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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1892
- Sprache
- Deutsch
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Buchhandlungs-Gehilfen-Verein zu Leipzig.— Am 5. De zember feierte der Buchhandlungs-Gehilfen-Verein zu Leipzig sein 59. Stiftungsfest durch Tafel und Ball im großen Festsaale des Deutschen Buchhändlerhanses, in dem sich gegen 2 Uhr mittags eine statt liche Anzahl von Mitgliedern und Gästen, darunter ein reicher Damen flor, eingefunden hatte. Die festlich geschmückte, von den Vorstandsmitgliedern mit Geschick arrangierte Tafel gewährte einen reizenden Anblick und versetzte die Teil einer längeren Ansprache, die so recht geeignet war, die Liebe zum Be rufe anzuregen, das Standesbewnßtsein zu kräftigen. Redner wies auf die hervorragende Stellung hin, die der Buchhandel in allen Kultur staaten einnehme. Je bildungsfähiger sich ein Volk zeige, um so ge- sei eine schöne, erhebende Aufgabe, an der Aufklärung^ Bildung, Gesittung und Pflege der Vaterlandsliebe mitzuwirken, und es müsse jeden mit Stolz und Freude erfüllen, an der Erfüllung solcher Aufgaben, wenn auch nur in ganz bescheidenem Teile, mitzuwirken. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit habe sich im deutschen Buchhandel schon vor langer Zeit entwickelt, und diesem Gefühle verdanke auch der Verein — der älteste der Buchhandlungsgehilsen- Vereine - seine Entstehung. Er könne heute aus eine neunundfünfzigjährige segensreiche Thätigkeit zurückblicken, und das Erreichte berechtige zu den besten Hoffnungen für das sechzigste Vereinsjahr, in dem der Verein das diamantene Jubelfest begehen werde. Jeder Buchhändler, der von der hohen Bedeutung seines Berufes durchdrungen sei, müsse auch mit Liebe an seinem Vaterlande hängen, und wenn der Verein bei seinem Stiftungs feste stets das erste Glas auf Kaiser und Reich, König und Vaterland leere, so folge er dabei nicht nur einem alten Brauch, sondern auch dem inneren Drange. — Freudig stimmte die Festversammlung in das Hoch auf Kaiser Wilhelm und König Albert ein und sang stehend den ersten Vers der Nationalhymne. Nachdem das erste schwungvolle Festlied gesungen worden war, er- riff der verdiente Bibliothekar Herr Meszerschmidt das Wort zu einer erzlichen Begrüßung der Gäste, diesen ein Hoch ausbringend. In deren Namen dankte Herr G. Thomälen mit einem Hoch auf den Vorstand. Herr Lips, der langjährige vortreffliche Kassierer, brachte in längerer wohldurchdachter Rede dem Vereine ein Hoch aus, Herr- Paul Hempel, der zweite Vorsitzende, feierte mit beredtem Munde die Damen, des Festes Zier, Herr Friedemann den deutschen Buchhandel. Herr Briese brachte die Glückwünsche des Quartett- Vereins Cantate, der vor Jahren als Männerchor des Buchhand lungs-Gehilfen Vereins gegründet worden, später aber unter verän dertem Titel «in andern Verlag« übergegangen sei. Herr Meszer schmidt erwähnte, daß in neuerer Zeit manche Kreise dem Vereine fern geblieben seien, die früher stets sich als Gäste eingefunden hätten. Dies käme daher, daß der Verein dem modernen Geschmack keine Zuge ständnisse gemacht habe. Jetzt verlange man einen hochtrabenden glän zenden Namen, die schlichte Firma Buchhandlungs Gehilfen-Verein halte manchen ab, sich dem Vereine zu nähern. Aber nicht auf die äußere Form, sondern auf den Inhalt käme es an, und die Ziele und Grundsätze, unter denen der Verein sich 59 Jahre lang erfreulich ent wickelt habe, sollten auch in Zuknnft beibehalten werden. Weiler gedachte Redner der wohlwollenden Unterstützung, die die idealen und Humani tären Bestrebungen des Vereins bei den Herren Prinzipalen fänden, und brachte diesen ein Hoch aus. Herr Hanse widmete den Dichtern der Festlieder annerkennende Worte, womit die Ansprachen ihren Abschluß fanden. Zur Belebung der Stimmung trugen vier weitere Festlieder wesentlich bei, von denen eines den Verein, eines in feinhumoristischer Weise die - Ballmama«, eines die Thätigkeit der Leipziger Gehilfen und ms letzte den -alten guten Buchhandel» verherrlichte. An die Tafel schloß sich der Ball mit abwechslungsreichem Kotillon, . als dieser, für die meisten viel zu früh, um 12 Uhr sein Ende erreicht hatte, vereinigte sich noch eine große Anzahl der Teilnehmer zu einem gemütlichen Plauderstündchen bei einem Schälchen Kaffee. Das Fest wird den Teilnehmern noch lange in angenehmer Erinnerung bleiben. Dem Verein aber rufen wir ein Glückauf ins sechzigste Vereinsjahr ent gegen! 0. Hero. Verein «Krebs« in Berlin. — Am Sonnabend den 5. Novem ber feierte der »Krebs« sein fünfunddreißigstes Stiftungsfest durch ein Abendessen mit nachfolgendem Ball in dem großen Festsaale des Vereins lokales. Ungefähr 130 Teilnehmer hatten sich eingefunden, als mit der leider nicht zu umgehenden Verspätung die Tafel gegen 10 Uhr eröffnet werden konnte. Nach den Begrüßungsworten des ersten Vorsitzenden, Herrn Spreng- holz, nahm die Tafel den im «Krebs« und wohl auch anderswo üblichen Verlauf. Die Speisenfolge wurde angenehm unterbrochen durch den an genehmen Gesang der beiden Festlieder und die gebräuchlichen Toaste und Reden. Herr Paschke sprach den erschienenen Herren Chefs und Ehren mitgliedern den Dank des Vereins aus, Herr Worms erwiderte im Namen derselben; Herr Roetscher feierte den Damenflor in poetischer Form und Herr vr. Weidling gedachte des Vereins-Vorstandes. Während sich dieses alles in bunter Reihenfolge entwickelte, wurde den dargebotenen Genüssen der Tafel wacker zugesprochen, und die Stimmung wurde schnell eine recht gemütliche. Nicht^wenig trugen dazu die beiden schuld daran, daß sich das Abendessen länger als vorausgesehen war aus- dehnte und erst sehr spät mit dem von vielen gewiß sehnsüchtig erwar teten Tanz begonnen werden konnte. In der Zwischenpause erfolgte die Gewinn-Verteilung der Fest- Tombola an die Damen, von denen jede ein Los erhalten hatte. Es Buchhandels zum Vorschein, und da das Lotterie-Komitee dafür^ Sorge getragen hatte, daß keine Niete die Unzufriedenheit Hervorrufen konnte, dürften wohl auch alle Frauen und Jungfrauen von dem Ergebnis der Die folgenden Stunden waren dem Tanze gewidmet, und aus der Thatsache, daß fast die ganze Gesellschaft bis zum dämmernden Morgen sich niit besonderem Eifer diesem Vergnügen hingab, läßt sich wohl mit gewisser Berechtigung schließen, daß das, was der »Krebs» an diesem Abend seinen Gästen und Mitgliedern zu bieten imstande war, alle An wesenden befriedigt hatte; und dies wird wiederum wohl dazu beitragen, auch den ferneren Veranstaltungen des Vereins ein gutes Gelingen zu sichern. Allen denjenigen, welche den Verein bei den Vorbereitungen zu dem Feste unterstützt haben, sei auch an dieser Stelle der gebührende Dank gezollt. Ganz besonders, aber ist der Verein denjenigen Herren Chefs zu Dank verpflichtet, welche Werke ihres Verlages in liebenswürdiger Weise für die Tombola zur Verfügung stellten. Unserem diesbezüglichen Ansuchen ist so bereitwilligst entsprochen worden, daß die Zahl und der Wert der einzelnen Gaben unsere Erwartungen weit übertroffen hat. — Besonders erfreulich für den -Krebs« ist es auch, daß sehr viele seiner auswärtigen Mitglieder und auswärtige Kollegenvereine durch Telegramme und Glückwunschschreiben seines Ehrentages gedachten. Ihnen allen sei auch an dieser Stelle herzlichst für die bewiesene Anhänglichkeit und das Am 15. November hielt Herr Schriftsteller I)r. von Hanstein im Vereinslokal einen Vortrag über -Die Hauptströmungen der modernen Liiteratur«. Die zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste folgten mit größtem Interesse den überaus interessanten Ausführungen des Vor tragenden, dessen vollendetes Rednertalent ungeteilten und allseitigen Bei fall erntete. N. k. Personalnachrichten. Gestorben: am 2. Dezember Herr Gustav Salomon in Dresden, Inhaber des dort seit 1834 bestehenden vormals L. Wolf'schen Antiquariats unter der Firma seines Namens, das er seit dem Jahre 1879 in Besitz hatte; am 1. Dezember in Naumburg a. S im dreiundsiebzigsten Lebens jahre der Buchdruckereibesitzer und frühere Verlagsbuchhändler Herr Johann Gottfried Pätz; am 3. Dezember in Leipzig Herr Albert Reisewitz, Verlags buchhändler, der sein Geschäft 1865 in Oppeln gegründet, später nach Gera und vor kurzem nach Leipzig verlegt hatte. f Bernhard Brigl. — lieber die feierliche Beisetzung unseres am 29.. November verstorbenen Berufsgenoffen B. Brigl entnehmen -Die Beisetzung des Verlagsbuchhändlers B. Brigl hat heute (2. De zember) Vormittag unter ehrendster Teilnahme weitester Kreise auf dem Friedrich-Werderschen Kirchhof in der Bergmannstraße stallgefunden. Ein entzückender Palmen- und Blumenschmuck deckte den in der Kapelle auf gebahrten Sarg. Die Redaktion der Täglichen Rundschau hatte -ihrem unvergeßlichen Entschlafenen« einen kostbaren Kranz gewidmet, ebenso die Expedition, das Setzerpersonal und die Drucker der Zeitung. Der Verein -Berliner Presse» hatte einen Kranz mit schwarzer Widmungs schleife niederlegen lassen Die Zeitung -Die Post- wurde durch den Ehef-Redakteur vr. Kayßler, der «Berliner Lokalanzeiger» durch seinen Besitzer, Herrn Scherl, vertreten. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung sandte einen Blumenkranz, Rudolf Mosse legte persönlich «in treuer Freundschaft« einen Kranz nieder. Der Vorstand der Damenzeitung »Bazar« hatte eine prächtige Blumenspende gewidmet. Auch der Verein Berliner Berichterstatter hatte den Vorstand mit einem Kranz zur Feier abgeordnet. Die Korporation Berliner Buchhändler wurde durch die Herren Meidinger, Mühlbrecht, Hertz jun., Wreden und Habe.l vertreten. Die Herren legten auf den Sarg des früheren Vorstehers der Korporation einen kostbaren Niesenkranz nieder. Der Verein Berliner- Buchhändler hatte die Vorstandsmitglieder ElwinPaetel, Ru d. Hof-
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