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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19301218
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193012189
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1930
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Zi? 283, 18, Dezember 1930. Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. d. Dtschn Bnchhandel. lich-soziale Volksdienst, während sich die Deutsche Volkspartei und die Wirtschaftspartei der Stimme enthielten, (So -Der Tag«,) Am 12, Dezember vertagte sich derReichstag bis 3. Fe bruar 1931, Es bleibt also bis auf weiteres bei der 30- jährigen Schutzfrist, Zeit zur grundsätzlichen Verständi gung mit Österreich, zum Abwarten der Entschließung der Vereinigten Staaten von Nordamerika über Beitritt zum Berner Verband und der Entschließung der Staaten des Berner Verbandes über Gültigkeit einer Zwangs lizenz-Schuhfrist als Vollschutzsrist, Im übrigen wüßte ich meinen grundsätzlichen Darlegungen in Nr, 271 des Börsenblattes nichts hinzuzufügen, Verleger-Almanache. Iahrbllchcr deutscher Perlener — ein Querschnitt von A—Z. Ein Beitrag von vr. pdil. E. Starklofs - Leipzig. Die Almanache sind die Stiefkinder unserer Zunft! Oder wären sic das etwa nicht? Wer kauft sie denn schon, diese Almanache, diese mit Fleiß und Sorgsamkeit, mit feinem Bedacht und er lesenem Geschmack zusammengetragenen Jahrbücher deutscher Ver leger? Rechnen wir einmal, daß von den rund ein Dutzend Alma nachen, die hier besprochen werden, alles in allem 200 000 Exemplare verbreitet werden, so haben wir vermutlich schon zu hoch gegriffen und mit dieser Zahl doch kaum eine Auflage erreicht, wie sie zwei bis drei erfolgreiche Saisonromane zusammen aufzuweisen haben. Die Almanache sind heute — vielleicht mehr als je — Stiefkinder. Mit Unrecht! Denn in Wahrheit geben sie uns die Geschichte der großen deutschen Verlagshäuser und damit die Geschichte der Literatur und des deutschen Geisteslebens. Um die Almanache, diese treuen Gefährten stiller Stunden, diese alljährlichen Sendboten der Verlage ist es in Wahrheit eine herrliche Sache. Man sollte den Verlagshäusern, die sich ihrer Pflege mit unverbrüchlicher Treue widmen, Dank wissen für die Herausgabe dieser Jahrbücher, die ohne eine Ausnahme in großzügiger Opfer bereitschaft und aus der innerste» Erkenntnis ihres Wertfaktors immer wieder in die Welt geschickt werden. Der Literaturfreund ganz allgemein sollte sie mit dankbaren Händen ergreifen. Bieten sic doch, jeder für sich und alles in allem, einen ganzen Schatz köst licher und sorgsam auserlesener Unterhaltung und Anregung. Dem Buchhändler aber sind sie die bequemsten und zuverlässigsten Weg weiser durch das Labyrinth der Novitäten. Sie bringen Ordnung und System in das Gewimmel der Bücher, sie geben, jeder für sich, die Physiognomie der Verlage mit allen Details und mit den be sonderen Merkmalen und Eigenarten. Sie sind vollendet und un vollendet, vollkommen und unvollkommen. Sie geben Befriedigung und wecken Neugier, geben Auskunft und regen an. Niemand wird sich ihrem Zauber entziehen, denn in ihnen fühlen wir den Pulsschlag der Zeit, sie sind die Zeugnisse ihrer Zeit. In dem sie der Vielfalt der Erscheinungen und Formen, der Gehalte und Gestalten Ausdruck geben, sind sie die einzigste und vollkommenste Möglichkeit sachlicher und selbständiger Orientierung über den be drückenden Reichtum und das fruchtbare Nebeneinander des geistigen Lebens. In dieser Knappheit und Konzentriertheit liegt ihre be sondere Bedeutung für den Sortimenter. Ter Bücherfreund kann es sich leisten, eigenbrötlerisch, verliebt und fanatisch wie er ist, »seine Bücher« zu lesen. Ter Buchhändler möchte jede Species kennen, möchte über jedes und alles Auskunft geben können, möchte alles kennen, um jedem etwas zu bieten. Dieser nahezu unwahrscheinlich schwie rigen Aufgabe rückt mau am besten durch ein Studium der Almanache ans den Leib. So mögen sic der Reihe nach aufmarschieren, von A bis Z, niemand zu Liebe und niemand zu Leide, in der alpha betischen Reihenfolge, in der sie vor uns liegen. Ter A in a l t h e a - A l m a n a ch ist Spiegelbild eines viel seitigen Verlagsprogramms, innerhalb dessen die verschiedensten Ge biete: Geschichte, Kultur- und Sittengeschichte, Literatur, Theater, Musik, Philosophie, nicht zuletzt auch Politik und praktisches Leben gepflegt werden. So kommt Winston S. Churchill zu Worte mit einem temperamentvollen Aufsatz »Das Ende der Weltkrisis« (aus dem Werke »Nach dem Kriege«), Oscar Ebner von Ebenthall mit einer Probe aus seinem Werk »SOS Europa«, Benedikt Scherer und Eugen Lennhosf ebenfalls mit politischen Themen. Es folgen erzählerische Stücke von Cuno Hofer und I. F. Vuilleumier. Im Anschluß daran folgen wiederum politische und zeitgeschichtliche Be trachtungen (Zinga Belle: »Die Seherfrage«, Max Rongc: »Triumph des Abhorchdienstes über die russische Dampfwalze«). Von zahl 1174 reichen weiteren Proben und Beiträgen sollen als besonders be merkenswerte Stücke vor allem noch Erwähnung finden: Benito Mussolini: »Soldatenmoral«, A. F. Wassiljew: »Ochrana«, Desi- derius Papp: »Wie sehen die Marsbewohner aus« und E. Müller- Sturmheim: »Ford und Gandhi«. Ein Jahrbuch, das mit der Fülle seiner oft aktiven, zeitgeschichtlich eingestellten Beiträge Zustimmung und Widerspruch finden, ans alle Fälle aber vielseitig anregcn wird. F. A. Brockhaus, Leipzig: Ein lebendiges, farben reiches Bild planvoller Verlagsarbeit bietet das den Freunden des Verlages F. A. Brockhaus gewidmete, mit einem ansprechenden Um schlag ausgestattete Büchlein. Es berichtet von seinen großen Nach schlagewerken, dem Brockhaus in 20 Bänden, dem vierbändigen Brockhaus, dem »Kleinen Brockhaus« in einem Bande und dem ge planten kleinen »Volks-Brockhaus«, dem deutschen Sach- und Sprach- wörterbuch. Die Kulturen fremder Länder, wie sie uns Entdccker- und Forscherfahrtcn erschließen, Poesie und Reiz ferner Zonen, der Zauber abenteuerlicher Wirklichkeit, alles das geben in bunter Fülle Leseproben aus neuen Werken bekannter Forscher und Abenteurer. Vier Werke führen nach Asien, Fr. Nansens »Durch den Kaukasus zur Wolga«, W. Douglas Burdcns »Trachenechsen«, Eric Mjöbergs Abenteuer und Schilderungen aus Niederländisch-Jndien »In der Wildnis des tropischen Urwaldes« und Klötzels aktuelles Buch »Indien im Schmclztiegel«. Colin Roß wartet mit einem hochinter essanten und aufschlußreichen Buche über Australien »Der unvollen dete Kontinent« auf, während Alfred von Noth-Rösthofs Erlebnis buch »Ba Menelik« nach Afrika führt und von den Erlebnissen des Verfassers mit abessinischen Pflanzern, Jägern, Fürsten und Goldsuchern erzählt. Schließlich ist noch auf ein Neisewerk von William Beebe: »In den Dschungeln der Fasanen« und einige neue Bände der Sammlung »Reise und Abenteuer« sowie auf das volks tümliche, wissenschaftliche Werk von Knut Lundmark »Das Leben aus den Sternen« hinzuweiscn. Ter Cotta'sche Verlag bringt traditionsgemäß den seit Jahren erscheinenden Greis - Al m anach heraus, der einen Quer schnitt durch die im vergangenen Jahr geleistete Verlagsarbeit gibt. Er enthält Beiträge von Hermann Sudermann, I. C. Heer, Heinrich Lilienfein, Klara Hofer, Eugen Diesel, Moeller van den Bruck u. a. Zum ersten Male übergibt der Verlag drei farbenreiche und natur begeisterte Briefe Hermann Sudcrmanns der Öffentlichkeit, die der. Dichter im Jahre 1903 von Ceylon an seine Frau gerichtet hat.t Einer kurzen Erzählung von H. Lilienfein folgen wiederum Briefe von Karl Maria von Weber und Haeckel an Joh. Fr. Cotta und zwei politische Briefe Georg von Cottas selbst. Spannend und stimmungsvoll ist ferner ein Kapitel aus dem neuen Kriegsroman »Das deutsche Wunder« von Rudolf Stratz. Einen besonderen Hin weis beansprucht auch das neue Buch des Marburger Historikers Egmont Zechlin: »Bismarck und die Grundlegung der deutschen Großmacht«, dem hier eine denkwürdige geschichtliche Episode ent nommen ist. Neben einer Skizze des vor einigen Jahren verstorbenen I. C. Heer steht die Talentprobe eines neuen jungen Erzählers Georg Reik. Nicht unerwähnt möchte schließlich bleiben, daß dem reich haltigen Jahrbuch auch eine packende Stelle aus dem viel aufge führten Volksstück »Flieg roter Adler von Tirol« beigegeben ist, mit dem ja Fred A. Angermayer ein stilles Bekenntnis für das ver lorene deutsche Bruderland abgelegt hat. S. Fischer Verla g, B erlin : Der Inhalt des S. Fischer- Almanachs, der durch sein reiches Bildmaterial, insbesondere durch 16 gute Autorenporträts ausgezeichnet ist, zerfällt in zwei Hauptteile, deren erster durch insgesamt 13 Leseproben aus neuen Büchern be stritten wird, während der zweite kleinere Teil nicht weniger als 25 Glossen enthält, die allerlei Wissenswertes bringen. Autoren er zählen von ihren Büchern, der Entstehungsgeschichte ihrer Werke, von Erlebnissen, geben Inhaltsangaben. Der Verlag bringt inter essante Auflagenzahlen und weist auf Werke hin, die in Vorbereitung sind. Von den Leseproben sollen diejenigen aus Ferd. Bruckners zur Zeit viel aufgeführtcm Stück »Elisabeth von England«, aus John Dos Passos ergreifendem Amerikabuch »Der 42. Breitengrad«, ferner aus Hermann Hesses zeitabgewendetem, mittelalterliche Schick sale gestaltenden Roman »Narziß und Goldmund«, schließlich aus Holitschers neuem Buch »Wiedersehen mit Amerika« Erwähnung finden. Darüber hinaus sind Gedichte von Oskar Loerke, ein Beitrag aus »Die Prosa des jungen Hugo von Hofmannsthal« sowie Proben aus neuen Büchern von Otto Flake, Stefan Großmann, Willy Hell- pach und anderen darin enthalten. Der F u r ch e - A l m a n a ch des gleichnamigen Verlages unter scheidet sich grundsätzlich von allen anderen Jahrbüchern, indem er sich ganz und gar dem Gedenken des Heliand, des ältesten, größten deutschen Sprach-Denkmals widmet, das wir, abgesehen von Ulfilas Goten-Bibel, besitzen und das der Verlag im Jahre seiner Gründung
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