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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1892
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1892
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- Deutsch
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6778 Nichtamtlicher Teil. 259, 7 November 1892. Um 11>/, Uhr cröffnete Herr Eduard Baldamus die Verhandlungen, indem er die Erschienenen willkommen hieß. Es hatten sich 98 Personen mit 1504 Stimmen eingesunden. Zu Punkt 1 der Tagesordnung berichtete der Vorsitzende Herr Baldamus. Es könne, so führte er aus, sich dieser Bericht nur auf die jetzige Lage beziehen, die er eine Zwangslage nennen möchte; die Hauptfrage des Tages sei. ob man die Krankenkasse des Verbandes »einschreiben- und sie dadurch, wie bisher, unter das Gesetz stellen wolle. Es werde die Majorität der 22. Haupt versammlung einigermaßen gewundert haben, daß der Vorstand den Antrag der Kreise Baden und Elsaß-Lothringen zu den, seinigen gemacht habe, nachdem er, Redner, in dieser Hauptver sammlung erklärt habe, daß der Vorstand auch den Wunsch gehabt habe, die Krankenkasse in eine Zuschußkasse umzuwandeln. Der Vorstand sei durch den Beschluß der Versammlung vom 17. Juli überrumpelt worden, da in der Vorvcrsammlung der Vertrauens männer kein Wort gefallen sei, das eine Ablehnung hätte ver muten lassen. Die Frage der freien Zuschußkasse sei in der be treffenden Vorstandssitzung nur flüchtig berührt worden und hätte auch nicht erörtert werden können, da der Vorstand eine Ablehnung seiner Vorlage nicht für möglich gehalten habe Es sei dies ein Fehler, aber ein entschuldbarer Fehler des Vor standes. Redner berichtet sodann, daß nachdem die Würfel ge fallen, das »Für und Wider« im Vorstand in eingehende Er wägung gezogen worden sei, wie diese zur Ausnahme des vom Kreise Baden gestellten Antrages geführt habe und daß der Vorstand nur in der Annahme desselben das Heil des Verbandes erblicke. Er könne cs sich ersparen, fuhr der Vorsitzende fort, nochmals die Ansichten des Vorstandes darzulegen; dieselben seien im Flugblatt des Kreises Baden zum Ausdruck gebracht Er wolle nur noch einige Gründe anführen Man möge bedenken, daß die anderen Kassen des Verbandes schwer unter einem Be schlüsse zu leiden haben würden, der an den Grundpfeilern des Verbandes rüttele; denn wenn 600 Mitglieder austräten, und das würde sicher der Fall sein, würden diese der Witwen- und Waisenkassc jährlich 3000 ^ und der Alters zuschußlasse jährlich 1800 entziehen. Diese Summen hätte man aber nötig, besonders da von 1895 an auch diese Kassen ihre Auszahlungen beginnen müßten. Die Geschädigten würden dann die Witwen, Waisen und Invaliden sein. Auch die Sterbekasse werde bei einem Austritt einer so großen Anzahl von Mitglieder» in Mitleidenschaft gezogen, so daß zu fürchten sei, daß dieselbe, allerdings vielleicht erst nach zehn oder mehr Jahren, ihren Verpflichtungen nicht mehr vollkommen werde Nach kommen können. Man solle nicht einwenden, das sei eine lange Zeit, in der viel geschehen könne. Sobald der Verband sich nicht unter das Gesetz stelle, würden ihm die Lebensadern unter bunden; denn man könne dann nur aus verheiratete Mitglieder, und auch aus diese nicht einmal alle, rechnen, während anderseits der ganze Jungbuchhandel dem Verbände durch Ägitaiion bei Prin zipalen und Gehilfen zugesührt werden würde, sobald die Kranken kasse des Verbandes von dem Eintritt in eine Ortskrankenkasje befreie. Redner ging dann kurz aus das Exempel des Herrn D. im Börsenblatt ein und bezeichnete dasselbe als falsch. Seit I88K, der Stellung unter das Gesetz, betrage der Verlust an Mitgliedern nur 259, das sei für das Jahr 43, ein sicherlich geringer Aus fall; demgegenüber betrage die Summe der in den Jahren 1890/91 aufgenommenen 267, also 133 im Jahr und mehr als noch einmal soviel, als der Abgang. — Zum Schluffe wolle er Mitteilen, daß der Vorstand mit einem gegnerischen Beschluß nicht durch Dick und Dünn gehen werde, sondern daß die Zu sammensetzung desselben eine wesentlich andere werden dürste. Er für seine Person werde entschieden sein Amt niederlegen; er