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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1892
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1892
- Sprache
- Deutsch
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V» 27k, 28. November 1892. Nichtamtlicher Teil. 7337 wir nicht wissen, welchen Anklang er finden mag, ist der Be achtung wert. Der Herausgeber scheint eine noch erheblich geringere Meinung vom Erfolge buchhändlerischer Anpreisungen zu haben, als wir sie oben bekundet haben. Er beschränkt sich daraus, die Aufmerksamkeit des Publikums lediglich aus den Gattungsbegriff Buch als würdiges Schenkobjekt hinzulenken. Zu diesem Zwecke hat er in seinem Heftchen allerlei Aussprüche von Dichtern und Denkern, auch von einigen Kollegen zusammcn- gcstellt, Sprüche, Berschen und prosaische Dicta, die das Lob eines guten Buches oder graphischen Kunstwerkes singen. Bei vielen Unterschriften, namentlich da, wo sich ein Buchhändler vernehmen läßt, finden wir nur die Anfangsbuchstaben des Namens oder der Firma, z. B.: A. L R. (Amsler L Ruthardt), die de» Wert eines guten Kupferstichs preisen, V. L K. (Vel- hagen L Klasing), die den Besitz eines großen Handatlanten als unabweisbares Bedürfnis für jedermann hinstellcn. Mit ängst licher Sorgfalt wird jeder Name vermieden, dessen Nennung irgend welche entfernte geschäftliche Absicht ahnen lasten und das als vorhanden von vornherein vorausgesetzte Mißtrauen rege machen könnte. Wir finden übrigens noch manche andere nur angedeutete Unterschrift, die nicht aus Buchhändlernamen schließen läßt und bei der wir uns diese Zurückhaltung nicht erklären können. Der einzige volle buchhändlerische Name im ganzen Büchlein ist der des Herausgebers und wird am Schlüsse unter einer kurzen Ansprache an sein Publikum genannt. Das Heftchen ist nämlich zunächst für die eigene Knndschast des Herausgebers bestimmt, doch beabsichtigt er, es auch anderen Kollegen — in jeder Stadt nur einem — als neues, eigenartiges Vertriebs- Mittel zu überlassen. Deren Firma würde dann natürlich die des Herausgebers ersetzen. — Es ist durchaus anzuerkennen, daß neue Wege gesucht werde», aus denen man dem Bücherkäuser in Scharen zu begegnen hofft. Herr Langewiesche hat mit seinem eigen artigen Heftchen einen beachtenswerten Versuch gemacht; möchte ein guter Erfolg, der die Quittung für gute Gedanken ist, ihm seine Erfindungsgabe recht reichlich lohnen. lieber ausländische Litteratur liegen uns die Kataloge von F. A. Brockhaus' Sortiment und A. Twietmeyer in Leipzig vor. Der ausführlichere von ihnen, die übrigens beide sehr umfangreiche, stattliche Bände sind, ist der Brockhaus'sche, der 238 Groß-Oktavseiten umfaßt. Er erschien diesmal in seinem 14. Jahrgänge und bringt ausführliche Verzeichnisse der französischen, englischen, italienischen, spanischen, portugiesischen, dänisch-norwegischen, schwedischen, finnischen, niederländisch-vlämi- schen, russischen, polnischen, ungarischen, rumänischen und neu griechischen Litteratur, bietet somit eine vollkommen erschöpfende Bibliographie der in Deutschland gangbaren fremdsprachigen Litteratur, von der er nicht nur ausschließliche Originalwerke der betreffenden Sprachen, sondern auch llcbersctzungen aus der einen in die andere und auch aus dem Deutschen verzeichnet. Jedes Litteraturgebiet ist sorgfältig in sachliche Gruppen geordnet; die in Originalbänden zu habenden Werke sind mit Sternchen bezeichnet. Ein großer Teil des Katalogs wird von Anzeigen der Verleger in Anspruch genommen, wobei sich französische, italienische, englische und spanische Verleger beteiligt haben, erstere beiden Gruppen in besonders umfangreicher Weise. Abweichend von der Twiktmeyersche» Anordnung ist hier die Einrichtung getroffen, daß die Verlcgeranzeigen eines und desselben Sprachgebietes sich sofort an die entsprechende bibliographische Abteilung anschließen. Die typographische Einrichtung der Anzeigen ist durchweg ein fach und sauber. Einfassungen sind zwar ergiebig verwendet; aber nirgend findet sich die Schachtelnng, Gewaltsamkeit und un schöne Effekthascherei, die den Anzeigen unserer deutschen Kataloge in bisweilen unerträglichem Grade eigen ist. Auch der Katalog von A. Twietmeyer ist ein ansehn licher, schöner Band und zeugt von fleißiger