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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1930
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- 1930-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1930
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und Rundfunksucht. Er will an das alte Wort erinnern: »sortpi» maueut», das Geschriebene bleibt, alles andere ist nur eine vorübergehende Erscheinung. Der Bund hat aber noch mehr Pfeile im Köcher. Sein Zweck ist nicht allein, Wege zu suchen, um die inneren Buchverhältnisse zu verbessern, um Mittel zu zeigen, die dazu führen können, daß die Liebe zum Buch ständig wächst, er will auch erreichen, daß sowohl der Schriftsteller wie der Buchbesitzer sich mit verant wortlich fühlen, gute Sitten im Verlegerbetrieb cinzuführen. Der Gedanke muß sich durchsetzen, daß es keine ritterliche Hand lung sein kann, wenn der Verfasser seine Handschrift an den Meistbietenden verschachert. Zu Beginn dieser Ausführungen ist vom Vertrauen gesprochen worden. Beim Wählen eines Ver legers soll dies die vornehmste Forderung sein. Aber das Ver trauen muß von beiden Seiten kommen. Wie kann der Ver leger dies besitzen, wenn um ein Buch eine Versteigerung statt findet und er der Zufallserwerber geworden ist? Wie kann so die Sorge um das Werk und seine Verbreitung mit der Hingabe geschehen, die notwendig ist, um zum Erfolge zu gelangen? Zwi schen Vater und Pflegevater, zwischen Verfasser und Verleger, muß eine Stimmung und ein gegenseitiges Verstehen herrschen, die es beiden Teilen angenehm machen, ein Geisteserzeugnis, das zum Handelsgegenstand geworden ist, zum Blühen zu bringen, damit das Buch die Rolle spielen kann, die es in der Welt ein zunehmen hat. Der Verlegerbund hat den Anstoß gegeben zur Ausstellung einer Liste anerkannter Verleger, die ein Leitfaden für den Schriftsteller geworden ist, und dieser weiß seitdem, an wen er sich mit Vertrauen wenden kann. — Daß der Bund alles tut, um der Bücherbettelei entgegenzutreten, braucht nicht erst erwähnt zu werden. Das Buch kann es sich nicht leisten, von der Luft zu leben. Um alle am niederländischen Buch Beteiligten zusammen zu bringen, leitete der Verlegerbund vor 15 Jahren eine Bewegung ein, die zur Errichtung eines Haupt-Ausschusses führte, in dem Vertreter aller Fachvereinigungen des graphischen Gewerbes einen Platz und gleiche Stimmen erhielten. Kein Wunder auch, daß der Bund zu den ersten gehörte, die dem Internationalen Verleger-Kongreß, der im Jahre 1896 in Paris gegründet wurde, beitraten. Als im JahrelOIO unser Land Gastherr derBereinigung war, gehörte unser Bund zu den Einladenden. Und als während des Weltkrieges diese Vereinigung einzugehen drohte, war es der Verlegerbund, der an der Spitze anderer am Kriege unbeteiligter Staaten diese internationale Vereinigung aufrecht erhielt. Immer mit dem Ziel vor Augen, mitten in der Bewegung für das Buch zu stehen, sandte der Bund regelmäßig seine Abgeordneten zu allen Sprach- und Schrifttums-Veranstaltungen, die in unserem Land und in Belgien tagten. In diesem kurzen Bericht kann auf viele Fragen nicht tiefer eingegangen werden, die im Laufe der Zeit dem Vorstand und den Mitgliedern vorgelegt worden sind, und, wie wir am Anfänge bemerkt haben, ist vieles dabei, das den Fernerstehenden weniger zu fesseln vermag. Er soll nur eine beschränkte Übersicht über das geben, was der Niederländische Verlegerbund in den 50 Jahren seines Bestehens alles in die Hand genommen hat, um dem niederländischen Verlag zu dienen, um verkehrte Ansichten, die man von diesem Handelszweig hat, zu zerstreuen und um zu zeigen, daß Bücherfabriken, die sich von Zeit zu Zeit breitmachen, nicht geeignet sind, das Ansehen des Buches zu erhöhen, weil ein guter Verlagsbetrieb noch anderes will, als nur dem Verdienst nachzujagen. Zum Schlüsse ein Körnchen Eitelkeit. Die Lust, am goldenen Fest dieser Vereinigung von Verlegern über ihre Ar beiten etwas zu erzählen, zu zeigen, daß sie in den 50 Jahren ihre Notwendigkeit bewiesen hat, führte hier die Feder, auch in der Hoffnung, daß in Zukunft jeder, wenn er den Namen sieht, Wertschätzung für den »Niederländischen Verlegerbund« empfin den wird. Deutsches Rundfunkschrifttum. Zur Ausstellung der Deutschen Bücherei. Entsprechend der ungeahnten Entwicklung, die der Rundfunk in der kurzen Zeit seines Bestehens genommen hat, ist auch das Nund- fnnkschrifttum in den letzten Jahren überraschend stark angewachsen. Eine Zählung ergab, daß die seit 1923, dem Geburtsjahr des deut schen Rundfunks, erschienenen selbständigen deutschen Schriften über den Rundfunk und