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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1930
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- 1930-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1930
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- Deutsch
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128, 5. Juni 1S30. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. neuere Bücher ersetzt werden müssen. Dem kleinen Volksbüche rei-Katalog soll ein großer Volksbücherei-Katalog, der auch in allgemeinen Büchereien verbreitet werden soll, voraussichtlich folgen. Der evangelische Buchhandel läßt es sich ferner seil einiger Zeit angelegen sein, an der Gründung eines Ausschusses für evangelisches Bücherwesen zu arbeiten, an dem vor allem die kirchlich-behördlichen Stellen wie die einzelnen kirchlichen Verbände interessiert werden sollen. Konnte auch in folge verschiedener technischer und personeller Schwierigkeiten der Gründungsgedanke eines solchen großen, umfassenden Arbeits ausschusses im abgelaufenen Geschäftsjahr noch keine greifbare Gestalt finden, so hat man sich doch mit der Frage beschäftigt, ob es nicht ratsam sei, wenigstens ein evangelisches Ar beitsamt für Jugendbüchereien ins Leben zu rufen. Über diese Frage entspann sich in der Hauptversammlung eine längere Debatte, die besonders von unserem Mitglied Direktor Seiler-Essen vom »Rheinischen Preßverband« gefördert wurde. Direktor Seiler gab in längeren und temperamentvollen Ausführungen seiner Abneigung, ein Arbeitsamt für Jugend büchereien zu schassen, lebhaften Ausdruck und begründete seine Anschauung durch die Gefahr der Überorganisation, der evange lische Kreise nur allzu gern unterliegen. Kern seiner Ausfüh rungen war, daß die Trennung von Erwachsenen- und Jugend- Büchereien ein Unding sei. Die innere Gestalt einer Volks bücherei und ihre Vertretung nach außen hin lassen jedenfalls eine solche Differenzierung nicht zu, ja Trennung in Erwachse nen- und Jugendbüchereien sei dazu geeignet, die gesamte Bücherei-Arbeit zu stören; vielmehr sei die Zusammenfassung der jetzt vorhandenen verschiedenen Splitter-Büchereien zu einer brauchbaren Gemeindebücherei zu fördern. Zu berücksichtigen bei einer solchen Ncugründung wäre auch die augenblickliche Situation der evangelischen Kirche. Herr Ernst Fischer- Pots dam hielt diesen Ausführungen entgegen, daß es möglich sein müsse, eine Arbeitsgemeinschaft derjenigen Personen und Ver bände zusammenzubringen, die am Buch und an der Bücherei- Arbeit gemeinsam beteiligt und interessiert sind. Hier müsse es einen Weg geben, und aus einzelne Persönlichkeiten könne man nicht Rücksicht nehmen, wenn das große Ziel vor Augen stehe! Der Vorsitzende unterstreicht, daß er selber den Gedanken der Gründung eines solchen Arbeitsausschusses sehr stark er wogen habe und daß es ihm um die Vertretung des evangelischen Buches in allen Kreisen gehe. Das sei für ihn stets das Leitmotiv gewesen bei entsprechenden Ver handlungen mit behördlichen Stellen sowie namhaften Einzel vertretern der Kirche. Wenn die Vereinigung vielleicht sich an einem Arbeitsamt für evangelische Jugendbüchereien heute mit Vorbehalt beteilige, so geschehe dies in der Hoffnung, daß sich daraus tatsächlich ein größeres Gremium für evangelisches Bü cherwesen entwickele im Zusammenhang und in Zusammenarbeit mit den schon bestehenden Organisationen und Verbänden. Die bisher von einzelnen Verbänden im Bücherwesen geleistete Arbeit habe eine gewisse Berechtigung, aber sie sei vorderhand noch un genügend und nicht ausreichend. Im Laufe dieser Verhandlung stellt Herr vr. Bartsch- Halberstadt in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer des »Evangelischen Volksbildungsausschusfes« den genannten Volksbildungsausschuß als gegebenes Arbeitsamt hin. Das Endergebnis dieser Debatte ist jedoch ein Antrag der Herren Fischer-Potsdam, Johs. W a r n e ck - Berlin, Lic. Seiler- Essen, Psr. Lenkitsch - Königsberg, die Frage einer solchen Neugründung einer Kommission zu überweisen und ihr zur Aufgabe zu machen, die Bildung einer großen Arbeitsge meinschaft für evangelisches Büchcrwcsen zu betreiben. Als Mit glieder der Kommission werden gewählt die Herren: Maus- Braunschweig, Lic. Seiler-Essen, Johs. W a r n e ck - Berlin, vr. B a r t s ch - Halberstadt, Psr. L e n k i t s ch - Königsberg, Fischer- Potsdam und Gaede - Leipzig. Die Vereinspraxis hat ergeben, daß sowohl gewisse Ände rungen der S atz u n g en als auch der Wiederverkäuferordnung notwendig geworden sind. Daher wurde die »Ständige Kommis sion« der Vereinigung Evangelischer Buchhändler mit einer 522 Satzungsrevision beauftragt, und für eine Revision der Wiederverkäuferordnung wurde ebenfalls eine Kom mission gewählt, bestehend aus den Herren Maus-Braun- schweig, I r m e r - Düsseldorf, Müller-Barmen und Meyer-Stoll- Neukirchen. Die von der »Vereinigung Evangelischer Buchhändler» im Aufträge der vorjährigen Hauptversammlung geschaffene Presse-Korrespondenz »Von Büchern und Menschen« hat einen freundlichen Einführungsersolg bei der Presse zu ver zeichnen und soll infolgedessen beibehalten und weiter ausge baut werden. Die Schriftleitung unseres evangelischen Jung buch Händler-Rundbrie f s soll, nachdem sie bislang von der Geschäftsstelle der »Vereinigung Evangelischer Buchhändler» verwaltet worden ist, nunmehr versuchsweise auf ein Jahr einem Jungbuchhändler-Kreis übertragen werden. Die Freizeit- Arbeit selber hat durch die vorjährige Sommer-Freizeit auf dem Markenhof im badischen Schwarzwald eine wesentliche Be reicherung erfahren; in diesem Jahre wird eine evangelische Jnngbuchhändler-Freizeit vom 21.—30. Juni auf der Burg Lauenstein in Oberfranken tagen und sich mit dem Generalthema beschäftigen: »Aufgabe, Sendung und Not des evangelischen Buchhändlers im Hinblick auf Weltanschauung, Wirtschaft, Volksgemein schaft und Literatur.« Herr Professor vr. Menz, der bisher an allen evangelischen Jungbuchhändler-Freizeiten mit einer Ausnahme teilgenommen hat, hat uns auch diesmal freund licherweise sein Kommen zugesagt. Die Freizeit-Kommission wurde aus ein Jahr neu gewählt, und zwar setzt sie sich nunmehr zusammen aus den Herren Müller- Barmen, Kauffmann- Breslan, Johs. W a r n e ck - Berlin, Richter-Frankfurt, Gaede - Leipzig und Fräulein A. Wall mann- Leipzig. Die V. E. V. zählt jetzt drei Jungbuchhändlerkrcise, den Kicks Süden, den Herr Walter Weitbrecht -Stuttgart leitet, dem Kreis Westen, den Herr Emil W. Müller -Barmen betreut, wäh rend als Obmann des Berliner Kreises Herr FritzStrumpf - Berlin bestimmt wurde. Interessieren dürfte an dieser Stelle noch ein Antrag der Herren Fischer-Potsdam und M e y e r - S t o l l - Neu kirchen, die Hauptversammlung der B. E. B. von den Kantate- Tagungen des allgemeinen Buchhandels loszulösen und sie vom Vorstände zu gelegenerer, noch zu bestimmender Zeit einzube rufen iowie den Tagungsort zu wechseln. Da jedoch satzungsge mäß die Hauptversammlung in Leipzig stattsinden muß, so wird dieser Antrag der Satzungsrevisionskommission zur Durchbe ratung überwiesen mit dem Bemerken, daß ja tatsächlich bei einer solchen Loslösung unserer Hauptversammlung von den Leipziger Kantate-Tagen den einzelnen Mitgliedern mehr Zeit für die Be sprechung von allgemeinen wichtigen Berufs- und anderen, per sönlichen Fragen verbleibt. Sntzungsgemäß schieden aus dem Vorstand der erste und zweite Vorsitzende der B. E. B., die Herren W. Maus - Braun- schweig und K. Möbius-Neumünster, aus. Beide Herren waren wieder wählbar und sind für ihre Ämter wiedergewählt worden. Ank Abend des Hauptversammlungslages fand der gesellige Abend der »Vereinigung Evangelischer Buchhändler« mit Da men, Angestellten und Jungbuchhandel im großen Saale des Tunnels statt. Es war ein schöner, gut abgcstimmter Abend, der den Teilnehmern gern in Erinnerung bleiben wird. Eine Laien spielschar des Leipziger Spielkreises unter Leitung des Herrn Pfarrers Wallmann bot ein lustiges Spiel von Cervantes: »Das Wundertheater«. Fräulein Eva-Maria Meyer, Fräulein Erne stine Maichel und Herr v. Bietinghoff erfreuten die Zuhörer durch Klavier-, Gesangs- und Biolin-Vorträge. Daß die schönen Kantate-Festgaben, die die Firmen »Die Aue«, Elberfeld; Furche- Kunstverlag, Berlin; Leopold Klotz, Gotha; Kober'sche Verlags buchhandlung, Basel; Friedrich Reinhardt, Basel; Eugen Salzer, Hcklbronn; Stiftungsverlag, Potsdam und H. G. Wallmann, Leipzig gestiftet hatten, sich besonderer Gunst erfreuten, sck eben falls gern und mit nochmaligem Dank an die Spender hier fest gestellt. Gaede.
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