter, Entstehungsgeschichte und Textzustand des Schutz der Jugend nicht zu einer Belästigung der Erwachsenen wird, berühmten indischen Heldenepos enthält. Biichcrdiebstahl in Berlin. — Wie uns das Berliner Polizei präsidium mitteilt, wurden in einem dortigen Antiquariat am 8. Ja nuar d. I. zwei neue Exemplare von Schidlofs Sprachsystem- Praxis, die beide die Geschäftsauszcichnung 746 e — 2,75 trugen, von einem jungen Burschen zum Kauf angeboten. Es besteht der drin gende Verdacht, daß die Bücher aus einem Diebstahle oder anderen strafbaren Handlungen herrühren. Buchhändler usw., denen das Ge schäftszeichen bekannt ist, oder die irgendwelche zweckdienliche Angaben über die Herkunft der Bücher machen können, werden gebeten, an das Polizei-Bezirksamt Berlin-Mitte zu dem Aktenzeichen 120. XIV. 8. 14 Mitteilung zu machen. Jules Verne ans dem Index. — Nach Maeterlinck ist jetzt auch Jules Verne, der phantasiereiche Vorahner moderner Erfindungen, auf den Index gesetzt worden. Uber den Grund dieser Maßregel be richtet ein belgisches klerikales Blatt: »In allen Werken Jules Vernes, in allen mit überhitzter Phantasie erfundenen Abenteuern ist der gött lichen Vorsehung die Leitung der Ereignisse des Lebens genommen. Es findet sich darin nicht die leiseste Anspielung auf das Gebet, selbst nicht in den schwierigsten und gefährlichsten Augenblicken. Was ist die Folge davon? Die Kinder, die diese abenteuerlichen Erzählungen gern lesen, werden leicht zu der Meinung gefiihrt werden, daß man im Ver laufe des Lebens den lieben Gott ganz gut entbehren kann.« Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. — Die philosophisch- historische Klasse der Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien hat dem Universitäts-Professor E. Sellin in Kiel zum Abschlüsse der in Ba- lata-Sichem geleiteten Ausgrabungen einen weiteren Beitrag von 20 000 Kronen bewilligt. Professor Sellin, der früher Professor an der evangelisch-theologischen Fakultät in Wien war, hatte zu jener Zeit mit Unterstützung der Wiener Akademie die ersten Ausgrabungen im alten Palästina unternommen und die alte Stadt Jericho sowie die altkanaanitischen Bauten aufgedeckt. Diese Arbeiten setzte er mit Unterstützung österreichischer Mäzene später erfolgreich fort. Im letzten Sommer war es ihm gelungen, das alte Sichem zu entdecken. 19. Staats- und wirtschaftswissenschaftlicher Fortbildungskursus zu Frankfurt a. M. — In der Zeit vom 11. Mai bis 30. Juni 1914 findet in Frankfurt a. M. wiederum ein Fortbildungskursus für höhere Verwaltungsbeamte und Juristen statt. Das Programm ist diesmal hauptsächlich kommunalwirtschaftlichen Fragen gewidmet. Namhafte Praktiker der staatlichen und kommunalen Verwaltung sind als Vor tragende gewonnen worden. Die einzelnen Referate werden durch eine Reihe von Besichtigungen ergänzt werden. Personalnachrichten. Gestorben: am 4. Februar Herr OttoHolzschuherinNewAork, einer der ältesten deutschen Buchhändler in Amerika. Otto Holzschuher entstammte der alten Nürnberger Patrizierfamilie gleichen Namens und war am 13. März 1839 zu Nürnberg geboren. Albrecht Dürers berühmtes Porträt eines seiner Vorfahren, des Hie ronymus Holzschuher aus dem Jahre 1526, soll sich noch im Jahre 1875 im Besitze der Familie befunden haben. Nach den üblichen buchhändlerischen Lehr- und Wanderjahren über nahm der junge Holzschuher die Redaktion und den Verlag einer Zei tung, doch schlug das Unternehmen fehl, und er wanderte, finanziell ziemlich geschädigt, nach Amerika aus. Vom Jahre 1880 an bis zu seinem Tode ist Holzschuher dann als Buchhändler im Hause G. E. Stechert L Co. in New Aork tätig gewesen, allerdings mit einer Unter brechung von einigen Jahren, während der er bei Zickel gearbeitet hat. Er war nur wenige Tage vor seinem Tode krank und ist plötzlich am Herz schlag gestorben. In der Stechertschen Buchhandlung war der alte Herr eine bekannte Figur, und viele der alten Kunden der Firma wer den ihn mit Bedauern vermissen. Sein Sohn, Hanns Holzschuher, ein vielversprechender Münchener Literat, ist ihm vor einigen Jahren in den Tod vorausgcgangen. Adolf Holßmann s. — In Freiburg i. B. ist dieser Tage der Sans kritist Prof. vr. Adolf Holtzmann im Alter von 75 Jahren gestorben. Außer kleineren Schriften und Aufsätzen zur altindischen Literatur- Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsen Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der 280 Hermann Peter s. — In Meißen ist der frühere Rektor der Fürstenschule St. Afra, Geheimer Studienrat Or. Hermann Peter, Domherr des Domstifts zu Meißen und Propst des Domkapitels St. Petri zu Bautzen, im Alter von 76 Jahren gestorben. Peter hat auf klassisch-philologischem Gebiete eine umfassende literarische Tätigkeit entfaltet und eine große Anzahl von Schriften zur Quellenkunde und Kritik der römischen Geschichte (besonders der Kaiserzcit) veröffent licht. Wertvoll sind auch seine Untersuchungen über »Den Brief in der römischen Literatur« (1901) und über »Wahrheit und Kunst, Ge schichtschreibung und Plagiat im klassischen Altertum« (1911). tzpreWai. Vorzugspreise für Bereinsmitglieder auf Kosten des Sortiments. Im Börsenblatt Nr. 35 vom 12. Februar zeigt die Verlagsbuch handlung Bruno Cassirer in Berlin das Erscheinen der »El fenbein-Skulpturen« von A. Goldschmidt an; das Werk umfaßt zwei Bände zum Preise von je 165 in Halbleder, lose in Mappe kostet jeder Band 150 das ganze Werk also mindestens 300 Die Mit glieder des Deutschen Kunstvcreins erhalten auf den obigen Subskrip tionspreis IO"/« Rabatt, sie kostet das Exemplar also 270 An derartige Vorzugspreise hat sich der Sortimenter allmählich gewöhnt, ebenso an die Tatsache, daß er bei derartigen Vorzugsange boten nicht nur tatsächlich, sondern auch verhältnismäßig weniger verdient, da Vorzugspreisexemplare fast stets schlechter rabat- tiert werden. Das obige Werk wird nun mit 25°/», das Mitgliederexem plar aber nur mit 15"/, rabattiert, und da ergibt sich folgendes rech nerische Unikum: Bestellt der Sortimenter das Werk zu 300 ./i ord., so zahlt er 750/, von 300 — 225 bestellt er das gleiche Werk als »Mitglieds exemplar«, so zahlt er 85°/, von 270 ^ 229.50 Mit anderen Worten: dafür, daß der Sortimenter gezwungen ist, seinem Kunden einen Rabatt von 30 ./i einzuräumen, hat er an den Verleger — wohl als Strafgebühr — 4 50 extra zu zahlen! Nun ist es ja immerhin möglich, daß im Gegensatz zu anderen Fällen der Rabatt von 15°/« bei den Mitgliedsexemplaren nicht nach dem Preise des Mitgliedsexemplars, sondern nach dem Preise des gewöhnlichen Exemplars berechnet wird; dann würde der Sortimenter in beiden Fällen jeweils 225 zu zahlen haben, oder mit anderen Wor ten: der ganze Rummel mit den Mitgliederexemplaren geht wieder einmal auf Kosten des Sortimenters. Verleger und Verein haben den Vorteil davon, daß wegen eines kleinen Vorzugspreises einige Exem plare vielleicht mehr verkauft werden, und vom Sortimenter lassen sie sich die Zeche bezahlen. Es darf wohl bezweifelt werden, daß eiu Mitgliederpreis wirklich notwendig war, denn wer für ein derartiges Speztalwerk 270 be zahlt, bezahlt schließlich auch 300 Der Mitgliederexemplarpreis entstand sicherlich weniger aus einer inneren Notwendigkeit heraus, als aus der bequemen Möglichkeit, den den Mitgliedern des Deutschen Kunftvereins zu gewährenden Rabatt auf die Sortimenter abschieben zu können, die dann in den meisten Fällen dem Kunden noch Kredit geben müssen. Berlin, 13. Februar 1914. Bernhard Staar. Warnung. Am 11. Februar kam in unser Geschäft ein mittelgroßer Herr mit schwarzem Haar, vollem, aufgezwirbcltcn Schnurbart, dunklem Winter mantel und schwarzem steifen Hut, der sich Weiß nannte und angab, Vertreter der Zeitschrift »Die Lese« zu sein. Er übergab uns 37 neue Abonnenten für diese Zeitschrift auf den vorgedruckten Bestellzetteln des Verlages »Die Lese«. Als Provision verlangte er pro Abonnement 1 Wie es sich bei Anfrage beim Verlag sowie den neuangegebenen Kunden ergab, ist niemandem etwas von diesem Herrn rcsp. einer Bestellung bekannt. Wir warnen somit vor diesem Herrn und wären, falls er sich auch in anderen Städten zeigen sollte, gegebenenfalls für gefl. Nachricht dankbar. F r a n k f u r t a. M. Böhler L Recke.
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