Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-08-05
- Erscheinungsdatum
- 05.08.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19110805
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191108059
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19110805
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
- Monat1911-08
- Tag1911-08-05
- Monat1911-08
- Jahr1911
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8900 Börsenblatt >. d. Mich». Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 180, 8. August 1911. Interessengruppen abgespielt. Im Mittelpunkte des Interesses stand die bekannte Erklärung von 47 größeren Verlegern, welche soviel Staub aufwirbelte, und welche in ihren Konsequenzen schließlich die Wahl eines Ausschusses für nochmalige Revision der Verkaufsordnung nötig gemacht hat. Daß dieser Ausschuß die Verkaufsbestimmungen im Sinne der obengedachten Verleger-Erklärung revidieren wird, er scheint uns völlig ausgeschlossen, wohl aber erscheint es uns unbedingt nötig, den Verkaussbestimmungen eine Fassung zu geben, welche cs skrupellosen Verlegern künftig unmöglich macht, gewisse Konzessionen, welche ihnen in der Verkaufs ordnung gemacht sind, zu mißbrauchen. Ein doppelter Laden preis ist und bleibt ein Unding und der Schutz des soliden Sortimentes eine Notwendigkeit, falls der Verlag überhaupt noch mit ihm rechnet! Wird die Möglichkeit einer menschen würdigen Existenz allzu sehr erschwert, so werden Ansichten und Bestrebungen, wie Kollege Paetsch-Königsberg sie mit jugendlichem Feuer in den Sitzungen der letzten Oster-Messe mehrfach vertrat, ganz von selbst Schule machen. Schon deshalb geht die Art und Weise, wie der von uns im übrigen hochverehrte Herr vr. de Gruyter dem Kollegen Paetsch ent gegentrat, weit über die richtige Grenze hinaus, und ebenso unberechtigt erscheint uns das Tadelsvotum des Herrn vr. de Gruyter gegen die im Börsenblatt abgedruckte Erklärung von zahlreichen angesehenen Firmen des Rheinisch-Westfälischen Kreisvereins gegen die genannten 47 Verleger. Der 1. Vor sitzende Ihres Vereins sieht sich gezwungen dies hier aus drücklich zu erklären, weil es ihm in Leipzig infolge seiner Tätigkeit im Wahlausschüsse leider unmöglich gewesen ist, für seine angegriffenen Vereinsgenossen sofort einzutreten. Er gesteht offen, daß der Vorstand es für zweckmäßig erachtete, den dissentierenden Verlegern ein -Llens lOoliol» auf die Wand zu schreiben aus dem Bereiche gerade jenes Kreisvereins, der stets aus dem Kampfplatze gestanden hat, wenn es sich um den Schutz der bewährten Organisation handelte, der sich in diesem Kampfe aber auch anerkanntermaßen durch Mäßigung immer auszeichnete I — Die Erklärungen aus dem Bereiche unseres Kreisvereins gingen nur von Plätzen mit Hoch schulen aus und von Firmen, mit welchen namentlich der wissenschaftliche Verlag rechnen muß und rechnen wird. Kein vernünftiger Mensch kann es dem Sortiment verargen, daß es seine Lebensinteressen vertritt, und man wird daher auch mit der Möglichkeit rechnen müssen, daß dasselbe sich über kurz oder lang zum Zwecke einer wirksameren Interessen vertretung enger als seither zusammenschließt. Indessen kann und muß das im Rahmen der bewährten Organi sation der Kreis- und Ortsvereine geschehen! Herr vr. Lehmann zeigt in der Kantate-Nummer seines Blattes viel mehr Verständnis für die gegenwärtige Lage, als mancher hitzige Sortimenter seines Gefolges, wenn er zugibt, daß der -vernünftige» Verlag dem Sortimenter in seinem Kampfe unentbehrlich sei. Aber wo ist denn dieser »vernünftige» Verlag besser vertreten und bester zu gewinnen als gerade im Verbände der Orts und Kreisvereine, der keineswegs als Kampfesorgani sation gegen den Verlag als solchen begründet worden ist, sondern als ein Bollwerk gegen gewisse Auswüchse und Übergriffe innerhalb der buchhändlerischen Jnter- cssenkreise der Großstädte, welche dort natürlich nicht allein im Sortiment sondern mehr noch im Verlag und im Kommisstons- resp. Grostogeschäft