sei Mitbegründer des Vereins, möchte aber nicht Mittotengräber desselben sein. Zum Zeichen, wie man in Prinzipalskreisen zu der heutigen Vorlage stehe, verlas der Vorsitzende den im Börsen blatt Nr. 251 enthaltenen Artikel des Herrn Petters in Heidelberg. Herr Teichelman» bekannte sich zu dem unter T. im I Börsenblatte (Nr 239) erschienenen Artikel und führte Beschwerde,! daß man ihm die Absicht, irre zu sichren, unterstellt habe. Er I habe sich im guten Glauben an die Richtigkeit seiner Zahlen I befunden. Der Vorsitzende berichtigte diese Auffassung dahin, daß nur die Zahle» irreführend gewesen seien und dem Vorstande die Unterstellung einer bewußten Irreführung fern gelegen habe. Herr Berthold berichtete zunächst über die veränderte Lage der Verbandskassen der Aufsichtsbehörde gegenüber. Statt »sreier Hilsskassen, genehmigt aus Grund ihrer Eintragung als juristische Person-, sollten durch Verordnung des Königlich Sächsischen Ministerium des Innern fortan nur noch solche Kassen besreien, die dem Hilsskaffengesetz entsprechend gebildet und verwaltet würden. Der Wunsch, sich Klarheit zu verschaffen, ob die Mit glieder sich den Ansichten des Vorstandes anschlössen, hätte zu den direkten Anfragen bei diesen geführt. Das Resultat sei im Hinblick auf die Abstimmung im Juli ein überraschendes ge wesen. Von 2178 Karte» seien 1456 zurückgekommen. Von diesen hätten die erste Frage: »Wünschen Sie, daß der Versuch gemacht wird, unsere Krankenkasse in eine eingeschriebene Hilsskasse umznwandeln?« 1107 mit Ja beantwortet, nur 285 mit Nein, während 64 unentschieden geblieben seien. Aus die zweite Frage: »Würden Sie, im Falle diese Umwandlung erst nach dem 1. Januar 1893 genehmigt weiden sollte, und Sie infolge dessen zur Orts- oder Gcmeindekranlenversicherung auf ein Jahr herangezogen werden, auch während dieser Zeit Mitglied des Verbandes bleiben?» seien 942 Antworten mit Ja, nur 118 mit reinem Nein und 396 unentschiedene Antworten cingelausen. Die dritte Frage: »Würden Sie, im Falle die außerordentliche Hauptversamm lung die Umwandlung der Krankenkasse in eine eingeschriebene Hilsskasse nicht beschlösse, Mitglied des Verbandes bleiben?» sei von 838 mit Ja, von 174 mit Nein beantwortet worden, während 444 Antworten unentschieden gelautet hätten. 500 Mit glieder würden also doch wohl austreten (Zuruf: »Bitte sehr«). Der Vorstand habe, um die Genehmigung der neuen Satzungen durch die Aufsichtsbehörde möglichst noch bis zum Schluffe dieses Jahres zu erlangen, in seinem eigenen Namen die Satzungen eingercicht, und es sei ihm, Redner, vergönnt ge wesen, Einblick in die Prüfungsnotizen und Erinnerungen der beiden behördlichen Instanzen zu nehmen. Redner trug die ein zelnen Punkte vor und schloß daraus, daß die Verhältnisse be züglich der Genehmigung der Krankenkasse als eingeschriebene Hilfskaffe keinen so schwarzen Hintergrund mehr hätten. Hieraus fand der Borstandsbericht einstimmige Annahme. Zu Punkt 2 der Tagesordnung erhielt das Wort Herr Paul Wagner-Stuttgart. Redner führte in längerer Rede eingehend aus, daß die von den Gegnern der eingeschriebenen Hilsskasse so oft ins Feld geführten Schwierigkeiten und Scherereien nicht so schlimm seien, wie sie gemacht würden. Es wäre das wie hei einer Maschine, die am Anfang auch manch mal nicht gehen wolle, wenn sie aber recht eingeölt und richtig bedient würde, so gehe sie schließlich von selbst. So sei es auch mit der eingeschriebenen Hilfskasse Er könne auf Grund ge nauer Informationen über eine Jahre lang bestehende derartige Kaffe behaupten, daß. nachdem die ersten Schwierigkeiten über wunden, die Geschäfte ganz glatt gingen. Auch der Verkehr mit der Aussichtsbehörde sei bei der ihm bekannten Kasse ein durchaus angenehmer gewesen, die Beamten hätten Ratschläge gegeben und angenommen. Außerdem hätten ja mit der Behörde nicht die Mitglieder, sondern nur der Vorstand zu thun; die elfteren würden also gerade so bequem in die eingeschriebene Hilsskasse kommen, wie wenn sie sich in Berlin in einen Schlafwagen ; legten, um erst in Wien wieder zu erwachen. Man solle sich
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