und sorgfältiger Bearbeitung. Sein Umfang ist 13k Seiten gr. 8°. Auch hier ist — wie beim Brockhaus'sche» Kataloge — der Druck außer- Neunundfünszigster Jahrgang. ordentlich sauber und klar. Er beschränkt sich aus die fran zösische, englische und italienische Litteratur, deren sachlich ge ordnete Bibliographieen er nebeneinander stellt. Am Schluffe dieser letzteren giebt er ein Verzeichnis der hervorragendsten aus ländischen Zeitschriften, unter denen auch amerikanische, spanische und portugiesische Zeitschriften ausgeführt find. Die Em pfehlungsanzeigen der Verleger sind nicht nach Ländern ausein andergehalten, sondern bunt durch einander gewürfelt, was der Uebersicht vielleicht schaden mag, aber den Vorteil der Mannigfaltigkeit und Abwechselung für sich hat. Noch mehr alz im Brockhaus'sche» Kataloge fiel uns hier die säst durchgängige vornehme Ruhe des Seitenbildes bei den fremdländischen Ver legeranzeigen aus, und wer sich in dieser Hinsicht den Unterschied zwischen deutscher und ausländischer Gewohnheit recht deutlich klar machen will, dem empfehlen wir, in diesen Seiten des Twiet- meyer'schen Kataloges zu blättern; denn auch einige deutsche Ver leger haben sich hier beteiligt, und der Vergleich in typographischer Richtung fällt nicht zu ihrem Vorteil aus, obwohl ihre Anzeigen verhältnismäßig maßvoll gehalten sind. Auch aus dem Musikalienhandel liegen uns schöne und ge diegene neue Kataloge vor. Allen voran ein stattlicher, schön gebundener Musikalienverlags-Katalog von Breitkops L Härtel in Leipzig. Seinen gewaltigen Umsang mag man aus der Zahl der Seiten bemessen, deren letzte die Ziffer 764 trägt. Noch 24 Seiten mit römischen Ziffern kommen hinzu; cs ist also ein Buch von 50 Druckbogen und der umfangreichste Musikalienver- lagskatalog, der uns je vorgekommen ist. Ein Vorbericht giebt Erläuterungen über die Einrichtung des Kataloges und des Breit kops L Härtel'schen Musikalienverlags. Fast alle Verlagswerkc mit wenigen Ausnahmen tragen Nummern, aus deren Zusammen stellung mit dem Erscheinungsjahre man am besten das fort während steigende Wachstum des riesigen Verlages ermessen kann. Während die Jahre 1797—1808 die Nummern 1—1000 um fassen, sind die Nummern 18000—20000 allein in den letzten drei Jahren erschienen. Dem Vorbericht folgt eine kurze lesenswerte Mitteilung »zur Geschichte des Geschäfts». Das 1719 von Bernhard Christoph Brcitkopf gegründete Geschäft, das gegenwärtig von zwei Enkeln Gottfried Härtels, den Herren Stadtrat Wilhelm Bolkmann und vr. Oscar von Hase, geleitet wird, beschäftigt gegen 500 Arbeiter und arbeitet in seinen vielfältigen technischen Betrieben mit 33 Schnell- und 30 Handpressen. Sein Arbeitsgebiet umfaßt außer dem um fangreichen Buch- und Musikalien-Verlag alle diejenigen tech nischen Zweige und Hilfszweige — Buch-, Noten- und Steindruck, Schriftgießerei, Stereotypie, Galvanoplastik, Notenstechcrei, Litho graphie und Buchbinderei — die zur Buch- und Notenherstellung irgend erfordert werden. Alle Verlagswerke werden im eigenen Betriebe des Geschäftes hergestellt. Die vorzügliche Ausstattung dieser Verlagswerke ist dem Buch- und Musikalienhandel be kannt; auch der uns vorliegende Katalog darf als Muster typographischer Ausstattung bezeichnet werden. Der Katalog ist mit I (alphabetischer Teil) bezeichnet, bietet also trotz seines er staunlichen Ilmsanges zunächst nur einen Teil des Ganzen. In der Hauptsache — auf 735 Seiten — bringt er das alpha betische Verzeichnis der Musikalien, das kaum einen der klangreichen Namen vermissen läßt, deren Träger sich im Reiche der Töne zu Bedeutung ausgeschwungen haben und deren Werken eine dank bare Nach- und Mitwelt mit Entzücken lauscht. An dieses um fassende Verzeichnis schließen sich weitere Verzeichnisse und zwar der musikalischen Schriften, der Textbücher, der Musikerbildniffe und des gebundenen Musikalienlagers. Für den später auszu gebenden II. (systematischen) Teil werden ausführliche Verzeichnisse der Gesamtausgaben und anderer Abteilungen des großen Ver lages in Aussicht gestellt. Unter dem Titel »Musikbibliothek« (12". 68 S.) hat die selbe rührige Firma ein Verzeichnis ihres gebundenen Lagers sür das Publikum zusammengestellt; als Manuskript sür SSO
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