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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.06.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.06.1903
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- Deutsch
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144. 25 Juni 1903. Nichtamtlicher Teil. 5039 Verzeichnis künftig erscheinender Sucher, welche in dieser Nummer )um erstenmale angekündigt ünd- (Zusammengestclll von der Redaktion des Börsenblatts.) 17 -- Umschlag. Alvert Goldschmidt in Berlin. 5048 driebsns R-sisskübrsr: klsvv Vorö uncl IIwAsbavß;. 3. 3.ukl. 6sb. 3 G. Emil Mayer in München. 5050 Am Tegern-See. 2 >6. Verlag f. Börsen- n. A-inanzliteratur, Sl.-G. 5049 in Leipzig. LalivA's Lörssn->lain'bnoii (LalinA's Lörgsn-kapisrs, II. IsU) 27. ^.uü. jLus^bs 1903—1904.) 16 Nichtamtlicher Teil. Maschinensatz für Bücher und Zeitschriften. Von Paul Hennig. Welchen Einfluß der Maschinensatz schon jetzt auf das Zeitungswesen ausübt, wird wohl der Aufmerksamkeit keines Verlegers entgangen sein. Wenn vereinzelte Verleger großer politischer Zeitungen es bisher noch unterlassen haben, sich des Vorteils der Maschinen zu bedienen, so liegen bei diesen wohl zumeist philanthropische Gründe vor. Man will eine Anzahl alte Handsetzer nicht brotlos machen, indem inan Setz-Maschinen durch junge Maschinensetzer bedienen läßt. Die Erfahrung hat nämlich gelehrt, daß Handsetzer über 30 Jahre sich nicht mehr die erforderliche Geschicklich keit und Schnelligkeit im Maschinensatz aneignen, die zur vollen Ausnutzung der teuren Setzmaschinen gehören. Technisch und wirtschaftlich vorteilhaft ist die Nicht benutzung dieser neusten Errungenschaft wohl nicht zu nennen! allein jeder Verleger hat das Recht beim alten zu bleiben, vielleicht bis die Maschinen noch billiger und voll- kommner geworden sind, so daß der Konkurrenzkampf größre Nötigung ausübt. Ans diese weitern Fortschritte zählen manche Zeitungs-Verleger; aber bezüglich einer Verbilligung scheinen uns die Aussichten nicht vorhanden zu sein, denn die »Monoline« ist sogar kürzlich im Preis etwas in die Höhe gegangen, und eine wesentliche Vervollkommnung der Setz maschine dürfte in absehbarer Zeit kaum gelingen. Was aber den Maschinensatz zum Zweck der Bücher- Erzeugung betrifft, so dürfte wohl in kommender Zeit eine vielfachere Anwendung zu erwarten sein. Er bietet für Bücher und Zeitschriften mit glattem Satz aus einer und derselben Schrift mancherlei Vorteile. In erster Linie für Romane. Kürschners Bücherschatz z. B. wird auf »Typograph«-Maschinen gesetzt. Derselben Maschinen be dienen sich die Firmen Oscar Brandstetter, Spanier, Grum- bach, Pries, Hallberg L Büchting u. a. Mastus, Naturstudien; Petzold, Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches; Marine-Taschenbuch; Pädagogischer Jahresbericht; Klein schmidt, deutsche Aufsätze und viele andre Werke sind auf der »Typograph«-Setzmaschine gesetzt. »Linotype«-Maschinen für Werk- und Zeitschriftensatz arbeiten u. a. in Berlin in der Reichsdruckerei, bei A. Seydel L Co., E. S. Mittler L Sohn, A. Weichert. In Dresden setzen Linotypes Werke und Zeitschriften bei Rich. Herm. Dietrich, Johannes Paeßler; in Leipzig bei Philipp Reclam jun., Otto Spcuner, C. G. Röder, E. Haberland; in Stuttgart bei Greiner <L Pfeiffer, W. Kohlhammer, I. F. Steinkopf; in München bei E. Mühl- thaler, G. Schuh L Co.; in Jena bei Herm. Costenoble; in Halle bei der Waisenhausdruckerei; in Düsseldorf