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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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3818 TSrlmblaU s. d. Tischn, VuchtondU. Redaktioneller Teil. ^k206, 5. September 1913. eine strengere Kritik bei der Sichtung der angemeldeten Bilder m, E. nichts geschadet. Im Ehrensaal bildet den Hcnchtanziehungs- punkt ein Teil des Werkes unseres originellen, Phantasiereichen, realistischen belgischen Meisters Eugene Laermans, » 4- Dem Kunstpalast gegenüber befinden sich rechts und links vom Monumentalbrunnen, der den Hintergrund des »Ehrcn- hofes« bildet, die Pavillons der »befreundeten Nationen« Eng land und Frankreich. Die englische Abteilung ist nicht sehr groß, aber mit umsomehr Geschick und Auswahl zusammengestellt. Die Regierung ist durch größere Spezialausstellungen über Gesäng- niswesen, Post und Telegraphie vorzüglich vertreten. Besonderes Interesse wird von seilen des in die Reihe der Kolonial-Grotz- machte eingetretenen Belgiens der interessanten Ausstellung der berühmten Liverpooler Schule für Tropenhhgiene entgegenge bracht, von der die belgischen Kolonial-Männer noch viel zu ler nen haben. Sie enthält ein sehr vollständiges Anschauuugs- und Lehr-Material über die tropischen Krankheiten, ihre Entstehung und Behandlung: Krankheits-Präparate, Insekten als Verbreiter der Schlafkrankheit in mehrtausendsacher Vergrößerung, eine prächtige Gruppe solcher — ausgestopfter — Tiere Afrikas, in deren Blut die Bazillen dieser Krankheit gefunden worden sind (diese aus dem Atelier der auch als Verleger geschätzten bedeu tenden Naturalienhandlung Rowland Ward in London), mehrere Vitrinen mit den Publikationen des Britischen Museums über die Beziehungen zwischen Insekten und Krankheiten. Von hier gelangen wir in die Porzellan-Ausstellung, zwei große Säle mit den prächtigsten Kunstprodukten dieser in Belgien durch keine einzige Firma betriebenen Industrie. Als Gegen stück dazu finden wir im anschließenden Maschinensaale eine An zahl sehr komplizierter Apparate der Webetechnik, in der die Belgier Englands größte Konkurrenten sind und deren Industrie insbesondere zum Aufschwung Gents viel beigetragen hat. — In der gleichen Halle einige »Inkunabeln« der Aviatik, in erster Linie der Flugapparat »Pilchcr Glider Hawk« aus dem Jahre 1898, mit dem sein Erfinder zwei Jahre später tödlich verun glückte. — Die Druckpressenindustrie ist durch die auf keiner Aus stellung fehlende »Diaotxpe and Llaeinnerz- Dtd.« vertreten. Ein mit auserlesenem Geschmack zusammengestellter, anschlie ßender Raum ist dem englischen Kunstgewcrbe (Lrts and Orakts) gewidmet, in dem der Buchästhetik und dem Buchgewerbe er freulicherweise ein erheblicher Anteil zugewiesen worden ist: 13 Vitrinen und Rahmen mit Drucken der berühmten englischen Privatpressen (Daves Dress, Rieeardi Dress,, lZallantMo Dress, Lrden Dress, Obisrvielr Dress, Dssex Dause Dress, Lelmseott Dress, Illustrationen von W. Crane, Satz und Druck von W. Morris) und einigen großen Firmen, wie W. Heinemann und Oxlord Dniversitx Dress. Außerdem eine große Anzahl Original-Zeichnungen englischer Illustratoren, Holz- und Kupferstiche, Kunst-Einbände, moderne Miniaturen und Manuskripte, wofür die Engländer in neuerer Zeit bekann- lich eine Vorliebe entwickeln. Im Hintergründe befindet sich der Lese- und Bibliothekssaal der »Dritisb Obamber ok Oommeree in 8el§ium«, nebst »l.ibrarv ok Devknival dournals« mit komfor- tabeln Möbeln und schönen modernen Bibliotheksschränken. Er macht den vornehmen und gediegenen Eindruck eines eng lischen Klubzimmers. Dem englischen Pavillon gegenüber befinden sich die Haupt eingänge der französischen Sektion, die bekanntlich in einem so großzügigen Matzstabe angelegt worden ist, daß sie die Aus stellung ganz beherrscht. Die Beteiligung Frankreichs, die die jenige aller früheren Weltausstellungen an Umfang übertrisft, im Herzen und in der Hauptstadt Flanderns, ist geradezu als eine politische, aus alle Fälle aber als eine nationalökonomische Tat aufzufassen, und wird als solche im Kantpfe zwischen Flamen und Wallonen, oder sagen wir richtiger Flamingants und Frans- quillons reichlich ausgenutzt. So bringt das Gent gewidmete Mai-Sonderheft der bekannten Pariser politisch-historischen Monatsschrift »Das Aarekos de I'Dst« mehrere interessante kul turgeschichtliche und geschichtliche