^ 56, 8. März 1911. Künftig erscheinende Bücher. Börs-Nblall s. d. Dlschn. Buch?»»dil. 2853 Verlag von Egon Fleische! «L Co., Berlin W 9 A Wir versandten soeben unser erstes Rundschreiben über folgende neue Bücher: Die Straße der Erkenntnis Verfalltag Roman von Roman von Carlot G. Neuling Mit Umschlagzeichnung von Kurt Tuch Geh. M. 4.— ; geb. M. 5.50 Der Roman spielt im modernen Berlin: kaleido skopartig wechseln die Bilder, die der Autor uns vor- sührt. Bald sind wir im Gesellschaftstrubel von Berlin V., bald im Gerichtssaal, dann wieder im dichtesten Gewühl der Friedrichstraße oder in den Wohnungen des kleinen Mannes, und überall muß man die Treffsicherheit be wundern, mit der Neuling das verschiedenartige Milieu zu zeichnen weiß. Gerhard Ouckama Knoop Mit Umschlagzeichnung von I. Tom Geh. M. 3.50; geb. M. 5.— Ein Zeitbild von 1848—1870. Der Autor schildert das Schicksal zweier hochbegabter, mittelloser Frauen, denen Hindernisse äußerer oder innerer Natur ein Emporkommen aus ihren bedrängten Verhältnissen vereitelt. Mitleid und Rührung erweckt das Schicksal dieser beiden Frauen, und man kann es verstehen, daß ein so sensibler Autor wie Knoop, der Herausgeber der „Memoiren desFreiherrn von Skarpel", an diesem Problem Gefallen fand. Novelleubücher zweier österreichischer Autoren: Narrentanz Wenn der Traum Novellen von Franz Nabl zerrinnt Novellen von Geh. M. 3.50; geb. M. 5.—. Franz Servaes Nachdem sich der Verfasser mit seinem Roman „Hans Jäckels erstes Liebesjahr" außerordentlich vorteilhaft in die Literatur eingeführt hat, legt er nun einen Band Novellen vor, die zum Teil in ersten Zeit schriften, wie »Über Land und Meer«, -Grenzboten«, »Veihagen L Klastngs Monatsheften» abgedruckt waren. Jeder künstlerisch empfindende Leser muß mit hoher Be wunderung ein Talent ersten Ranges in dieser wundervollen Erzählung von Menschenleid und Menschen- hoffen, von Heldenwillen und Philisterschwäche erkennen, ein ausgesprochen männliches Talent, das hier be reits eine Höhe künstlerischen Erreichens erklommen hat, die die größten Hoffnungen auf seine literarische Zu kunst erweckt. Mit Umschlagzeichnung von Theodora Onasch Geh. M. 3.—; geb. M. 4.— In diesem Novellenbande des Verfassers des viel besprochenen Romans „Michael De Ruyters Witwer jahre" überrascht uns die unbedingte Lebendigkeit und erstaunliche Vielgestaltigkeit der Personen, die knappe, malerische, heißblütige Diktion; und nicht minder daneben ein Unterton von weher, stiller, wehmütig-entsagender Weltbetrachtung. Humor und Tragik reichen sich in diesen Geschichten die Hand und schlingen einen bunten Reigen. Sie bewegen sich, bald klagend und ergriffen, bald ausgelassen-übermütig, um das ewige Menschheits thema der Enttäuschung. Wir bitten, zu verlangen. Bestellzettel in der weißen Beilage. Hochachtungsvoll Berlin, März 1911. Egon Fleischet L Co.