bei August Bagel. Auch die neuste der drei bewährten Setzmaschinen, die »Monoline« (die Direktion hat leider versäumt uns mit den erbetenen genaueren Unterlagen zu versehen), ist, wie uns bekannt, schon mehrfach mit bestem Erfolge zu Werkdruck herangezogen worden, so zu dem Katalog der vorjährigen Düsseldorfer Gewerbe- und Industrie-Ausstellung, zu Roman satz im Berliner Roman-Verlag, Berlin, und bei Rich. Herm. Dietrich, Dresden. Die Monoline eignet sich besonders gut zu Zeitungs- und Werksatz nebeneinander. Eine Maschine der genannten drei Systeme leistet un gefähr das dreifache Quantum glatten Satzes gegenüber einem Handsetzer. Müßte der Buchdrucker die Maschine nur in einer Schicht bedienen, so ist dennoch bereits eine be trächtliche Beschleunigung zu erzielen; in besonders eiligen Fällen kann die Maschine aber, nacheinander von sich ab lösenden Setzern zwei- oder dreischichtig benutzt, das sechs- bezw. neunfache leisten. Zu diesem Vorteil der Beschleunigung tritt ein andrer, nämlich der, daß niemals Schriftmangel eintreten kann, da ja die Maschine nicht nur setzt, sondern auch gießt. Stets werden neue scharfe Typenbilder, in ganzen Zeilen zusammenhängend, erzeugt. »Zwiebelfische«, d. h. zu- sammengefallner Satz, können nie Vorkommen. Man kann den Satz je nach Belieben zuerst in einer kleinen Probe auflage benutzen, späler Nachdrucken, wenn der Verlagsartikel einschlägt. Korrekturen und Textänderungen bedingen zwar Neusatz der betreffenden Zeilen; da dieser aber enorm schnell von statten geht, so verursachen sie nur geringe Kosten. Die Buchdruckereien besitzen meist nur eine beschränkte Anzahl verschiedner Maschinenschriften, da jeder Satz Matrizen mehrere hundert Mark kostet. Es verfügen aber die Setzmaschinen-Fabriken bereits über eine reiche Auswahl Fraktur-, Antiqua-, Kursiv-Schriften, auch halbfette und fette Auszeichnungsschriften; alle Accentbuchstaben der fremden Sprachen, russische, griechische und andere Typen sind vor handen, und der Buchdrucker wird nicht säumen, Gewünschtes anzuschaffen, wenn es sich um einen entsprechenden Druck auftrag handelt. Vorsicht in der Wahl der Schriften ist zu empfehlen, denn nicht alle sind sowohl korrekt als auch schön geschnitten und halten tadellos Linie. Schriften mit allzufeinen Haarstrichen sind auch sonst unzweckmäßig, am wenigsten praktisch aber für Maschinensatz, da ein Kräftiger- werden durch Abnutzung hier so gut wie ausgeschlossen ist. Zeigen sich im Abdruck des Satzes feine Haarlinien zwischen den Buchstaben, so braucht man dies keineswegs als berechtigte Eigentümlichkeiten des Maschinensatzes an zusehen. Der Buchdrucker kann diese »Spieße« mit einer Klupfbürste leicht entfernen, in besondern Fällen mit Hilfe der Ahle. Mehr noch als bei Handsatz ist deutliches Manuskript bei Maschinensatz vvn Wichtigkeit. Mau muß die dreifache Schnelligkeit der Arbeit in Betracht ziehen, die ein Studieren einzelner Buchstaben nicht zuläßt. Sofern die Gleichmäßigkeit der Höhe der einzelnen Schriftzeichen in den gegossnen Zeilen nicht etwa fehlerhaft ist, wird der Buchdrucker leichteres Zurichteu und Drucken haben, da er ja stets neuen Guß in die Schnellpresse bekommt. Im Interesse der Herren Buchdruckereibesitzer möchte ich schließlich noch hervorheben, daß der Satzpreis sich nicht etwa entsprechend dem schnellern Satztempo ermäßigen kann. Kommen doch neben der Amortisation des Anschaffungs- 668*
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