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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1934
- Strukturtyp
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- 1934-02-01
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1934
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- Deutsch
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jX? 27, 1. Februar 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Bnchhanöcl. In logischer Folgerung entsteht der große innere Zusammen hang zwischen dem Rassegedanken des Nationalsozialismus und sei ner Friedenspolitik. Der Rassegedanke führt zur natürlichen Re spektierung anderer Völker. Er gibt die bessere Basis ab für das Streben nach einer wahren Befriedung der Welt. Ein anderes Blickfeld schiebt sich vor: Der Führer spricht von den großen Perspektiven der inneren Festigung der Reichseinheit. Seine Worte umrcißcn die Richtlinien unserer innenpolitischen Zukunftsarbcit. Den Höhepunkt erreichen die grundlegenden innenpolitischen Worte, als der Führer erklärt, daß der Kampf und die innere Neu gestaltung noch nicht abgeschlossen ist, daß es nun gilt, das Reich zu stärken durch Zusammenfassung aller Kräfte in einer organisatori schen Form, die endlich nachholt, was in einem halben Jahrtausend versäumt wnrdc. »Ein Volk sind wir, in einem Reich wollen wir leben.« Es sind historische Worte, die der Führer hier gesprochen hat, Worte, die an der Wende einer tausendjährigen deutschen Tragik stehen, die den Ausgangspunkt eines zukunstssichcren Lebenswegs einer geschlossenen einigen Nation bildet. Rudolf G. Binding: Oer Buchhändler von Der Buchhändler von heute — über den vom Schriftsteller oder gar vom Dichter etwas gesagt werden soll — ist sicher nicht mehr der Buchhändler von gestern. Man kann sich nicht einmal vorstcllen, daß er gerne von gestern wäre; eher, könnte ich mir denken, daß er schon der Buchhändler von morgen sein möchte. Denn große Unsicherheiten, wirkliche Verwirrungen, gewaltiges Hinwegschwemmcn alter scheinbar gesicherter Werte, das Hin sinken manchen Namens, das Vordrängen neuer, aber sehr gleich förmiger Gedanken im Leben der Nation haben ebenso den Ver- kanfsstand und Laden wie die umzogenen oder die umhegten, mit gewohnter Arbeit noch erfüllten Räume und Hirne der Ver leger beeinflußt und bedrängt. All das war so überwältigend, allerschütterud, brausend und stürmisch daß von Wahrnehmung einer eigentlich ausbeutbaren »Konjunktur- deren sich der Buch handel — Verlag und Sortiment — hätte bemächtigen können, im Grunde keine Rede sein kann. Die Verlage die durch schnell hergestelltc patriotische Ware zu glänzen und sich einen Vor sprung zu erringen glaubten nahmen sich im Gegenteil geradezu hilflos aus und haben mit einer Geschwindigkeit dieses Beginnen anfgebcn müssen die allen gezeigt haben wird daß gerade diese Produktion und diese »Ware Buch- schon von gestern sind. Wenn trotzdem Bücher, die unsere Schicksale und Helden, Vorkämpfer und Führer begreifen und darstcllen, rasch ausgenommen wer den und in Riesenauflagcn zum Verlaus gelangen so ist doch das Wellenhastc der Erscheinung deutlich wahrzunehmcn und eine bleibende Wirkung solcher Bücher als eines dauernden nun für die Nation neugewonnenen Gutes weder bei den Lesern zu er warten noch bei dem Buchhändler zu erhoffen. Die gängige Ware hat viele in den Buchladcn gelockt die ihn srühcr nie betreten haben: gut! es ist nur erwünscht daß es geschah. Wenn aber solche Buchwarc ein Heute hatte so braucht man noch lange nicht an ihre Zukunft zu glauben und schon das Morgen wird von vielen Erzeugnissen dieser raschen Art kaum noch etwas wissen. Das eigentliche Meisterwerk — das Werk das diese Dinge meistert — das eigentliche Zeitbild und Bild unseres Innern wird, in viel facher Darstellung und in beherrschender Wirkung, erst später im Buch erscheinen — vielleicht nach Jahren, wenn es aus einer höheren Schau und einem größeren Abstand gewonnen ist. Eine neue Käuserschicht (vielfach) macht sich zwar — nicht ohne Hunger das neue Buch suchend — aus diese Weise geltend und -belebt das Geschäft-. Der Sortimenter hat — zu Weihnach ten vielleicht; wie wird es morgen sein? — allerhand gefällige und billige Bücher zu Hunderten verlaust, aber wertvollere, *> Tiefen Aussatz bringen wir als letzte Antwort ans die Rund frage über »Die Aufgabe des deutschen Buchhandels im national sozialistischen Staat- <s. zuletzt Nr. 17). Die Schristl. 