wartete ein Wagen, der uns in kurzer Fahrt nach der Newskaia, zu dem höchsten Gericht, brachte. Trotz der frühen Stunde war der Gerichtshof bereits anwesend, auch eine zahlreiche Zuhörerschaft, vorwiegend Offi ziere und Beamte. Nach Verlesung der Anklageschrift wurden verschie dene kurze Fragen an mich gerichtet, die ich eben so kurz und bestimmt erwiderte. Dann zog sich der Ge richtshof zur Beratung zurück. Eine furchtbare Auf regung bemächtigte sich meiner. Während der Abwe senheit der Richter herrschte tiefste Stille unter den Zurückgebliebenen. Dann, nach halbstündiger Pause, kehrten die Richter wieder in den Saal zurück, und stehend mutzte ich mein Urteil anhüren: — Zwölf Jahre Sibirien!! Ich drohte unter diesem harten Urteil zusammenzu brechen, das meine schlimmsten Erwartungen über traf. Ein Wachsoldat brachte mich wieder in die Festung Peter Paul zurück und führte mich am nächsten Tag dem Lhef der Politischen Gefangenenabteilung zu, wo mir das Urteil zur Unterschrift vorgclcgt wurde. Mit zitternder Hand setzte ich meinen Namen darunter. Der 7