^ 206, 5, September 1913. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 6839 ^Verlag fuvErtt'evtrru.r" un.'d Im September wird erscheinen Gustav Meyrink Des deutschen Spießers Wunderhorn Gesammelte Novellen In drei Bänden. Geheftet 6 Mark, gebunden in Leinen IO Mark, in Halbfranz 15 Mark. ^vviemand in deutschen Ländern, der Gustav Meyrink kannte, wird den einige Jahre schon aus seinem alten Gebiet Schweigsamen vergessen haben, seine Freunde, deren Anzahl groß ist, denn jeder der ihn kennt, schätzt und liebt seine Kunst, ^ haben seit langem nach einer einheitlichen Ausgabe seiner Novellen ausgeschaut, die ihnen nun mehr beschert wird. Ja wirklich: beschert wird. Denn auch die wiederholte Lektüre Meyrink's gibt das warme Gefühl, mit jeder seiner Arbeiten ein eigenartiges, reizvolles und schönes Geschenk zu bekommen; zudem haben wir der neuen dreibändigen Ausgabe ein hübsches, apartes und an ziehendes Gewand gegeben. rT^iese Gesamtausgabe von Gustav Meyrink's Novellen enthält außer neuen Arbeiten die Novellen der früher erschienenen Bücher „Wachsfigurenkabinett", „Orchideen", „Der heiße Soldat" und „Jörn Uhl und Hilligenlei". Diese Einzelausgaben bleiben auch weiterhin besteben. Itber den Wert der Novellen Meyrinks lassen wir die Presse in folgenden Kritikauszügen zu " Worte kommen: Die Zeit, Wien: Dinge, die man zähneklappernd sagen könnte oder erstickt von Gelächter, erzählt er — immer sachlich und auch unfehlbar! — mit einer schönen Gediegenheit, die auf Klassizität Anspruch erheben darf Einige der Stücke der „Orchideen" sind schlechthin vollendet. So vor allem »Chimäre". Wenn von Meyrink nichts übrig bliebe als dies ganz bewundernswerte Stück — es würde genügen ihm einen Platz unter den Auserwähltcn der deutschen Prosadichtung zu sichern. Das ganze Buch aber, besten Anschaffung niemand versäumen sollte, der Geist, Phantasie, Witz, Satire, Gestaltungskraft zu schätzen weiß und es irgendwo nun einmal erfahren hat, wie tröstlich zuweilen im Leben diese Gottesgaben als Leidvertreib wirken — das ganze Buch enthält nicht ein belang loses Stück, nicht eine Seite, die man überschlagen möchte. Neue Hamburger Zeitung: Wer sich da nicht amüsiert und, was mehr sagen will, mit Hilfe literarisch von Grund aus vornehmer Kunst, der verdient einfach gar nicht, — daß solche Geschichten überhaupt geschrieben werden. Münchener Neueste Nachrichten: Ein meisterhaft geschriebenes Buch! Man weiß nicht, was man mehr bewundern soll: die reiche Phantasie, die prächtige Schilderungsgabe oder die stark satirische Seite, die den Skizzen eigen ist. Hie und da drängt sich ein Vergleich mit Mark Twain auf . . . Die stärkste Seite des Verfassers scheint aber in dem Ausmalen angsterfüllter Gemütszustände zu liegen, da erreicht die Schilderung eine Höhe, wie u. a. in der Gefängnisgeschichte »Der Schrecken", daß man unwillkürlich gepackt und mitgeristen wird. Die Einzelausgaben Wachsfigurenkabinett Tausend. Geh. 4 Mk., in Halbfranz geb. 6 Mk. Orchideen Sonderbare Geschichten Buchschmuck von Ign. Taschner 6. Tausend. Geheftet 2 Mark, gebunden Z Mark Der heiße Soldat und andere Geschichten Siebentes Tausend Geheftet M. I.—, gebunden M. 1.50, in Leder M. 2.80 Jörn Uhl und Hilligenlei Zwei Parodien Umschl. v. O. Gulbranffon, Buchschm. v. Andre Lambert Zehntes Tausend — Geheftet 60 Pfennige Bezugsbedingungen' i. R. mit bar mit Partie 7/6 Albert Langen, Verlag, München