94 Das neue Ermächtigungsgesetz hat der Regierung den legalen Weg geöffnet zur weiteren Fortsetzung der nationalsozialistischen Revolution, zur Vollendung der staatspolitischen Fundierung des Dritten Reiches. Der Abschluß der Rede, der von tiefem staatsmännischcn Ver- antwortungsbewußtsein und genialer politischer Klarsicht getragene Überblick über das Verhältnis Deutschlands zu den anderen Staa ten, der neue Appell aufrichtiger Friedenspolitik, aber auch ent schlossener Verteidigung der Lebcnsrcchtc unserer Nation haben in denen, die Zeuge dieser Stunde sein dursten, einen unerhört tiefen Eindruck hintcrlassen, einen Eindruck, der ausstrahlen wird aus die Völker, die Adosf Hitler ausrief zur grundsätzlichen Entgiftung der Beziehungen untereinander. Die elementare Wucht dieser Rede des Führers, die zukunft weisende Bedeutung seiner Worte, haben auch den Jahrestag des 30. Januar geadelt und ihn in das Buch der deutschen Geschichte eingeschrieben. Im Banne seines Führertums marschieren wir in das zweite Jahr der deutschen Revolution. Und wir wissen: Unser Weg wird glücklich sein. H. S. heute und morgen*). teurere Werke, Gesamtausgaben, der ewige Vorrat deutschen Geistes und deutscher Dichtung, große Neuerscheinungen, an denen Verlag und Sortiment wirklich etwas verdienten und die zugleich dem Buchhandel eines Jahres das Gesicht gäben, werden — wenn man diese Zeit mit anderen vergleicht — weder ver langt noch werden sie auch nur sichtbar. Dies ist die Lage des »Buchhändlers von heute-. Er wird zwar nicht der Buchhändler von gestern sein mögen; aber er wäre vielleicht lieber der Buchhändler von morgen. Man hat — wegen des Wellenhastcn — den Eindruck, als traue er auf seinen: Gebiet dem Heute nicht. Obwohl er guten Mutes ist und nicht einmal über seine Kasse zu klagen hat scheint cs fast als blicke der Buch handel sehnsüchtig in die noch immer halbdunkle Zukunst. Nach was blickt er aus? Sicher blickt der ernsthafte Verlag wie der ernsthafte Sorti menter am sehnsüchtigsten und erwartungsvollsten nach dem Autor der Zukunft aus der ihm das zukünftige Buch liefert. Er muß ja die Ware verlaufen die ihm geliefert wird. Es ist daher ungerecht dem Buchhandel — insbesondere den, Sor timent — den Vorwurf zu machen er habe das Volk mit falschen Büchern gefüttert. Der Buchhändler hat das Buch seiner Zeit verkauft: er wird morgen wieder das Buch seiner Zeit - unserer Zeit — verkaufen. Wenn eine Zeit — wie die unsere -- Bücher einer besonderen Haltung fordert und hervorbringt so wird der Buchhändler diese ebensowohl als die ihm verkäufliche Ware mi schen müssen wie Bücher anderer Haltung zu anderen Zeiten. Wenn auch das Buch in unserer Anschauung ein Kulturgut ist — und somit der Buchhändler der Vermittler eines Kultur gutes — so ist das Buch dennoch zugleich uud vorwiegend im buchhändlerischen Betrieb (ebensowohl des Verlegers wie des Sortimenters) Ware. Von dieser Belastung wirtschaftlicher Mo mente, die sich an jede Ware heftet, kommt der Buchhändler als Geschäftsmann, der er sein soll, nicht weg. Wo dieser Gesichts punkt verlassen werden soll, wo zugunsten hoher kultureller Werte schwer verkäufliches nationales Gut hergcstcllt wird, kann dies kaum anders als in der selten anwendbaren Weise geschehen daß Bücherfreunde, Stiftungen, Gesellschaften und in manchen Fällen der Staat durch die Hinreichung von Mitteln die Her stellung solcher Erzeugnisse ermöglichen. (Ich führe diese seltenen Fälle aus dem Grunde an weil sie gleichwohl im Leben des Buch handels als eines Vermittlers kultureller Güter niemals fehlen dürften, augenblicklich jedoch völlig verschwunden sind.) In erster Linie also hat der Buchhändler das Recht nach dem Schriftsteller auszuschaucn — nach uns (sagen wir cs nur), die wir ihm das gute, das bleibende, das langläusigc,
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