lichcn Abrechnung, Ausarbeitung von Formularen, Verbesserung des Austausches der empfohlenen Zettel bei der Bestellanstalt u. a. m. Daneben gingen Bestrebungen, in Verhandlungen mir der Eisenbahnverwaltung eine Verbesserung der Eilgurbcförderung (nach Magdeburg, Berlin, Hamburg) zu erreichen und die schon be stehenden Bücherwagen zu beschleunigen (Stuttgart) und zu vermehren (Schweiz). Eine groß« Rolle spielte die Beteiligung am Kampf gegen die Schleuderei. Am 22. April 1884 verpflichteten sich die Mitglieder, kein Sorti ment an Firmen zu liefern, die vom Börsenvercin gesperrt sind. Am z. Juli 1884 beantragte Carl Voerster beim Verein der Buchhändler zu Leipzig, für den Leipziger Platz ein Clearing-Haus, namentlich für den Pakekaus- tausch, in Verbindung mir dem Bau des Buchhändlerhauses zu errichten. 1887 führte der Verein An Interesse der Erhaltung eines soliden und leistungsfähigen Zwischenbuchhandels für seine Mitglieder Mindestbedingungen ein, die besonders bei Neuübcrnahme von Kommittenten einzuhalten sind. Ende 1887 scheidet Carl Vocrster aus dem Vorstand aus. Sein Nachfolger als Vorsitzender wird Ludwig Staack- mann, der den Verein bis zu seinem Tode 1896 mit fester Hand führt. Die Vereinesatzungen erhalten eine neue Fassung. Die Verhandlungen über Einrichtung einer Paketaustauschftelle werden fortgesetzt; die Zustellung an Leipziger Firmen, die außerhalb des Buchhändlerviertels wohnen, wird geregelt, die Ostermeßabrechnung ver bessert, der Bargeldverkehr am Leipziger Platz eingeschränkt, der Eilgurverkehr nach verschiedenen Plätzen ver bessert, der Bücherwagen nach Dresden beschleunigt, Zollschwierigkeiten im Büchcrverkehr mit Österreich beseitigt. 1892 erscheint die Druckschrift „Der buchhändlerische Verkehr über Leipzig", im wesentlichen bearbeitet von Alfred Voerster, der seit Anfang 1889 dem Vorstand angchört. 1896 tritt für ihn Kommerzienrat Nauhardt in den Vorstand ein. Vorsitzender wird Felix LiebeSkind und 1898 Richard Einhorn, der dem Verein seit dem 11. September 1886 bis auf den heurigen Tag angehört und ihn bis 1912 als Erster Vorsitzender leitete. Das neue Postgesetz (1899), die Einführung des Poftschcckverkehrs (1909) verlangen Stellungnahme. Der emp fohlene Verkehr, die Wochcnabrechnung der Kommissionäre, die bargeldlose Abrechnung, die Ostermcßabrechnung werden ausgcbaut. Am 10. September 1916 fand die letzte Wochenabrechnung in bar im Buchhändlerhaus statt. Von diesem Zeitpunkt an erfolgte sie im Giroverkehr über die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Abteilung Buchhandel, und von 192z an durch die Girokaffe des Vereins Leipziger Kommissionäre. Die Konkurrenz von Buchbinder-Kommissionären, die Grossistenfrage und der Auchbuchhandel, UntcrbietungSversuche von Mitgliedern beschäftigen den Vorstand und die Hauptversammlung. 1912 übernimmt Heinrich Wallmann den Vorsitz. Die Satzungen werden erweitert, die Wiederverkäufcr-Frage immer wieder bearbeitet. Die Inbetriebnahme des Leip ziger Haupkbahnhofe am 1. Februar 191Z verkürzt die Auslicferungszeiten für den Bücherballen. Nach dem Ab leben von Heinrich Wallmann übernimmt 191z Walter Thomas den Vorsitz bis 1917. Die erschwerten Verkehrs- und Personalverhältnisse während des Krieges erforderten eine gesteigerte Vereins tätigkeit. Besondere Sorge machte die Durchführung der schwierigen Ausfuhrbestimmungen und in den letzten Kriegsjahrcn die Material- und Kohlenbeschaffnng. 1917 wird die Pakcr-Ausrauschstelle eingerichtet, Oktober 1917 werden Pläne zur Gründung einer Genossenschaft zum Einkauf von Packmaterial erörtert. In den besonders schwierigen WirtschaftSverhältniffen nach dem Kriege führte Adolf Opetz den Vorsitz bis 1920, dann Georg Schreiber. Die hinter der Geldentwertung zurückbleibcndcn und daher sehr niedrigen Tarife der staatlichen Verkehrseinrichtungen, besonders der Reichspost, die mit ungeheuren Zuschüssen aus dem Steuer- säckcl aufrecht erhalten wurden, boten einen starken Anreiz für den direkten Verkehr zwischey Verlag und Sorti ment unter Ausschaltung des Zwischenbuchhandels, zumal infolge der schwierigen Personal- und Arbeirsverhälr niste der empfohlene Verkehr über Leipzig nicht mehr durchgeführt werden konnte. Der Verein versuchte in der ersten Zeit, als man allgemein den Charakter der Geldentwertung noch nicht richtig erkannte, den steigenden Preisen und zurückgehcnden Umsätzen durch allmähliche Erhöhung seiner Gebühren und schließlich durch prozen- 2