belebt werden. Nachdem Post und Bahn wieder zu normalen Tarifen zurückgekehrt waren, ergaben sich wie vor dem Kriege wesentliche materielle Vorzüge beim Sammelbezug durch Kommissionär. Die Folge war, daß die Zahl der über Leipzig verkehrenden Firmen 1925 auf 10669 laut Adreßbuch gestiegen war. Seitdem ist zwar ein Rück gang dieser Zahl eingetreten, der sich aber daraus erklärt, daß «ine nicht unerhebliche Zahl von Firmen im Laufe der letzten Jahre im Adreßbuch gestrichen worden ist, daß zunächst eine Reihe von Jnflationsgründungen wieder verschwand und daß mit dem Einsetzen der Wirtschaftskrise 19Z0 eine ganze Anzahl von Firmen ihre Betriebe schließen mußte. An Propagandaschriften hat der Verein in mehreren Auflagen veröffentlicht: Wer verkehrt über Leipzig, eine Liste der über Leipzig beziehenden Sortimenter, Wer liefert in Leipzig aus, eine Lifte der in Leipzig ausliefcrnden Verleger, Wie verkehrt man über Leipzig, eine Neubearbeitung der schon 1892 erschienenen Druckschrift „Der buchhändlerische Verkehr über Leipzig", Weshalb verkehrt man über Leipzig, eine Gegenüberstellung der Kosten des Sammelverkehrs über Leipzig und des direkten Bezugs, Der Leipziger Platz und seine buchhändlerischen Einrichtungen, ein praktischer Leitfaden für die Benutzung der Leipziger Verkehrseinrichtungen. Daneben wurde in zahlreichen Rundschreiben, Börsenblatt-Artikeln, Handzetteln und Plakaten auf die Bedeu- tung und die Vorteile des Verkehrs über Leipzig hingewiesen. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, die Ge hilfenschaft und die Jungbuchhändler, die nicht mehr im gleichen Umfang wie früher den Leipziger Platz aus eigener Anschauung kennen, über die Bedeutung Leipzigs als Mittelpunkt des deutschen Buchhandels zu unter richten. Diese Bestrebungen zum Wiederaufbau des Leipziger Platzes wurden wirksam unterstützt durch die von Herrn Dr. Heß herausgegebene Broschüre: „Die weltwirtschaftliche Bedeutung Leipzigs als Zentrale des deut- schen Buchhandels". An der Feier des roosährigen Bestehens des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler 1925 nahm der Verein lebhaften Anteil. Er stiftete aus diesem Anlaß u. a. für den Festsaal ein buntes Bildfenster nach dem Entwurf von Professor Horst Schulze, dessen Wiedergabe die zweite Umschlagseite dieses Heftes ziert. 1926 wurde mit dem Börsenvcrein ein Vertrag geschlossen, der das Verhalten der Kommissionäre bei Neuauf nahme von Kommittenten und gegenüber Firmen regelt, die vom Börsenverein gesperrt worden sind. 1928 übernahm Curt Fernau den Vorsitz des Vereins. Auf der Pressa in Köln war der Verein durch ein großes wirksames Plakat mit statistischen Angaben vertreten. An der erstmaligen Feier des „Tag des Buches" nahm der Verein lebhaften Anteil. Die Propaganda für den Verkehr über Leipzig wurde fortgesetzt, besonders auch gegen über dem Jungbuchhandel und dem Antiquariats- und Lxportbuchhandel. Der Verbesserung des Bücherwagen- verkehrs wurde besondere Beachtung geschenkt, im BAG-Verkehr die Möglichkeit einer Bevorschussung der Last zettel geschaffen, an der Neuordnung der Verkehrs- und der Verkaufsordnung tätig mitgcarbeitet. Vor besonders schwierige Aufgaben wurde der Verein durch die Bankkrise Juli 19Z1 gestellt. Der Jahresbericht sagt hierüber: „Ale dann am iz. Juli die Danatbank ihre Schalter schloß, überstürzten sich die Ereignisse in noch nie dagewesener Form. Die Bankfeiertagc setzten ein, Auszahlungen der Banken erfolgten nur in den bescheidensten Grenzen, so daß die meisten Betriebe nur unter teilweise erheblichen Schwierigkeiten die für die Gehälter und Löhne erforderlichen Mittel bereitstellen konnten. Auch die Abrechnungen der Leipziger Kommissionäre konnten mehrfach nicht pünktlich durchgeführt werden. Die Verrechnungen der BAG-Lastzettel mußten mehrfach verschoben werden, da es dem Sortiment wegen der Bankseiertage 4