seine Grenzgebiete das erste Tausend bereits überschritten haben, und daß den 8 im Jahre 1923 gegründeten deutschen Rundsunkzcitschriften heute 92 laufende Organe gegenüber stehen. Ehe wir uns nun an Hand der Ausstellung einen Überblick über die vielfältige Literatur auf dem Gebiete des Rundfunks ver schaffen, sei hier kurz auf die den Buchhandel besonders interessie rende Frage nach dem Verhältnis von Buchhandel und Rundfunk überhaupt eingegangen. Hat man doch gerade im Buchhandel viel fach die Ansicht vertreten, der Rundfunk habe den Rückgang des all gemeinen Büchergeschästs verschuldet, weil er die einstigen Leser vom Buch ablenke. Daß dem nicht so ist, zeigt uns ein Blick in die Pro gramme der deutschen Sendegesellschaften. Nicht nur finden wir hier überall neben der Unterhaltung Besprechungen von Neuerscheinungen aller Wissensgebiete und Berichte über literarische Probleme wie in den Tageszeitungen, sondern wir sehen auch, wie bekannte und noch unbekannte Dichter mit ihren Werken entweder selbst zu Worte kommen oder durch geeignete Sprecher den interessierten Hörern ver mittelt werden. Wie oft wird bei den Hörern der Wunsch ent stehen, das, was sie im Rundfunk in Auswahl gehört haben, nun in voller Ausführlichkeit im gedruckten Buche nachzulescn. So kann man sagen, daß der Rundfunk durch die dauernde Beeinflussung aller Volksschichten zu einem machtvollen Faktor der Volksbildung und im besonderen zu einem entscheidenden Werber für das Buch geworden ist. Der Buchhandel, dem außerdem durch das neue Wissensgebiet mit seiner aktuellen Literatur neue Vertriebsmög lichkeiten entstanden sind, darf also im Rundfunk nicht etwa einen Gegner, sondern einen Förderer seiner Interessen erblicken. Die Ausstellung der Deutschen Bücherei über das Deutsche Rundfunkschrifttum konnte daher in mehr als einer Hinsicht auch auf Beachtung im Buchhandel rechnen. Aus dem reichhaltigen Ma terial, das in den Beständen der Bücherei vorhanden ist, konnte natürlich nur eine Auswahl des Wichtigen und Interessanten ge boten werden. Die Vorgeschichte des Rundfunks wird durch die Schriften von Maxwell, Hertz, Lodge, Braun und Slaby über die theoretischen und praktischen Grundlagen der drahtlosen Nachrichten übermittlung zur Darstellung gebracht. Wir sehen dann, wie nach dem Weltkriege der Rundfunk zuerst in Amerika Wurzeln schlägt und bald u. a. auch in Deutschland seinen Einzug hält und literarischen Niederschlag findet. Als erstes deutsches Buch, das sich mit Fragen der Rundfunktechnik befaßt, ist wohl »Der Radio-Amateur« von Eugen Nesper (1. Auslage 1923, 6. Auslage 1925) anzusehen, dem dann bald die Bücher von W. H. Fitze, Handbuch des Rundfunk teilnehmers (das erste deutsche Buch, bei dem im Titel das Wort Rundfunk vorkommt), und dem damals 17jährigen Manfred von Ardenne, »Funk-Nuf-Buch« und »Des Funkbastlers erprobte Schal tungen« folgen, mährend zu den ersten deutschen Nundfunkzeitschriften die heute noch bestehenden Zeitschriften »Radio« (erste Nummer vom 10. Juni 1923) und »Der Deutsche Rundfunk« zu rechnen sind. Es folgen einige Schriften allgemeiner Art, die über Entwicklung und gegenwärtigen Stand des Rundfunkwesens unterrichten, Wörter bücher wie das »Fünfsprachenwörtcrbuch für Radioamateure« von Hanns Günther (Stuttgart, Franckh 1925), bibliographische Hilfs mittel sowie Schriften über Aufbau und Organisation des deutschen Rundfunks, insbesondere die Veröffentlichungen der Reichs-Rund- funk-Gesellschaft und der deutschen Sendegesellschaften einschließlich der deutschen Rundfunkgesellschaften Österreichs und der Schweiz. Hinzu gesellen sich Werke der Schönen Literatur, in denen der Rund funk und seine Darbietungen einen Niederschlag gefunden haben, z. B. phantastische Romane, wie »Der Ritt auf dem Funken« von Joseph Delmont (Berlin, Janke 1928) und »Die Liebe durch die Luft« von Georg Engel (Berlin, Trowitzsch L Sohn 1925), »Das lustige Rundfunkbuch« von K. A. Findeisen (Dresden, Limpert 1927), ferner Hörspielbücher wie das von Friedrich Wolf (Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt 1930), Funkbearbeitungen von Literatur- und Musikwerken u. a. m. Den Hauptteil der Ausstellung nimmt naturgemäß die Literatur über die technischen Fragen des Rund funks ein. Man findet hier die wichtigsten Nachschlagewerke und Lehrbücher wie das »Taschenbuch der drahtlosen Telegraphie und Telephonie«, herausgegeben von Fritz Banneitz (Berlin, Springer 1927), das »Lehrbuch der drahtlosen Telegraphie« von I. Zenncck u. H. Rukop (Stuttgart, Enke, 5. Ausl. 1925), »Die wissenschaftlichen
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