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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-11-24
- Erscheinungsdatum
- 24.11.1892
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- Deutsch
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273, 24. November 1832. Nichtamtlicher Teil. 7237 sortimentskatalogen den anschaulichsten Beweis für die Richtigkeit unserer Meinung. Hin und wieder, so z. B. auf Seite 23, 74, 86, wird der Hervorhebung oder der sachlichen Zusammenfassung vortrefflich gedient durch eine einschneidende Verschiebung der senkrechten Rubriklinien; auch das ist eine Neuerung, die wir als zweckentsprechend anerkennen müssen; sie saht das Zusammen gehörige so kräftig wie möglich zusammen, ohne die gleichmäßige vornehme Ruhe des Seitenbildes oder dessen Uebersicht zu stören — Der Stoff ist in 7 Gruppen eingeteilt, von denen die jenige mit dem allgemeinen Alphabet der Bücher und Atlanten räumlich natürlich bei weitem überwiegt; es folgen Schulbücher, Musikalien, sodann französische und englische Schriftsteller und deutsche Schulausgaben derselben, Webers Katechismen, Tanebnitr Läition und französische und englische Lilteratur. Wenden wir uns nach Vorwegnahme dieser als Manuskript für Buchhändler gedruckten Kataloge unter den uns vorliegenden nun denen zu, die dem Publikum dienen sollen, den illustrierten und nicht illustrierten Weibnachtskatalogen. Von elfteren fällt zunächst derjenige F. Volckmar's in Leipzig vorteilhaft ins Auge, nicht nur durch die Größe seines Formats, die vom bis herigen Großoktav zum Ouart aufgestiegen ist, sondern auch durch reichen und abwechselungsvollen Inhalt und eine höchst gediegene Eleganz des Papiers und Drucks. Aus der Bcgleitsaktur zu unserm Exemplar fanden wir allerdings den Vermerk »Feine Ausgabe«; es ist also anzunehmen, daß noch eine weniger blen dende Ausgabe erschienen ist; indessen kann der Unterschied doch nur im Papier und der Druckfarbe, also in Aeußerlichkeiten liegen, und jedenfalls dürfen wir nur nach dem, was uns vor liegt, urteilen. Um bei diesen Aeußerlichkeiten sogleich zu ver weilen, so können wir sie nicht lobend genug hervorhcben Dos Papier ist ungewöhnlich kräftig, schön weiß und nur schwach satiniert, so daß sich bei jeder Beleuchtung prächtig davon lesen läßt; zum Druck wurde eine feine Jllustrationssarbe verwendet, die die vielen eingestreule» Bilder zu ausgezeichneter Geltung bringt, im Texte freilich stellenweise zu kräftig wirkt. Der Umschlagtitel bringt eine grau in grau gemalte, einfach und ansprechend wirkende WeihnachtsAllegoiie mit weißer Titelinschrift und weißer Umrandung. Prächtig sind die beiden Schrist- zeilcn des Titels; am wenigsten will uns der den Buchhandel symbolisierende Putto gefallen, dessen allzu gerundete Formen auf ein der Wirklichkeit kaum entsprechendes ungewöhn ich fettes Buchhändlerjahr deuten lassen. Möchten wir mit dieser bei läufigen kritischen Betrachtung unrecht haben! Der Inhalt bringt mancherlei Neues. Zunächst in sauberem dreispaltigem Nonpareillesatz ein systematisches Verzeichnis der gangbaren Litteratur aller Gattungen, soweit diese zum Weih- nachtsseste herangezogen zu werden pflegt. Das Verzeichnis ist ungemein reichhaltig und verteilt sich aus 24 enggedruckte Seite». Ihm folgt unter der Ueberschrist »Litterarische Rundschau«, von manchem hübschen Bildchen angenehm unterbochen, die kritische Uebersicht über eine große Zahl neuerer Erscheinungen des Buch handels aus der Feder vr. K. Heinemanns, eines in diesem Fache viel bewanderten, demBuchhandel wohlbekanntenBeurteilers. Ein kurzes Verzeichnis der diesjährigen Weihnachtsneuigkeiten leitet zu dem jenigen Teile des Kotaloges über, den wir gewohnt sind als den Hauptbestandteil dieser modernen Vertriebsmittel zu betrachten, dem Anzeigenteil. Hier ist einer wichtigen Neuerung Raum ge gönnt, indem ein erheblicher Teil dieser Anzeigen nicht in der herkömmlichen abgestandenen äußeren Form der Inserate mit ihren Einschachtelungen, unmöglichen Verschiebungen und anderen mehr oder weniger genialen Künsten erscheint, sondern in gleich mäßig fortlaufendem Druck dem einzelnen Verleger eine wesent lich vornehmere Repräsentation seines Verlages gestattet. Der Absicht der Herausgeberin wurde mit viel Verständnis entgegen- gekvmmen; namentlich einige Seiten, so die von Paul Parey. C. F. Amelangs Verlag. Otto Spamec und F. A. Brockhaus, zeigen ruhige und angenehme Wirkung, erstere am entschiedensten, Ncunundfünszigster Jahrgang. weil sic fette Schriften im Text vermeidet und auch die Titel nur in diskreter und sauberer halbfetter Schwabacher bringt. Hier wie überall liegt die Meist-rschafr in der Beschränkung. Der ohne merklichen llebergang sich anschließende Inseraten teil alten Stiles gewinnt in seinem Seitenbilde zwar sehr durch das erheblich vergrößerte Format; dennoch konnte uns hier nur eine einzige Anzeige ganz befriedigen t die von C. E. M. Pfeffer in Halle, während säst alle anderen Inserenten gar zu viel auf einmal vorzubringen haben, den Leser durch Verwirrung ermüden und die Wirkung versehlen. Auch an einzelnen typographischen Extravaganzen mangelt es nicht. Freilich ist bei Anzeigen Verblüffung ein wichtiger Faktor der Wirkung; dennoch sollte auch hier maßvolle Beschränkung der bessere Teil dieser Wirkung sein. — Alles in allem ist der neue Volckmar- sche Weihnachtskatalog eine außerordentlich gediegene, vornehme, in gewisser Richtung vielleicht bahnbrechende Erscheinung, die wir mit großem Vergnügen begrüßen. Im gleichen Gewände wie im Vorjahre ist K. F. Koehler's (Leipzig) littcrarischer Weihnachtskatalog zur Ausgabe gelangt, ein stattliches groß-Oktavhest von insgesamt 160 Seiten, darunter 44 Jnseratseiten. Dem berichtenden Teile und dem eigentlichen Kataloge ist hier also der weit überwiegende Raum zugcmesjen. Letzterer, selbstverständlich in übersichtliche Gruppen geordnet, ist namentlich außerordentlich umfangreich, während außerdem noch die Neuigkeiten des Jahres, gleichfalls in systematischer Ordnung, neben dem kritisch-berlchtenden Teile in einer besonderen Spalte hergehen. Dieser kritische Teil führt die Ueberschrist »Neues vom Büchermarkt» und verschweigt leider den Namen seines Verfassers, was wir um des flotten, ansprechenden Tones seiner schnell fortschreitenden Rezensionen willen bedauern. Er mag die Feder recht herzlich befriedigt aus der Hand gelegt haben, alz er mit dieser Herkules-Arbeit zu Ende war; denn daß eine unglaubliche Mühe in solcher Arbeit steckt, vermag nur der Kundige zu beurteilen. Hübsche Illustrationen beleben diesen Teil des Kataloges, während der Anzeigenteil hiervon verhältnis mäßig frei geblieben ist, um so mehr aber unter der her gebrachten Vorliebe für das Zuviel und dem fatalen Schachtel- und Schnörkelwerk der anzeigenden Verleger zu leiden hat. Hübsch ist auch hier die Pscsserjche Anzeige; sie wäre noch wirk samer und angenehmer ohne die sie zusammenschnürende Einfassung. Auch die Anzeigeseiten des Bibliographischen Instituts, der wir im Volckmar'schen Katalog nicht unseren Beifall zollen konnten, wirken hier durch wohlihuende Ruhe und Besonnenheit. Demselben vierseitigen Prospekte begegnen wir auch im Weih nachtskataloge derHinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig, der zum bevorstehenden Feste in seinem 37. Jahrgange erschiene» ist. Dieser beschränkt sich in gewohnter Weise aus eine recht ausführliche, zweck entsprechend geordnete Bibliographie mit angehängtem Anzeigenteile. Die h>er zur Erscheinung kommenden Inserate sind zum großen Teil einfacher und klarer gehalten, als in anderen Katalogen, und vermeiden in der Mehrzahl unpraktische Künsteleien, geben an rechter Stelle bisweilen auch gute Illustrationen, so daß man mit Genuß in diesem Teile blättern kann. Dem Zwecke des Katalogs entsprechend ist aus ihm die Herausgeberin nirgend genannt — wie diese auch beim V.lckinar'schen Kataloge nur aus der Rückseite des Umschlags sehr diskret angebracht ist — während ein genügend geräumiges Feld aus dem Umschlagtitel für die verteilende Sortimenisfirina sreigeblieben ist. lSchluß folgt.) Vermischtes. Mitteldeutsches Vereinssortimcnt.—Die diesjährige ordentliche Genctaloersaininlititg der Mitglieder des Millcldeuismet, Vcreiiissorll- metils E. G wird am Montag den 28. November, nachmittags 4 Hz Uhr, in Frankfurt a M. lRestanranl -Zum Füllstoff», Theatcrplatz 7) stallfinden. zVgl. die Anzeige in Nr. 272 d. Bl.- 977
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