Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19301218
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193012189
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19301218
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1930
- Monat1930-12
- Tag1930-12-18
- Monat1930-12
- Jahr1930
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
x° 293, 18. Dezember 1930. Redaktioneller Teil. >Veitdreekt L ülui-i^sal, Hamburg: XVeibnaolitskatkiloge: b-iteraii- seker ösratsr. kitzug küetrer 1930. 80 8. mit Kbb. u. 10 lal. mit ^bb. u. 2 krri-d. lak. Beide Kataloge hat die Buchhandlung auch anderen Sorti- inentsbnchhandlnngcn zugänglich gemacht. Wie im vorigen Jahre gibt der »Literarische Berater« einleitend eine sehr gute »Bücher schau 1930« von btt. Max Wauer. Adolph Wittmaack unternahm an Hand von Büchern in einer amüsanten Plauderei eine »Reise zu Hanse« durch alle Weltteile. Danach folgt, in Gebietsgrnppen eingeteilt, die Auslese aus den diesjährigen Neuerscheinungen. Ten Titeln sind jeweils einige Zeilen über Art und Inhalt des Buches beigegebcn, ferner vielfach Bilder ans illustrierten Wer ken. Ans den letzten 20 Seiten des Katalogs geben namhafte deutsche Verleger ihre Neuankündigungen besonders bekannt. Man merkt dem Katalog sofort an, daß er mit Liebe und Sorgfalt be arbeitet wurde: Umschlagbild, Druck und Illustrationen allein schon laden unbedingt ein, in ihm zu blättern. Die Jugendliteratur ist in dem 2. Katalog zusammengefaßt, der reich bebildert ist — teils mit farbigen Beilagen — und eben falls sehr schön gedruckt. Von einer Trennung der Bücher für Knaben und Mädchen wurde abgesehen, da diese durch Titel und Besprechung genügend gekennzeichnet sind, andererseits die Kinder durch die gemeinsame moderne Erziehung vielfach gleiche Buch interessen haben. Das Umschlagbild ist eine allerliebste Aufnahme aus dem Buch »Eipper, Menschenkinder«. Wivittinaiin (1. ni. 1). 8.. Lrvmen: ^VeiknaebtskatriloZ: keaob- t6N8>vert6 Kngebots kür Lüoberkieuncke. 42 8. Irl. 8" Eine kleine Auswahl guter Bücher, die sich als Weihnachtsge schenk besonders eignen. — Die Abteilung »Krieg« führt etwa 75 Titel auf. Verreiebnis: Vas ^ute kuek 1930. 40 8. kl. 8" Die Literatur des Jahres 1930 in Auswahl, z. Tl. mit kurzen Inhaltsangaben bei den Titeln. Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker und verwandte Gewerbe. Nr. 97. Ans dem Inhalt: I. Winschuh: Notverordnung und Wirt schaftskrise. - Der Buchdrucker und die Fremdenvcrkehrsreklame. Zeitungs-Verlag. 31. Jg., Nr. 49. Berlin. Ans dem Inhalt: H. Bayer: Internationale Papierpreis-Geheimnisse. - C. Esser: Zum Problem der Ausbildung. Lsolua)' Vvrlux tt. m. b. 8., I'aul, verliu: .labrbued 1931. 416 8. u. 12 lak. vvvck. Uk. 2.20. Zeitschriften- und Zeitungsaussätze. Der Dichter und sein Volk. Eine Münchner Rede. Von Wilhelm Schäfer. In: Münchner Neueste Nachrichten vom 30. November 1930. Karl May und die Erlanger Studenten. In: Fränkischer Kurier, Nürnberg, vom 23. November 1930. Enthält eine Statistik dessen, was in der Erlanger Universi tätsbibliothek ans der Standbibliothck der schönen Literatur ge lesen wird. An der Spitze der Lektüre, die zur Erholung und Entspannung zwischen den Collegstunden dient, steht Karl May. Unsere Zeit und das Buch. Von Victor Ottmann. In: Berliner Lokal-Anzeiger vom 25. November 1930. S. dazu die Kleine Mitteilung »Weihnachtspropaganda« im Bbl. 283 vom 6. 12. 1930. Kleine Mitteilungen Das Börsenblatt vom Sonnabend, dem 27. Dezember, fällt der Weihnachtsfeiertage wegen aus. Für die Nummer vom 29. De zember bestimmte Anzeigen bitten wir rechtzeitig anfzugeben, sodaß sie am 24. Dezember früh vorliegen. D. Schristl. Wie war das buchhändlerische Weihnachtsgeschäft 1930? — Für Beantwortung dieser Frage möglichst bald nach Weih nachten wäre die Schriftleitung des Bbl. dankbar. Sie hofft auf ebenso zahlreiche und ausführliche Berichterstattung wie in den ver gangenen Jahren. Auch Mitteilungen über die vom Verlag oder anderen Zweigen des Buchhandels gemachten Erfahrungen sind er wünscht. Besonders interessieren folgende Fragen: 1. die Zahl der Käufer im Verhältnis zum Vorjahr: 2. die Höhe des Gesamt umsatzes im Verhältnis zum Vorjahr; 3. die Durchschnittshöhe der Einzelkänse; 4. welche Rolle spielten ältere Werke im Ver hältnis zu Neuerscheinungen: 5. wie groß war der Anteil des vom Lager Verkauften gegenüber dem zu Bestellenden; 6. wie hat das Bestellwcsen funktioniert; 7. brachten die billigen Ausgaben neue Käuserfchichten in den Laden. 100 Jahre Fr. Königs Hof-Buchhandlung in Hanau. — Am 15. Dezember 1Ä0, im 28. Lebensjahre stehend, gründete Friedrich König, der Sohn des Neu-Hanauer Bürgers und Handelsmannes Jakob Friedrich König, in seiner Heimatstadt eine Buch-, Musikalien- und Kunsthandlung im Hause des Professor Zipf, Römerstraße 182 (der jetzigen Drogerie Julius Müller). Durch eine Verkettung von Zufällen ist das Domizil der Firma König heute nach 100 Jahren in das Nachbarhaus der Gründung von 1830, an die Ecke des Markt platzes, vorgerückt. Inzwischen war das Geschäft jedoch mannigfach durch die Neustadt gewandert. In den 40er Jahren zog König zu seinen Verwandten, der Familie Wagner, in das bekannte Turmhaus am Markt (jetzt Willy Zeiß). — Nach dem Verkauf der Firma an Philipp Klein 1861 wurde sie in das von diesem erworbene Haus in der Hammergasse (jetzt Schuhhans Schwaab) verlegt. Sowohl Klein als sein Berufsgenossc Schulz hatten bei König gelernt. Schulz verblieb als Gehilfe bei Klein solange, bis beide darin überein kamen, zwar im gleichen Hause zu bleiben, aber den Handel mit Papier- und Schreibwaren abzutrennen; diesen Zweig betrieb dann Schulz ans eigene Rechnung. In den 70er Jahren übersiedelten beide wieder einträchtig in das Wagnersche Haus am Markt mit dem historischen Turm, von welchem die belagerten Hanauer sich im 30jährigen Krieg mit den landgräflichen Truppen am Windccker Wachtbaum durch Signale verständigten. Am 1. Januar 1874 gab Philipp Klein die Buchhandlung krankheitshalber an den Uckermärker Carl Pracht ans Spremberg ab und im Jahre 1889 kam die Firma von der Nordwestseite an die Südwestecke des Marktplatzes in das Wetzlarsche Hans, das für diesen Zweck mit Schaufenstern ansge stattet wurde, für die damalige Zeit eine unerhörte Neuerung am Gesicht des Marktplatzes. Nach 20jähriger Tätigkeit folgte Carl Pracht dessen langjähriger Gehilfe Richard Altmannsperger — wieder ein Hanauer. Im Jahre 1912 geriet die Firma durch eine mißglückte Verlagsunternehmung in Konkurs, nachdem eine vorher mit Hilfe des geschäftsgewandten Mit arbeiters Johann Knoblauch veranstaltete Verlagsseric deutscher Städteführer erfolgreich gewesen war. Das an sich stets gesunde Sortiment wurde in den Strudel hineingezogen. Im Oktober des gleichen Jahres erwarb der jetzige Besitzer A. Zippel ius, ge bürtig aus Amorbach in Unterfranken, die Firma mit Firmcntitel und allen Beständen und somit ist der alte gute Name Friedrich König erhalten geblieben. Friedrich König wurde im Jahre 1802 in Hanau geboren. Den Buchhandel erlernte er von 1817—1821 bei Ferdinand Boselli in Frankfurt a. M. Sein Lehrherr stellte ihm ein sehr gutes Zeugnis aus. Die Wanderjahre führten den jungen Mann nach Bremen, Leipzig und München. Ein fast sagenhafter Nimbus umschwebte die Tätigkeit des jungen König als Verleger in den 30er und 40er Jahren. Die Verlagsbestände sind längst vergriffen und Archiv exemplare sind verloren gegangen, so weit sie nicht der Zensur behörde zum Opfer gefallen sind. Als Sortimentsbuchhändler hat er sicher einen musterhaften Betrieb geführt, wie er es in seinem biedermeierisch wortreichen Eröffnungszirkular vom Dezember 1830 versprochen hat. Er lebte in einer Zeit deutschen geistigen Auf schwungs; der alte Goethe, die Brüder Grimm, die Humboldts, Savigny und viele andere waren seine Zeitgenossen und boten dem Buchhandel ein ergiebiges Feld. Die gleiche Zeitperiode lag ande rerseits im Stadium fortwährender politischer Gärung, und König war ein Mann von Mut, ein Feuergeist, der sich als Verleger und Verbreiter staatsfreiheitlicher Ideen vor Fürsten und Staatsministern nicht scheute. Durch einen dankenswerten Hinweis des Hanauer Stadtarchivs wurde eine Fundgrube im verlegerischen Wirkungsfeld des Buch händlers König anfgedeckt, deren Ausbeutung als Veröffentlichung des Hanauer Geschichtsvereins für das Jahr 1931 vorgesehen ist. Dem soll hier nicht vorgegriffen werden, doch kann gesagt werden, daß diese Schrift auf die politische Geschichte der rhein-mainischen Grenz länder in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts einige neue Schlaglichter werfen wird. Eine eigenartige Tatsache ist, daß alle bisherigen Inhaber in keinem verwandtschaftlichen Verhältnis zueinander gestanden haben. Dagegen sind in zwei Fällen frühere Mitarbeiter die Geschäfts nachfolger geworden. Herr Carl Pracht war von 1866 bis 1870 bei C. Priors Buchhandlung tätig und 1874 suchte ihn PH. Klein durch Aufruf im Börsenblatt als geeigneten Käufer seines Unternehmens, da er, von einer schleichenden Krankheit befallen, sich von den Ge schäften zurückzuziehen beabsichtigte. Er starb auch bereits drei Monate nach seinem Ausscheiden im März 1874. Klein verlegte seit 1872 das Hanauer Adreßbuch. Mit der Ausgabe von 1874 in der Hand hat ihn Professor Cornicelius gemalt. Dies meisterhafte Por trät ist ab 15. Dezember d. I. mit den Bildern der 4 übrigen In haber im Schaufenster von Königs Buchhandlung ausgestellt. Das Bild der imposanten Figur des Gründers König wurde nach einer Photographie von Grill (1864) vom Atelier Breuning in Hanau vergrößert. 1179
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder