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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1930
- Sprache
- Deutsch
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^ 293, 18, Dezember 1930, Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Herrn Carl Pracht wurde in den 80er Jahren der landgräflich hessische Titel eines Hofbuchhändlers verliehen. Demgegenüber muß gesagt werden, daß der Gründer der Firma beim Kurfürsten Wilhelm aus begreiflichen Gründen sehr unbeliebt war. Als die Kreissparkasse im Jahre 1021 das Wetzlarsche Haus von Herrn Otto May gekauft hatte, bot sich für den jetzigen Inhaber A. Zippelius Gelegenheit, den gegenüberliegenden »Frankfurter Bau«, Nömerstraße 1, zu erwerben. Dieses Haus beherbergt jetzt Friedrich Königs Hof-Buchhandlung. Was wird weiter werden? — Hoffen wir! A. Zippelius. Jubiläum. — Der I. Ladyschnikow Verlag G. m. b. H. in Berlin wurde am 18. Dezember 1005 unter der Firma »Bühnen- und Buchverlag russischer Autoren Iwan Ladyschnikow« gegründet. Zweck der Verlagsgründung war die Herausgabe von Werken in russischer Sprache — und zwar vor Erscheinen der selben in Rußland und die Herausgabe der Werke russischer Autoren in deutscher Sprache sowie ein Theaterverlag. 1011 wurde die Firma in eine G. in. b. H. umgewandelt, deren Gesellschafter Iwan Ladyschnikow, der bekannte russische Verleger Sytin und Bernhard Nnbinstein waren. Zwei Jahre später übernahm Herr Bernhard N u b i n st e i n die Anteile der beiden anderen Gesellschafter und ist seitdem Alleininhaber des Verlages. In der Hauptsache hat der Verlag Werke in russischer Sprache herausgegeben: der Katalog dieser Ausgaben umfaßt etwa 1400 Werke aus allen Wissensgebieten. Die Bibliothek russischer Klassiker »Russische Bibliothek« umfaßt 71 Bände, darunter die Gesamtausgaben von Dostojewskis, Puschkin, Gogol, Turgenjew, Tschechow, Lermontow, A. K. Tolstoi u. a. Auch die Werke von Leo N. Tolstoi erschienen in der »Russischen Biblio thek«, jedoch ist die Herausgabe noch nicht beendet. Die russischen Verlagswerke waren vor dem Kriege in Rußland verboten, weil der Verlag u. a. bekannte Memoirenwerke wie die von Kuropatkin und dem Fürsten Urussow brachte sowie die Originalausgaben von Gorki und anderen Schriftstellern, die in Rußland nur in gekürzter Form erschienen. Auch unter dem heutigen Regime besteht das Verbot, da die Werke nicht im Sinne des Bolschewismus herausgegeben sind. — In deutscher Sprache brachte der Verlag nur wenige Werke heraus; genannt seien die von Tolstoi, Dostojewskis, Gorki, Andrejew. Im Theaterverlag wurde der größte Erfolg mit Tolstoi »Der lebende Leichnam« und anderen Werken des Dichters sowie mit Gorki »Nachtasyl« erreicht. Steiner-Prag-Ausstellung in Leipzig. Am Sonntag wurde im Museum der bildenden Künste zu Leipzig eine vom Leipziger Kunstverein veranstaltete Hugo Steiner-Prag-Ausstellung eröffnet. Sie wurde vom Künstler selbst ausgewählt und gibt in ihrer außer ordentlichen Reichhaltigkeit über das Schaffen Steiner-Prags auch auf dem Gebiete der Buchkunst, besonders der letzten fünfzehn Jahre, erschöpfend Auskunft. Zur Beachtung! — Von der Stellenvermittlung des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfcn-Verbandes (Fachgruppe Buchhandel im D.H.V.) Leipzig, wird uns mitgeteilt: Gewerbsmäßige Stellen vermittlungen werden mit Wirkung ab 1. Januar 1931, in einzelnen Ausnahmefällen ab 1. Juli 1933 aufgehoben. Von diesem Gesetz werden die sogenannten gemeinnützigen kaufmännischen Angestellten- Stellennachweise nicht ersaßt. Nach wie vor können sich die Firmen der Stellenvermittlung des A. D. B. V. be dienen. Zeitungsverbot. — Die in Wiesbaden erscheinende national sozialistische Tageszeitung »Rheinwacht« und das in Frankfurt a. M. erscheinende Kopfblatt dieser Zeitung »Frankfurter Volks blatt« ist auf die Dauer von vier Wochen ab 13. Dezember ver boten worden. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 292 vom 15. Dezember 1930.) Verbotene Druckschriften. — Das erweiterte Schöffengericht Berlin- Lichterfelde hat am 6. 11. 1930 u. a. für Recht erkannt: Alle Exem plare der Schrift »Die Weltrevolution des roten Propheten«, Teil 9, »Die Verschwörung der Freimaurer und Finanzmagnaten«, und die zur Herstellung dieser Schrift gebrauchten Platten und Formen sind unbrauchbar zu machen. 811 I ^ 1/28. Berlin, 9. 12. 30. PP (I ^V). (Deutsches Krimrnalpolizeiblatt Nr. 814 vom 10. Dezember 1930.) Beraittwortl. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: Der Börsen Drink: E. Hedrtch Nachf. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schristleitnng 1180 Alle Exemplare der Tageszeitung »Die Note Fahne«, Nr. 71, 73 bis 76, 78 bis 88, 91 bis 101 des Jahrganges 1929 nebst den zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen sind einzu ziehen. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 819 vom 10. Dez. 1930.) 'kersonalnackrickten. Gestorben: Anfang Dezember Herr Felix L. Dames, Inhaber der Buch handlung für Naturwissenschaften Felix L. Dames in Ber lin - Licht er sei de. Der Verstorbene hat die Firma am 11. November 1887 ge gründet. Es gelang ihm, ihr als Spezialbuchhandlung für Natur wissenschaften einen guten und weithin bekannten Namen zu ver- schafft». Adolph Hosfmann s. — Am 2. Dezember starb in Berlin der Ab geordnete Adolph Hosfmann im 72. Lebensjahre. - Adolph Hoff- mann, als Abgeordneter und Politiker in weitesten Kreisen bekannt, war, was weniger bekannt sein dürfte, von Berns Buchhändler. Die Herausgabe der Broschüre »Die zehn Gebote und die besitzende Klasse«, deren 200. Tausend bereits erschienen ist, im eigenen Verlag, trug ihm den Beinamen »Der Zehn-Gebote-Hoffmann« ein. Vor 40 Jahren hatte er seinen, den A. Hoffmann's Verlag, Berlin O 27, ge gründet, der besonders auch Theaterstücke und Musikalien für Ar beiterkreise herausgibt, und in dem er unermüdlich wirkte. Erst, als er nach dem Kriege als erster Volksbeauftragter ins Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung berufen wurde, legte er die Verlagstätigkeit auf jüngere Schultern, aber noch im Ruhestand gab er im Selbstverlag unermüdlich kleinere Bücher heraus, die Episoden seines ereignisreichen Lebens behandelten und auch seine Tätigkeit im Parlament beleuchteten, wo er einer der witzigsten und schlag fertigsten Zwischcnrufer gewesen ist. Seine Trauerfeier fand im Krematorium im Norden Berlins unter Beteiligung von Tausenden statt. Die Trauerreden am Sarge wurden nicht nur von ernsten musikalischen Darbietungen, wie »Ein Sohn des Volkes wollt er sein und bleiben« eingerahmt, son dern auch vom Stranßschen Walzer »An der schönen blauen Donau«. So hatte es sich Adolph Hoffmann gewünscht, der auch für seinen Stein die Inschrift auf dem Sterbebette selbst verfaßte: »Vieles hat er gewollt und getan, was er gekonnt.« F. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. In Würzburg starb am 5. Dezember im Alter von 71 Jahren Prof. I)r. Richard G e i g e l, Balneologe und Internist; in Berlin im 72. Lebensjahre der Schriftsteller Hans Heilmann; in Stock holm im Alter von 83 Jahren Prof. vr. Eberhard H e n s ch e n, der über Nerven- und Gehirnleiden geschrieben hat; in Gießen im Alter von 67 Jahren Prof. vr. Georg H o n i g m a n n, Heraus geber der »Hippokrates«-Zeitschrift; in London im 79. Lebensjahre der Schriftsteller BartKennedy, der»Landstreicher«-Schriftsteller; in Leipzig am 8. Dezember im 57. Lebensjahre Prof. vr. Felix Löhnis, Direktor des Instituts für landwirtschaftliche Bakteriolo gie; am 13. Dezember in Wien im Alter von 61 Jahren Hofrat Prof. vr. Fritz P r e g l, Vertreter der medizinischen Chemie an der Universität Graz; in Freiburg (Schweiz) im Alter von 78 Jah ren der Professor der Palaeographie Prälat vr. tlieol. et püil. Franz Steffens, bekannter Fachmann der.Urkundenlehre. Inhaltsverzeichnis. B e k a n n t m a ch u n g des Unterstützungs-Vereins, Berlin. S. 1173. Artikel: Vorläufig keine Verlängerung der Schutzfrist. Von Robert Voigt länder. S. 1173. Verleger-Almanache. Von vr. E. Starkloff. S. 1174. Besprechung: Schöffler, Neues Wörterbuch der englischen und deutschen Sprache. S. 1176. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. S. 1176. Für die buchhändlerische Fachbibliothek. S. 1177. K l e i n e M i t t e i l u n g e n S. 1179—1180: Das Bbl. vom Sonn abend / Wie war das buchhändlerische Weihnachtsgeschäft 1930? / IVO Jahre Fr. Königs Hofbuchh., Hanau / Jubiläum A. Ladysch nikow Verlag, Berlin / Steiner-Prag-Ausstellung in Leipzig / Zur Beachtung! / Zeitungsverbot / Verbotene Druckschriften. P e r s o n a l n a ch r i ch t e n S. 1180: Felix L. Dames, Berlin s- / Adolph Hoffmann f / Todesnachrichten aus Wissenschaft, Lite ratur und Kunst. verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändler hauS. u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhauS), Postschliehsach 274/75.
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