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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-03-08
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1911
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- Deutsch
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^ 56, 8. März 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2937 Inhalte nach kann das in Rede stehende Buch nicht anders denn als minderwertig bezeichnet werden. Von künstlerischer Betäti gung des Verfassers ist keine Spur vorhanden. Anordnung des dürftigen Stoffes und seine Gestaltung sind »minderwertig«; von Charakterschilderung, sei es der Personen, sei es der Umgebung, kann ernsthaft nicht die Rede sein. Der Reiz für hiesige Leser beruht lediglich auf dem letzten Absätze der Nachschrift. Für andere Leser ist kein Reiz vorhanden, oder sollte es wenigstens nicht sein. Gewisse Stil- und Jnterpunktionseigentümlichkeiten sind nicht »modern«, sondern ungeschickte Nachahmungen völlig unverstandener Eigenheiten impressionistischer Schreibweise. Das Buch kann auch unbedenklich als ein bloßer Reklametrick und zum Genre »ä, ls. Ganter« gehörig bezeichnet werden. Es ist unzu treffend, daß mit diesen Ausdrücken dem Verfasser oder gar Ver- leger des Buches der Tatbestand einer strafbaren Handlung, insbesondere des Betrugs, vorgeworfen sein würde, um deswillen, weil der bekannte Schriftsteller Ganter der- zeit wegen Betrugs bestraft sei. Der Zweck, den Klägerin mit der Herausgabe des Buches verfolgt hat, ist jedenfalls nicht der gewesen, einem ihr doch wohl ganz gleichgültigen Offizier wieder zu seiner Ehre zu verhelfen, sondern zum mindesten der Drang, von sich reden und ein Geschäft zu machen, ohne dem Publikum irgend etwas dafür zu bieten, wenn nicht, was dahin gestellt bleiben soll, noch andere Motive vorliegen. Die Heraus gabe eines solchen Buches kann man mit Recht einen »Reklame trick n la Ganter« nennen. Auch die Äußerung des Beklagten, die besseren Geschäfte führten das Buch nicht, war nicht zu be- anstanden. Schließlich sei noch hervorzuheben (so heißt es dann weiter), daß dem Sortimentsbuchhändler, also auch dem Be klagten, nach Überzeugung des Gerichts eine besondere Berech tigung beigemessen werden müsse, gegen Bücher der vorliegen den Art energisch Stellung zu nehmen und das Publikum vor dem Ankauf derselben zu warnen. Tut er soches, so ist ihm das als ein besonderes Verdienst anzurechnen. Er handelt ja gar nicht in seinem Interesse — vielleicht entgeht ihm ein gutes Geschäft —, sondern in dem seiner Mitmenschen. In großer Menge hält sich das Publikum neben Empfehlungen in Zeitungen bei Auswahl des Lesestoffes an die Empfehlung und das Urteil des verkaufenden Buchhändlers. Sein gerechtes und un- beirrtes Urteil vermag fortdauernd einer aufstrebenden höheren Geisteskultur zum Vorteil zu gereichen. * Provinzial-Berein der Schlesischen Buchhändler E.B. — Die 32. ordentliche Hauptversammlung des Provinzial. Vereins der Schlesischen Buchhändler wird am Sonntag den 19. März 1911, mittags 12 Uhr, in Breslau (Hotel »Vier Jahreszeiten«, Gartenstraße 66—70) gehalten werden. schon vor längerer Zeit erschienen ist, und dessen Ladenpreis wohl 25 ^8 beträgt. Aus dem landgerichtlichen Urteile ist nicht zu ersehen, ob mehrere Auflagen des Buches erschienen sind und ob eine der Neuzeit entsprechende neue Auflage erschienen ist, oder ob nur diese eine Auflage existiert. Ist das letztere anzu- nehmen, so wäre es fraglich, ob falsche Tatsachen vorgespiegelt sind. Sind aber mehrere Auflagen erschienen, so wäre der An geklagte nach der Verkehrssitte verpflichtet gewesen, die neueste zu liefern. L. * Könhves Kälnrün, Ungarische Kunstverlags-A.-«. in Budapest. — Bilanz per 31. Dezember 1910. Soll. Barvorrat und Bankeinlagen Wertpapiere Debitoren Warenvorrat und in Druck befindliche Werke Einrichtung und Maschinen Haben. Stammaktienkapital 4 500,— Prioritätsaktienkapital 955 O'O,— Reservefonds 196124,50 Reserve für Wertverminderung der Ein richtung 68 000,— Unerhobene Dividende Kreditoren und Saldokonti Gewinn Gewinn- und Verlustkonto. Soll. L 62 245 34 000 1 610 160 16 310 178 65 77 576 38 1 984 161 01 1 000 000 264 124 60 810 90 601 461 87 127 763 74 1 984 161 01 Zentralspesen. Beamtensaläre und Verlagsspesen . 308 179 32 Steuer 18 529 78 Abgeschriebene Forderungen 130 933 20 Reserve für Wertverminderung der Einrichtung. . 30 000 Gewinn 127 763 74 616 406 04 Haben. Gewinn-Vortrag vom Jahre 1909 Gewinn am Warenkonto . . . L b 5 943 55 609 462 49 615 406,04 * Beschlagnahmte Postkarten. — Die beim Polizei präsidium in Berlin eingerichtete Zentralstelle zur Bekämpfung des Schmutzes in Wort und Bild hat bis jetzt schon gegen 60 000 anstößige Postkarten beschlagnahmt. * Bersteigerungen. (Vgl. Nr. 14, 16, 17, 20, 24, 33, 37, 40, 41, 42, 43, 45, 46, 48, 51, 63 d. Bl.) — 16.—18. u. 20.-22. März. Rom, Via Fontanella Borghese, Silvio Bocca: Bibliothek des Protonotars Mgr. Enrico Pick. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) Veraltetes Buch. — Das Landgericht Saarbrücken hat am 8. November v. I. den Kolporteur Nikolaus Hafner wegen Betrugs in zwei Fällen zu einer Zusatzstrafe von zwei Monaten, zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Hafner befaßte sich mit dem Vertrieb von Büchern wie »Der praktische Tischler« und »Der praktische Maurer«. Einem Herrn S. verkaufte er den »Praktischen Tischler« für 25 unter der Vorspiegelung, er komme im Aufträge des Vorsitzenden der Handwerkskammer. Das Buch erwies sich aber, so heißt es im Urteil, als gänzlich veraltet, so daß S. es nicht ge brauchen konnte. — Auf die Revision des Angeklagten hob am 6. d. M. das Reichsgericht das Urteil in dem einen hier er wähnten Falle auf, indem es die Revision im übrigen verwarf. Nach den Feststellungen hat der Angeklagte dem S. ein Buch -Der praktische Tischler« verkauft, das veraltet sein soll, weil es Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. * Internationale Hygiene - Ausstellnng Dresden 1911. — Der Lordmayor von London hat den Vorsitz eines natio nalen Ausschusses zur Vorbereitung der Beteiligung Englands an der Internationalen Hygiene-Ausstellung Dresden 1911 ange nommen. Er erließ einen Aufruf, in dem jeder patriotische Eng- länder zur Unterstützung des Unternehmens aufgefordert wird. Von den als erforderlich bezeichneten 10 000 Pfund steht dem Komitee bereits die Hälfte zur Verfügung. Es wird in Dresden aufrichtig begrüßt, daß England noch in zwölfter Stunde seine ursprüngliche ablehnende Haltung gegenüber der Hygiene-Aus- stellung aufgegeben hat. Zr»rn Plan einer Universität in Frankfurt am Main. — Eine am 2. d. M. erschienene Vorlage des Magistrats von Frankfurt am Main sieht eine Stiftungsuniversität vor mit möglichst geringer Belastung der Stadt durch den Zusammen schluß der städtischen Kliniken und wissenschaftlichen Institute. Die Universität erhält drei Fakultäten, je eine philosophische, medizinische, juristische. — Dazu wird von anderer Seite noch gemeldet: Zu den 38 bereits vorhandenen Dozenten und Leitern von Kliniken sollen 21 Stellen neu geschaffen werden. — Als Eröffnungstermin der Universität ist das Jahr 1914 vorgesehen. Die Denkschrift glaubt die Jahresausgaben auf 2 100 000 ^ veranschlagen zu müssen. Von den aufzubringenden jährlichen Mehrausgaben fehlen zur Deckung vorläufig noch 146 800 Aus Stiftungs vermögen steht für einmalige Ausgaben 1 Million Mark zur Ver- 384
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