vertreten sind! In dem selben Augenblick, in welchem die jetzige vom Ausland viel beneidete und angestrebte Organisation des deutschen Buch handels in die Brüche geht, wird die Provinz mit genau denselben Verhältnissen in den Großstädten und namentlich in Leipzig zu rechnen haben, welche sie vor länger als 30 Jahren zum Kampfe zwang! Nicht anders betrachtet der derzeitige Vorstand des Börsenvereins die Sachlage! Das beweisen die Äußerungen des I. Vorsitzenden desselben auf dem letzten Verbandstage von Hannooer-Braunschweig, das beweist vor allen Dingen auch das Zusammenarbeiten des Börsenvereins-Vorstandes mit dem Verbände der Orts- und Kreisvercine. Auch die außerordentlichen Versammlungen dieses Verbandes im Herbste sind auf seine Anregung zurückzuführen. — Für diesen Herbst ist wieder eine derartige Versammlung mit sehr wichtiger Tagesordnung geplant, welche unseren Mit gliedern noch heute bekanntgegeben wird. Wir geben gern der Hoffnung Ausdruck, daß diese außerordentliche Hauptversammlung des Verbandes die lange gesuchten Mittel zur Gesundung unserer Verhältnisse finden oder doch wenigstens vorbereiten wird und beschließen unseren Bericht mit ernster Mahnung zur Einigkeit und zum engen Zusammenschlüsse, sowie mit einem kräftigen »Vivat, klarest, Orosaat» für Rheinland-Westfalen und den Verband der Orts- und Kreisvereine! Zum Jahresbericht nimmt zunächst Herr Hartmann- Elberfeld das Wort. Er erklärt, daß er sich veranlaßt sehe, einzelne Stellen des soeben verlesenen Jahresberichtes noch ganz besonders zu unterstreichen und seiner Mißbilligung der bekannten Rede des Herrn vr. de Gruyter in Leipzig gelegentlich der diesjährigen Ostermesse noch öffentlich Aus druck zu geben, da dieselbe nach Inhalt und Form als eine beabsichtigte Provokation des Sortiments angesehen werden könne. Eine in diesem Sinne gehaltene von Herrn Hartmann oorgeschlagene Resolution glaubte der Vorsitzende aus mehr fachen Gründen nicht empfehlen zu können, namentlich auch deswegen nicht, weil sich die Versammlung durch Genehmigung des Jahresberichts schon sowieso in der Sache selbst mit Herrn Hartmann einverstanden erklären könne. Nachdem sich auch Herr Ganz-Köln in diesem Sinne ausgesprochen und aus der Versammlung keine entgegenstehende Ansicht geäußert wurde, zog Herr Hartmann die Resolution zurück mit dem Ersuchen, von seiner Stellungnahme im Berichte über die Versammlung Notiz nehmen zu wollen. Einem weiteren Wunsche des Herrn Hartmann, den Jahresbericht in der Hauptversammlung schon in provi sorischen Abzügen den Mitgliedern zur Verfügung zu stellen, sagt der I. Vorsitzende Berücksichtigung zu, soweit es ihm möglich sein werde. — Nachdem sodann der vom I. Vorsitzenden erstattete Jahresbericht genehmigt war, konnte zum zweiten Punkt der Tagesordnung Rechnungslegung durch den Schatzmeister über gegangen werden. Dieselbe ergab einen befriedigenden Be stand der Finanzen des Kreisvereins, und wurde dem Vor stande, nach Prüfung der Belege durch die Herren Pontzen- Düsseldorf und Dabelow-Hamm, Entlastung erteilt und dem ersten Kassierer sür seine Mühewaltung der Dank der Versammlung ausgesprochen. Dieselbe zeigte sich nicht gewillt, die Beiträge und den Zuschuß zur Verbandskasse zu erhöhen, solange nicht von den anderen großen Kreis- und Orts verbänden so hohe Beiträge geleistet werden, wie von dem Rheinisch-Westfälischen Kreisoerein. Man hält es nicht für gerechtfertigt, daß einzelne große leistungsfähige Vereine nur eine Pauschalsumme an dis Verbandskasse zahlen. Der Mitgliederbeitrag wurde, wie früher, auf 7 festgesetzt. — Vor Übergang zu Punkt 3 der Tagesordnung Neuwahl des Vorstandes teilt der Vorsitzende der Versammlung mit, daß vom Verbands-Vorstande eine vor läufige Einladung zu einer außerordentlichen Herbstversamm lung eingegangen sei, welche am 9. und 10. September in Eisenach abgehallen werden solle?) Er verliest die für diese Vgl. hierzu die Notiz in Nr. 178 d. Bl. Red.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder