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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-11-24
- Erscheinungsdatum
- 24.11.1892
- Sprache
- Deutsch
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i? 273, 24, November 1882, der goldene Bode» des Buchhandels ist, glauben wir gern; daß es aber dem Sortimenter selber namhafic Schätze zuführt, haben wir in vollkommener Aufrichtigkeit allen Grund zu bezweifeln. An letzterer Thatsache ändert es nichts, daß die buchhänd- lerischcn Hilfs- und Vertriebsmittel von Jahr zu Jahr voll kommener und schöner werden und allmählich eine fast üppige Ausstattung gefunden haben, so daß ein bescheidneres Erzeugnis dieser Art, das früher schlecht und recht seinem Zweck genügte, heute fast unbeachtet bleibt. Die Verlagserzengung hat sich, ge stützt auf ein arbeitsames und allezeit zur Verfügung stehendes Sortiment, in den letzte» Jahrzehnten zu einem Umsange ent wickelt, der dem Sortimenter die llebersicht nimmt, seine Arbeits und Geldkräfte beansprucht, ohne ihm Rast oder genügende Unabhängigkeit zu gönnen, das zu erstrebende Ziel eigenen Ge winnes allezeit mit kühler kaufmännischer Berechnung im Auge zu behalten; der enorm gesteigerte Wettbewerb der Verlags- erzeugnisse unter sich zwingt Verleger und Sortimenter zu Auf wendungen, wie wir sie in den verschiedenen Weihnachtskatalogen vor uns sehen. Unerwähnt darf auch nicht bleiben, daß diese reiche Auswahl schön ausgestatleler und inhaltlich recht voll kommener Kataloge der jungen oft kenntnislosereu aber auf- wandsbereileren Konkurrenz im Sortiment in einer Weise die Wege ebnet, die dem alten Sortimenter nicht erwünscht sein kann und sein Bedenken erregen muß. Zu verwundern ist es daher nicht, daß die Sortimenter- Vereine immer und immer wieder aus das Bestreben zurückkom men, sich des Uebermaßes dieses Segens zu erwehren. Nur ist nicht anzunehmen, daß ihr Bemühen auf die Dauer Erfolg haben wird. Den» die Erscheinung der Weihnachtskataloge, ihre steigende Vermehrung, Verbesserung und Verschönerung scheint uns einer Notwendigkeit zu entspringen, die nur der steigenden Flut der Verlagserzengung entspricht und als deren naturgemäße Folge betrachtet werden muß, Ihre Vielzahl mag unbequem und unrentahel sein, insosern sie neben dem unerwünschten aber nötigen Bezüge mehrerer Kataloge auch zu vermehrten und kost spieligen Lagerergänzungen nötigt; dennoch muß dahingestellt bleiben, ob die vorgeschlagenen gemeinsamen Bezüge nur eines Kataloges für eine Stadt oder ein Vereinsgebiet Sortimenter und Publikum schließlich befriedigen, vorausgesetzt, daß unter elfteren eine Einigung möglich ist. Bevor wir uns heute mit den bis jetzt vorliegenden Weih nachtskatalogen beschäftigen, sei uns gestattet, einige seit unserer letzten llebersicht eingcgangene neue Barsortimentskataloge kurz zu besprechen. Als deren umfangreichster liegt uns »K.F.Koehlers (Leipzig) Lagerverzeichnis gebundener Bücher und Atlanten^ II, Oktober 1892- vor. Der erste Teil dieses größten Bar-^ sortimentskataloges erschien im März d, I, Die Ausstattung ^ war die gleiche luxuriöse, wie bei dem jetzt erschienenen Bande,! die wir bei unseren Lesern als bekannt voraussetzen dürfen und darum wohl nicht näher zu beschreiben brauchen. Nur war er! geringer im Umsang, da er nur Schulbücher, Atlanten, Lehr mittel, Musikalien und Reisebücher umfaßte, während der jetzige Oktoberband die Weltlitteratur, Kunst und Wissenschaft, Techno logie und Gewerbe, Geschenk- und Prachtwerke, Jugendschristen rc, verzeichnet und darum erheblich umfangreicher als elfterer ist, 208 Seiten des bekannten kleinen Quartformates dienen diesem Verzeichnisse, Die Originalausgaben der ausländischen Litteratur find ausgeschieden und aus weiteren 8 Seiten besonders angefügt, während die im deutschen Verlage erscheinenden fremdsprachigen Werke, z, B, die sämtlichen gebundene» Bände der Tauchnitz- Ausgabe, im allgemeinen Alphabet geführt werden, REft Auch andere größere und kleinere Kollektionen, z, B, die Thaerbibliothek, die Sammlung deutscher Reichsgesetze, Ostwalds ehrbuch der allgemeinen Chemie, Brockhaus' deutsche Nallonal- Littcraiur, Nbs onglisb librnr^, Langenscheidts griechische und römische Klassiker, Lange's und Strack und Zöckler's Bibelkommen tare, Kleqcr's naturwissenschaftliche Enctzklopädie, Weber's Kate chismen, Grote's Geschichte in Einzeldarstellungen, Hartlebens chemisch-technische Bibliothek und noch viele andere Sammelwerke, sind in allen ihren Nummern, Abteilungen und Unterabteilungen aufs genaueste angegeben. Reclam's gebundene Miniaturausgaben und die von Gebrüder Kröner gegründete llniversalbibliothek für die Jugend bilden als angehängte Verzeichnisse den Beschluß Das Autorenverzeichnis ist so vollständig, wie irgend im Rahmen eines derartigen KatalogeS denkbar; selbstverständlich sind viele derselben mit allen oder doch wenigstens allen bedeutenderen ihrer Werke aufgeführt. Dem Sortimenter ist also mit diesem um fangreichen Kataloge, der sich zumal in umfassender Weise auch mit der gangbaren wissenschaftlichen Litteratur beschäftigt, ein gewiß willkommenes Handbuch geboten, das seiner Bücherkenntnis aufs beste nachhclfen wirb und ihm manches mühsame Nachschlagen in allgemeinen und Fachbibliographieen erspart. So großartig bequem hat es die ältere Generation des Buchhandels nicht gehabt. In gewohnter gediegener Bearbeitung und Ausstattung ist auch wieder L, Staackmanns (Leipzig) Barsortimentskatalog — diesmal im 26, Jahrgange — erschienen. Im ganzen 245 Oktav-Seiten umfassend, giebt er aus Seite 3—133 die allge meine Litteratur samt den Atlanten, aus Seite 134—206 nur Schulbücher; Seite 207 — 232 verzeichnet Musikalien, Den Schluß —von Seite 233—245 — bildet ein Sach-Verzeichnis zur ersten Abteilung, der allgemeinen (belletristischen, ivisfm- schaftlichen, religiösen re.) Litteratur, Hat das Staackmannsche Verzeichnis auch nicht den gewaltigen Umfang des Koehlerschen, so wird es sicher doch auch seinem Zwecke dienen, zumal es kein gangbares Werk vermissen läßt und übersichtlich und praktisch geordnet ist. Aufgeklebte sarbige Streifen je am Beginn einer neuen Abteilung dienen in anschaulicher Weise dem Zwecke der schnellen Orientierung, Gegen seinen vorige» Jahrgang ist eine ansehnliche Vermehrung des Umfanges zq bemerken, die nur zu einem Teil von dem diesmal neu eingcführten Sachregister in Anspruch genommen wird. Zum erstenmale haben wir unseres Erinnerns diesmal das Ver gnügen den Katalog eines Vereinssortiments hier erwähnen zu dürfen. Es liegt uns das Lagerverzeichnis Nr, 9 des Schweizerischen Vereinssortiments in Olten, ausgegeben am 1. November 1892, vor, ein stattlicher, vornehm ausgestat teter Band, 137 Seiten stark in Quartformat, fast genau in der gleichen äußeren Erscheinung, wie der erste diesjährige Band von K, F. Koehler (Leipzig), nur um eine Kleinigkeit breiter im For mat und von etwas stärkerem und weißerem Papier, Auch hier ist wie beim Staackmann'schen Kataloge die Einrichtung getroffen, daß sich die einzelnen Hauptabteilungen durch einen farbigen ! Streifen äußerlich herausheben; eine dieser Abteilungen, ! die umfangreiche sranzösische und italienische Litteratur, ist ganz auf farbigem Papier gedruckt. Die Satzeinrichtung ist die bei ! den Barsortimentskatalogen übliche, aber wesentlich einfacher, weil sie — wenigstens in der Hauptabteilung — nur zwei Preisangaben (ordinär und netto) kennt. Die Art des Einbandes ! der verzeichneten Werke ist in der Titelzeile in üblicher Ab kürzung untergebracht. Was beim Aufschlagen des Bandes sofort ! angenehm berührt, ist die klare und ruhige Wirkung des Seiten bildes, Einerseits mag die bereits erwähnte Beschränkung der Preisrubriken hierzu beitragen, anderseits auch die ansehnliche Breite des Formates mit dem schönen breite» Rande; die Hauptursache aber glauben wir in der nach äußerster Möglichkeit dnrchgesührlen Beschränkung der Schrislgattungen finden zu dürfen, namentlich darin baß kein Autorname durch fetten oder spationierten Satz hervorgehoben ist, was der llebersicht, nebenbei bemerkt, nicht im mindesten Eintrag thut. Wir halten das unseren deutschen Setzern leider eigene Streben, Wichtigeres durch äußere Her vorhebung betonen zu wollen, für verschlt und haben hier in der Vergleichung des Oltener Kataloges mit den Leipziger Bar-
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