Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-10-11
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19301011
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193010118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19301011
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1930
- Monat1930-10
- Tag1930-10-11
- Monat1930-10
- Jahr1930
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 237, II. Oktober 1930. Redaktioneller Teil. vorlknbla«, s. d. Dttchll v««hand,I. zu machen, d. h. sie zu lesen. Im übrigen wird die Masse des Propagandamaterials, die der Sortimenter in Deutschland durch zuarbeiten hat, sicher noch größer sein, denn die obenerwähnten Zahlen wurden von einer Buchhandlung des s r e in d sprachigen Auslandes ermittelt. Das Propagandamaterial, das in der glei chen Zeit von Frankreich, England und den Vereinigten Staaten eintras, betrug zusammen durchschnittlich 7 Kilo im Monat. Auch hier handelt es sich, wie man sieht, zunächst um Er fahrungen des Auslands. Aber die Schlüsse, die sich daraus ziehen lassen, dürfen in diesem Fall doch wohl ohne Bedenken verallgemeinert werden. Der Vergleich mit dem außerdeutschen Verlag beweist im übrigen vorerst nur, wieviel intensiver offen bar deutscherseits gearbeitet wird. Nur sollte eben diese Inten sität sich nicht nur in Immensität ausdrücken. Der Hauptnachteil besteht doch offenbar in der Zersplitterung und der damit zwangsläufig verbundenen Unübersichtlichkeit und Unüberseh- barkeit. In einem Durcheinander von Werbeangriffen aller Art wird der Sortimenter allerdings zu ersticken Gefahr lausen. Von geordneter Arbeit ist aber auch ein größeres Quantum immer noch zu bewältigen. Rationalisierung wird also in erster Linie Systematisierung bedeuten müssen. In diesem Sinne dürfte die Sondernummer des Börsenblattes, die in diesen Tagen herauskommt, unstreitig eine Erleichterung bringen. Da bei kann noch etwas anderes bemerkt werden. Man operiert be kanntlich immer gern mit den Riesenzahlen der Buchproduklion — 30 000! — und der Unzahl von Verlegern. An der Sonder nummer sind 123 Verleger beteiligt, und sie haben rund 1200 Titel genannt. Das sollte immerhin zu bewältigen sein, zumal wenn es in übersichtlicher Zusammenfassung vorliegt. Natur gemäß wird auch noch mehr in Betracht kommen. Aber durch Organisation kann auch da die Arbeit erleichtert werden. Die Absatzaussichten brauchen keineswegs pessimistisch beurteilt zu werden. In diesen aufgeregten Zeiten erweist sich das Buch schließlich doch überall als unentbehrlich. Dafür spricht auch die Außenhandelsbilanz. Die Ein- und Ausfuhr von Büchern und Noten hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres nach der amtlichen Statistik, also ohne Kreuzbänder, folgendes Ergebnis gezeitigt: Buchausfuhr: 41 086 ckr im Werte von RM. 27 357 000.— gegen 39 921 im ersten Halbjahr 1929, mithin fast 3"/» mehr. Von der ausgeführten Menge gingen 326 cir im Werte von RM. 920 000.— auf Reparationskonto, und zwar vornehmlich nach Frankreich. Die Bucheinfuhr hat sich im Gegensatz zur Ausfuhr um einen Bruchteil ermäßigt und betrug in den ersten sechs Monaten 1930 27 108 -ir im Werte von RM. 9 519 000.— gegen 27 888 är im ersten Halbjahr 1929. Das beweist aber noch leine Minderaufnahmesähigkeit des deut schen Marktes. An Musiknoten sind allerdings in der ersten Hälfte des Jahres 1930 nur 4 731 ckr im Werte von RM. 2 216 000.— ausgeführt worden gegen 5239 ckr in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Die Einfuhr ist ebenfalls zurückgegangen und betrug 1433 -lr im Werte von RM. 715 000.— gegen 1 632 <1? im ersten Halbjahr 1929. Das russische Buchhandelsnetz. Dem Buchhandel ist in der industriellen und Handelsstatistik der Sowjetunion noch nicht der gebührende Platz eingeräumt. Die Notwendigkeit seiner statistischen Erfassung ist verschiedentlich her vorgehoben worden. So wandte der I. Russische Bibliographentag im Dezember 1924 dieser Frage sein Interesse zu und beauftragte die kviLnaja kalats, die Zentrale Russische Bücherkammer in Moskau, mit der »planmäßigen Durchführung einer breit aufgebauten Sta tistik der Verlagstätigkeit und Buchverbreitung«. Die LniLnaja kalata konnte aber aus Mangel an Mitteln und Personal die Arbeit nicht leisten und ist nach zwei Jahren der Aufgabe ganz enthoben worden. In dem schwerfälligen Apparat der 6817, des Zentralen Statistischen Amtes der Sowjetunion, fand die Frage auch keine befriedigende Lösung. Die erste Voraussetzung dazu schuf aber der Gosizdat (Staatsverlag) der K8K8K durch Wiederherausbringung eines Adreßbuches der russischen Verleger- und Buchhändlerfirmen (^ärssuaja kuiga irckateHlLiod i knigotorZov^ed preckprijstij 8881t). Seit 1924, von I. A. Zetkin bearbeitet und von M. N. Nakor- jakov redigiert, jährlich erscheinend, bringt das neue Adreß buch auch statistische Überblicke in allgemeinster Form. Die genauere statistische Verarbeitung des Materials liegt über natürlich außerhalb der Zwecke des Adreßbuches. Damit befaßt sich nun seit etwa zwei Jahren eine eigene »Kommission zur Er forschung des russischen Büchermarktes«, die beim »Büro der Ver lage« des (ständigen) »Tagungsausschusses der staatlichen Industrie und des Handels der U.d.S.S.R.« (kjuro irckatel'Ztv 8ovsta 8'vrckvv Oo8uckai-8tv6nnoj prom^Zl6NN08ti i tvr^ovli 8881t) ge schaffen wurde. Die Ergebnisse werden als Heftreihe »Verlags- und Buchhandelswescn der U.d.S.S.R.« (russisch) veröffentlicht. Zum erstenmal liegen jetzt in zwei Heften unter dem Titel »Das Buch handelsnetz der U.d.S.S.R.«, bearbeitet von G. I. Anfilov und A. A. Kremer, auch Ergebnisse vor über die Ausbreitung des Buch handels, und zwar für die Jahre 1925—1927 (»knißotorßovsja 86t' 888k v 1925—26 Z« und dasselbe »v 1926—27 ß«, Moskau 1929, kabotnik pro8V68ö6nijs). Die Ausbreitung des russischen Buchhandels hat im großen und ganzen den Stand der Vorkriegszeit wieder erreicht. Die absolute Zahl der Unternehmungen betrug im Jahre 1911 auf dem Gebiete, das die heutige Sowjetunion einnimmt, nach D. v. Waldenberg, Nachschlagebuch über Buchdruck und Presse von Gesamt-Rußland (russisch), 2700. Waldenberg soll aber auch Kioske und Kleinbllcher- stände gezählt haben. Das frühere russische Adreßbuch kam für das gleiche Gebiet im Jahre 1912 nur auf 1259 und im Jahre 1917 auf 1806 Buchhandelsunternehmungen. Nakorjakov gibt die Gesamt zahl der Buchhandelsunternehmungen im »Adreßbuch« für das Jahr 1925/26 mit 2007 an, wobei er über 500 Verkaufshäuschen (Kioske) der Gesellschaft »kontraFont^vo peeati«, 130 solche des Staatsver lags der RSFSN in Moskau und Leningrad und etwa 6000 BUcher- verkaufsstände, die im Jahre 1925/26 von der Aktiengesellschaft »Kniga« bei den Postämtern errichtet worden sind, nicht mitgezählt haben will. Etwas genauer dürfte noch die Aufstellung bei Anfilov und Kremer sein, die die Gesamtzahl der Unternehmungen in den Jahren 1925, 1926 und 1927 auf entsprechend 1619, 1967 und 1699 berechnen. Verwaltungsanschriften, Hilfslager, Expeditionen u. dgl., ferner gewisse Zeitungs-Verlagsfilialen und Geschäftsstellen des Russischen Staatsverlags bei anderen nationalen und Staatsver lagen, wie auch Läden, die in der Hauptsache dem Zeitungs- und Zeitschriftenvertrieb, Notenverkauf u. ähnl. dienen, seien hierbei nicht mitgezählt worden. Daß diese Zahlen nun trotz sorgfältiger Siebung dennoch eine ganze Reihe zweifelhafter Unternehmungen mitumfassen dürften, geht aus verschiedenen Umständen hervor. Erstens weist das statistisch ermittelte Buchhandelsnetz im ein zelnen eine außerordentliche Veränderlichkeit auf. Nakorjakov schätzt die Zahl der Firmen des Vorjahres, die in der Ausgabe des Adreß buches für 1926/27 fehlen, auf mindestens 2552. Die genaueren Be rechnungen der Sterblichkeit (und der Geburten) von Anfilov-Kremer ergeben aber ein noch erstaunlicheres Bild: Jahr 1925 1926 Anzahl der Buchhand. Unternehm. 1619^l00°/o 1979—100°/o gingen 771-47,6"/» 995--50,3'X> neu entstanden 1119^69"/» 715^36°/» gegen Jahresende waren: 1967^121,4?/» Fir- 1699— 85,9?(» men Als »gestorben« sind dabei Firmen registriert: 1. wenn sie ganz verschwanden, 2. wenn sie den Besitzer wechselten und 3. in Moskau und Leningrad auch solche, die nach dem bemäntelnden amtlichen Aus druck »reorganisiert« wurden. Nach Erläuterung von Anfilov-Kremer verbirgt sich dahinter wie auch beim Firmenwechsel in der Regel »wirtschaftlicher Zusammenbruch des alten Unternehmens« und seine Neuorganisierung mit neuen Mitteln und zu neuen Zwecken. Die andere bedenkliche Eigenheit des russischen Buchhandels geschäfts ist seine fast durchgehende Vermengung mit Schreibwaren handel. Nach Nakorjakov (Adreßbuch) haben sich im Jahre 1926/27 nicht weniger als 9052 aller Buchhandlungen gleichzeitig mit dem Absatz von Schreibmaterialien befaßt, der vom Gesamtumsatz des Buchhandels etwa 6552 ausmachte, und den Buchhandel schon ge radezu verdrängte. Folgende Aufstellungen mögen das Bild des russischen Buch handels noch im einzelnen näher beleuchten. Zur Aufstellungs methode sei noch bemerkt, daß nach Angabe Anfilov-Kremers Filialen von Verlagen nur in den bestimmten Fällen, wo sie tatsächlich noch als solche Anstalten anzusprechen waren, zu den Verlagen gerechnet wurden. 989
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder