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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-08-09
- Erscheinungsdatum
- 09.08.1930
- Sprache
- Deutsch
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X- 182, 9. August 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. das Format, der Preis und die Verleger angegeben. Im zweiten Teil sind die Werke nach ihrem Inhalt geordnet. Jeder Band umfaßt längere Zeitabschnitte, seit 1906 erschien ein Band alle zwei bis drei Jahre. Damals wurde die Arbeit von Lorenz von dem Schweden Jordell fortgesetzt, seit dessen Tode war die Fort führung des Werkes lange unterbrochen. Vor einiger Zeit hat die Buchhandlung Champion (5, quai ItlalaguLis, Paris) Jordells Arbeit übernommen, die Fortsetzung ist aber bisher erst bis zum Jahre 1921 gediehen. Solche bibliographische Arbeiten sind, nach unserer Ansicht, nur lebensfähig, wenn sich i.hnen ein Mann mit unerschütterlichen! Glauben ausschließlich widmet. Wer Jordell näher kannte, erinnert sich, wie leidenschaftlich er sich seiner Auf gabe annahm. Er beschäftigte sich mit allen Einzelheiten, ohne einen Mitarbeiter zur Hilfe zu nehmen. Eine große bibliogra phische Arbeit auszuführen ist fast ein Apostelamt, sic kann niemals von eineni kaufmännischen Unternehmen vollkommen verwirklicht werden, wenn ihr auch der beste Wille entgegenge bracht wird. Den Katalog von Lorenz sollte jeder Buchhändler besitzen, der sich ernstlich und zeitgemäß dem französischen Buch handel widmen will. Der Preis ist allerdings sehr hoch, ein ge bundenes Exemplar kostet gegenwärtig 9000 Franken, und es kommt selten vor, daß sich ein gut erhaltenes Exemplar anti quarisch unter 6000 Franken findet. Le S o u d i e r, der bekannte Pariser Buchhändler, war ebenfalls begeistert für die Bibliographie tätig. Die Buchhänd ler zollen ihm große Anerkennung für die Nachschlagewerke, die er zu einer Zeit herausgab, die leider vorbei ist. Er hatte den Plan gefaßt, ein Sammelwerk mit den Katalogen aller franzö sischen Verleger, verbunden mit einem Autoren- und systematischen Verzeichnis unter dem Titel: »OibliogrLpbis ^rsnegiss. Herste Serie) herauszugeben. Dieses wichtige Werk umfaßt leider nicht alle erschienenen Werke, da doch nicht alle Verlagskataloge darin enthalten find bzw. nicht alle Verleger Kataloge zur Verfügung stellten und da auch die Verlagskatalogc eine große Anzahl Werke nicht enthielten; es war aber doch genügend vollständig, um aus gezeichnete Dienste zu leisten. Es umfaßt zehn Bände, der letzte ein Titel-Register bildend. Le Soudier vervollständigte diese »Lidlioqrapbjk rrüneaiss« durch eine zweite Serie, die aus zwei Bänden besteht, der eine von 1900 bis 1904, der andere von 1905 bis 1909 reichend. Diese waren nicht'mehr eine Zusammenstel lung von Verlegerkatalogen, sondern Verzeichnisse nach Verfasser namen, Titeln und Schlagwörtern. Le Soudier war einer der ersten, der sich die Einteilung der Titel nicht nach Wissenschafts gebieten, sondern nach Schlagwörtern zu eigen machte, was das Aufsuchen sehr erleichtert. Leider hat Le Soudier sein Werk nicht fortgesetzt, was sehr zu bedauern ist. Jedoch bleibt seine »Liblioxraxbis ein bedeutendes Hilfsmittel für bibliographische Nachforschungen bis zum Jahre 1909. Er veröffentlichte aber bis 1923 das »Nsmo- rial äs I-> lübraii-ie ^rsnesise«, das wöchentlich erschien, und das gewissermaßen eine Ergänzung seines großen Werkes bildet, so- das das »IHsmorial» ergänzt und ein systematisches Verzeichnis enthält. Die Firma Le Soudier veröffentlicht außerdem jedes Jahr den öcimuLirs äs8 äouroaux. Nsvuss et Oudltsations Rsrioäiquse. Er ist für den Buchhändler sehr nützlich, da er die Erscheinungs weise und den Abonnements-Preis der Zeitschriften und Zeitun gen angibt. Allerdings beschränkt er sich auf die in Paris er scheinenden. Will man über die in der Provinz erscheinenden Zei tungen und Zeitschriften etwas wissen, so kann man den Limu- Rate ziehen, der aber nicht ausschließlich für den Gebrauch des Buchhändlers bestimmt ist. Wir kommen jetzt bei dieses schnellen Übersicht der biblio graphischen Hilfsmittel zu der großen Publikation, die gewisser maßen heute die Quelle unserer nationalen Bibliographie ist, nämlich die »Hiblioqrsxbis äs 1a risucs«, deren Titel wie folgt zu ergänzen ist: »äournal Aänöral äs I'Imprimsris st äs 1a lüdrairl« pudlis 8ur 168 Ooeumsutg kouriÜ8 par ts Nirüstärs äs t'Inlörisur«. Sie ist Eigentum des dsrets äs 1a lübrairis (117. Loutsvarä kaint- Oermaill in Paris) und erscheint seit 1811. Sobald ein