Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.12.1931

lohn, der vor Kriegsausbruch 3-1,38 M. betrug, am 10. November 1023 sich auf 25 NM. belief; er stieg in kürzeren oder längeren Perioden bis auf 58,50 NM. am 1. April 1029. Ab 11. Februar 1031 wurde der Spitzenlohn auf 55.- NM. herabgesetzt, und ab 1. Faunar 1032 beträgt er 48.— NM. K. Freiivcrdende Autoren. Am 1. Januar 1032 werden die Werke der folgenden bekannteren Gelehrten und Schriftsteller frei: Prof. vr. Karl Biedermann, Literatur- und Kulturhistoriker: Adolf Gustav Bo etlicher, Archäologe und Kunstwissenschaftler; Prof. vr. Heinrich D ü n tz e r, Literarhistoriker; Prof. vr. Her mann Grimm, Kunst- und Literarhistoriker; Prof. vr. Rudolph H a p m, Literarhistoriker, Verfasser der Romantischen Schule; Prof, vr. Franz L. K r a u s, Verfasser der Geschichte der christlichen Kunst; Prof. vr. Max v. P e t t e n k o f e r, Choleraforscher; vr. pbil. Foh. Andr. Scartazzini, Danteforscher; Johanna Sptzri, Fugend schriftstellerin; Prof. vr. Otto L u t e r m e i st e r, Germanist und Herausgeber von Fugendschrifteu; Prof. vr. Karl W e i n h o l d, Lite- rar- und Kulturhistoriker; Arthur Zapp, Nomanschriftsteller. Örtliche Gcmcinschastswcrbung. Siebzig Geschäftsleute des in der Stuttgarter Bannmeile gelegenen Ortes ...... haben sich znsammengetan, um eiu Abwanderu der Kundschaft in die nahe Großstadt zu verhindern. Und zwar nicht durch ein befehlendes »Kauf' am Platze!«, sondern indem sie ihre Geschäfte so populär machten, das; diese Popularität im Wettstreite mit der Großstadt entscheidend ins Gewicht fiel. An dieser gelungenen gemeinsamen Werbeaktion, die wochenlang den Gesprächsstoff für die ganze ta gend lieferte und mit deren Ergebnis die Beteiligten sehr zufrie den sind, hat sich auch der ortsansässige Sortimenter beteiligt, und zwar es handelte sich um 70 bebilderte Zweizeiler, deren zweite Zeilen vertauscht wor-dcn waren und wieder richtiggestellt werden sollten, und ein »fröhliches Einkaussspiel«, in dem die gleichen Bilder und Verse immer wieder dem Publikum eingehämmcrt wer de» mit dem Berschen: »Wer liefert Buch und Zeitschrift mir? / A . . . . G. . . besorgt sie Dir!« Eine ganz kleine Reklame also, die aber durch den Anschluß an die Kollektivität erheblichen Ge winn gebracht hat. W. H. W. Die Ralph Beaver Straßburger-Stiftung in Deutschland bittet uns mitzuteilen, daß Bewerbungen für ihren nächstjährigen Preis nur noch bis zum 31. Dezember 1931 entgegengenommen werden. Die Bewerbungen sind zu richten an: vr. Rudolf Kapser, Berlin«- Schöneberg, Ntzinphenburgerstr. 2. Derkekrsnackriekten. Doppclnummern im Postzeitungsvertrieb. — Die Lieferung von Zeitungsdoppelnummern wird bis auf weiteres von der Post auch dann nicht beanstandet, wenn die Verleger von dem sonst nur für Ausnahmefälle zugelassenen Verfahren häufiger oder regelmäßig Ge brauch machen. Nachnahmen auf Postpaketen nach und aus Madagaskar. - Fm Verkehr mit der französischen Kolonie Madagaskar sind vom 1. Fan. 1032 an Nachnahmen auf Postpaketen zugelassen. Die Nachnahme betrüge haben in beiden Richtungen auf französische Franken zu lauten. Hinsichtlich des Höchstbetrags, der für beide Richtungen auf 2000 französische Franken verabredet worden ist, gelten jedoch bis aus weiteres die ans Anlaß der Devisenbewirtschaftung bekanntge gebenen allgemeinen Beschränkungen. ?ersonalnacbrickten. Goldenes Doktorjubiläum. — Am 17. Dezember feierte Herr Vr. WiIhel m Nupr e ch t in Firma Vandenhoeck L Ruprecht in Göttin gen die 50. Wiederkehr des Tages, an dem die staats wissenschaftliche Fakultät der Universität Tübingen ihm auf Grund seiner Dissertation: »Die Erbpacht, ein Beitrag zur Geschichte und Reform derselben insbesondere in Deutschland« die Doktorwürde magna eum lauäe verliehen hat. Die Rechts- und Wirtschasts- wissenschaftliche Fakultät der Universität Tübingen, Wirtschafts wissenschaftliche Abteilung, hat Herrn Wilhelm Ruprecht in Aner kennung seiner Verdienste um den wissenschaftlichen Buchhandel die Würde eines Doktors der Staatswissenschaften erneuert. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. - Fn Breslau starb im 91. Lebensjahre Geheimrat Prof. vr. Siegfried B r i e, Lehrer der' Rechtsgeschichte und des Staatsrechts; in Wuthe- now am 11. Dezember im Alter von 43 Fahren der Romanschrift steller Walter H a r i ch ; in Weimar im 55. Fahre die Nomam schriftstellerin F u I i a n e K a r w a 1 h ; in Göttingen im 72. Fahre Prof. vr. E d u a r d K a u f m a u n , früherer Ordinarius der Patho logie; in Paris am 11. Dezember der Soziologe Gustave Le B o n im Alter von W Fahren; in Königsberg im Alter von 01 Fahren Geheimrat Prof. vr. Ernst Metzer, Direktor der Pstzchiatrischen Universitätsklinik; in München am 3. Dezember im 51. Fahre der Romanschriftsteller vr. Lorenz Moederl; ebenda am 9. De zember im 69. Fahre der Romanschriftsteller Georg Freiherr von Ompteda; in Würzburg im Alter von 78 Fahren der Na tionalökonom Geheimrat Prof. vr. Georg von Schanz; in Leipzig im Alter von 77 Fahren der Prof. i. R. Arthur Schel ler von der Akademie für graph. Künste; in Frankfurt a. M. im 58. Fahre der Schriftsteller O s k a r A. H. S ch m i tz; in Zehlendorf im Alter von 50 Fahren Prof. vr. Heinrich Stönner, Leiter der Indischen Abteilung am Berliner Museum für Völkerkunde; in München im 70. Fahre Geheimrat Prof. vr. Karl Wetzmann, Mitherausgeber des Histor. Fahrbuchs der Gürresgesellschaft. Sprecftsaal Zur Notverordnung. Fm Börsenblatt mehren sich die Ankündigungen von Verlegern, die ihre Ladenpreise unter Berufung auf die Notverordnung schon jetzt senken, aber gleich dabei bemerken, daß Vergütungsansprüche des Sortiments nicht geltend gemacht werden könnten, weil »die Len kung keine Maßnahme des Verlages, sondern eine Negicrungsnot- maßnahme« ist. Das ist m. E. vor dem 1. Fanuar 1032 unbedingt un richtig. Die Notverordnung tritt am 1. Fanuar 1032 in Kraft und ist dann vielleicht auch für das Sortiment erträglich, weil die Gegen maßnahmen, Mietsenkungen, Tarifsenkungen n. a. in Kraft getreten sind. Bis zum 31. Dezember aber ist jede Preissenkung eine Maß nahme des Verlegers, und der Anspruch des Sortiments aus 8 4 der Verkehrsordnung besteht unbedingt. Bruno Hancke l, Vorsitzender d. Buchhändler-Verbandes Hannover-Braunschweig. Zeitschriften-Dorauszahlungen und Geldeingang. Täglich laufen jetzt Anfragen von seiten ter Verleger ein, wo nach Einlösungsaufträge für wissenschaftliche Zeitschriften und Liefe- ruugswerke für das kommende I. Quartal 1932, 1. Halbjahr 1932 und das ganze Fahr 1032 verlangt werden. Für Lieferungen im Fahre 1031 an die verschiedenen Behörden ist bis jetzt nur ein teil weiser Ausgleich erfolgt. Eine ganz bedeutende Summe für Liefe rungen steht noch offen, und zwar teilweise seit April 1931. Frgend- ein Termin, wann die Gelder ausgezahlt werden können, kann nie mandem zugesichert werden. Was soll nun heute gemacht werden? Auf der einen Seite kommen die Einlösungsaufträge für ein halbes resp. ein ganzes Fahr im voraus und auf der anderen Seite weiß jeder, daß, wenn es gut geht, vielleicht Ende Oktober 1032 ein Teil des Geldes hereinkommt. Es wäre interessant, wenn einige Herren vom wissenschaftlichen Verlag zu dieser Frage einmal Stel lung nehmen, resp. öffentlich angeben würden, wie sich der einzelne Sortimenter in so einem Fall verhalten soll. Alfr e d N e i ß m a n n. Inhaltsverzeichnis. Bekanntmachung der Geschäftsstelle des B.-V. betr. Mit- gliedsbeitraq 1932. S. 1093. Artikel: Betrachtungen und Erläuterungen zur 1. Notverordnung. Von vr. Heß. S. 1093. Für die b u ch h ä n d l e r i s ch e F a ch b i b l i o t h e k. L. 1097. Kleine Mitteilungen L. 1099—1100: Mitteilung der Ge schäftsstelle betr. Offsetdruck des Bbl. / Wie war das Weihnachts geschäft 1931? / Literatur über Völkerbund / Tag des Buches in Bulgarien / Senkung des Spitzenlohnes im Buchdruckgewerbe / Freiwerdende Autoren / Örtliche Gemeinschastswerbung / Ralph Beaver Straßburger-Stiftung. V e r k e h r s n a ch r i ch t c n S. 1100: Doppelnummern im Post zeitungsvertrieb / Nachnahmen nach Madagaskar. P er s o n a l n a ch r i ch t e n S. 1100: Goldenes Doktorjubiläum von vr. Wilhelm Ruprecht / Todesnachrichten aus Wissenschaft, Lite ratur und Kunst. Sprechsaal S. 1100: Zur Notverordnung / Zeitschviften-Voraus- zahlungen und Geldeingang. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: DcrBörscnvcrein der Dcirtschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Nirchhändlerhanö. Druct: E. Hedrich Nachs. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schriftleitung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg26 lVnchhändlerhauö», Postschliebsach27t/75.