ssis- 213,13, September 1830. Fertige und Künftig erscheine Bücher. Neue Romane. Von Das Dichterische einer Frau, dazu die Fähigkeit, den technischen Boiwurf zu ge stalten, begrübe ich in ^oe Lederer, Endlich wieder einmal eine absolute Be- Eine Frau mit Verve und Charme, mit Stil und Sprache, mit Blick und Kraft, mit Gezllhl und Objektivität! Musik der Nacht beikt der Roman, den ich begeistert las. ' Ich schlug ihn im Hauptbahnhof München auf. Es war eine Mainacht. Ich fuhr nach Berlin. Ich vergab die Unruhe der Reise, ich vergab das Gebot der Nacht nach Schlaf, ich las und ich war bei einem Ereignis zu East, dessen saubere Musikalität mich tief be schenkte. Sybil liebt. Dieser Mann wollte nie heiraten. Uner wartet sagt er ihr die Ehe zu. Die Verwun derung über den veränderten Entschluß be unruhigt Sybil. Diese Unruhe und ihre Zweifel lassen sie einen Brief stehlen. Dieser Diebstahl läßt sie einer Liebesnacht verfal len, an deren Morgen sie den Brief liest, der ihr Todesurteil enthält. Morbus Addisonii... Ein schöner, wis senschaftlicher Name für einen schnellen, be stimmten, häßlichen Tod! Sie streicht mit der Hand über eine Land karte, sie streichelt das viele blaue Meer, sie berührt Südamerika mit der Hand, sie baut in Sao Paulo ein schönes Haus für den Geliebten ihrer einzigen Liebesnacht, sie ver- pslichtet eine alte Seele, die sie betreut, z» tiesstem Schweigen über die Wirklichkeit dieses Geschehens, sie läßt den Geliebten nur grüßen und dann flieht sie vor der Krank heit, wie hieß sie doch gleich...? Morbus Addisonii. . . Sie läßt sich aus dem Fenster fallen in das mütterliche, zärtliche, ewige Nichts . . . Die Fabel ist das geringste an diesem Buch, ihre Zucht, ihre Disziplin schon mehr, aber die Bedeutung dieser Erzählung liegt in den Schwingungen der Worte, die alle tönen, die alle überprüft wurden aus die Reinheit ihres Klanges. Kurz, die Erzählung wird zum Anlaß für ein wehmütiges und demütiges Gesicht, jür eine süße Strophe menschlichen Gleichnisses. Ich erhielt zu gleicher Zeit ein zweites Buch von der gleichen Verfasserin zugejchickt. Nichts ist für einen Prüfenden gefähr licher, als vom gleichen Verfasser zwei Werke zu lesen. Die meisten schreiben sich ab, und man durchschaut die Technik und die Melodie. Lxderer beliebt diese lächerliche Ee- Da°.^U,ädchen, George hat andere Ar^oersucht sichinsi Stil der Ballade. Eine Liebende, eine Dienerin ihres Herzens unv damit ihres Blutes in ihrer Sinnlichkeit, kommt aus einen zu und geht und verkommt und vergeht . . . Kein Pathos, kein Ethos, leine Anklage, leine Rechthaberei. Die Ge schichte einer großen Liebe, einer sinnlichen Sehnsucht, ein Unterwegs ohne Ziel und am Ende ein Ziel ohne Wege, ein kleiner Blutsturz, ein Sturz in das eigene Blut, in die blutrote Auslösung . . . Eine Bal lade . . .? Ein Chanson. . .? Worte, Worte! Ein zierliches Dasein, eine Verzückung, ein Gefühl beschworen . . . und das Leben wird meineidig an dieser Beschwörung wie so ost . . . Univsrsitsr Börsenblatt f. b. Deutschen Buchhandel. 97. Jahrgang. Hanns Johst ein Leisxiel die begeisterten Olteile last der gesainten deutsclren ?resse I^Iusik c!er I^octit k/m/ar-F 266 Serien /.rr^urarrrsiattrrrrL: Ar'rrbrrrrr/eerc/trrrrrrF von //r/r/e /i re/rrer- ern^er/rrre/ri rrrr^ Ae/üee önl/on/ernen. /Vers? /1,1/. Der ^lisatr des serielles steigt von ^ag rn 3g. Die I. ^.ullage (I.—7. tausend) war irr 4 Monaten verdrillen. 8oel>sn erselieint die 2. kuklsgs (S.—13. 7su»snM Das öneli ist nacli Inhalt und Ausstattung das gegebene Ocselienlr lür die Dame und rvird in dieser ^igenselralt <len eilinaclitsniarllt lrelierrsclien. Dal? es auclr ruannlielren I^esern eine erlesene Kostbarkeit l-edeutet, -eigt die nelren- »teliende Kritilr. Onverinindert liält die I^aclilrage an nael» dein Lrstlingsiverlr der Jugendlielien Dieliterin Dos dlöclctisn Qsorgs Deut-cke Vsr>ssL-^»r««nseLeIlLckskt verlinU, S0 ^susnt-ienrtrsLL« S 901