Buch- 754 Händler sich seines Berufes mit einiger Gewissenhaftigkeit widmen will, kann er dieses Fachblatt nicht entbehren, das jede Woche am Freitag erscheint, und das ihn zuverlässig über alle Neuerschei nungen auf dem laufenden hält. Die »Lidliograpkis äs ta ri-anss« besteht, abgesehen von einem dokumentarischen Teil, der Vereins-Mitteilungen bringt, aus zwei sehr verschiedenen Abteilungen: die eine ist der offizielle Teil, die eigentliche Bibliographie, zusammengestellt nach den Unterlagen, die das Ministerium des Innern liefert, die andere, sehr umfangreiche, enthält die Anzeigen der Verleger, durch die sie die Sortimenter von ihren Neuerscheinungen unterrichten. Die in der ersten Abteilung aufgeführtcn Werke sind die, von deren Erscheinen die Räxis äu DsgSt Osgal jede Woche die LidliograMs äs la kraucs in Kenntnis setzt. Das Gesetz ver pflichtet einerseits jeden Verleger und anderseits jeden Drucker, je ein Exemplar von allen Druckschriften, die sie veröffentlichen, kostenlos der Libliotköque «atiouLls zuzustellen. Diese beiden Exemplare aller neuen Bücher gehen in den Besitz der National bibliothek über und deshalb ist der Anzeige von jedem Titel der Hinweis auf die Standorts-Nummer in dieser Bibliothek beige- fllgt. Durch diese gesetzlichen Bestimmungen könnte die jede Woche erscheinende Liste in der öiblisgrapkis äs brmu.s sehr vollständig sein, da sie die gesamte Produktion von Büchern und Broschüren verzeichnen soll, die in Paris oder in der Provinz ge druckt werden. Leider kommen aber noch viele Unterlassungen vor, die nicht von den bekannten Verlagsfirmen herrühren, son dern von Gelegenheitsverlegern, Klöstern oder religiösen Gesell schaften, die infolge Unkenntnis der gesetzlichen Verordnungen ihnen keine Folge leisten. Trotzdem ist dieser Teil der Uiblioqrspkis äs tu krsncs eine unvergleichbare Quelle, die die Unterlage aller anderen bibliographischen Werke bildet. Die einzige Nnzuträg- lichkeit besteht darin, daß die behördlichen Formvorschriften der Eintragung zu viel Zeit erfordern, vor allem für die in der Pro vinz erschienenen Bücher. Das Ergebnis davon ist, daß die Neu erscheinungen mit einer Verzögerung von zwei bis sechs Monaten eingetragen werden. Es ist deshalb nicht die Liste in der Lidlio- grapbis äs la krauss, an die man sich halten kann, wenn man über die Neuerscheinungen unterrichtet sein will, sondern die zweite Abteilung mit den Anzeigen der Verleger. Die Anzeigen sind vollkommen freiwillig, sodaß niemand verpflichtet ist zu inserieren, aber das Journal ist so wichtig für alle Buchhändler, daß jeder Verleger, auch wenn er wenig pro duziert, in seinem Interesse handelt, in den Anzeigen vertreten zu sein. Einige Verlegerfirmen übertreiben sogar und glauben, daß es notwendig sei, mit der Größe ihrer Anzeigen aufzufallen, was in einem ausschließlich beruflichen Organ unverständlich ist. Es erscheint uns überflüssig, soviel mehrseitige, sehr kostspielige An zeigen aufzugeben, uin ein einziges Buch im Preise von 12 Fran ken bekanntzugeben. Doch es ist vergeblich, sich darüber zu unter halten: Es ist gewissermaßen ein Kampf des Ehrgeizes zwischen Konkurrenten, der nicht zu beseitigen ist! Auf alle Fälle sind es die Anzeigen, die der Buchhändler zuerst zu Rate zieht, um unter richtet zu sein über das, was erscheint und erscheinen wird, und um eine genügende Anzahl von den Büchern zu bestellen, die ihn besonders interessieren. Zu beachten ist, daß der vom Verleger gewährte Rabatt in den Anzeigen nicht abgedruckt wird, er be findet sich auf einem losen grünen Blatt, das am Anfang der Nummer cingefügt ist, und das der Buchhändler entfernt, wenn er seinein Kunden das Journal übersendet. Wie kann die »Lidliogr-Ipkie äs la Uranos« als Katalogmate rial dienen und in der Fachbibliothek des Buchhändlers Platz finden? Gewöhnlich bewahrt der Buchhändler nur den ersten Teil (ckäpSt tögsl) auf. den er sorgsam beiseite legt. Den voll ständigen Jahrgang läßt er mit dem alphabetischen Register, das erst im Juni erscheint, binden. Dieses enthält die Namen der Verfasser in alphabetischer Ordnung und verweist auf die wöchent lichen Verzeichnisse. Bis vor einigen Jahren wurde es durch ein systematisches Register vervollständigt, in dem die Werke stofflich geordnet waren; der dsicls äs Is lüdrsiris hat aber seine Heraus gabe aufgegeben. Die Sammlung der Register zur »üibliogigpbis äs I-, rranss« ist jedenfalls ein hervorragendes Hilfsmittel, das der Buchhändler nicht entbehren kann.
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