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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1930
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- 1930-07-03
- Erscheinungsdatum
- 03.07.1930
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X- 151, 3. Juli 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. Richtlinien für Abschlüsse zwischen Verlegern und Übersetzern.*) Von Erwin Magnus, Vorsitzendem des Bundes deutscher Über setzer. Unter den Übersetzern — und unter den Verlegern übrigens auch — herrscht noch allgemeine Unsicherheit über Art und Höhe der Honorierung. Im allgemeinen, kann man sagen, gibt es eine grundlegende Trennung zwischen Büchern, deren Ubersetzungsrecht der Übersetzer selbst erworben hat, und die er nun einem deutschen Ver lage anbietet, und solchen, die der deutsche Verlag vom Autor (oder dessen Verlag oder Agenten) erworben hat, und für die er sich einen Übersetzer bestellt. Hat der Übersetzer das llbersetzungsrecht seinerseits erworben, so tritt er dem deutschen Verlage gegenüber in die Rechte des Autors ein. Grundsätzlich sollte der Übersetzer in diesem Falle zu Bedingungen abschlietzen, die denen für ein deutsches Buch ent sprechen. Also etwa für einen Roman in durchschnittlicher Auf machung und Preislage 15 Prozent vom Ladenpreis des broschierten Exemplars, vorauszahlbar für eine Auflage, deren Höhe im allge meinen zwischen 3000 und 10 000 schwanken wird. Anders, wenn der Verlag selbst die Rechte direkt erworben hat und einem Übersetzer das Buch übergibt. In den meisten Fällen wird der Verlag geneigt sein, den Übersetzer mit einem Pauschale abzufinden. Verleger, die nicht in den Ruf kommen wollen, die Notlage der Übersetzer ausnutzen zu wollen, zahlen heute ein Mindest honorar von 50 NM für den normalen Druckbogen (16 Seiten zu 1500 Buchstaben), teilweise werden jedoch schon weit höhere Hono rare — bis zu 200 NM — bezahlt. Gerechter für beide Teile er- und zwar 5 bis 7)4 Prozent vom Ladenpreis des broschierten Exem plars, garantiert mit einem Betrage, der etwa 30 RM für den normalen Druckbogen entspricht, sodaß dem Übersetzer wenigstens Barauslagen und Zeitaufwand ersetzt werden. Hier ein Beispiel: Der Übersetzer erhält für einen Roman von 20 Bogen ein Pauschale von 75 NM für den Vogen, d. h. also 1500 RM. Oder er erhält 5 Prozent von einem Broschur-Ladenpreis von 4 RM, also 20 Pf., vorausbezahlt für 3000 Exemplare mit 600 NM. Verkauft der Ver lag nur 3000 Exemplare oder darunter, so hat er selbst ein schlechtes Geschäft gemacht und der Übersetzer auch. Bei einem Verkauf von 10 000 Exemplaren hingegen hat der Übersetzer 2000 NM erhalten und kann zufrieden sein, wie auch der Verleger es sein wird. Da das Autorenhonorar häufig nach Überschreitung einer gewissen Ab satzgrenze steigt, läs;t sich kaum etwas dagegen sagen, daß in solchen Fällen das Honorar des Übersetzers von diesem Zeitpunkt an etwas herabgesetzt wird, also etwa von 5 auf 4 Prozent oder von 7)4 auf 5 Prozent. Ganz ungeklärt ist noch die Frage des Vorabdruck-Honorars. Eine vor kurzem an die Mitglieder des Bundes deutscher Übersetzer ge richtete Umfrage hat nur wenige und teilweise stark abweichende Antworten gezeitigt. Prinzipiell — das sei hier festgestellt — hat der Übersetzer Anspruck auf eine Beteiligung. Hat der Übersetzer die Rechte des Buches erworben und erzielt er einen Vorabdruck, ehe er einen Buchverlag gefunden hat, so hat er selbstverständlich nur mit dem Autor abzurechnen. In jedem Falle hingegen, in dem der Übersetzer schon mit einem Buchverlage abgeschlossen hat — einerlei, welcher der Teile Inhaber der Rechte ist —, erscheint mir eine Drittelung des Vorabdruckhonorars zwischen Verlag und Autor und Übersetzer angemessen. Dasselbe gilt auch von Nachdruckhono raren. Diese Regelung hat den Vorteil, daß alle Beteiligten das gleiche Interesse an der Unterbringung der Abdrucke haben und Hand in Hand arbeiten werden, wobei in manchen Fällen die Erfahrun gen des Übersetzers denen des Verlegers überlegen sein werden. Unsagbare Mißstände herrschen bei der Honorierung von Bllhnen- übersetzungen. Wir sammeln hierzu noch Material und werden dem nächst darauf zurückkommen. *) Es dürfte den Verlag sicherlich interessieren, diese von Erwin Magnus, dem Vorsitzenden des Bundes deutscher Übersetzer, aufge stellten »Richtlinien für Abschlüsse zwischen Verlegern und Über setzern« kennenzulernen. Der Abdruck geschieht im Einverständnis mit dem Schutzverband deutscher Schriftsteller, in dessen Zeitschrift: »Der Schriftsteller« Heft 5, 1930, sie zuerst erschienen sind. Wie ein Buch gedruckt wird. Ein Blick in die Werkstatt des Schriftsetzers und Buchdruckers. Nach dem russischen Volks buch von vr. Schitkoff neu bearb. von A. Pfeilschifter. Stutt gart, Franckh'sche Verlagshandlung. 48 S. mit Abb. Mk.—.70. (Augen auf! Heft 201/201 s.) An Lehrbüchern über die Buchdruckerkunst ist kein Mangel. Sie sind für Berufsangehörige bestimmt und setzen ein bestimmtes Maß von Fachwissen und -können voraus. Für den Außenstehenden bleibt das Handwerk des Setzers und Druckers weiterhin eine geheimnis volle »Schwarze Kunst«. Dem Autor eines Buches wie überhaupt allen denen, die mit einem Druckhause ständig in Verbindung stehen, insbesondere also dem Buchhändler, ist ein Vertrautsein mit den elementarsten Grundbegriffen graphisch-buchgewerblichen Schaffens vonnöten. Die gebräuchlichsten Schriftgrade und -charaktere, die Korrekturzeichen, die Merkmale der drei Hauptdruckverfahren, Buch druck, Offset und Tiefdruck, wird man hier als bekannt voraussetzen dürfen, um das Zusammenarbeiten mit dem Drucker zu erleichtern. Da nun aber das gedruckte Wort und Bild Gemeingut des ganzen Volkes geworden ist, sollte man auch wünschen müssen, daß jeder mann, und sei er auch der vollkommenste Laie, mit der Entstehung eines Buches vertraut gemacht wird. Die Zeitungen bringen des öfteren technische Plaudereien aus ihren Werkstätten. Dem Verleger und Drucker eines Buches steht ein derart willfähriges Publikations mittel im Dienste der eigenen Sache nicht zur Verfügung. Leider, wird man sagen, denn es ist gut und nützlich, wenn der BUcherkäufer das Buch nicht nur liest, sondern sich auch über die Entstehung des Buches eigene Gedanken machen kann. Als wichtigste Erkenntnis würde sich dann wohl diejenige einstellen, daß Bücher heute im Ver gleich zu dem großen Aufwand an technischen, künstlerischen und finanziellen Mitteln und gegenüber den allgemein gestiegenen Kosten der Lebenshaltung sehr, sehr billig sind. Eine volkstümliche Ein führung in die Technik des Buchdrucks könnte auch zwischen Buch händler und Bücherkäufer Mittlerdienste leisten. Von solchen Erwägungen ausgehend, ist die Herausgabe des ein gangs angeführten Büchleins nur zu begrüßen. Technische Dinge, zumal wenn sie auf so vielseitiger und komplizierter Grundlage be ruhen wie im Buchdruck, lassen sich nicht leicht in allgemein verständ licher Weise schildern. Die eigentlichen Fachleute, also die Männer der Praxis, schreiben meist das berüchtigte Ingenieur-Deutsch. Nicht nur das, da die Schilderung der einzelnen Arbeitsstadien zu umständ lich und schwerfällig gerät, werden in der Regel selbst bei volkstüm lichen Einführungen allzuviel Fachkenntnisse voraussetzt. Das in der Franckhschen Verlagshandlung, Stuttgart, erschienene kleine Heft »Wie ein Buch gedruckt wird«, ist von Anton Pfeilschifter nach dem russischen Volksbuch von vr. Schitkoff neu bearbeitet. Dem kleinen Werk ist weiteste Verbreitung zu wünschen, denn ihm ist die besondere Gabe zu eigen, die Arbeit des Setzers und Druckers in liebevoller Kleinmalerei jedermann verständlich zu machen. Nach einer kurzen historischen Einführung wird das Werkzeug des Setzers geschildert: Lettern, Füllmaterial, Winkelhaken, Setzkasten, der Umbruch, die Kor rektur, dann die Setzmaschine, das Klischee, die Druckverfahren, selbst die Stereotypie fehlt nicht! In allem geht das Büchlein den Dingen auf den Grund, und ohne ermüdend zu wirken, weiß es bei aller fach technischen Nichtigkeit angenehm zu plaudern. Ein kleiner Schluß abschnitt ist der Arbeit des Buchverlegers gewidmet. Verständlich wie der Text ist auch der illustrative Teil. Zu alledem hat sich das Büchlein noch die Aufgabe gestellt, neben dem Verständnis für die Arbeit des Setzers, Druckers und Buchhändlers bzw. Verlegers auch die Liebe für das Buch zu wecken. So kann man mit gutem Ge wissen dieser sympathischen Neuerscheinung weiteste Beachtung wün schen. Das Heft ist ein buchgewerbliches Laienbrevier für Schule und Haus. s. ^llre88bucli 6er ^clfe88dücster. 20. ^uklage. Verlag LI. Du Llontz Ledauberg, Köln. I^ackenpreiZ KLI 3.—. Wie oft wird beim Sortimenter das oder jenes Adreßbuch ver langt und wie oft benötigt er selbst Adressenmaterial über ein be stimmtes Gebiet. Auch der Verleger braucht zu Propaganda- und Nachschlagezwecken oft das Adressenmaterial eines bestimmten In dustriezweiges oder irgendwelcher Behörde oder Organisation. Der Buchhandel wird daher einen Führer durch die Adressen aller Bran chen begrüßen. Jetzt liegt, acht Jahre nach dem letzten Erscheinen, das »Adreß buch der Adreßbücher« (Ada) wieder vor, und man kann wohl sagen, daß diese neue Auflage einem dringenden Bedürfnis entsprach. DaS Werk verzeichnet über 200V Fach-, Orts- und Länöeradreßbücher aller 624
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