Arbeiten über Gent und Flan dern einst und jetzt, in denen der Anteil Frankreichs an Kultur und Geschichte Flanderns mit Nachdruck verkündet wird. Wie auf allen früheren Weltausstellungen, so ist auch in Gent das französische Buchgewerbe würdig und vornehm, und vor allem sehr vollständig vertreten, so daß der Besucher tatsächlich einen richtigen Einblick in den derzeitigen Stand des Verlags« bnchhandels und Buchdrucks gewinnen kann. Gleich beim Eintritt in den französischen Pavillon gelange» wir seitlich von dem mit Gobelins und Porzellanfabrikaten von Sevres mit großem Luxus ausgestalteten Ehrensaal in die schöne Sonderausstellung der »Imprimerie dlationale«, die sich in dieser Form in Belgien zum ersten Male präsentiert. Einige Schritte weiter befindet sich der Eingang zu den Klassen 11, 12 und 14. Der erste Raum enthält die Produkte des Verlagsbuch- handcls einschließlich des Landkarten- und Musikalienverlages. Er wird durch vier mit viel Geschmack möblierte, kleine Pavillons begrenzt, in denen die Firmen tzachette, Larousse, Masson und Heugel ihren Verlag, teils in Glasfchränken, teils aus offenen Bücherborden, ausstellcn. Die ersten beiden eröffnetcn auch auf der Brüsseler Ausstellung den Neigen; nur sind diesmal ihre Verlagswerke mit mehr Auswahl und weniger gedrängt ausge legt worden, wie es überhaupt das Bestreben der Aussteller ge wesen zu sein scheint, mehr auf die Qualität als auf die Quanti tät zu sehen, wodurch erreicht wurde, daß die Buchausstellung ein außerordentlich günstiges Bild des modernen Verlagsbuch handels bietet und der Besucher nicht durch die Masse abge stumpft und entmutigt wird. Als Neuerung bemerken wir, daß diesmal auch der Raum unter den Schaukästen benutzt worden ist, und zwar durch Schränkchen mit Glastüren, die Jugend schriften und Bilderbücher enthalten. Auf diese Weise ist, wie mir der liebenswürdige Kommissar für das Buchgewerbe, Herr Adler, humoristisch bemerkte, auch für die ganz Kleinen gesorgt, deren neugierige Augen noch nicht bis auf die Tische reichen. Als weitere Neuerung ist ferner die Beteiligung des Antiquariats noch hervorzuheben; die Firma Gougy hat sich hierbei durch Auslage seltener alter Einbände, Divres d'keures und anderer Darissima ein Verdienst erworben. Wie bei den früheren Ver anstaltungen, haben auch diesmal die Kollektivitäten der Adretz- buchverleger und der kleineren Verleger und einzelner Autoren in je einem Schranke ausgestellt. Die Schränke sind in Hellem Pitchpin hergestellt und geben dem Saale, der außerdem durch einige bequeme Polstermöbel und einen Journallesetisch ge schmückt ist, ein außerordentlich freundliches, zum Bleiben ein ladendes Aussehen. Wir müssen mit Überzeugung aner kennen, daß Herr Adler, der bereits auf der Brüsseler Aus stellung das Amt des Kommissars des Oerele de la Dibrairie er folgreich versehen hat, seine schwierige Aufgabe mit Geschick und Geschmack gelöst hat. Auch die vielen Probetafeln, Umschläge, Druckproben an den Wänden, sind vortrefflich angeordnet; sie lehren, welche stetig zunehmende Bedeutung das Illustrations- Wesen in der heutigen Buchherstellung gewonnen hat. So sind die farbigen Tafeln und Umschlagblätter der Spezialnummern der »Illustration«, insbesondere die Reproduktionen von Minia turporträts aus der letzten (jetzt vergriffenen und zum drei- bis vierfachen Ladenpreise bezahlten) Weihnachtsnummer geradezu kleine Kunstwerke. Die Affichen des »Ilsnestrel« sind als teil weise recht originell und modern ebenfalls besonders zu er wähnen. In dem anstoßenden Saale der Buchdruckkunst begegnen wir so ziemlich all den Firmen, die wir bereits 1910 kennet: ge lernt haben. Die Anordnung und Ausstattung schließt sich der des Buchhandels ganz an, nur fehlen die Tische und Schränke. Auch hier ist mit dem Platze nicht gegeizt worden. Der Raum ist durch drei Querwände geteilt, zwischen denen reichlich Platz für das Publikum gelassen worden ist. Als Nichtsachmann muß ich es mir versagen, irgend ein Urteil über die Qualität und den Gesamteindruck dieser Abteilung abzugeben, und möchte nur be tonen, daß mir die Farben-Lichtdrucke der Firma Berger-Levrault L Cie. (Deliopeintures-Dopioduetions mscaaiques de In psinture ä I'lnüls) als das Non plus ultra auf dem Gebiete der Imitation von Ölgemälden Vorkommen. st ortsetzung aus Seite 8881.)
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