Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-08-09
- Erscheinungsdatum
- 09.08.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19300809
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193008099
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19300809
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1930
- Monat1930-08
- Tag1930-08-09
- Monat1930-08
- Jahr1930
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X; 183, g. August 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Am 9. August 1920 nahm der Gründer seinen einzigen Sohn, Herrn O t t o Q u i tz o w, der seit 1911 mit Unterbrechung der Kriegs jahre im Buchhandel tätig war, als Teilhaber in die Firma auf und veränderte diese damit in eine F-amilien-Kommanditgesellschaft. Vater und Sohn arbeiteten in selten schöner Gemeinschaft. Ihre ganze Kraft floß dem Unternehmen zu, das seit 1920 manche Ver größerung erfuhr. 1921 wurde eine Exportabteilung angegliedert. In den folgenden Jahren war ein steter Aufschwung trotz der allge meinen schlechten Geschäftslage zu verzeichnen, was vornehmlich wohl darauf zurückzusühren ist, daß die Firma nicht nur rein wirtschaft lichen Grundsätzen nachgegangen ist, sondern auch stets ihre kul turellen Aufgaben erfüllt hat, wovon auch die Tochtergesellschaften, die mit der Jubelfirma eng verwachsen sind, Zeugnis ablegen. So der 1923 gegründete Otto Quihow Verlag mit seinen Bändchen klassischer Dichtung, von denen bisher 17 verschiedene Bände in über 100 000 Exemplaren verbreitet werden konnten, seiner kulturgeschicht lichen Serie und seinen Reisewerken. Durch die Ungunst der Zeit wurden der lebhaft begonnenen Entwicklung Einschränkungen aufer legt, und im Jahre 1929 wurde ein Teil des Verlags an den Carl Schllnemann Verlag in Bremen verkauft. Der Verlag bleibt aber weiter bestehen, wenngleich auch die Richtung der jungen Generation nicht fortgeführt werden wird; dafür wird aber die bibliotheks- wtssenschaftliche Serie, in der vr. Pieth und Or. Schneider Werke herausgegeben haben, weiter ausgebaut. Am 10. Oktober 1925 kam die aus der Firma Lübcke L Röhring hervorgegangene Buddenbrook-Buchhandlung in den Besitz der Firma Richard Quitzow. In dieser Buchhandlung sollte vornehmlich das schöngeistige Buch geführt werden und in den herrlichen Räumen der Buddenbrook-Buchhandlung, die so recht geschaffen waren zum Schmökern und zum Stöbern, sollte eine Stätte für Lübecks literari sches Leben geschaffen werden. Der Erweiterung der buchhändle rischen Kulturarbeit dienten die von Herrn vr. Fritz Endres ge leiteten Buddenbrook-Abende. Was hier geleistet wurde, spiegelt sich wider in den Namen der Dichter, die hier gesprochen haben: Thomas Mann, Hans Carossa, Wilhelm von Scholz, Hans Grimm, Rudolf G. Binding, Rudolf Alexander Schröder, Hans Friedrich Blunck, Earl Georg Heise, Andersen-Nexö, Stefan Zweig, Josef Ponten, Walter von Molo, Albrecht Schaeffer, Freiherr von Münchhausen, Wilhelm Schäfer, Otto Anthes. Diese Abende sollen auch iu Zukunft fort gesetzt werden. Leider erwies sich Lübeck aber als zu klein, um zwei so große Firmen mit über 40 Mitarbeitern nebeneinander bestehen zu lassen, und so wurde schweren Herzens 1029 der Entschluß ge faßt, die Buddenbrook-Buchhandlung mit der Firma Richard Quitzow in gemeinsame Räume zusammenzulegen. Im Juni 1927 starb der Gründer der Firma, Herr Richard Quitzow, nach einem äußerst arbeitsreiche«, aber auch vou Erfolg gekröntem Leben in Tegernsee, wo er zur Erholung geweilt hatte. Seit dieser Zeit liegt die Leitung in den Händen seines Sohnes Herrn Otto Quitzow, der, wie der Vater, ebenfalls in zahlreichen Ehren ämtern tätig ist: Handelskammer, Bildung-Ausschuß des Börsenvcr- eins, Vorstand des Einzelhandelsverbandcs und mehrere buchhänd- lertsche Verbände. Von seinen »Verkaussgesprächen im Sortiment« in den vom Börsenverein herausgegebenen Schriften zur Buch werbung ist eine Neuauflage in Vorbereitung. Erwähnt mag noch werden, daß im Jahre 1928 eine Agentur des Norddeutschen Lloyd der Firma Richard Quitzow übertragen wurde. In dem bisherigen, von dem Gründer geschaffenen Nahmen: »Dienst am Buch« soll die Firma, die weit über die Grenzen Deutsch lands hinaus Anerkennung genießt, wcitergeführt und in wirtschaft lich günstigeren Zeiten auch weiter ausgebaut werden. Sie soll eine Pflegestätte des guten Buches sein, will aber auch durch die vor zwei Jahren ins Leben gerufene moderne Leihbücherei allen denen dienen, die dnrch die Not der Zeit sich die Freude am eigenen Buch versagen müssen. Neue Räume. — Die Firma Otto Meißner in Hamburg hat ihr im Zentrum Hamburgs — unmittelbar am Rathausmarkt — gelegenes Geschäftshaus einem gründlichen Umbau unterzogen. Mitte August wird der neue Laden, der den bisherigen an Laden fläche etwa um die Hälfte übertrifft und zahlreiche Helle, für Aus stellungen und Vorträge bestens geeignete Räume aufweist, eröffnet. An der Eröffnnngsausstellung beteiligen sich fast alle namhaften belletristischen und wissenschaftlichen Verleger. Der Umbau ermöglicht die straffere Zusammenfassung der bisher über drei Geschosse ver teilten Abteilungen des Betriebes in einem einzigen Geschoß zu ebener Erde. Statt bisher zwei Schaufenster und drei Schaukästen werden künftig fünf Schaufenster und drei Schaukästen die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich ziehen. Das Ladeninnere ist übersichlich nach den Hauptabteilungen des Betriebes gegliedert: Schöngeistige Literatur, Jugendschriften, Wissenschaftliche Literatur, Landkarten und Lehrmittel. — Eine ganz besondere Bedeutung für die künftige Weiterentwicklung des Unternehmens dürste die jetzt zur Durchfüh rung kommende Angliederung der unter dem Namen »Leihbiblio thek Laeisz« in Hamburg bestens bekannten Firma Julius O. Kricke A. B. Laeisz Nachf. mit ihren fast 100 000 jährlichen Besuchern haben. Diese Firma feiert am 1. Oktober d. I. ihr hundertjähriges Bestehen und gehört seit ihrer Gründung zu den führenden Firmen ihrer Branche in Deutschland. Der Zusammenschluß der beiden alten, sich gegenseitig gut ergänzenden Firmen ist nicht nur ein kluger Gedanke angesichts der jetzigen wirtschaftlichen Verhältnisse, sondern sicherlich auch ein neuer Beweis dafür, daß auch heute noch hansea tischer Unternehmungsgeist und Wagemut ihre schier sprichwörtliche Bedeutung haben. Internationale Hygiene-Ausstellung in Dresden. — Der Wunsch und der Zwang zur Knappheit und Kürze hat es verschuldet, wenn in meinem Bericht in Nr. 171 des Börsenblattes die im Hygiene- Museum selbst ausgestellten und ausgelegten Buchverösfentlichungen nicht mit der Ausführlichkeit und Vollständigkeit erwähnt und be sprochen worden sind, die ihrem Wert und ihrer Bedeutung zu kommen. So sei hiermit noch nachträglich mit be sonderem Nachdruck auf die Ausstellungskabine des Ver lags Johann Ambrosius Barth-Leipzig hin gewiesen, in der das vom Deutschen Hygiene-Museum durch seinen Wissenschaftlichen Direktor vr. Martin Vogel herausge gebene Werk »Der Mensch, Vom Werden, Wesen und Wirken des menschlichen Organismus« zur Auslage gelangt. Dem Besucher der Ausstellung werden vor allem die 65 farbigen Tafeln willkommen sein, die die berühmten Schaustücke des Museums wiedergebcn. E. Haupt. Verbotene Druckschriften. — Von der Wochenschrift »Die Schwarze Fahne« sind folgende Ausgaben unbrauchbar zn machen: Nr. 12 Jahrg. 27, Nr. 14 Jahrg. 27, Nr. 16 Jahrg. 27, Nr. 17 Jahrg. 27, Nr. 23 Jahrg. 27, Nr. 28 Jahrg. 27, Nr. 29 Jahrg. 27, Nr. 30 Jahrg. 27, Nr. 32 Jahrg. 27. 596 l ^ 1 27. Berlin, 2. August 1930. PP <l ä). Der 4. Strafsenat des Reichsgerichts hat in der Sitzung vom 13. und 14. Juni 1930 u. a. für Recht erkannt: Im Rahmen des 8 41 Abs. 2 St.-G.-Bs. sind nebst den zu ihrer Herstellung be stimmten Platten und Formen unbrauchbar zu machen die Druck schriften: a) Der Polizeibeamtc Nr. 2 vom Juli 1929: b) Der Po- lizeibcamte Nr. 3/4 vom November 1929; e) Der Landespolizist Nr. 1 vom Juni 1929. 1496 I ^ 1/29. Berlin, 2. August 1930. PP d ä). Das Schöffengericht in Halle a. S. hat in seiner Sitzung am 23. Juni 1930 für Recht erkannt: Bei allen Exemplaren des Volks kalenders der Kommunistischen Partei Deutschlands, Bezirk Halle- Merseburg 1930 ist der letzte Satz des Artikels »Die Nationalsozia listen als Stoßtrnpp der faschistischen Diktatur« S. 31 unbrauchbar zu machen, ferner derjenige Teil der Platten und Formen, auf dem sich dieser Satz befindet. 4 I 2021/29. 21 129 30. Halle a. S., 30. Juli 1930. StA. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 707 vom 6. August 1930.) ?ersonalnackrickten. Jubiläum. - In der Stille des kleinen Landstädtchens O st e r- w i e rk am Harz begeht am 11. August d. I. Herr Rudolf Zick fel d t das sünfundzwanzigjährige Jubiläum der Alleininhaberschaft seiner Firma A. W. Zickfel dt, die sein Vater August Wilhelm Zick- feldt 1868 gegründet hatte. — Rudolf Zickseldt wurde am 23. Oktbr. 1870 in Osterwieck geboren. Er besuchte einige Jahre die Volks schule des Heimatortes und dann das Gymnasium in Braunschwcig. Nach Abschluß der höheren Schule erhielt er eine sehr gründliche Ausbildung als Buchdrucker (Schweizerdegen) in der väterlichen Buchdruckerei und machte daraus eine reguläre buchhändlerischc Lehre in der Firma E. Hiihn in Kassel durch; anschließend war er in den Verlagen von Hinrichs in Leipzig und Puttkammer L Mühlbrecht in Berlin als Gehilfe tätig. Nach Ableistung der einjährigen Militär-Dienstpflicht trat Rudolf Zickseldt 1894 in die Leitung der väterlichen Firma ein, die schon damals vier Hauptgeschästszweige umfaßte: eine Buch- und Kunstdruckerei, einen Zeitungsvcrlag, eine Verlagsbuchhandlung und eine Sortiments- und Versandbuchhand lung. Rudolf Zickseldt widmete sich vor allem der Modernisierung des Buchdruckereibetriebcs unter gleichzeitigem planmäßigen Ausbau des Verlages in der Richtung, wertvolle pädagogische Literatur für das deutsche Volksschulwesen zu schaffen. 759
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder